Mann reicht nach drei Jahren illegaler Haft Klage gegen Behörden ein – jetzt ist er spurlos verschwunden

(Minghui.org) Die Familie von Liu Hongshu hat den Kontakt zu ihm verloren, nur wenige Monate nach seiner Freilassung aus einer dreijährigen Haft, die er wegen seines Glaubens an Falun Dafa verbüßt hatte. Sie vermuten, dass er erneut verhaftet wurde, diesmal, weil er Beschwerde gegen die Täter eingereicht hatte, die ihn ins Gefängnis gebracht hatten.

Lius drei Jahre lange Haftstrafe geht auf seine Verhaftung am 27. September 2020 zurück. Liu, 56, ist Einwohner des Kreises Qishan in der Provinz Shaanxi. Nach seiner Verurteilung im September 2021 wurde ihm eine Haftstrafe im Gefängnis von Yangling auferlegt. In der Haftanstalt wurde er brutal gefoltert. Aus Protest trat er in den Hungerstreik, woraufhin er zwangsernährt und mit Elektrostäben geschockt wurde. Die Wärter benutzten ein Brecheisen und einen Schraubenzieher, um seinen Mund während der Zwangsernährung aufzubrechen. Einer von ihnen stach ihm sogar mit dem Schraubenzieher in den Unterleib, so dass er blutete.

Liu wurde am 26. September 2023 freigelassen. Wieder Zuhause, erfuhr er, dass sein Vater verstorben war, während er im Gefängnis saß. Der alte Mann hatte sich an die Polizeibehörde des Bezirks Qishan gewandt, um die Freilassung seines Sohnes zu erwirken, wurde aber abgewiesen. Er war so verzweifelt, dass er im Hof des Polizeireviers stürzte. Kurze Zeit später starb er, ohne seinen Sohn ein letztes Mal gesehen zu haben.

Aus Trauer über den Tod seines Vaters reichte Liu Klage gegen die Polizeibehörde, die Staatsanwaltschaft des Bezirks Qishan und das Bezirksgericht Qishan wegen seiner unrechtmäßigen Verhaftung, Anklage und Verurteilung ein. Es ist unklar, wann genau er seine Beschwerden bei welcher Behörde eingereicht hat, aber seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört oder gesehen.

Frühere Verfolgung

Liu war am 31. März 1989 von einem Auto angefahren worden und dabei schwere Gehirnverletzungen erlitten. Trotz zweier Operationen litt er in den folgenden zehn Jahren an Komplikationen, bis er Anfang 1999 anfing, Falun Dafa zu praktizieren. Er erholte sich bald und war gesund genug, um sich um seine Eltern und seinen chronisch kranken Bruder zu kümmern.

Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 hielt Liu an seinem Glauben fest und wurde wiederholt ins Visier genommen. Die Website Minghui.org hat ausführlich über seine Verfolgung berichtet. Siehe die entsprechenden Berichte am Ende dieses Artikels.

Nachfolgend ist eine kurze Zusammenfassung von Lius Leidensweg bis zu seiner Verhaftung im Jahr 2020 aufgeführt.

Als die Verfolgung im Jahr 1999 begann, arbeitete Liu in der Provinz Xinjiang. Sein Arbeitgeber entließ ihn wegen seines Glaubens, und später wurde er verhaftet und zu Arbeitslager verurteilt, weil er mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Nach seiner Entlassung zog er zurück in seine Heimatstadt im Kreis Qishan in der Provinz Shaanxi. Im Juli 2013 wurde er erneut verhaftet und für eine unbekannte Zeit in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Liu verließ 2014 die Stadt und machte Gelegenheitsarbeiten. Am 25. März desselben Jahres brachen Polizisten seiner Heimatstadt in die Wohnung ein, die er mit seinen Eltern teilte, um nach ihm zu suchen. Sie zwangen seine Eltern, sein Schlafzimmer zu öffnen, und beschlagnahmten Dinge, die im Zusammenhang mit Falun Dafa standen. Die Eltern wurden auch gezwungen, die Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu unterschreiben. Sie hatten schreckliche Angst und wurden beide krank. Nachdem Liu von dem Vorfall erfahren hatte, reichte er eine Beschwerde gegen die betreffenden Beamten ein, erhielt jedoch nie eine Antwort.

Liu wurde am 23. Oktober 2017 in der Provinz Henan verhaftet, als er auf dem Weg in die Provinz Zhejiang war, wo er Gelegenheitsarbeiten erledigen wollte. Aus Protest trat er in den Hungerstreik und wurde brutal zwangsernährt, bis sein Mund stark blutete. Fünf Tage später wurde er in seine Heimatstadt zurückgebracht.

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