China Fahui | Von Wut zu Barmherzigkeit
(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, Meister! Seid gegrüßt, Mitpraktizierende!
Ich praktiziere seit 1997 Falun Dafa, zwei Jahre bevor die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die beispiellose Verfolgung befohlen hat. Während der letzten 24 Jahre blieb ich standfest in Dafa, ertrug Druck und lenkte die Aufmerksamkeit auf die Verfolgung, trotz direkter Gefahren. Wenn ich zurückblicke, war es eine Reise, die mir erlaubt hat, mich zu erhöhen und ein besserer Mensch zu werden.
Wutausbruch auf der Polizeistation
Meine Frau und ich praktizieren beide Falun Dafa. Wir wurden beide entlassen, weil wir uns trotz der Verfolgung nicht von Dafa abkehrten. Meine Frau wurde viele Male verhaftet und oft kamen Polizisten, um uns zu schikanieren. Wegen der Verfolgung lebten alle in unserer Familie in Angst, von unserem dreijährigen Kind bis zu unseren alten Eltern. Ich war oft frustriert und aufgebracht wegen der Schikanen. Da ich mich als Praktizierenden ansah, der dem Grundsatz Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt, versuchte ich, meinen Zorn zu unterdrücken und nicht mit den Polizisten zu streiten, konnte mich aber nicht immer gut beherrschen.
Einmal wurden meine Frau und ein Mitpraktizierender verhaftet und auf die Polizeistation gebracht. Ich fand heraus, wo sie festgehalten wurden, und erfuhr, dass sie drei Tage im Hungerstreik gewesen waren. Als ich sie hilflos zusammengerollt auf einer schmutzigen Bank in einem Eisenkäfig sah, ertrug ich diesen Anblick nicht und die Wut brach aus mir heraus. Ich rannte zum Polizeichef, drohte ihm mit dem Finger und schrie: „Was haben Sie getan? Wie können Sie sie so behandeln? Falls meine Frau stirbt, trage ich aus Protest ihren Körper nach Peking!“
Viele Polizisten stürmten aus ihren Büros, als sie mich hörten. Der Polizeichef war zutiefst verängstigt und versuchte zu entkommen. Zhang, der für meine Nachbarschaft verantwortliche Polizist, rief mir zu: „Aufhören! Das hier ist eine Polizeistation, Sie sind ein Falun-Dafa-Praktizierender. Wenn Sie sich weiter so schlecht verhalten, werden wir Sie auch verhaften!“ Ich hielt ihm meine Hände hin, damit er mir Handschellen anlegte. Er war überrascht und bewegte sich nicht.
Augenblicke später kam ein stellvertretender Leiter der Polizeistation, der mich kannte, um zu helfen. „Das ist die Vorgabe der Regierung und wir Polizisten müssen auf die Vorgesetzten hören“, sagte er. Er bat mich, mit hereinzukommen, mich zu beruhigen und dann über eine Lösung zu sprechen. So geriet die Situation nicht außer Kontrolle.
Wenn ich mich daran erinnere, weiß ich, dass mein Zorn und meine menschlichen Gefühle mich überwältigt hatten. Ich nahm die Verfolgung persönlich. Doch wir sind keine alltäglichen Menschen und die Verfolgung begann nicht einfach, weil das Regime eine neue Gruppierung ins Visier nehmen wollte. Es gibt tiefere Gründe dafür. Mein Verhalten war weder vernünftig noch klug. Ich war auch nicht barmherzig. So sollten sich Dafa-Jünger nicht verhalten.
Barmherzigkeit für die Polizisten
Durch ständiges Fa-Lernen und Erkennen der Fa-Grundsätze erleuchtete ich, dass die Polizisten die wahrhaft Verfolgten sind, denn sie werden gezwungen, für das Regime Verbrechen zu begehen und einen zerstörerischen Weg zu beschreiten. Statt es ihnen zu verübeln sollte ich ihnen helfen. Trotz dieser Erkenntnis kamen bei mir starke negative Gefühle auf, sobald ich daran dachte, wie viele Dafa-Praktizierende von ihnen gefoltert oder sogar getötet wurden. In meinen Berichten bezeichnete ich sie weiterhin als die „bösartigen Polizisten“.
Eines Tages kam Zhang mit mehreren Beamten zu mir nach Hause. „Warum haben Sie Ihre Adresse auf der Haushaltsregistrierung geändert, ohne uns darüber zu informieren?“, rief er aus. Später erfuhr ich, dass die Haushaltsregistrierung meiner Frau und meines Kindes bei meinem Schwiegervater waren. Die Polizisten von dort hatten sie heimlich hierher verlegt, damit die Polizisten hier verantwortlich dafür waren, uns zu überwachen. Zhang wusste davon nichts und wurde vom Büro 610 gerügt, als es das herausfand.
