Die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden im Ersten Gefängnis der Provinz Yunnan – Teil II

(Minghui.org) 

Teil I

Das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan ist als Gefängnis für männliche Schwerverbrecher bekannt, von denen viele in der Todeszelle sitzen, sowie für ausländische Gefangene. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 waren in diesem Gefängnis mindestens 160 Praktizierende inhaftiert.

Die meisten Praktizierenden befinden sich in der ersten Abteilung, die auch als Ausbildungsabteilung bekannt ist. Nach Minghui.org vorliegenden Informationen werden dort 28 Praktizierende festgehalten. Wer an seinem Glauben an Falun Dafa festhält, wird unter strenge Überwachung gestellt und brutal gefoltert. Mindestens vier Praktizierende wurden zu Tode gefoltert; ein behinderter Kriegsversehrter erblindete.

Fälle von Folter

Praktizierende, die sich in der Ersten Abteilung weigerten, „umerzogen“ zu werden, wurden körperlich und seelisch gefoltert. Sie durften mit niemandem sprechen, wurden von den Insassen überwacht und durften ihre Familie weder anrufen noch sehen.

Leitender Universitätsdozent, Erster Praktizierender der dort gefoltert wurde

Fei Xuelong, ein leitender Universitätsdozent aus der Stadt Yuxi in der Provinz Yunnan, wurde 2004 in die erste Abteilung des ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan gebracht. Es war ein kalter Tag, als er dort ankam. Er war barfuß und durfte weder Schuhe noch Socken tragen. Der Wärter wies die Häftlinge an, Fei zu durchsuchen. Daraufhin warfen sie seine Kleidung in den Heizungsraum, um sie zu verbrennen.

Fei war der erste Falun-Dafa-Praktizierende, der in der ersten Abteilung inhaftiert wurde. Er wurde in die streng geführte Gruppe im sechsten Stock gebracht und durfte nicht nach unten gehen oder mit anderen Häftlingen in Kontakt kommen.

Da Fei sich weigerte, sich „umerziehen“ zu lassen oder eine Garantieerklärung über den Verzicht auf Falun Dafa abzugeben, stachelte der stellvertretende Leiter der Abteilung, Wang Kun, die Insassen auf, ihn zu foltern.

Fei wurde geschlagen, musste über zehn Stunden lang auf Ziegelsteinen knien und einen Eimer Wasser über seinem Kopf halten. Manchmal zeichneten die Häftlinge einen Kreis auf den Boden, zwangen ihn, innerhalb des Kreises zu stehen, und verboten ihm, den Kreis zu verlassen. Er wurde gezwungen, einen Fuß über dem Boden zu halten. Außerdem wurde er mit Handschellen gefesselt und musste in die Hocke gehen, ohne sich zu bewegen, da er sonst von Häftlingen geschlagen wurde. Er bekam nur sehr wenig zu essen.

Ein halbes Jahr vor Ablauf von Feis Haftzeit legten Wang und andere Häftlinge ihm Handschellen an und hängten ihn auf, so dass nur noch seine Zehen den Boden berührten, um ihn „umzuerziehen“ und anschließend „zu belohnen“. Die Hängefolter dauerte jeden Tag über zehn Stunden. Auch danach wurde ihm der Schlaf entzogen.

Illustration einer Foltermaßnahme: Aufgehängt werden

Fei war mehr als 180 Tage lang der Folter durch Aufhängen ausgesetzt, bis zu dem Tag, an dem seine Haftzeit abgelaufen war. Als er freigelassen wurde, war sein Haar bereits grau geworden.

Verbot, Briefe zu schreiben; 86 Tage lang aufgehängt

Hou Fayong aus der Provinz Sichuan wurde im Januar 2005 von der Polizei in der Stadt Chuxiong in der Provinz Yunnan verhaftet und zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Etwa im Mai oder Juni 2005 brachte man ihn in das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan.

