Ehemalige Lehrerin bei Arbeitssuche verhaftet – ohne Wissen des Anwalts verurteilt

(Minghui.org) Als die Familie und der Anwalt von Liu Yurong am 18. Juli 2022 zum Gericht gingen, um ihre Verteidigungsschrift einzureichen, waren sie schockiert: Richterin Xu Bing informierte sie, dass bereits am 13. Juli ohne ihr Wissen eine Anhörung stattgefunden hatte.

Lius Familie sagte, sie habe die Richterin am 13. Juli um 17:10 Uhr angerufen, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen. Richterin Xu habe nichts von der Anhörung erwähnt, die an diesem Tag stattgefunden hatte, sondern die Familie gefragt, woher sie ihre Telefonnummer habe und mit Vergeltung gedroht. Später rief die Familie ihren Anwalt an, um Hilfe zu erhalten, musste aber feststellen, dass der Anruf nicht durchgestellt werden konnte.

Liu, eine 60-jährige ehemalige Mittelschullehrerin in der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning, war am 27. November 2021 verhaftet worden, als sie eine andere Einwohnerin, die 70-jährige Kang, besucht hatte, um sie um Hilfe bei der Arbeitssuche zu bitten.

Ihre Familie suchte die Polizeiwache Beijiao auf, um ihre Freilassung zu erwirken, jedoch ohne Erfolg. Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Taihe legten ihren Fall umgehend der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai vor, die ihre Verhaftung kurz darauf genehmigte.

Um Liu zu belasten, versuchten die Beamten der Staatssicherheit, sie zu zwingen, sich schuldig zu bekennen und zuzugeben, dass sie zu Kang gegangen war, um Falun-Dafa-Materialien auszuliefern, anstatt nach einer Arbeit zu suchen. Liu weigerte sich.

Liu hatte sich noch nicht von den körperlichen Schäden erholt, die durch die Folter in ihrer vorherigen Haftzeit verursacht worden waren. Daher ist ihre Familie sehr besorgt, ob ihre Symptome aufgrund der schlechten Lebensbedingungen und möglicher Misshandlungen, denen sie nach dieser Verhaftung ausgesetzt sein könnte, wieder auftreten könnten.

Sowohl ihre Familie als auch ihr Anwalt schrieben immer wieder Briefe an die Polizei und forderten ihre Freilassung. Sie schrieben auch die Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai an und forderten den Staatsanwalt auf, die Genehmigung ihrer Verhaftung zurückzuziehen. Weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft reagierten auf ihre Bitten.

Zeng Qiang, Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai, teilte Lius Anwalt am 24. Januar 2022 mit, dass es keine Möglichkeit gäbe, sie freizulassen. Als der Anwalt später Lius Akte überprüfte, stellte er fest, dass der Staatsanwalt sie aufgrund unzureichender Beweise wegen „Versuchs einer Straftat“ angeklagt hatte.

Lius Familie rief Staatsanwalt Zeng an. Obwohl er den Anruf entgegennahm, sagte er der Familie, dass sie die falsche Nummer gewählt hätten, nachdem sie begonnen hatten, über Lius Fall zu sprechen. Als sie erneut anriefen, nahm Zeng nicht mehr ab.

In der Zwischenzeit rief die Familie auch Richterin Xu vom Stadtgericht Linghai an, um sich über ihren Fall zu erkundigen. Die Richterin verweigerte jegliche Auskunft und forderte sie immer wieder auf, zu warten.

Liu war bereits 2008 festgenommen und zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihren Glauben verteidigt hatte. Aufgrund von Folterungen in der Haft erlitt sie einen Schlaganfall und wurde 2013 ein Jahr früher als geplant entlassen. Bei ihrer Rückkehr nach Hause war sie am Boden zerstört, als sie erfuhr, dass sie von der Bildungsbehörde der Stadt Linghai entlassen worden war und ihre 14 Dienstjahre gelöscht worden waren. Das führte dazu, dass sie keine Rentenansprüche hatte. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, nahm sie Teilzeitjobs in der Betreuung von Senioren an.

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Ma Liang, Präsident der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai: +86-13941689616, +86-416-8191070Zeng Qiang, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai: +86-13898383466, +86-416-8107121, +86-416-8107161Xu Bing, Richterin am Stadtgericht Linghai: +86-18941603995, +86-416-8152021

(Kontaktinformationen zu weiteren Tätern finden Sie im chinesischen Originalartikel)

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