(Minghui.org) Am 10. Juli 2022 jährte sich zum 23. Mal der Tag, an dem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Jahr 1999 ihre landesweite Kampagne gegen Falun Dafa startete. Nach mehr als zwei Jahrzehnten geht die KPCh immer noch unerbittlich gegen Falun-Dafa-Praktizierende vor, die an ihrem Glauben festhalten.
Nach den von Minghui.org gesammelten Daten wurden im Jahr 2022 insgesamt 7.331 Verfolgungsfälle bestätigt, darunter 3.488 Verhaftungen und 3.843 Fälle von Schikanen. 351 (10,1 Prozent) der Verhaftungen erfolgten in den Jahren 2020 und 2021 und 3.137 (89,9 Prozent) im Jahr 2022. Bei den Schikanen waren es 286 (7,4 Prozent) im Jahr 2021 und 3.557 (92,6 Prozent) im Jahr 2022. Aufgrund der strengen Informationszensur in China werden diese Vorfälle oft nicht rechtzeitig gemeldet und weitere Informationen sind nicht ohne Weiteres verfügbar.
Infolge Polizeibrutalität und Folter starben einige Praktizierende Stunden oder Tage nach ihrer Verhaftung. Eine Frau starb zwei Stunden nach ihrer Verhaftung, eine andere 14 Stunden später. Eine dritte Frau starb drei Tage nach ihrer Festnahme und eine weitere acht Tage später. Mehrere weitere Praktizierende waren durch die jüngsten Schikanen traumatisiert und verstarben kurz darauf. Eine Zusammenfassung der im Jahr 2022 gemeldeten Todesfälle finden Sie hier.
Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking im Februar 2022 verhafteten und schikanierten die Behörden Praktizierende in Peking und in der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei, zwei der drei Austragungsorte der olympischen Wintersportveranstaltungen. Als Grund wurde angegeben, sie daran zu hindern, während der Spiele Stellung zu Falun Dafa zu beziehen.
Die Verfolgungen eskalierten erneut im Juli, Monate vor dem 20. Parteitag der KPCh, der vom 16. bis 22. Oktober 2022 stattfand. Im Vergleich zu den 563 Fällen von Verhaftung und Schikane im Juni 2022 hatte sich die Gesamtzahl der registrierten Fälle im Juli 2022 (1.037) beinahe verdoppelt. Zwischen Juli und Oktober wurden insgesamt 2.202 Fälle von Belästigung bestätigt, was dem 1,75-Fachen der in der ersten Jahreshälfte gemeldeten 1.256 Vorfälle entspricht.
Die betreffenden Praktizierenden stammten aus 29 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Shandong verzeichnete mit 1.062 Verhaftungen und Schikanierungen die höchste Zahl an Vorfällen. Hebei und Heilongjiang lagen mit 1.012 und 857 Fällen auf den Plätzen zwei und drei. Zehn weitere Regionen meldeten ebenfalls dreistellige Fallzahlen und vierzehn Provinzen hatten zweistellige Fallzahlen. In Hainan und Qinghai gab es jeweils eine Festnahme.
Von den insgesamt 7.331 verfolgten Praktizierenden waren 971 (13,2 Prozent) 60 Jahre oder älter (zum Zeitpunkt der Verhaftung oder Schikanierung). Davon waren 327 Praktizierende im Alter von 60 bis 69 Jahre, 438 im Alter von 70 bis 79 Jahre, 197 im Alter von 80 bis 89 Jahre und neun im Alter von über neunzig Jahren. Eine 92-jährige Frau wurde im Mai von einem Staatsanwalt belästigt und bedroht, dass ihr ein Prozess drohe, weil sie sich nicht von ihrem Glauben lossage. Eine andere Frau im Alter von 98 Jahren gehörte zu den Opfern einer Gruppenverhaftung, die im Juli in der Provinz Heilongjiang stattfand.
Neben älteren Praktizierenden wurden auch kleine Kinder nicht von der Verfolgung verschont. Ein zweijähriger Junge wurde verhört, und ein neunjähriges Mädchen wurde Zeuge einer Polizeirazzia in ihrer Wohnung. Nach der Verhaftung ihrer Großmutter wurde sie selbst verhört.
