Das Frauengefängnis Heilongjiang – ein finsterer Ort für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Abgemagert, schwach und verwirrt – so wurde Li Guiyue im Mai 2020 aus dem Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang freigelassen. Sie war benommen, hatte Schmerzen und rollte sich ständig in ihrem Bett zusammen. Manchmal murmelte sie ständig vor sich hin: „Sie schlagen mich jeden Tag! Sie schlagen mich jeden Tag!“ Von ihrem unsäglichen Leid konnte sich Li nicht mehr erholen. Sie starb ein Jahr später, am 6. August 2021, im Alter von 52 Jahren.

Li lebte im Kreis Yilan in der Provinz Heilongjiang. Weil sie Falun Dafa praktizierte und den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte, wurde sie zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Wie alle Praktizierenden, die im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang inhaftiert waren und an ihrem Glauben festhielten, wurde auch Li jahrelang brutal gefoltert.

Die Gefängnisverwaltung, das Justizministerium, das Komitee für Politik und Recht sowie das Büro 610 auf verschiedenen Ebenen in der gesamten Provinz arbeiten zusammen, um die Verfolgungspolitik gegenüber Falun Dafa konsequent umzusetzen. Das Gefängnispersonal musste auch keine Angst haben, dass es für die Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurde. Die Verfolgung in Heilongjiang zählte zu den schlimmsten im ganzen Land.

Systematische Verfolgung

Im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang wurden alle inhaftierten Praktizierenden der achten und neunten Abteilung zugewiesen und in 24 Gruppen eingeteilt. Die brutale Verfolgung dort war langandauernd und menschenverachtend, weil sie systematisch durchgeführt wurde.

Das Gefängnis sorgte zunächst dafür, dass die Praktizierenden völlig abgeschnitten waren – sowohl von der Außenwelt als auch von anderen inhaftierten Praktizierenden. Sie durften sich im Gefängnis weder anschauen noch miteinander sprechen. Jahrelang durften die meisten Praktizierenden keinen Kontakt zu ihren Familien haben – und falls doch, wurden Telefonate und Briefe streng überwacht und kontrolliert. Während der Pandemie verschärfte das Gefängnis die Besuchsregeln weiter und hat sie seither auch nicht mehr gelockert.

Die Gefängniswärter beteiligten sich oft nur indirekt an der Verfolgung und beauftragten Häftlinge damit, die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu bringen. Hierfür wählten sie selbstsüchtige und grausame Insassen aus, die Erfahrung als Gruppenleiter gesammelt hatten. Sie sollten den ganzen Tag auf die Praktizierenden einwirken. Mit Belohnungspunkten und Haftverkürzung setzten sie zusätzliche Anreize, um die Gefangenen zu motivieren. Diese Häftlinge waren rund um die Uhr mit den Praktizierenden beschäftigt und konnten sie jederzeit nach Belieben physisch oder psychisch quälen.

Brutale Folter

Praktizierende, die ihrem Glauben treu blieben, wurden täglich verprügelt – darunter Ohrfeigen, Tritte, Schläge auf den Kopf und ins Gesicht, wobei sie auch auf Schuhsohlen zurückgriffen.

Jeden Tag mussten die Praktizierenden über zehn Stunden mit geradem Rücken auf sehr kleinen Plastikhockern regungslos verharren, teilweise auch über Nacht. Das Schließen der Augen war strengstens verboten, die Toilettenzeiten stark begrenzt. Jede Sekunde war eine Qual. Sobald sich jemand bewegte, wurde er verprügelt. Durch das lange Sitzen schwollen die Beine und Füße vieler Praktizierender an und wurden taub.

Um das Leid der Opfer zu verstärken, legten die Gefangenen Waschbretter auf die Hocker, sodass die Praktizierenden auf unebenen Flächen sitzen mussten. Im Winter zerrten die Insassen ihre Opfer in die Waschräume, wo sie am offenen Fenster mit dünner Kleidung stehen mussten. Die Kälte drang in jede Zelle ein, sodass die Praktizierenden zitterten und sich Beine und Unterleib taub anfühlte.

Einige Praktizierende wurden über lange Zeit an den oberen Stangen der Etagenbetten aufgehängt, sodass das gesamte Gewicht auf den Handgelenken lastete. Die Schmerzen waren unbeschreiblich.

Folternachstellung: Mit Handschellen am Bett aufgehängt

Yang Lihua aus dem Kreis Sunwu wurde verprügelt, extremer Kälte ausgesetzt und aufgehängt. Zudem musste sie lange Zeit regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen. Nach über einem Jahr Haft wurde sie im Gefängnis zu Tode gefoltert.

Zeitweise setzten die Gefangenen auch andere Methoden ein, wie beispielsweise simuliertes Ertrinken. Dabei drückten zwei Häftlinge den Kopf der Praktizierenden so lange unter Wasser, bis sie Luft holen musste. Dann zogen sie ihren Kopf hoch, ließen sie kurz einatmen und tauchten sie wieder kopfüber ins Wasser. Diesen Vorgang wiederholten sie bis zur Erschöpfung.

Eine andere Foltermethode bestand darin, den Praktizierenden einen schmutzigen Lappen in den Mund zu stopfen und dann mit einem Ruck herauszuziehen. Oftmals führte dies zum Zahnverlust.

Da die Praktizierenden nicht zur Toilette durften, mussten sich manche in ihre Hose erleichtern. Einige bekamen kein Essen und kein Wasser. Andere wurden lange Zeit in der sogenannten „Spreizadler-Position“ fixiert, wobei alle vier Glieder an Bettpfosten gefesselt wurden.

Um die Verfolgung von standhaften Praktizierenden zu verschärfen, brachten die Gefängniswärter sämtliche Mitgefangenen gegen sie auf, indem sie alle bestraften. Beispielsweise mussten sie bis Mitternacht sitzen und durften nicht schlafen. Oft tobten die Gefangenen vor Wut, die sie dann an den Praktizierenden ausließen und sie brutal verprügelten.

Regelmäßig gab es Veranstaltungen oder Inspektionen durch höhere Beamte sowie verschiedene Aktionen, bei denen die Insassen ihre „Leistungen“ zeigen konnten. Dann wurde die Situation für die Praktizierenden noch elender. Oft schallten nächtelang laute Schreie und Schläge durch die Zellen.

Das Gefängnispersonal verschlechterte zudem die Lebensbedingungen für die Praktizierenden, die standhaft an ihrem Glauben festhielten. Sie durften im Gegensatz zu anderen Gefangenen lediglich 100 Yuan (etwa 13 Euro) im Monat ausgeben und mussten oft für Waren des täglichen Bedarfs viel höhere Preise für mindere Qualität bezahlen.

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