Am 20. Februar 2007 bat Hou die Wärter, allen Gefangenen eine kleine Auszeit von der unbezahlten Arbeit zu gewähren, da das chinesische Neujahrsfest bevorstand. Er bat auch darum, seiner Familie chinesische Neujahrsgrüße zu schreiben. Die Wärter weigerten sich und stellten ihn unter strenge Aufsicht. Ein Wärter legte Hou Handschellen und Fußfesseln an. Außerdem wurde er auf den Boden gedrückt und geschlagen.

Die Insassen erlaubten ihm nicht, sich zu setzen, und zwangen ihn, den ganzen Tag lang zu hocken. Er bekam nur sehr wenig zu essen, so dass er aus Protest in Hungerstreik trat.

Nach 86 Tagen fortgesetzter Misshandlung fiel sein Gewicht von 83 auf 67 Kilogramm, und sein körperlicher und geistiger Gesundheitszustand verschlechterte sich.

Illustration einer Foltermethode: Mit Handschellen an den Boden gefesselt

Ehemaliger Militäroffizier brutal gefoltert

Zhou Zhiming, ein ehemaliger Unteroffizier und Mitglied des Bodenpersonals eines Militärflughafens in Tianjin, wurde wegen der Verbreitung von Materialien über Falun Dafa zu drei Jahren Haft verurteilt. Er wurde im April oder Mai 2008 in das erste Gefängnis in der Provinz Yunnan gebracht.

Zhou wurde der Logistikabteilung zugewiesen, wo die Gefangenen Papiertüten und Teekisten herstellen mussten. Er weigerte sich, die Zwangsarbeit zu verrichten, und erklärte, dass er mit dem Praktizieren von Falun Dafa kein Verbrechen begangen habe. Die Wärter stifteten die Häftlinge an, ihn zu demütigen und zu schlagen.

Die Häftlinge zerrten ihn an den Handschellen in die streng geführte Gruppe. Die Handschellen schnitten in seine Haut und verursachten Blutungen. Während der über 60 Tage, die er dort festsaß, wurde er lange Zeit aufgehängt und geschlagen. Er bekam nur sehr wenig zu essen. Nachdem er aus der streng geführten Gruppe entlassen worden war, kam er in die siebte Abteilung, wo er bis zum Ende seiner Haftzeit eingesperrt war.

Nachstellung einer Folterung: Mit Handschellen an den Boden gefesselt

Vorderzähne ausgeschlagen, fast zwei Jahre lang in Handschellen

Li Zhen war Arbeiter in einem Metallurgieunternehmen in der Provinz Yunnan. Sein älterer Bruder, Li Quan, ein ehemaliger stellvertretender Bürgermeister, wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktizierte. Außerdem wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen. Seine ältere Schwester, Li Xian, eine Lehrerin an der Pädagogischen Schule Lincang, wurde wegen der Ausübung von Falun Dafa zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt.

Nachstellung einer Foltermethode: Der Mund wird zugeklebt

Im Januar 2005 wurde Li zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Etwa im Mai oder Juni 2008 wurde er auf einem Traktor zum Eingang der ersten Abteilung gebracht. Er war gefesselt, sein Oberkörper war nackt. An seinem Körper waren Verletzungen zu sehen und sein Mund war zugeklebt.

Die Wärter wiesen die streng geführte Gruppe an, Li Handschellen und Fußfesseln anzulegen. Jeden Tag rief er aus Protest: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“. Als Strafe schlugen die Wärter ihn und klebten ihm den Mund zu.

Die Insassen der streng geführten Gruppe traten und schlugen Li auf den Kopf, die Brust und den Rücken. Sein Gesicht war von den Tritten geschwollen, zwei Vorderzähne waren ausgeschlagen.

Die Häftlinge fesselten Li einmal mit Handschellen an zwei Metallschienen und legten ihm eine schwere Fußfessel an. Er durfte sich nicht hinsetzen, sondern musste in die Hocke gehen. Er bekam nur sehr wenig zu essen.

Nachdem Li aus der streng geführten Gruppe entlassen worden war, wurde er in die vierte Abteilung verlegt, wo er fast zwei Jahre lang mit Handschellen gefesselt war. Schließlich waren die Handschellen verrostet und konnten nicht mehr geöffnet werden.