Bei den Hausdurchsuchungen beschlagnahmte die Polizei nicht nur Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, sondern auch andere persönliche Gegenstände, einschließlich Bargeld, das die Praktizierenden zu Hause aufbewahrten. Bei 233 Praktizierenden wurden insgesamt 2.962.249 Yuan (ca. 407.000 Euro) von der Polizei beschlagnahmt. Bei einer Frau in der Provinz Heilongjiang wurden 370.000 Yuan (ca. 50.800 Euro) beschlagnahmt, die sie für ihr Kind für den Kauf eines Hauses zurückgelegt hatte. Bei zwei weiteren Praktizierenden, einem in Jiangxi und einem in Shandong, wurden 210.000 Yuan bzw. 200.000 Yuan (ca. 28.800 bzw. 27.500 Euro) beschlagnahmt.
Im Anschluss an die willkürlichen Verhaftungen waren die Praktizierenden sexuellen Übergriffen, Folter und/oder unfreiwilliger Verabreichung von Medikamenten ausgesetzt. Das führte zu psychischen Traumata, körperlichen Verletzungen und/oder Gedächtnisverlust. Selbst als manche Praktizierende aufgrund der Verfolgung bereits behindert und arbeitsunfähig waren, wurden sie weiterhin regelmäßig von der Polizei schikaniert, um sie zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören.
Die Behörden störten auch das Alltagsleben der Praktizierenden. Beispielsweise brachen sie mitten in der Nacht in das Schlafzimmer einer Praktizierenden ein, um sie zu verhaften, deckten die Türspione und Überwachungskameras einiger Praktizierender ab und unterbrachen die Strom- und Internetverbindung zu ihren Wohnungen. Einige Praktizierende berichteten, dass die Behörden Überwachungskameras um ihre Häuser herum aufgestellt hatten, um sie zu überwachen.
In einigen Fällen nutzten die Behörden die Pandemie als Vorwand, um die Praktizierenden zu verhaften oder zu schikanieren, indem sie behaupteten, sie müssten ihre Coronavirus-Testergebnisse überprüfen oder ihnen Impfungen verabreichen. Bei der Verhaftung von sechs Praktizierenden in der Provinz Hebei, die gemeinsam Falun-Dafa-Bücher gelesen hatten, sagte die Polizei: „Wir befinden uns in einer Pandemie, und Sie verstoßen gegen das Gesetz, indem Sie eine verbotene Versammlung abhalten.“
Eine Frau in der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurde 38 Tage lang festgehalten, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Schließlich wurde sie auf Kaution freigelassen. Während ihrer Haft wurde sie häufig verhört und in mehreren Quarantäne-Einrichtungen festgehalten, darunter auch in einem ehemaligen deutschen Gefängnis, das noch für Besucher geöffnet ist. Als sich die Besucher nach den dort inhaftierten Personen erkundigten, sagten die Wärter, dass es sich um Schauspieler handele.
Im Folgenden werden Beispiele für die verschiedenen Arten von Verfolgung aufgeführt, über die im Jahr 2022 berichtet wurde:
Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking im Februar 2022 haben die Behörden in der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei, einer der drei Zonen, in denen die Wintersportveranstaltungen ausgetragen wurden, fünf Falun-Dafa-Praktizierende unter dem Vorwand verhaftet, sie daran zu hindern, während der Spiele über Falun Dafa zu sprechen.
Die fünf Praktizierenden aus dem Bezirk Chongli, in dem sich die Skigebiete befinden, wurden am 20. und 21. Januar 2022 verhaftet. Die Behörden erklärten, sie würden die Praktizierenden bis zum 6. Februar, zwei Tage nach der Eröffnung der Olympischen Winterspiele, festhalten.
Auf Anweisung von Zheng Jianguo von der Staatssicherheit des Bezirks Chongli verhaftete die Polizei Bai Mei am 20. Januar um 21:00 Uhr im Haus ihrer Tochter. Ihr Mobiltelefon und andere persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.
Etwa zur gleichen Zeit brach die Polizei auch in die Wohnung von Bais Bruder, Bai Tao, ein und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Falun-Dafa-Begründers, einen Lautsprecher und ein Tablet. Da er nicht zu Hause war, als die Polizisten kamen, kehrten sie am nächsten Tag zurück und verhafteten ihn.
