Ehemaliger Polizeibeamter soll nach dreimaliger Verurteilung zur Zwangsarbeit jetzt erneut vor Gericht

(Minghui.org) Zhang Xian, ein ehemaliger Polizeibeamter aus dem Kreis Xianghe in der Provinz Hebei, wurde am 28. September 2022 wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Er wurde angeklagt und muss sich nun vor dem Kreisgericht Xianghe verantworten.

Der 50-Jährige begann im Sommer 1995, Falun Dafa zu praktizieren, kurz nachdem er die Polizeiakademie der Provinz Hebei abgeschlossen hatte. Er bemühte sich, nach den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben und wurde 1998 als ausgezeichneter Polizeibeamter gewürdigt.

Weil er nach Beginn der Verfolgung an seinem Glauben festhielt, kam er viermal in Gehirnwäsche-Einrichtungen in Haft, wurde dreimal zu Zwangsarbeit verurteilt, musste zwei hohe Geldstrafen zahlen und wurde von den Behörden häufig verleumdet. Einmal wurde sogar seine Frau durch deren Lügen getäuscht, so dass sie ihn fragte, ob er sie und ihren Sohn eines Tages töten werde.

Entlassen und zum Untertauchen gezwungen

Am 25. April 1999 versammelten sich etwa 10.000 Falun-Dafa-Praktizierende aus dem ganzen Land vor dem Petitionsbüro des Staatsrats in Peking. Sie wollten sich dafür einsetzen, ihren Glauben praktizieren zu dürfen, ohne Angst haben zu müssen, deswegen verhaftet oder schikaniert zu werden. Bald darauf erließ das Ministerium für öffentliche Sicherheit eine Anordnung, wonach niemand, der in der Strafverfolgung tätig ist, Falun Dafa praktizieren dürfe. Der Leiter des Polizeireviers, in dem Zhang arbeitete, ging zum Haus seiner Eltern und befahl ihnen, Zhang zu zwingen, seinem Glauben abzuschwören.

Zhangs Eltern – Bauern, die ihr ganzes Leben lang in der Landwirtschaft tätig waren – hatten Angst vor der Kommunistische Partei Chinas (KPCh), da sie die Schrecken der Kulturrevolution miterlebt hatten. Sie wussten, zu welch extremen Mitteln die Partei bei ihren politischen Kampagnen greifen konnte. Daher knieten die Eltern vor ihrem Sohn nieder und flehten ihn an, Falun Dafa aufzugeben.

Am 20. Juli 1999, dem Tag, an dem die Verfolgung begann, wurde Zhang an seinem Arbeitsplatz festgenommen und inhaftiert. Seine Vorgesetzten und Kollegen versuchten alle, ihn zu überreden, seinen Glauben aufzugeben. Er stand unter enormem Druck.

Um die Verfolgung zu rechtfertigen, fabrizierte die KPCh eine Welle von Propaganda, um Falun Dafa zu verleumden. Sie behauptete sogar, dass die Praktizierenden wahnsinnig würden, Selbstmord begehen oder ihre Familienangehörigen töten würden. Sogar Zhangs Frau glaubte dieser Propaganda und fragte ihren Mann, ob er sie und ihren Sohn umbringen wolle.

Recht auf Arbeit genommen

Ende 2000 wurde Zhang degradiert, weil er die Prüfung im Fach „Politische Ideologie“ nicht bestanden hatte. Man schickte ihn zurück an die Polizeiakademie, wo er weiter studieren sollte.

Während der Neujahrsfesttage 2001 fuhr er nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Daraufhin wurde er im April 2001 aus dem Polizeidienst entlassen.

Im Mai 2001 fand Zhang eine Stelle bei der Pingan-Versicherungsgesellschaft. Gerade als er die Ausbildung für die neue Stelle beginnen wollte, setzte die Polizei das Unternehmen unter Druck, ihn zu entlassen. Ein Freund bot ihm später eine Arbeit in seiner Fabrik an, doch kurz nachdem die Polizei davon erfahren hatte, wurde er deswegen schikaniert. Als Zhang gezwungen war, von zu Hause wegzuziehen, um sich vor der Polizei zu verstecken, schikanierte die Polizei seine Familie und versuchte, sie zur Preisgabe seines Aufenthaltsortes zu zwingen.

An einem der Arbeitsplätze, an denen er nach seiner Entlassung aus dem Polizeidienst arbeitete, gestand ihm später ein Kollege: „Als du das erste Mal kamst, hatten wir solche Angst, dass du uns alle umbringen würdest.“

Mehrmals in Gehirnwäsche-Einrichtung gesperrt

Ende 2001, nach sechs Monaten auf der Flucht, kehrte Zhang nach Hause zurück. Er wurde jedoch den Behörden gemeldet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, die vom Büro 610 des Kreises Xianghe betrieben wurde.

Vor dem chinesischen Neujahrsfest 2003 sperrte man Zhang erneut in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Kreises, weil er Materialien zu Falun Dafa gedruckt hatte. Man erpresste 5.000 Yuan (ca. 700 EUR) von ihm.

