Trotz ernstem Zustand nach zweimonatigem Hungerstreik ohne Gerichtsverfahren zu zehn Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Hou Lijun aus der Stadt Taiyuan, Provinz Shanxi wurde vor kurzem wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu zehn Jahren Haft verurteilt und seine Berufung abgelehnt. Nach über 60 Tagen Hungerstreik befindet er sich derzeit in einem ernsten Zustand.

Wu Shaoping, ein Menschenrechtsanwalt in den USA erklärte, Hous Notlage sei ein typischer Fall politischer Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden, denen grundlegende Menschenrechte vorenthalten werden, nur weil sie an ihrem Glauben festhalten.

Hous Tante, Karen Kang, die in Los Angeles, Kalifornien, lebt, kritisiert die chinesischen Behörden wegen der Verfolgung ihres Neffen. Sie ruft die internationale Gemeinschaft auf, bei Hous Rettung zu helfen.

Hou Lijun (oben links), seine Mutter Kang Shuqin (unten links), sein Vater (unten rechts) und seine Schwester (oben rechts) (mit freundlicher Genehmigung von Karen Kang)

Nach Angaben von Kang wurde Hou am 25. April 2023 von Beamten der Polizeiwache Xiaojingyu festgenommen. Seine Verhaftung erfolgte, nachdem er über 20 Jahre auf der Flucht gewesen war, um der Verfolgung wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu entgehen. Kurz nach seiner Verhaftung trat er in der Haftanstalt Nr. 1 der Stadt Taiyuan in Hungerstreik. Nachdem er in das Gefängnis Jinzhong gebracht worden war, setzte er seinen Hungerstreik dort fort.

Kang berichtete, dass Hous Angehörige in China kürzlich einen Anruf aus dem Gefängnis erhalten hätten, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass Hous Zustand sehr ernst sei und sie ihn ins Krankenhaus gebracht hätten. Die Angehörigen fuhren ins Krankenhaus. Sie sagten, Hous Haar sei ganz grau gewesen und er wiege nur noch etwa 50 kg. Er könne nicht mehr alleine gehen und sei auf die Hilfe von zwei Häftlingen angewiesen. Hou erzählte ihnen, dass ein Wärter mit Nachnamen An ihm einmal trotz seines Zustandes befohlen habe, 30 Minuten lang stillzustehen.

Rückblick: Zwanzig Jahre auf der Flucht

Hou arbeitete früher bei der Industrie- und Handelskammer Taiyuan als Wachmann. Am 3. Januar 2000 ging er nach Peking, um für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren, zu appellieren und wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er verbachte diese Zeit in drei Zwangsarbeitslagern: in Zhencheng in Taiyuan, im Zwangsarbeitslager Yuxiang in der Stadt Yongji und im Zwangsarbeitslager Xindian in Taiyuan. Die Behörden verlängerten seine Haftstrafe um vier Monate und ließen ihn erst im Mai 2002 nach Hause gehen.

Hou und seine Mutter Kang Shuqin, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, wurden am 20. Oktober 2002 bei einer Massenverhaftung von 64 örtlichen Praktizierenden festgenommen. Auf der Polizeiwache von Wanbolin trat Hou in den Hungerstreik. Nach über drei Monaten Haft gelang es ihm zu entkommen. Die folgenden zwei Jahrzehnte war er auf der Flucht, um der Verfolgung zu entgehen.

Seine Mutter war in Untersuchungshaft geblieben und wurde später zu elf Jahren Haft verurteilt. Auch nach ihrer Freilassung überwachten Polizisten weiter ihren Alltag. Sie sorgten nicht nur dafür, dass Gemeindearbeiter sie observierten, sondern installierten auch Wanzen in ihrer Wohnung. Kang starb 2020 an den Folgen der Verfolgung. Ihr Tod war ein schwerer Schlag für ihren Mann. Er erlitt einen Schlaganfall und wurde handlungsunfähig. Die jüngste Verhaftung seines Sohnes Hou verschlimmerte seinen Zustand noch weiter, so dass er am 23. Juni 2023 verstarb.