Am 21. Januar um Mitternacht verhaftete die Polizei drei weitere Praktizierende, Kang Cuiqing, Direktorin der Kinderklinik des Bezirkskrankenhauses Chongli, Qin Yulan, Lehrerin im Schulamt von Chongli, und Wei Jiansheng, Lehrerin an der Mittelschule Chongli 1.
Die drei Praktizierenden wurden auf dem örtlichen Polizeirevier festgehalten und dann für 15 Tage in die Haftanstalt der Stadt Zhangjiakou verlegt.
Neben den Falun-Dafa-Praktizierenden waren auch die Anwohner der Skigebiete extremen Einschränkungen in ihrem täglichen Leben ausgesetzt, da die Behörden eine erfolgreiche internationale Sportveranstaltung gewährleisten wollten.
Von den nördlichen Provinzen wie Liaoning, Jilin und Hebei über die Städte Peking, Shanghai und Chongqing bis hin zu den südwestlichen Provinzen Sichuan und Yunnan schikanierten die Behörden Falun Gong-Praktizierende, indem sie ihnen befahlen, zu Hause zu bleiben, sie aufforderten, Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie ihrem Glauben abschwören, oder sie in den Monaten vor dem Zwanzigsten Parteitag in Gehirnwäschezentren brachten.
Bei den meisten dieser Schikanen fotografierte die Polizei die Praktizierenden gegen deren Willen. Wenn die betroffenen Praktizierenden nicht zu Hause waren, fotografierte die Polizei stattdessen ihre Familienmitglieder und die Außenansicht ihrer Häuser.
Einige Beamte rissen die Falun Gong-Dekorationen an den Häusern der Praktizierenden ab. Einige täuschten die Praktizierenden, indem sie sagten, sie kämen, um ihren Gesundheitscode zu überprüfen (eine Art elektronischer Reisepass, der die Reisegeschichte und die mögliche Gefährdung durch COVID-19 erfasst), gingen aber wieder, ohne die Daten der Familienmitglieder zu überprüfen.
Wenn die Betroffenen sich weigerten, hielten die Beamten ihre Hände fest und drückten ihre Fingerabdrücke auf die Dokumente. Viele Praktiker berichteten von Quetschungen an Armen und Händen als Folge der Gewaltanwendung. Die Beamten drohten mit Vergeltungsmaßnahmen, falls die Praktizierenden Minghui.org über die Schikanen informieren würden. Die Familienangehörigen einiger Praktizierender wurden sogar gezwungen, gemeinsam mit den Polizisten auf ihre Angehörigen einzureden.
Darüber hinaus drohten die Behörden, den Praktizierenden ihre Arbeitsplätze wegzunehmen, ihre Renten zu streichen und die Bildungschancen ihrer Kinder und Enkelkinder zu beeinträchtigen. Dies brachte die Familien in große seelische Bedrängnis und verursachte viel Unfrieden.
In einigen Fällen verleiteten die Beamten die Praktizierenden dazu, etwas Gutes über Falun Gong zu schreiben. Dann fälschten sie die Dokumente mit Fotos und setzten die Unterschriften der Praktizierenden auf eine Verzichtserklärung. Manchmal zeigten sie die gefälschten Erklärungen anderen Praktizierenden, um ihren Willen zu erschüttern, indem sie sagten: "So-und-so hat es unterschrieben, warum tust du es nicht?"
Als eine Beamtin am 2. August Frau Chen Qihua, eine Bäuerin in Chengdu, Provinz Sichuan, belästigte, sagte sie zu ihr: "Wenn du Falun Gong praktizierst, bist du mein Feind und ich werde im Namen der Regierung Zwangsmaßnahmen gegen dich anwenden."
In Shanghai veranlassten die Behörden, dass ab Ende September Beamte vor den Häusern der Praktizierenden standen, um deren tägliche Aktivitäten zu überwachen.
Zwischen Ende September und dem 25. Oktober folgte die Polizei in der Stadt Dongying in der Provinz Shandong Frau Wang Fan, wohin sie auch ging. Frau Wang arbeitete früher als Russisch-Übersetzerin im Managementbüro des Ölfeldes Shengli, wurde aber im Jahr 2000 aufgrund der Verfolgung entlassen. Seit 2017 hat das Unternehmen dafür gesorgt, dass sie bei wichtigen politischen Konferenzen überwacht wird.
