Die Anhaftung an den Egoismus loslassen

(Minghui.org) Im Jahre 1998 begann ich mit der Kultivierung im Falun Dafa. Viele Jahre lang achtete ich auf mein Verhalten. Ich glaube, dass dies ein wichtiger Punkt ist, ob Lebewesen gerettet werden können oder nicht. Deshalb betrachtete ich mich immer als Praktizierende und stellte hohe Anforderungen an mich. Die Bewohner meines Dorfes machten mir deshalb Komplimente. Auch blieb ich standhaft dabei, die drei Dinge zu tun, die Praktizierende tun sollen und hatte den Eindruck, mit dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung Schritt zu halten.

Zwei Praktizierende, mit denen ich eng verbunden bin, wurden aufgrund der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 2016 verhaftet und rechtswidrig verurteilt. Auch viele andere Praktizierende in unserer Gegend wurden verfolgt. Dies führte dazu, dass ich die Anhaftung der Angst entwickelte und mich durch menschliche Anhaftungen schützte. Ich schaute nicht nach innen, kultivierte mich nicht und suchte nicht nach meinen Anhaftungen. Ich setzte die drei Dinge auch nicht mehr aktiv um. Allmählich und ohne es zu merken, verschlechterte sich mein Kultivierungszustand. Dabei dachte ich noch, dass es mir noch ganz gut ging.

Der gütige Meister weckte mich jedoch immer wieder auf und machte mir bewusst, welche Verantwortung ich trug und mit welcher Mission ich beauftragt war.

Den Egoismus loslassen

Als die beiden Praktizierenden aus unserer kleinen Fa-Lerngruppe verhaftet wurden, löste sich die Gruppe auf. Das war im Jahr 2016. Fünf Jahre später kamen einige Praktizierende in unser Dorf und bemerkten, dass wir keine gemeinsame Fa-Lerngruppe mehr hatten. Durch den Austausch mit ihnen wurde mir klar, dass dies kein richtiger Zustand war. Am nächsten Tag besprach ich dies mit meinen Mitpraktizierenden und wir gründeten zwei neue Fa-Lerngruppen.

Unsere kleine Gruppe bestand aus drei Personen. Einer der beiden anderen Praktizierenden las das Fa sehr schnell. Allerdings war seine Aussprache nicht klar und er sprach auch viele Wörter falsch aus. Als wir das bemerkten, verlangsamten wir unsere Geschwindigkeit beim Lesen und korrigierten ihn geduldig. Dieser Praktizierende hat sich seitdem sehr verändert. Er erlebte die Vorteile, die sich durchs Fa-Lernen mit einer ernsthaften inneren Einstellung ergeben.

Fünf Monate später erzählte mir ein freundlicher Nachbar, dass sein Sohn abends ein Polizeiauto vor meinem Haus parken gesehen habe. Er bat mich, vorsichtig zu sein. Ich war bereits einmal festgenommen worden, als ich im Jahr 2008 zum Haus eines Praktizierenden ging, um mir die Minghui Weekly zu besorgen. Als ich die Nachricht über die Polizei hörte, war mein Herz ein wenig bewegt. Aber das Fa-Lernen in der Gruppe ist die Form, die unser Meister uns hinterlassen hat. Das Böse hat kein Recht, Lebewesen zu kontrollieren, um Verbrechen gegenüber Falun Dafa zu begehen. Allerdings ist die Verfolgung durch das Böse in China immer noch aktiv, daher müssen wir weiterhin auf unsere Sicherheit achten. So beschlossen wir drei, den Ort zum Fa-Lernen in unseren Gemüseschuppen zu verlegen. 

Es kam der Winter und die Tage wurden kürzer. Ich konnte nicht nur das Fa lernen, sondern musste auch noch das Gemüse ernten, hatte aber nicht genug Zeit. Das Fa-Lernen und die Erhöhung der Mitpraktizierenden sollte jedoch Priorität haben. Das bedeutete für mich, dass es eine Entscheidung geben musste zwischen meinen Bedürfnissen und der Anforderung, zuerst an andere zu denken. Mit dieser Überlegung fiel mir eine Lösung ein: Ich benutzte eine Stirnlampe, mit deren Hilfe ich die restlichen Chilis ernten konnte, auch wenn es schon dunkel war.

Nach einem Jahr Fa-Lernen in der Gruppe normalisierte sich die Lesegeschwindigkeit des Praktizierenden und er las das Fa fehlerfrei. Wir drei erkannten, dass dies ein Ausdruck dafür war, dass wir uns alle in unserer Kultivierung erhöht hatten.

Eines Tages entdeckte ich 20 Udumbara-Blüten, die auf einer Chilischote wuchsen. Die kleinen weißen Blüten wuchsen auf der Oberfläche der grünen Chilischote. Der Name „Udumbara“ bedeutet so viel wie „verheißungsvolle Blume aus dem Himmel“. Laut buddhistischer Überlieferung handelt es sich bei der Udumbara um eine heilige Blume, die aus den Reichen Buddhas kommt. Ich wusste, der Meister ermutigte mich.

Zuerst an die Bedürfnisse der anderen denken

Eine Praktizierende träumte im Mai 2022, dass ich in Gefahr sei. Sie nahm sich sofort ein Taxi und ließ sich zu mir nach Hause fahren. Sie bat mich, meinen Egoismus loszulassen und zuerst an die Bedürfnisse der anderen zu denken. Ihre Worte trafen mich ins Herz und mein Kopf fühlte sich benommen an. Ich bin ein passiver Mensch und kooperiere lieber mit anderen, als mit etwas anzugeben. Ich habe vor vielen Sachen Angst und mache mir viele Sorgen. Tief in meinem Herzen wusste ich, dass an die Bedürfnisse anderer zu denken aus dem Fa resultiert. Doch die Angst und der Unwille, Opfer zu bringen und Schwierigkeiten auf mich zu nehmen, erfassten mich immer wieder und ich konnte mit niemanden darüber sprechen.

