Vergesst nicht unsere Gelübde

(Minghui.org) An einem frühen Morgen kam mir beim Meditieren plötzlich das Gedicht „Vernarrtheit“ des Meisters aus Hong Yin III in den Sinn.

Dieses Gedicht habe ich seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2004 auswendig gelernt. Als ich den Gedichtband Hong Yin III auswendig lernte, rezitierte ich dieses und auch andere Gedichte, ohne dabei besondere Gefühle zu haben. Heute ist es jedoch anders. Jedes Wort erscheint wie ein edler Stein, schwer und wertvoll. Sie steigen langsam in meinem Kopf auf:

„Menschenleben kurzIn Herberge verweiltNicht vergessen das Gelübde beim AbstiegVernarrt in Ruhm, Interessen, Gefühlen und HassWann erwachen, erkennen und nach Hause zurückkehren“(Vernarrtheit, 20.07.2004, in: Hong Yin III)

Als jedes Wort des Gedichts langsam in meinem Kopf auftauchte, traf es in mein Herz. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, als würde der Meister meine Hand mit seiner linken Hand halten und mit seiner rechten Hand meinen Kopf streicheln. Ich wagte es nicht, zum Meister aufzuschauen. Aber ich hatte das Gefühl, dass der Meister mich barmherzig und ernst ansah, voller Liebe und Sorge. Mir wurde klar, dass ich bei der Kultivierung nicht fleißig genug war, sodass sich der Meister um mich sorgte. Er wollte diesen nachlässigen Schüler nicht zurücklassen, deshalb ermahnte, ermutigte und trieb er mich auf diese Weise an – ich kam nicht umhin zu weinen.

Ich schreibe diese Erfahrung auf, um diejenigen zu ermahnen, die wie ich in der Kultivierung nicht fleißig vorankommen können.

Der grandiose Kosmos ist so groß, darin gibt es unendlich viele, unzählige Lebewesen. Doch die Anzahl der Dafa-Praktizierenden, die das Glück haben, mit dem Meister auf die Menschenwelt zu kommen, um dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen und die Lebewesen zu erretten, ist im Vergleich zu den unendlich vielen, unzähligen Lebewesen im Kosmos verschwindend gering. Unter diesen wenigen gibt es jedoch dich, mich und ihn. Der Meister hat uns ausgewählt und ließ uns mit ihm zu den untersten Ebenen hinabsteigen, um die Menschen zu retten. Welch ein Glück, welch eine Ehre ist das! Und wie groß ist doch die Mission und die Verantwortung! Mit Freude sind wir dem Meister gefolgt und hierher gekommen. Der Meister kümmert sich jeden Tag um uns und erklärt uns die Fa-Grundsätze des Kosmos. Darüber hinaus erklärt uns der Meister, warum es notwendig ist, Lebewesen zu retten, und weshalb Praktizierende des Dafa Lebewesen und sich selbst erlösen müssen. Wir haben zugehört und verstanden. Aber wie gut machen wir es?

Natürlich gibt es viele, viele Mitpraktizierende, die es sehr gut gemacht haben. Sie erfreuen den Meister, so dass er sich keine Sorgen zu machen braucht. Doch ich frage: Haben wir, diejenigen, die in der Kultivierung nicht fleißig vorankommen, den Meister ebenfalls zufriedengestellt? In unserem wahren „Zuhause“ brachten wir dem Meister unsere Entschlossenheit zum Ausdruck und legten ein Gelübde ab. Doch seit wir in diese Welt gekommen sind und in dieser „Herberge“ verweilen, wie viel davon haben wir wirklich eingelöst? Haben wir den Meister zufriedengestellt oder bereiten wir ihm Sorgen?

Der Meister sagt:

„Menschenleben kurzIn Herberge verweilt“ (ebd.)

Haben wir tief im Inneren wirklich erkannt, dass wir in einer „Herberge“ wohnen? Ist uns wirklich bewusst, dass diese „Herberge“ ein Ort ist, an dem wir dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und Menschen erretten? Haben wir wirklich verstanden, dass alles in dieser „Umgebung“ die von Dafa arrangierten „Requisiten“ für uns sind?

Können wir uns immer bewusst machen und erkennen, dass alles, was uns begegnet, sei es eine Angelegenheit oder ein Problem, eine Prüfung für uns ist? Können wir den Ruf aus den „tiefsten Tiefen des großen Himmelsgewölbes“ und die Rufe der Lebewesen in unserem wahren Zuhause, die auf uns warten und besorgt über uns sind, vernehmen?

Liebe Mitpraktizierende, vor allem diejenigen wie ich! Bemühen wir uns, kultivieren wir uns fleißig und erinnern wir uns daran: „Nicht vergessen das Gelübde beim Abstieg“! Merken wir uns gut, dass wir einst die Identität von „Gottheiten“ hatten, sowie die Mission und Verantwortung, die damit einhergehen.

Gleichen wir uns dem Dafa an und kehren zu unserem wahren Selbst zurück, ohne Ego und selbstlos, und verschmelzen wir mit dem Fa! Lasst uns wie die fleißigen Mitpraktizierenden werden. Kultivieren wir uns selbst gut und erretten  Lebewesen, damit der Meister keine Sorgen hat und zufrieden mit uns ist.