Das Polizeiauto verfolgt Wang Fan am 7. Oktober 2022 um 14.00 Uhr
Drei Beamte in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, kamen am 30. September zu Fang Caixia und sagten ihr: „Wir sind hier, um den 20. Parteitag zu schützen. Selbst wenn wir drei Meter tief graben müssen, um dich zu finden, werden wir es tun. Vor dem 20. Parteitag müssen wir uns einmal pro Woche mit dir treffen.“
Im Laufe des Jahres kam es in der Provinz Heilongjiang zu mehreren Gruppenverhaftungen, vor allem in der Stadt Daqing, nachdem Song Hongyuan im März 2022 Chef der Polizeibehörde der Stadt Daqing geworden war.
Song koordinierte die Behörde für öffentliche Sicherheit der Provinz Heilongjiang, das Büro 610 in Daqing und das Komitee für Politik und Recht in Daqing, und ließ von April bis Juli 2022 mindestens drei Gruppenverhaftungen durchführen. Mindestens 189 Praktizierende wurden verhaftet und weitere 107 schikaniert, darunter 80-Jährige und ein Dreijähriger. Die Wohnungen von mindestens 211 Personen wurden durchsucht.
Bei einer Gruppenverhaftung am 20. April wurden mindestens 25 Falun-Dafa-Praktizierende zwischen dem frühen Morgen und dem Nachmittag aus ihren Wohnungen verschleppt. Einige Polizeibeamte trugen bei den Verhaftungen Schutzkleidung und brachten die Praktizierenden dazu, ihre Türen zu öffnen, indem sie behaupteten, sie würden untersuchen, ob die Hausbesitzer engen Kontakt zu Personen hatten, die positiv auf COVID-19 getestet worden waren.
Am 12. Juli, acht Tage vor dem 23. Jahrestag der Verfolgung, wurden über 100 Praktizierende verhaftet. Einem Polizeibeamten zufolge hatten die Behörden bereits neun Monate vor der Aktion damit begonnen, die Praktizierenden zu beschatten und auf Video aufzunehmen. Das Datum der Verhaftung wurde erst eine Woche vorher bekannt gegeben. Die Beamten gaben bei den Verhaftungen weder ihre Namen noch ihre Bezirke oder ihre Kontaktinformationen bekannt, da diese Informationen ein Staatsgeheimnis seien.
Die meisten Verhaftungen erfolgten frühmorgens zwischen fünf und sieben Uhr, als die Praktizierenden zu Hause waren. Viele persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt, insbesondere Falun-Dafa-Bücher, Fotos der Begründer von Falun Dafa, Laptops, Mobiltelefone und Flugblätter, mit denen die Praktizierenden auf die Verfolgung aufmerksam machten. Diese Gegenstände sollten der Polizei als Beweismittel dienen, um Gefängnisstrafen gegen sie zu verhängen.
Die meisten der verhafteten Praktizierenden sind Frauen. Von den über 20 Praktizierenden, die 70 Jahre oder älter sind, sind mehr als zehn über 80 Jahre alt und eine ist 98 Jahre alt.
Etwa 150 km nordwestlich von Daqing führten die Behörden der Stadt Qiqihar im April die „Operation Netzschluss“ durch, um die örtlichen Praktizierenden ins Visier zu nehmen.
Chen Dong, der stellvertretende Bürgermeister von Qiqihar und Leiter der Polizeibehörde der Stadt Qiqihar, hielt Anfang 2022 eine Sitzung mit allen Polizeikräften aus sieben Bezirken und neun Kreisen ab. Er wies die Polizei an, die Praktizierenden vor Ort zu verfolgen, zu überwachen und zu schikanieren, insbesondere diejenigen, die während der Pandemie weiterhin auf die Verfolgung aufmerksam machten.
Die Operation wurde von Guo Xiaofeng unterstützt, dem Leiter des Komitees für Politik und Recht der Stadt Qiqihar, einer außergerichtlichen Behörde, die die öffentliche Sicherheit und die Justiz überwacht und auch die Verfolgungspolitik gegenüber Falun Dafa steuert.
Die Polizei fabrizierte Beweise gegen die Praktizierenden und behauptete, dass einer der anvisierten Praktizierenden, Zhang Wanjie, der Anführer einer kriminellen Organisation sei, in der alle anderen Praktizierenden aktive Mitglieder seien. Einige Praktizierende bemerkten, dass die Polizei das Vernehmungsprotokoll bereits fertig hatte, bevor sie ihnen überhaupt Fragen stellten.