Durch meinen Umgang mit Zhang in dieser Zeit erkannte ich, dass er nicht bösartig uns gegenüber war. In Wirklichkeit war er ziemlich ehrlich und seine Kollegen nutzten ihn oft aus. Ich dachte, ich sollte mir Zeit nehmen, um ihm die wahren Umstände der Verfolgung zu erklären. Doch aus Angst tat ich es damals nicht.
Später ging Zhang und Wang wurde der neue für mein Gebiet verantwortliche Polizist. Einmal kam Wang mit einem Polizeiaufseher. Ich erklärte ihnen, was Falun Dafa ist. Weil ich sie unbedingt überzeugen wollte, dass Dafa gut und die Verfolgung falsch ist, stritt ich manchmal mit ihnen. Trotzdem hörten beide zu. Als ich erklärte, viele der hochrangigen Beamten der KPCh, die an der Verfolgung beteiligt waren, seien in den letzten Jahren gefallen, steuerte der Polizeiaufseher einige Beispiele bei, wie korrupt die Beamten in meinem Gebiet sind. Er schien es auch leid zu sein.
Als sie gingen, fotografierte Wang ein Plakat mit Worten über Falun Dafa. „Ich muss das nachschlagen, weil die meisten Informationen neu für mich sind“, erklärte er. „Bitte folgen Sie nicht blind der Partei bei schlechten Taten. Wenn Sie die unschuldigen Praktizierenden gut behandeln, wird Ihnen das Segen bringen“, fügte ich hinzu.
Sie stimmten zu und dankten mir.
Ein anderes Mal verhafteten mich mehrere Zivilpolizisten bei der Arbeit. Ich hatte einen USB-Stick dabei mit vielen Informationsmaterialien über Falun Dafa und die Verfolgung. Sie hielten mich fünf Tage gefangen und entließen mich dann mit Hausarrest. Ich blieb nicht daheim, sondern ging nach Peking, wo ich Arbeit fand. Weil die Polizisten mich sechs Monate lang nicht fanden, war der Polizeichef wild vor Zorn und drohte, sie zu bestrafen. Als ich zum chinesischen Neujahr nach Hause kam, verhafteten sie mich und sperrten mich in einen Eisenkäfig.
Kurze Zeit nach meiner Verhaftung meldeten örtliche Praktizierende meine Verhaftung bei Minghui.org. Ein für meine Verhaftung verantwortlicher Polizist erhielt viele Telefonanrufe von Praktizierenden von außerhalb Chinas, die meine Freilassung erwirken wollten. Er war aufgebracht und sein Vorgesetzter rügte ihn zusätzlich noch. Als ich seinen Frust und seine Angst sah, als Sündenbock herhalten zu müssen, hatte ich Mitleid und sagte: „Das ist keine gute Arbeit. Wieso suchen Sie sich keine andere Arbeit?“
„Es ist nicht leicht“, antwortete er. „Ich habe keine Kontakte und keiner könnte mir helfen.“ Ich nutzte die Gelegenheit, um ihm von den bösartigen Taten der KPCh in der Vergangenheit zu berichten und drängte ihn, aus der Partei auszutreten. Dazu war er ohne zu zögern bereit.
Zhou wohnt im selben Wohnhaus wie ich und arbeitet für das städtische Polizeiamt. Er wohnt zusammen mit seinen Schwiegereltern, die ehemalige Polizisten im Ruhestand sind und früher bei staatlichen Firmen gearbeitet haben. Alle Familienmitglieder sind eingefleischte Anhänger der KPCh. Sie drohten mir oft, mich zu melden, wenn sie sahen, wie ich mit Menschen in der Nachbarschaft über Falun Dafa und die Verfolgung sprach.
An einem heißen Sommertag hörte ich ein lautes Geräusch auf dem Dach und ging hoch, um nachzusehen. Zhous Schwiegervater hatte Zhou gebeten, die Solar-Anlage zu reparieren. Zhou arbeitete lange Zeit in der Sonne und schwitzte sehr stark, doch er bekam die Schrauben nicht in die Solarplatte.
„Sie haben sie falsch herum reingesteckt“, erklärte ich ihm. Doch er schaffte es noch immer nicht. Ich stieg zu ihm hinauf und reparierte die Anlage zusammen mit anderen Problemen. Er war sehr dankbar. Ich antwortete, es wäre keine große Sache und er solle heimgehen und duschen.