Rechtsanwalt Wu sagte: „Der Fall von Hou Lijun ist ein typisches Beispiel für die politische Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas, die sich gegen Falun- Dafa-Praktizierende richtet. Obwohl die Verfassung behauptet, dass chinesische Bürger Religionsfreiheit genießen, ist dies nur ein leeres Versprechen. In Wirklichkeit hat man das chinesische Volk völlig seines Rechts beraubt hat, eine Religion auszuüben.“

Zehnjährige Haftstrafe

Das Bezirksgericht Wanbolin verurteilte Hou am 12. Mai 2023 ohne Gerichtsverhandlung zu zehn Jahren Gefängnis. Im Urteil wurden weder Zeugenaussagen noch stichhaltige Beweise aufgeführt. Hou war so empört darüber, dass er das Dokument mit dem Urteil in Stücke riss.

Am 16. Mai legte Hou Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Taiyuan ein. Er schrieb: „Das Urteil stützt sich nicht auf Zeugenaussagen oder physische Beweise. Ich fordere, dass das Berufungsgericht meinen Fall verhandelt.“

Die nächsthöhere Instanz bestätigte am 30. Mai das ursprüngliche Urteil. In seiner Entscheidung hieß es: „Der Sachverhalt ist eindeutig. Es ist beschlossen, dass eine Anhörung nicht stattfinden wird. Die Entscheidung zum Fall ist endgültig.“

„Es ist offensichtlich das Ergebnis von Machenschaften des Gerichts hinter den Kulissen“, sagte Anwalt Wu. „Das Berufungsgericht ging nicht auf sein Anliegen und seine Bedenken ein, dass es nämlich keine gültigen Zeugenaussagen oder physischen Beweise gab, als es entschied, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten. Das kommunistische Regime verfolgt Falun-Dafa-Praktizierende willkürlich, nicht auf der Grundlage von Fakten, sondern aufgrund ihrer politischen Haltung.

Der Fall von Hou Lijun ist ein typisches Beispiel für die politische Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas, die sich gegen Falun- Dafa-Praktizierende richtet. Obwohl die Verfassung behauptet, dass chinesische Bürger Religionsfreiheit genießen, ist dies nur ein leeres Versprechen. In Wirklichkeit hat man das chinesische Volk völlig seines Rechts beraubt hat, eine Religion auszuüben.

Weil sie Falun Dafa praktizieren, sind sie immer schuldig, auch wenn sie kein echtes Verbrechen begangen haben. Das zeigt, dass die Verfolgung auf rein politischen Motiven beruht. Artikel 300 des Strafgesetzbuches, auf dessen Grundlage das Regime Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt, verstößt gegen die Verfassung, die die Religionsfreiheit der chinesischen Bürger schützt. Das kommunistische Regime benutzt einfach jede Ausrede, um sie [Falun-Dafa-Praktizierende] ihrer grundlegendsten Menschenrechte zu berauben.“

Und Wu ergänzte noch: „In den meisten Berufungsverfahren hört der Richter sich den Fall an – es passiert selten, dass er das nicht tut. Aber wenn es um Falun-Dafa-Fälle geht, ist es üblich, dass die Richter die ursprünglichen Urteile ohne Anhörung aufrechterhalten, besonders in den nördlichen Provinzen. Die Haltung der Richter ist: ‚Wenn es sich um einen Fall von Falun Gong handelt, werde ich keine Anhörung abhalten.‘“

Aufruf an die internationale Gemeinschaft, Angehörige in China zu retten

Kang erzählte, dass Hou in der Schule immer gut mit seinen Freunden und Mitschülern ausgekommen sei. Auch im Beruf hätten seine Kollegen gesagt, er sei ein guter Mensch. Als die Verfolgung 1999 begann, setzten einige von ihnen ihre eigene Sicherheit aufs Spiel, um Hou zu schützen. Sie forderten die chinesischen Behörden auf, Hou sofort freizulassen. Sie missbilligten es auch, dass man ihn verhaftet und verurteilt hatte.

Eine andere Tante von Hou, Kang Shumei, und ihr Sohn, Zhang Gu, wurden am 31. Oktober 2022 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten.

Kang Shumei befindet sich jetzt in der Haftanstalt Nr. 4 der Stadt Gujiao und Zhang in der Haftanstalt Nr. 1 der Stadt Taiyuan. Beide dürfen keine Besuche von ihren Familienangehörigen empfangen.

Karen Kang ruft die internationale Gemeinschaft auf, neben Hou auch bei der Rettung ihres anderen Neffen und ihrer Schwester zu helfen.

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