Kurz nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie Anfang 2020 brachte die Kommunistische Partei Chinas die Handy-App „Gesundheitscode“ auf den Markt und behauptete, damit die Ausbreitung der Krankheit verfolgen zu können. Viele Menschenrechtsexperten äußerten jedoch die Befürchtung, dass die App von den Behörden als Überwachungsinstrument eingesetzt werden könnte, um Dissidenten und Glaubensgemeinschaften ins Visier zu nehmen.
In einem aktuellen Fall berichtete eine Falun-Dafa-Praktizierende im Kreis Shuangliu in der Provinz Sichuan, dass sie von der Polizei schikaniert wurde, die ihren „Gesundheitscode“ willkürlich von grün auf gelb umstellte und sie zwang, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie versprach, nicht gegen die Partei zu sein.
Die 59-jährige Li Caiqiong besuchte am Nachmittag des 28. September 2022 eine Freundin in ihrer Schneiderei. Kurze Zeit später rief jemand von draußen ihren Namen und sagte: „Ihr Gesundheitscode ist jetzt gelb. Die Regierung verlangt, dass Sie einen COVID-19-DNA-Test machen. Wenn Sie das nicht tun, wird Ihr Code rot.“
Li kam heraus und sah, dass es Luo Long war, der Leiter des Nachbarschaftskomitees. Sie vermutete, dass Luo sie mit der Ortungsfunktion der App „Gesundheitscode“ gefunden hatte.
Li weigerte sich zwar, mit Luo mitzufahren, aber sie schoben sie in ihr Auto und brachten sie ins Krankenhaus. Nach der Untersuchung brachte Luo Li zur Polizeiwache Dongsheng. Drei Beamte des Komitees für Politik und Recht der Stadt Chengdu versuchten, sie zur Unterzeichnung eines Dokuments zu zwingen, in dem sie versprach, dass sie weder gegen die Kommunistische Partei oder den Kommunismus Stellung beziehen, noch Bücher wie die Neun Kommentare über die Kommunistischen Partei oder Die Zersetzung der kommunistischen Parteikultur lesen und auch nicht an Falun-Dafa-Aktivitäten teilnehmen dürfe.
Als Li darauf bestand, nicht zu unterschreiben, ergriffen die Beamten ihre Hände und drückten ihre Fingerabdrücke auf die Papiere. Anschließend nahmen sie ihr die Schlüssel aus der Handtasche ab und beschlagnahmten in ihrer Wohnung ihre Falun Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und andere Materialien.
Neben der Überwachung der Praktizierenden mittels des „Gesundheitscodes“ installierte die Polizei auch drei Kameras in der Wohnung einer 81-jährigen Frau, um sie zu überwachen. Eine andere Frau in der Provinz Sichuan fand eine GPS-fähige Kamera neben der Batterie ihres Dreirads.
Bei dem Versuch, die Praktizierenden zum Verzicht auf Falun Dafa zu zwingen, griff die Polizei zu verschiedenen Mitteln, darunter körperliche Folter und sexuelle Übergriffe. Einem Lehrer und seiner Cousine in Shandong wurden auf der Polizeiwache gewaltsam Blutproben entnommen, während die Polizei über den Preis für den Verkauf von Organen an die Krankenhäuser für Transplantationen sprach.
Sexuelle Misshandlungen an ehemaliger Hochschuldozentin – als Foltermethode
Jiang Yongqin, eine 53-jährige ehemalige Universitätsdozentin in der Stadt Jilin, Provinz Jilin, wurde am 12. Juni zu Hause verhaftet. Nach einmonatiger Haft, am 7. Juli, bedeckte die Polizei Jiangs Kopf mit einer schwarzen Kapuze, stopfte ihr die Ohren zu und brachte sie in eine geheime Einrichtung.
Dort waren vier Männer anwesend, darunter ein Folterexperte der Öffentlichen Sicherheit der Provinz Jilin, sein Assistent Li und zwei Männer mit den Nachnamen Tang und Lyu von der Staatssicherheit der Stadt Jilin.