Von da an grüßte seine Familie uns immer und behandelte auch meine Frau gut. Diese Erfahrung zeigte mir, dass viele Polizisten von den Lügen der KPCh geblendet wurden. Mit Vernunft, Barmherzigkeit und Weisheit können wir helfen, sie zu retten.
Ich erinnere mich an Berichte, laut denen viele Polizisten in China mit Stress leben. Einige kämpfen mit Depressionen und viele begehen jedes Jahr Selbstmord. Ich glaube, sie wollten keine schlechten Taten begehen, sondern wurden gegen ihr Gewissen dazu gezwungen. Unter der Grausamkeit und den Lügen der KPCh ist jeder ein Opfer.
Die Kraft wahrer Barmherzigkeit
Als meine Frau einmal anderen von Falun Dafa erzählte, verhaftete ein Zivilpolizist sie und brachte sie auf eine mir unbekannte Polizeistation. Als die Polizeistation mich anrief hatte ich starke Gedanken, die Gelegenheit bestmöglich zu nutzen, um die Polizisten zu retten.
Ich eilte zu der Polizeistation und sah eine ähnliche Szene wie vor mehr als zehn Jahren: Meine Frau war seit zwei Tagen im Hungerstreik und lag bewegungslos in einem Metallkäfig. Es schien, als fiele ihr das Atmen schwer. Als ich ihre Freilassung verlangte, sagte ein Polizist: „Wir haben nicht das Sagen, es liegt am Polizeiamt zu entscheiden. Weil sie früher bereits Falun Dafa beworben hat, steht ihr dieses Mal vielleicht eine Haftstrafe bevor.“
Der Polizeiausbilder fragte mich, ob ich ebenfalls Falun Dafa praktizieren würde. Ich antwortete nicht direkt. Stattdessen setzte ich mich und fragte ihn und die anderen Polizisten aufrichtig: „Es gibt in unserer Gesellschaft viele schlechte Dinge, wie Glücksspiel und Drogenkonsum. Verglichen mit Falun Dafas Grundsatz Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht, was finden Sie besser?“
„Dann kann man auch einfach Falun Dafa praktizieren“, antwortete ein Polizist. Die anderen lachten alle.
„In den vergangenen mehr als 20 Jahren haben Sie sicher viele Falun-Dafa-Praktizierende getroffen. Ich glaube, Sie wissen nur zu gut, dass es gute Menschen sind“, sagte ich zu ihnen.
Ich drängte sie, gute Taten zu vollbringen und meine Frau gehen zu lassen; unsere gesamte Familie wäre ihnen dankbar und ihre Familien würden auch gesegnet werden; ansonsten würde es für keinen gut werden.
Der Polizeiausbilder sagte nicht nein. Er sagte, es liege nicht an ihm. „Das Polizeiamt beobachtet diesen Fall genau. Wenn es uns möglich ist, werden wir Ihnen keine Schwierigkeiten bereiten“, sagte er.
Ich dankte ihm und bat ihn, weitere Informationen über Falun Dafa zu lesen. Die Verfolgung hat schon sehr lange angehalten und sollte nicht noch weitergehen. Zusätzlich verstößt sie gegen die Verfassung, und es ist absurd, eine so große Gruppe guter Menschen ins Visier zu nehmen.
Dann fragte der Polizeiausbilder mich: „Ich stimme zu, Sie behandeln ihre Familie gut, arbeiten hart und sind freundlich zu anderen. Ich respektiere Sie dafür. Aber weshalb sind Sie gegen die Kommunistische Partei?“
Anfangs dachte ich, er wolle mich einschüchtern. Doch dann erkannte ich, dass er uns missverstanden hatte und möglicherweise auch eine Rechtfertigung für die Verfolgung suchte. Ich musste es für ihn klarstellen.
Ich bemühte mich, meinen Kampfgeist zu beherrschen. Lächelnd sah ich ihn an. Dann fragte ich: „Wenn Sie wirklich darüber nachdenken und die Tatsachen betrachten, werden Sie merken, dass ihre Frage keinen Sinn ergibt.“ Er war überrascht und starrte mich an. Andere Polizisten schienen auch wie gelähmt.
Ich erklärte ihnen, dass Falun-Dafa-Praktizierende gute Menschen sind. Doch das ehemalige Staatsoberhaupt der KPCh Jiang Zemin verleumdete Falun Dafa und unterdrückte Praktizierende mit Methoden aus der Zeit der Kulturrevolution. Sie erfanden zahllose Lügen, wie etwa die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens, um die Öffentlichkeit zu hintergehen. Falun-Dafa-Praktizierende erzählten nur von ihren Erfahrungen und erklärten den Menschen, was Falun Dafa wirklich ist. Das ist kein gegen-die-Partei-Sein.
