Ein Kultivierender muss die Begierde loslassen

(Minghui.org) Viele Kulturen glauben, dass die Menschheit einen göttlichen Ursprung hat und der Sinn des Lebens darin besteht, sich selbst stetig durch Selbstkultivierung zu verbessern, sodass wir in unsere Heimat zurückkehren können. Der erste Schritt in diesem Kultivierungsprozess ist es, ein guter Mensch in der menschlichen Gesellschaft in Übereinstimmung mit den Himmelsgesetzen zu sein.

Auf sich alleine gestellt, sind die Menschen in ihren Fähigkeiten sehr beschränkt. Wir sollten uns darüber im Klaren sein, demütig leben und für das dankbar sein, was der Himmel uns geschenkt hat. Wenn wir unseren Ursprung vergessen und die himmlischen Regeln für unsere Gesellschaft missachten, könnten die Konsequenzen katastrophal sein.

Das abscheulichste aller Laster

Ein chinesisches Sprichwort besagt, dass „die Begierde das abscheulichste aller Laster und der Respekt gegenüber den Eltern die größte aller Tugenden ist“.

Getrieben von ihrer Begierde verletzen die Menschen die Regeln des Himmels, an welche sich die Menschheit halten soll. Sie schaden ihrem Körper, zerstören traditionelle Werte und beschleunigen das Abrutschen der Menschheit in die Verderbnis. So etwas können die Gottheiten nicht vergeben.

Respekt vor den Eltern dagegen fördert die Harmonie zwischen Angehörigen. Sobald man innerhalb der Familie freundlich miteinander umgeht, kann sich das auch außerhalb der Familie ausbreiten. So wird sichergestellt, dass die Moral der Gesellschaft aufrechterhalten wird.

Der Vergleich von Begierde und kindlicher Treue findet sich in der Geschichte von Bo Yikao, dem ältesten Prinzen der Zhou-Dynastie in Die Investitur der Gottheiten.

Als er hörte, dass sein Vater, König Wen, von dem verkommenen König der vorangegangenen Shang-Dynastie gefangen genommen wurde, schickte Bo Schätze zu diesem König und flehte um die Freilassung seines Vaters.

Der König war von Bos Flehen jedoch unberührt. Stattdessen kam die Lieblingskonkubine des Königs, Daji, zu Bo Yikao und wollte ihn verführen. Sie war eine ebenso bezaubernde wie ruchlose Frau, die mit ihrem Charme unzählige Männer – darunter auch den König – zu ihren Spielzeugen gemacht hatte. Dieses Mal wollte sie erreichen, dass Bo seinen Vater und seine Mission vergaß.

Als ewig respektvoller Sohn ignorierte Bo Dajis Annäherungsversuche. Er kehrte zum König zurück und flehte erneut um die Freilassung seines Vaters. Er riet dem König, ein verantwortungsbewusster Herrscher für die Menschen von Shang zu sein. Der unbarmherzige König war über Bo Yikaos Unnachgiebigkeit außer sich und ließ ihn töten. Auf Befehl des Königs wurde Bo Yikaos Leichnam zermahlen und zu Füllung von Fleischbrötchen verarbeitet.

Durch seine Integrität, seinen Respekt gegenüber den Eltern und seine Loyalität verdiente sich Bo Yikao nach seinem Tod einen göttlichen Rang: Er wurde der große Kaiser des Nordsterns, eine ansehnliche Position am Himmelshof des Jadekaisers.

Im Gegensatz dazu achten nur wenige Menschen in der heutigen Gesellschaft auf moralische Werte und die Gesetze des Himmels. Nachdem die Sowjetunion 1918 Leitlinien wie „Über die Abschaffung der Ehe“ und „Über Lebenspartnerschaft, Kinder und Eigentum“ erlassen hatte, nahm die sexuelle Freiheit im Lande explosionsartig zu. In den relativ konservativen 1910er Jahren eröffneten die Sowjets sogar einen Nacktbadestrand an den Ufern der Moskwa.

Das darauffolgende Chaos führte zu drastischen Anstiegen von Vergewaltigungen, der Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten und obdachlosen Kinderwaisen. Das zwang die Kommunistische Partei der Sowjetunion schließlich dazu, die Vorgaben wieder zu verschärfen. Das Konzept der „individuellen Befreiung“ in Bezug auf sexuelle Beziehungen lebte jedoch weiter und verbreitete sich auch nach China. Dort nagte es an den Werten der Familie und führte zu zahllosen Tragödien.

In den vergangenen Jahren hat sich die Situation in China noch weiter verschlimmert. Die angekettete Frau in Xuzhou im Januar 2022 erregte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und warf ein Schlaglicht auf Chinas ausufernde Menschenhandelsindustrie. Ein Dokumentarfilm von Xie Zhihong und Jia Lusheng aus dem Jahr 1989 enthüllte, dass in der Region Xuzhou zwischen 1986 und 1989 fast 50.000 Frauen verschleppt und verkauft wurden. Unter den Fällen von Menschenhandel, zu denen sie Zugang hatten, war die jüngste Frau erst 13 Jahre alt.