Verkehrspolizist von fünf Wärtern verprügelt

Wang Yun war Verkehrspolizist in der Stadt Kunming. Nachdem er 2006 in das erste Gefängnis der Provinz Yunnan gebracht worden war, kam er unter strenge Aufsicht. Die Wärter fesselten ihn drei Tage lang mit Handschellen an zwei Seiten eines Bettes.

Danach brachten sie ihn in die zehnte Abteilung. Dort begann er, Beweise dafür zu sammeln, dass das Gefängnis die Insassen zu rechtswidriger, unbezahlter Arbeit zwang. Als der Wärter dies herausfand, forderte er Wang auf, das Material auszuhändigen, was dieser jedoch ablehnte. Der Wärter wies daraufhin fünf Häftlinge an, ihn zu Boden zu drücken und zu durchsuchen. Sie schlugen ihn mehr als zehn Minuten lang. Seine Nase, sein Mund und sein Gesicht bluteten, und sein Körper war mit Blutergüssen übersät. Anschließend brachten sie ihn in Isolationshaft, wo er eine Woche verbringen musste.

Illustration der Foltermaßnahme: Verprügeln

Stellvertretender Fabrikleiter bis zu seiner Entlassung in Einzelhaft untergebracht

Mao Danxin, Mitte 40, war stellvertretender Fabrikleiter in der Stadt Kunming. Er wurde kurz vor Jahresende 2012 zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Vier Monate lang verbrachte er in Isolationshaft. Er war mit Handschellen und Fußfesseln gefesselt und musste außerdem 15 Tage lang ununterbrochen stehen.

Mao wurde beschimpft, geschlagen, erhielt keine Nahrung und war kalten Temperaturen ausgesetzt. Die Wärter verboten ihm, seine Wäsche zu waschen und sich zu duschen; zudem schränkten sie ihm den Zugang zu den Toiletten ein.

Fast vier Tage lang musste er auf einem kleinen Hocker sitzen und durfte sich nicht bewegen. Das endete erst, als er krank wurde und keine Nahrung mehr verdauen konnte. Bis zu seiner Entlassung aus dem Gefängnis blieb er ununterbrochen in Isolationshaft.

Mao war bereits 2004 zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Illustration der Foltermaßnahme: Gezwungen, auf dem Boden zu sitzen

Mit Pfefferspray besprüht und Isolationshaft – bis zum lebensbedrohlichen Zustand

Li Wenbo wurde 2020 zum zweiten Mal verhaftet und zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Weil er „Falun Dafa ist gut“ rief, um gegen seine Verfolgung zu protestieren, wurde er mit Pfefferspray besprüht und zwei Monate lang in Isolationshaft gesperrt. Als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, brachten sie ihn ins Krankenhaus. Die Wärter sagten den Insassen, dass Li in Lebensgefahr sei. Er ist jetzt in der elften Abteilung inhaftiert.

Das erste Mal kam Li im Jahr 2014 ins Gefängnis. Nachdem er „Falun Dafa ist gut“ gerufen hatte, wurde er mit zugeklebtem Mund an das Fenstergitter gehängt. Als das Klebeband entfernt wurde, blutete sein Mund. Einmal hängten sie ihn an den Basketballkorb, während andere Häftlinge auf dem Feld trainierten. Diese Folter wurde fast acht Monate lang fortgesetzt. Li erlitt infolgedessen Magenblutungen.

Bauer wird zu schwerer Arbeit gezwungen und gefoltert

Li Taoyou, 50 Jahre alt, war Landwirt in der Stadt Kunming. Jemand hatte ihn angezeigt, weil der Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Am 22. Mai 2008 wurde er deswegen verhaftet und später zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Nach seiner Ankunft im Ersten Gefängnis der Provinz Yunnan wurde er in der ersten Abteilung unter strenge Aufsicht gestellt. Drei Tage lang musste er in der Hocke verweilen und später drei Monate lang täglich Bohnen pflücken. Er musste zwei bis drei große Säcke pro Tag pflücken. Manchmal pflückte er sogar acht bis neun Säcke.