„Sie sagten, die Partei ist bösartig. Sind Sie damit nicht gegen die Partei?“, fragte er.
„Sehen Sie sich die politischen Kampagnen der Partei in den letzten Jahrzehnten an. Die Partei unterdrückt heute diese und morgen jene Gruppe. Wir alle haben das erlebt. Von der Großen Hungersnot zur Kulturrevolution, von der Anti-Rechts-Bewegung bis zum Tian’anmen-Massaker und der Verfolgung von Falun Dafa wurden viele unschuldige Leben betroffen und ihre Familien litten alle“, fügte ich hinzu.
Ich fuhr fort: „In den letzten drei Jahren des Lockdowns der Pandemie führten viele Menschen ein miserables Leben und es gab zahllose Tote. Sie als Polizisten wissen das wahrscheinlich besser, als alltägliche Menschen. Die Verfassung schützt die Glaubensfreiheit und die Praktizierenden wollen einfach den Menschen die Tatsachen erklären, ohne Streben nach persönlichen oder politischen Vorteilen. Würden Sie das Zhuan Falun lesen, das Hauptwerk von Falun Dafa, dann würden Sie alles verstehen.“
Während ich sprach, spürte ich, wie mich eine barmherzige Energie umgab und ich sprach weiter. „Wenn ich Sie so beschäftigt sehe, oft mit Überstunden und sehr gestresst, wissen Sie, wie ich mich fühle?“, fragte ich.
„Wie fühlen Sie sich?“, fragte der Polizeiausbilder.
„Sie tun mir leid, wirklich“, antwortete ich.
„Ich wäre schon froh, wenn Sie uns nicht hassen. Wie könnten wir Ihnen leidtun?“, wollte er wissen.
„Durch die Unterdrückung von Falun-Dafa-Praktizierenden und dem Grundsatz Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht, verschlechtert sich die Moral der Gesellschaft sehr schnell. Sieht man sich die heutige Gesellschaft an, so gibt es so viel Chaos und Konflikte. Sie als Polizisten erleben es aus erster Hand mit und leiden, wenn Menschen ihren Zorn an Ihnen auslassen. Es gab Berichte, laut denen viele Polizisten an Stress, Schlaflosigkeit und sogar Geistesstörungen leiden. Doch nicht viele Menschen kümmert das. Uns Falun-Dafa-Praktizierende kümmert es und wir wünschen Ihnen und Ihren Familien wirklich alles Gute“, erklärte ich.
Als ich fertig war, sah ich Tränen in ihren Augen. Sie waren bewegt und ich konnte auch die Energie spüren. Die bösartigen Elemente waren aufgelöst. An diesem Tag gaben sie den Plan auf, meine Frau in die Haftanstalt zu bringen und ließen sie stattdessen gegen Kaution frei.
Nachwort
Der Meister sagt:
„In Wirklichkeit stellt die Barmherzigkeit eine gewaltige Energie dar. Die Energie der aufrichtigen Gottheiten. Je barmherziger, desto größer ist diese Energie. Alle schlechten Dinge können aufgelöst werden. Das haben weder Shakyamuni noch die Kultivierenden von früher gesagt. Die stärkste Erscheinung der Güte ist die Barmherzigkeit. Sie ist eine Erscheinung der gewaltigen Energie. Sie kann alle unrichtigen Dinge auflösen.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2009, 18.07.2009)
Der Meister hat uns all das vor langer Zeit erklärt. Doch ich konnte es nicht erreichen. Aber die Kultivierung ist eine ernsthafte Angelegenheit und wir müssen Dafas Lehre kraftvoll folgen. Das verlangt starke aufrichtige Gedanken und das Loslassen der Angst. Wann immer wir mit Polizisten zu tun haben, ist es eine Gelegenheit für uns, ihnen die Tatsachen zu erklären und sie zu retten.
Dank der Lehre des Meisters betrachte ich mich nicht mehr als Opfer der Verfolgung, wenn ich mit Polizisten umgehe. Ich habe mein Bestes gegeben, um mich nicht von meinen Gefühlen wie Groll und Ärger bewegen zu lassen, sondern dem Gedanken zu folgen, gutherzig zu sein und sie zu retten.
Ich weiß, dass ich noch viele Eigensinne ablegen muss. Ich werde die verbleibende Zeit ergreifen, um mich besser zu kultivieren. Das sind meine Erfahrungen. Bitte zeigt mir auf, wenn etwas nicht dem Fa entspricht.
Ich danke Ihnen, Meister!
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