Die vier Personen legten Jiang Handschellen an und verlangten das Passwort für ihre Festplatte. Sie weigerte sich zu antworten. Die Polizisten spritzten ihr daraufhin Wasabi-Wasser in die Nase und steckten ihr brennende Zigaretten in die Nase. Als sie die Zigarette einführten, brach sie ab. Die Polizisten ließen die Hälfte der Zigarette in ihrer Nasenhöhle, bis sie sie schließlich ausstoßen konnte.
Nach der ersten Folterrunde begannen die Polizisten, sie sexuell zu misshandeln. Sie zogen ihr das Hemd hoch. Der Folterexperte befahl den Polizisten dann, ihre Brust zu berühren.
Danach verwendete der Experte ein spezielles Massagegerät, um ihre Brust zu stimulieren. Als nächstes zwang der Experte Jiang, ihre Hose auszuziehen. Als ihre Hose halb heruntergezogen war, stellten die Polizisten fest, dass sie menstruierte. Der Experte behauptete, dass die Folter während der Menstruation die beste Wirkung habe, und befahl den Polizisten weiterzumachen. Jiang brach fast zusammen. Verzweifelt erklärte sie sich bereit, beim Verhör mit der Polizei zu kooperieren.
Bevor der Experte ging, drohte er ihr, dass er jeden Tag in seinem „Folterwerkzeugkasten“ nach Zahnstochern, ungewöhnlichen Instrumenten, Drogenflaschen und elektrischen Drähten suchen würde, sollte sie nicht kooperieren. Er fügte hinzu, dass er bei der Folter normaler Verdächtiger mit dem „Werkzeugkasten“ eher zurückhaltend sei, aber wenn es um Falun-Dafa-Praktizierende gehe, habe er freie Hand.
Nach Verhaftung Blutentnahme für die Datenbank zum Organabgleich
Die Polizei der Stadt Jinan, Provinz Shandong hat am 4. Oktober 2022 einen Falun-Dafa-Praktizierenden und seine Cousine festgenommen. Nach Angaben dieser Cousine, die einige Tage später freigelassen wurde, legten die Beamten der Polizeiwache Yuanzhi dem Praktizierenden Xu Wenlong Handschellen und schwere Fesseln an. Sie entnahmen ihm eine Blutprobe und drohten, ihn zu töten. Später wurde Xu zu sechs Monaten Hausarrest zur Verbüßung in der Polizeiwache Laosilijie verurteilt. Während dieser Zeit waren ihm Familienbesuche verwehrt.
Drei Beamte kamen am Nachmittag des 4. Oktober in Xus Wohnung, wo sich zu dieser Zeit auch seine Cousine aufhielt. Sie fesselten Xu und seine Cousine mit Handschellen hinter ihrem Rücken und brachten sie zur Polizeiwache Zhiyuan. Auf dem Weg zur Wache schlug und beschimpfte ein etwa 30-jähriger Beamter Xu im Polizeiauto, wobei Xus Hemd zerriss und er Ohrenschmerzen bekam.
Auf der Polizeiwache musste sich Xus Cousine auf einen Eisenstuhl setzen, der Schlösser und Gürtel hatte, um sie festzuschnallen. Man beschuldigte sie, die Polizei in Xus Wohnung behindert zu haben. Sie jedoch entgegnete, dass es die Polizei war, die mit exzessiver Gewalt gegen das Gesetz verstoßen habe.
Obwohl sie nicht Falun Dafa praktiziert, befahl ihr die Polizei, den Begründer der Praxis zu verfluchen und versprach, sie freizulassen, wenn sie es täte. Sie weigerte sich jedoch zu kooperieren und sagte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa als Verbrechen betrachte und dass Xus Glaube durch die chinesische Verfassung geschützt sei. Als sie die Polizisten warnte, dass ihre Teilnahme an der Verfolgung rechtliche Konsequenzen haben werde, antworteten diese, sie seien nur wie Roboter, die das tun, was ihnen gesagt wird. Sie musste die ganze Nacht in diesem Zimmer bleiben.
Am nächsten Morgen hörte Xus Cousine das Geräusch von Fesseln, die auf den Boden schlugen. Es stellte sich heraus, dass Xu gerade zurückgebracht worden war, nachdem er sich im Krankenhaus einer körperlichen Untersuchung unterziehen musste. Man steckte ihn in einen Raum neben ihrem. Sie hörte, wie zwei Beamte über eine Niere sprachen, die für 400.000 Yuan (etwa 55.000 Euro) verkauft werden könne. Sie wollte wissen, ob sie über den Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden redeten, aber sie antworteten ihr nicht.