Eines Tages wusch er sich die Füße, als ein burmesischer Häftling ihn beschuldigte, die Falun-Dafa-Übungen zu machen, und ihm eine Ohrfeige gab. Daraufhin wurde er in die zweite und später in die fünfte Abteilung verlegt.

Neun Tage lang Schlafverbot

Lei Yunbo, 40 Jahre alt, stammt aus der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei. Er wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Zuvor hatte er bereits eine 3-jährige Haftstrafe in Wuhan abgesessen.

Anfang 2009 kam Lei in die streng geführte Gruppe, weil er mit Häftlingen über Falun Dafa gesprochen hatte, und später verlegten sie ihn in die erste Abteilung. Da er an seinem Glauben festhielt, wurde er in der streng geführten Abteilung in Handschellen und Fußfesseln gelegt. Außerdem raubten sie ihm neun Tage lang den Schlaf.

Illustration der Foltermaßnahme: Mit Handschellen und Fußfesseln gefesselt

Mittelschullehrer verhaftet und gefoltert

Yan Guisheng, ein 38-jähriger Mittelschullehrer aus der Stadt Kunming, kam 2007 in die zweite Abteilung des ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan. Er wurde mit Fußfesseln gefesselt und einen halben Monat lang unter strenge Aufsicht gestellt, weil er sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören.

Im Juni 2007 wurde Yan zur Gehirnwäsche in die Erste Abteilung gebracht.

Rentner mehrmals mit Pfefferspray besprüht

Zhang Liang, ein 65-jähriger Rentner, wurde zweimal zu Zwangsarbeitslager mit einer Gesamtdauer von 10 Jahren verurteilt.

Am 2. August 2012 kam Zhang in die dritte Abteilung des ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan. Weil er „Falun Dafa ist gut“ rief, fesselten Wärter ihm die Hände auf den Rücken und befestigten ihn an der Bettkante oder an das Fenstergitter. Zudem beschwerten sie seine Fußfesseln mit sechs Metallkugeln, von denen jede etwa ein Kilogramm wog.

Illustration der Foltermaßnahme: Mit Handschellen zwischen zwei Etagenbetten gefesselt

Zhang wurde am 26. August 2015 in die Zehnte Abteilung gebracht. Als er wiederholt „Falun Dafa ist gut“ rief, wurde er geschlagen, gefesselt und mit Handschellen an einen Ring auf dem Boden gefesselt.

Im September 2017 rief Zhang in Anwesenheit des stellvertretenden Gefängnisleiters „Falun Dafa ist gut“. Daraufhin wurde er unter strenge Aufsicht gestellt. Er wurde gezwungen, wiederholt bis zu 20-Mal um das Feld zu laufen. Außerdem sprühten sie ihm fünfmal Pfefferspray ins Gesicht.

Dreimal in zwei Monaten in Isolationshaft eingesperrt

Qiu An, 48, aus der Stadt Kunming, Provinz Yunnan, wurde am 12. Mai 2020 verhaftet, weil er einem Kunden in seinem Elektronikgeschäft von Falun Dafa erzählt hatte.

Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt und im Jahr 2021 in Isolationshaft gesperrt. Als er sich weigerte, Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten, besprühten die Wärter ihn mit Pfefferspray.

(Fortsetzung: Teil III)

Frühere Berichte:

Herr Yan Guisheng aus der Stadt Kunming verhaftet, Verbleib unbekannt

Yunnan Man Suffering Severe Symptoms in Prison, Denied Medical Parole

Unternehmer erzählt Kunden von Falun Dafa – drei Jahre Gefängnis und Folter

Wie Falun-Dafa-Praktizierende im Ersten Gefängnis der Provinz Yunnan gefoltert werden

Crimes Committed Against Falun Gong Practitioners by the No. 1 Prison in Yunnan Province

The Persecution of Falun Gong Practitioners in Yunnan Prison