Verhaftet, weil er im Internet auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam machte

(Minghui.org) Li Shihai, ein Einwohner der Stadt Pingdu, Provinz Shandong, wurde am 14. Juni 2022 von der Polizei in der Stadt Luoyang, Provinz Henan verhaftet. Er hatte über WeChat, eine wichtige Social-Media-Plattform in China, Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa verbreitet.

Seit 2019 verhaftet die Polizei der Provinz Henan im ganzen Land Praktizierende, weil sie im Internet Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa verbreitet haben. Etwa zur gleichen Zeit wie die Verhaftung von Li Shihai wurden zwei Frauen (eine aus Shanghai und eine aus Wuhan, Provinz Hubei) von einem Gericht in Luoyang wegen ihrer Online-Aktivitäten zu neuneinhalb beziehungsweise neun Jahren Haft verurteilt. Drei weitere Praktizierende, Fu Nijuan (w) aus der Stadt Zhijiang, Provinz Hubei, Li Fuchun (m) aus Peking und Wu Jiajian (m) aus der Stadt Laixi, Provinz Shandong, warten nun auf ihren Prozess vor demselben Gericht in Luoyang.

Bei der Verhaftung von Li Shihai beschlagnahmte die Polizei die Handys von ihm und seiner Frau. Li wurde noch am selben Tag auf das Polizeirevier Chanhe in Luoyang gebracht, das etwa 800 Kilometer von Pingdu entfernt ist.

Lis Bruder wurde am 25. Juni von der Polizei in Luoyang darüber informiert, dass er in die Haftanstalt der Stadt Luoyang verlegt worden war. Die Polizei warf ihm vor, auf WeChat Gruppen gegründet und Links zu Websites geteilt zu haben, die von den Behörden als „sensibel“ eingestuft wurden. Als Lis Bruder in der Haftanstalt anrief, um sich nach seinem Fall zu erkundigen, verweigerten die Wärter jegliche Auskunft. Die Familie hat einen Anwalt beauftragt, ihn zu vertreten.

Die Verhaftung von Li brachte seine Frau in eine schwierige Lage. Da er der einzige Ernährer der Familie ist, muss sie sich nun allein um die Erziehung der sieben Monate alten Tochter kümmern.

Frühere Verfolgung

Li hatte früher schwere Hepatitis B. Er probierte viele Medikamente aus und gab ein Vermögen für die Behandlung aus, aber sein Zustand verbesserte sich nicht. Als er 1998 mit Falun Dafa begann, erholte er sich und hatte wieder Energie. Doch sein friedliches Leben währte nicht lange, da das kommunistische Regime ein Jahr später die Verfolgung anordnete. Weil er an seinem Glauben festhielt, wurde Li wiederholt verhaftet und gefoltert. Auch seine erste Frau ließ sich von ihm scheiden.

Brutal verprügelt und im Schnee eingegraben

Im Januar 2001 kletterte eine Gruppe von Beamten über Lis Zaun und brach mitten in der Nacht in sein Haus ein. Sie zerrten ihn aus dem Bett und brachten ihn barfuß zur Polizeiwache. Dann zogen ihm die Beamten Liu Wei und Dai Yugang die Kleider aus und gruben ihn im Schnee ein, während sie ihn mit kaltem Wasser übergossen.

Da Li sich nicht nachgab, fesselten die Polizisten ihn an einen Metallstuhl und schlugen ihn mit einem Holzstock. Als der Stock zerbrach, nahmen sie einen Besen und schlugen weiter auf ihn ein. Als auch der Besen zerbrach, fanden sie einen Metallstock und schlugen auf seine Knöchel ein. Ganz gleich, wie sie Li folterten, er blieb fest entschlossen, Falun Dafa zu praktizieren.

Folterillustration: Im Schnee eingegraben

Li wurde vier Tage lang gefoltert, danach brachte man ihn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Pingdu, wo ihn Insassen schlugen. Aus Protest trat er 13 Tage lang in den Hungerstreik und wurde viermal mit Salzwasser zwangsernährt. Als er kurz vor dem Tod stand, wurde er zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ließ Li frei, als sie von seiner Familie einen hohen Geldbetrag erpresst hatte.

Die Polizei kehrte mehrmals zu seinem Haus zurück und beschlagnahmte viele seiner Wertsachen, darunter zwei Motorräder, ein Fernsehgerät, Medienabspielgeräte und Aufnahmegeräte sowie seine Falun-Dafa-Bücher.

Medikamentenverabreichung in einem psychiatrischen Krankenhaus

Im Jahr 2002 ging Li zum örtlichen Parteikomitee und verlangte die Rückgabe seiner Falun-Dafa-Bücher, woraufhin er verhaftet und in ein örtliches psychiatrisches Krankenhaus gebracht wurde.

Li wurde gezwungen, unbekannte Medikamente einzunehmen, und er bekam toxische Medikamente injiziert, die sein Nervensystem beschädigten. Außerdem wurde er mit Stromschlägen traktiert und dazu angehalten, Falun Dafa und seinen Gründer zu beschimpfen. Im Krankenhaus war er über einen Monat lang Folter ausgesetzt. Bevor er freikam, erpressten die Behörden 2.400 Yuan (ca. 340 Euro) von ihm.

Infolge der Folter und der Zwangsverabreichung von Medikamenten war Li mental instabil und wachte nachts oft aus Albträumen auf. Sein Zustand verschlimmerte sich immer weiter, sodass er kein normales Leben mehr führen konnte. Seine Frau ließ sich von ihm scheiden.

Durch das Praktizieren von Falun Dafa erholte sich Li bis 2004. Er ging nach Peking, um sich für das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzusetzen, wurde jedoch erneut verhaftet und sieben Monate lang in einem anderen psychiatrischen Krankenhaus festgehalten. Diesmal erlitt er einen Hirnschaden und Gedächtnisverlust.

Zu zwei Jahren Haft verurteilt

Li wurde am 17. Mai 2016 erneut verhaftet, als er auf dem Markt Tee verkaufte. Er kam zunächst für 15 Tage in das Gefängnis in Laixi und dann in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Laixi in Strafhaft.

Als sein Anwalt ihn am 14. Juni 2016 besuchte, erfuhr er, dass er sich seit seiner Verhaftung im Hungerstreik befand. Er wurde zwangsernährt und hatte Blut erbrochen. Auch während ihres Treffens erbrach er wieder Blut. Der Anwalt bemerkte auch Schwellungen an seinem Kopf, die wahrscheinlich von Schlägen herrührten.

Li wurde später zu zwei Jahren Haft verurteilt und am 16. Mai 2018 entlassen.

Vor seiner jüngsten Tortur wurde er am 10. Mai 2021 erneut verhaftet. Seine Falun-Dafa-Bücher, sein Laptop und drei Mobiltelefone wurden beschlagnahmt. Ebenso die 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) auf seinem WeChat-Konto. Er wurde noch am selben Tag freigelassen und aufgefordert, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterzeichnen.

Frühere Berichte:

Die mentale Folter von Herrn Li Shihai aus Pingdu Provinz Shandong geht nach vier Monaten weiter

Judge Interferes with Lawyer’s Representation of Falun Gong Practitioner