Als Vergeltung dafür, dass er über die Verfolgung informiert hatte, verhaftete die Polizei Zhang im Juni 2004 erneut und brachte ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Langfang, wo er einen Monat lang festgehalten wurde. Han Zhiguang, der Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung, und Beamte der Staatssicherheit in Xianghe erpressten ihn um 5.000 Yuan. Sie beschlagnahmten auch die 2.000 Yuan (ca. 280 Euro) in bar, die er bei sich hatte.

Das Eingangstor der Gehirnwäsche-Einrichtung Langfang

Am 22. Oktober 2011 verhafteten Beamte der Polizeibehörde des Kreises Xianghe zwölf Praktizierende, unter ihnen war auch Zhang. Nach einigen Tagen in der Gehirnwäsche-Einrichtung von Langfang gelang es ihm zu fliehen. Er musste sich erneut verstecken, um der Verfolgung zu entgehen.

Mehrmals zur Zwangsarbeit verurteilt

Zhang wurde außerdem zu drei Arbeitslageraufenthalten verurteilt.

Nach seiner Verhaftung am 28. Oktober 2005 sperrte man ihn für zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager Shijiazhuang. Die Wärter dort sperrten ihn in eine Isolationszelle. Die Häftlinge wurden angewiesen, ihn rund um die Uhr zu überwachen. Mit Ausnahme von sechs Stunden Schlaf von Mitternacht bis 6 Uhr morgens musste er die ganze Zeit auf einem kleinen Hocker mit dem Gesicht zur Wand sitzen.

Der winzige Hocker, auf dem Falun-Dafa-Praktizierende sitzen müssen

Am Abend des 14. Dezember 2005 folterten die Wärter Zhang Li und Dong Xinguo sowie mehrere Häftlinge den Praktizierenden. Zunächst zwangen sie Zhang, zwei Stunden lang im Lotussitz zu sitzen. Als Zhang seine Beine herunternehmen wollte, schlug ihm der Wärter Dong auf den Mund. Auch die Häftlinge schlugen ihn, bis sein Mund blutete. Dann klemmten ihn mehrere Häftlinge zwischen zwei Bettgestellen ein und zwangen ihn, sich in den Lotussitz zu setzen. Seine Arme legten sie auf die Bettgestelle; eine Person saß vor ihm und stellte sich auf seine Beine, um ihn daran zu hindern, sich zu bewegen. Eine andere Person stand hinter ihm und hielt seinen Kopf fest.

Zhang trat zweimal in den Hungerstreik von insgesamt zehn Tagen, um gegen die Folter zu protestieren. Die Wärter rächten sich, indem sie ihn zwangen, stundenlang in der Hocke zu sitzen. Erb kam erst im Januar 2007 wieder frei.

Als Zhang am 29. Mai 2008 DVDs mit Informationen über Falun Dafa verteilte, wurde er von einem Polizeibeamten festgenommen. Man verurteilte ihn zu einer weiteren zweijährigen Haftstrafe im Zwangsarbeitslager Shijiazhuang.

Weil Zhang Anfang 2009 die Wärter davon abhalten wollte, andere Praktizierende zu schlagen, hielten sie ihn als Vergeltung mehr als 20 Tage lang in einer Einzelzelle fest, in der er gezwungen wurde, Artikel zu lesen und zu schreiben, die Falun Dafa verleumdeten.

Im Arbeitslager musste Zhang Taschen mit giftigen Klebstoffen herstellen, was ihn schwindlig machte und Husten verursachte. Im Februar 2010 kam er wieder frei.

Zweieinhalb Jahre später, am 5. Juli 2012, wurde Zhang erneut verhaftet, als er in der Stadt Sanhe in der Provinz Hebei arbeitete. Sein Laptop und 3.000 Yuan (ca. 420 Euro) in bar wurden beschlagnahmt. Später wurde er zu einer weiteren Haftstrafe im Zwangsarbeitslager Kaiping in der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei verurteilt.

Aus Protest trat er in Hungerstreik und wurde daraufhin brutal zwangsernährt.

Von Juli 2012 bis Juni 2013 wurde er zu harter Arbeit gezwungen und mit fünf bis sieben Yuan (14 bis 95 Cent) pro Monat entlohnt.

Am 7. November 2013 gewährte man Zhang wegen schweren Bluthochdrucks Haftaussetzung zur ärztlichen Behandlung. Da erfuhr er, dass seine Mutter gestorben war, weil ihr sein dritter Arbeitslageraufenthalt so großen Kummer bereitet hatte, dass sich ihr Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert hatte.

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Yu Jianquan, Sekretär, Komitee für Politik und Recht des Kreises Xianghe: +86-13703167749Ding Fucai, Richter, Kreisgericht Xianghe: +86-13483607666Yang Guoxue, Präsident, Staatsanwaltschaft des Kreises Xianghe: +86-15603167336

(Kontaktinformationen zu weiteren Tätern finden Sie im Originalartikel)

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