Die Gefahr in einem einzigen Gedanken

Die Körper der Menschen wurden von Gottheiten erschaffen. Auch die Beziehung zwischen Mann und Frau wurde von Gottheiten erschaffen, so soll die menschliche Gesellschaft erhalten werden. Jede sexuelle Beziehung und jeder unangemessene Gedanke außerhalb dieser Grenzen verstößt gegen die traditionellen Werte und ist der Blasphemie gleich.

In Die Reise nach Westen war Pigsy früher ein himmlischer General unter dem Jadekaiser. Als er sich bei einem Fest jedoch einmal betrank, hatte er unaufrichtige Gedanken gegenüber der Göttin Chang’e. Das führte dazu, dass er sie belästigte und ihr eine Szene machte. Daraufhin wurde er in die menschliche Welt verbannt und war dazu verdammt, als halb Schwein halb Mensch zu leben.

Der König von Shang, Di Xin, der Bo Yikao hatte hinrichten lassen, begann seine Tragödie ebenfalls mit einem unanständigen Gedanken über eine Gottheit. Als er der Göttin Nü Wa seinen Respekt zollte, fing er an, sie auf Grund ihrer Schönheit zu begehren, und verfasste ein anzügliches Gedicht. Um den König für diese Unanständigkeit zu bestrafen, schickte Nü Wa einen neunschwänzigen Fuchs und mehrere Succubi an seinen Hof. Diese Dämonen nahmen die Gestalt wunderschöner Frauen an, die den König betören und sein Reich zerstören sollten.

Der zügellose König gab sich voll und ganz einem hedonistischen Lebensstil hin. Sein Land verkam und er verbrachte seine Tage in seinem Harem. Unter dem Einfluss von Daji, der menschlichen Gestalt des neunschwänzigen Fuchses, tötete er seine eigene Frau und seinen Sohn. Außerdem folterte er seine Beamten und quälte seine Bürger. Er und sein Königreich gingen in einem großen Unglück unter.

In den Augen der Gottheiten ist das Leben in der menschlichen Welt wie das Leben in einer Kloake. Als Praktizierende, die wieder göttlich werden wollen, können wir keine der Verunreinigungen dieser Welt mitnehmen, wenn wir auf höhere Ebenen steigen wollen. Die Begierde ist eine dieser Verunreinigungen, die wir loslassen müssen – wenn wir sie nicht rechtzeitig loslassen, verursacht das vielleicht schwerwiegende Probleme für unsere Kultivierung.

Ein Hindernis, dass jeder Kultivierende überwinden muss

Als Falun-Dafa-Praktizierende sollten wir bezüglich der Begierde sehr wachsam sein. Es gibt viele ernsthafte Lektionen von Praktizierenden, welche dieses Problem hatten.

Ein Praktizierender war sehr klug und gutaussehend. Weil er schnell lernte und technische Fähigkeiten schnell aufnahm, baten ihn viele Praktizierende um Hilfe. Dadurch entwickelte er ein großes Ego. Er fing an, die Grundlagen der standhaften Kultivierung zu vernachlässigen, und gab sich seinen Begierden hin. So ruinierte er nicht nur sich selbst, sondern auch andere Praktizierende.

Die alten Mächte nutzten seine Schwachstellen aus, um ihn noch weiter zu verfolgen: Er wurde mehrfach verhaftet und hatte auch finanzielle Schwierigkeiten. Vor einer Weile war seine finanzielle Lage so verzweifelt, dass er an einem Schneeballsystem teilnahm, was ein Praktizierender definitiv nicht tun sollte. Jetzt ist es auf Grund seines Zustands schwer zu sagen, ob er überhaupt noch ein Praktizierender ist.

Es sind jedoch nicht nur die unanständig handelnden Praktizierenden, die aufpassen müssen – unangemessene Gedanken reichen schon, um Schwierigkeiten zu verursachen.

Konfuzius sagte einmal: „Sieh nicht an, was gegen den Anstand verstößt; höre dem nicht zu, was gegen den Anstand verstößt; sprich nicht, was gegen den Anstand verstößt; tu nicht, was gegen den Anstand verstößt.“ Das ist die Grundlage für gewöhnliche Menschen. Daraus folgt, dass die Anforderungen an einen Praktizierenden noch höher sein müssen.

Im Kultivierungskreis gibt es ein Sprichwort: „Wenn ein anzüglicher Gedanke aufkommt, wurde ein tödlicher Fehler begangen.“ Die Kultivierenden aller Schulen seit alter Zeit waren in Puncto Begierden sehr auf der Hut. Das ging sogar soweit, dass ein Versagen bei der Prüfung der Begierde als etwas betrachtet wurde, das den gesamten Fortschritt der Kultivierung zerstört.

Heute sind wir Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung und tragen die Erwartungen von unzähligen Gottheiten auf unseren Schultern. Wir können es uns nicht erlauben in dieser Angelegenheit Fehler zu machen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.