Immer wieder vernahm sie das Klirren von Fesseln, die auf den Boden schlugen und dachte, es höre sich an, als würden die Beamten Xu herumschubsen oder schlagen. Später ging jemand hinaus, um Alkohol und Wattebällchen zu holen. Dann schrie Xu auf. Zwei Beamte trugen ihn in die Männertoilette. Als sie selbst auf die Toilette gehen wollte, hörte sie dort Xu in der Männertoilette schreien. Sie hörte auch, wie ein Beamter ihn beschimpfte und drohte, ihn zu töten.
Von draußen rief sie den Beamten zu, dass sie aufhören sollten, Xu zu schlagen. Mehrere von ihnen kamen heraus, leugneten, dass er geschlagen werde, und warfen sie aus der Toilette. Als sie Xu wieder in seine Zelle brachten, lachte ihn ein Polizist aus: „Warum schützt dich dein Glaube nicht?“
Die Beamten scherzten, dass die Verhaftung von Xu und seiner Cousine so sei wie „Einen kaufen, Zwei bekommen“.
Bevor sie gehen durfte, brachten sechs Beamte sie in einen gut ausgestatteten Raum. Jeder Gefangene müsse seine Fingerabdrücke und eine Blutprobe abgeben. Sie wusste, dass die chinesischen Behörden die Blutproben von Falun-Dafa-Praktizierenden sammeln und analysieren und die Informationen in einer Datenbank zum Organabgleich speichern, um Praktizierende zukünftig gezielt nach ihren Organen aussuchen zu können.
Verwundert fragte sie, warum man eine Blutprobe bräuchte, wenn man die Blutproben doch gar nicht für den Organraub sammele. Ein Beamter hielt sie fest und beugte ihre Finger nach hinten, während ein anderer hinausrannte, um Alkohol und Wattebällchen zu holen. Als man ihr die Nadel in die Hand stach, schrie sie vor Schmerzen auf. Dann erinnerte sie sich, dass sie auch Xus Schreie aus diesem Raum gehört hatte und erkannte, dass die Polizei wahrscheinlich auch ihm Blut abgenommen hatte.
Von der Polizei verprügelt: Frau über 70 erleidet mehrere Knochenbrüche
Eine über 70 Jahre alte Pekingerin erlitt Rippen- und Wirbelbrüche, als die Polizei sie schlug, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Zhang Xiufen wurde am 5. Juli 2022 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Auf dem Polizeirevier Qingta verprügelten die Beamten Li Ming, Yu Yang und sechs andere, deren Namen nicht bekannt sind, die Praktizierende.
Ein Beamter des Büro 610 nahm Zhang den Schlüssel ab und brach in ihre Wohnung ein. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Materialien, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und 1.500 Yuan (ca. 210 Euro) in bar.
In einer Hotel-Haftanstalt brutal verprügelt – nun droht auch noch ein Strafverfahren
Liu Jia, ein 53-jähriger Mann aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan, wurde am 6. Januar 2022 verhaftet. Er wurde in den vierten Stock des „Urban Cloud Hotel“ in Pengzhou gebracht und dort überwacht. In dem Zimmer befand sich eine Überwachungskamera. Alle Fenster waren abgedeckt und es fiel kein Licht herein. Mehrere Personen überwachten ihn abwechselnd.
Da Liu sich weigerte, den Polizisten das Passwort für seine Handys mitzuteilen, brachten sie ihn in einen Raum ohne Überwachungskamera und schlugen auf ihn ein. Durch die Schläge wurde sein linkes Bein gebrochen und er entwickelte eine Gallenblasenentzündung. Anschließend brachten sie ihn ins Krankenhaus, wo seine Gallenblase entfernt wurde.
Liu wurde 18 Tage lang in dem „Hotel“ festgehalten. Dann verlegte die Polizei ihn am 24. Januar in das Untersuchungsgefängnis von Pengzhou. Als er dort ankam, waren beide Beine stark geschwollen und er konnte weder stehen noch alleine gehen. Auch sein rechtes Knie war geschwollen.
(Fortsetzung folgt)