Nachdem die Praktizierende gegangen war, fragte ich mich: „Willst du dich kultivieren? Wenn du dich kultivieren willst, musst du Fortschritte machen.“ Ich machte Räucherstäbchen an und sagte zum Meister: „Meister, ich bin bereit, zuerst an die Bedürfnisse der anderen zu denken.“

Nach ein paar Tagen sendeten die örtlichen Praktizierenden aufrichtige Gedanken aus, um mich zu unterstützen und die bösartigen Störungen zu beseitigen. Ein Mitpraktizierender sagte, die Energie sei stark, wenn alle gemeinsam aufrichtige Gedanken aussenden. Deshalb traf ich mich mit den örtlichen Praktizierenden und wir alle sendeten gemeinsam aufrichtige Gedanken aus. Wir studierten auch den neuen Artikel des Meisters „Wacht auf“ und tauschten unsere Gedanken zur Kultivierung aus.

Dies war das erste Mal seit fünf Jahren, dass alle zusammensaßen und ihre Gedanken offen und aufrichtig austauschten. Die Herzen aller waren miteinander verbunden und wir bildeten einen gemeinsamen Körper.

In dieser Nacht hatte ich einen Traum. In meiner Hose befanden sich fünf große Läuse, die ich getötet hatte. Ich wusste, dass der Meister mich so darüber aufklärte, dass mein Egoismus stark nachgelassen hatte.

Das Fa online lernen

Einmal hatte ich einen sehr klaren Traum. Darin war ich zu Fuß unterwegs, ich ging, aber hatte wenig Kraft. Die Menschen neben mir hingegen gingen gleichmäßig und mit großen Schritten. Ich verstand, dass ich nur durch die Kultivierung auf der Grundlage des Fa meinen Egoismus loswerden, stabil gehen und stark und standhaft sein kann.

Ein Praktizierender aus dem Nachbardorf brachte uns seit ca. neun Jahren die Minghui Weekly. Ich weiß zwar, dass eine abwartende Haltung nicht richtig ist, aber aus Angst vor Schwierigkeiten war ich in der Vergangenheit so gewesen. Mir wurde klar, das lag an meinem Egoismus. Um die Belastung dieses Praktizierenden zu verringern, schlug ich vor, eine kleine Speicherkarte zu verwenden, damit unsere Praktizierenden im Dorf die wöchentlichen Publikationen lesen könnten.

Die Praktizierenden waren sehr kooperativ und stellten uns freiwillig einen Laptop bereit. Sie fanden sogar einen Techniker, der uns bei der Installation des Gerätes half.

Der Praktizierende, der mich in diese technischen Dinge einwies, war sehr geduldig mit mir. Da ich praktisch eine Computer-Anfängerin war, schien mein Verstand von etwas beeinträchtigt zu sein. So vergaß ich alles, was mir beigebracht wurde. Was das Ganze noch weiter verschlimmern sollte, war meine Angst vor der Reaktion meines Mannes, der sich nicht kultiviert. Gerade als der Praktizierende seine Sachen zusammenpackte und gehen wollte, kam mein Mann von der Arbeit nach Hause. Der Praktizierende sprach meinen Mann an, aber er antwortete nicht. Das lag wohl daran, dass mein Mann in der Vergangenheit einen ganzen Tag lang illegal auf der Polizeiwache festgehalten worden war, während ich unrechtmäßig verfolgt wurde und man mich einsperrte. Deshalb hat er große Angst, wenn wir etwas tun, was mit Falun Dafa und der Aufdeckung der rechtswidrigen Verfolgung durch die KPCh zu tun hat.

Als der Praktizierende gegangen war, bereitete ich das Abendessen zu. Mein Mann war wütend und schaltete den Fernseher ein. Im Fernseher, der bis dahin jeden Tag normal gelaufen war, erschienen jedoch keine Bilder. Das machte ihn noch wütender, er warf sich aufs Bett und stand nicht mehr auf. Mein Mann ist ein introvertierter Mensch, der nur sehr wenig spricht. Ich wusste nicht, wie ich ihm dabei helfen konnte, sich seine Fernsehsendung anzuschauen. Mir kam die Idee, jemanden zu suchen, der das Problem beheben konnte. Allerdings hatte ich Angst, dass die Technik, die der Praktizierende gerade installiert hatte, dabei beschädigt werden würde.

In diesem Moment half mir der Meister. Ich nahm meinen Mut zusammen, ging zum Fernseher und zog das Kabel. Als das rote Licht auf Grün wechselte, steckte ich den Netzstecker wieder ein und siehe da: Die Bilder erschienen wieder auf dem Bildschirm! Schnell sagte ich zu meinem Mann: „Steh auf. Sei nicht mehr böse, der Fernseher funktioniert wieder und das Abendessen ist auch schon fertig.“ Während er zu Abend aß, konnte er sich wie gewohnt die Fernsehprogramme ansehen.

Ich verstand tief im Inneren, dass das Problem mit dem Fernseher auf meine Angst vor der Reaktion meines Mannes zurückzuführen war. 

Der Meister sagt:

„… bewegt sich ein Herz nicht, werden zehntausend Unruhen besiegt.“ (Die letzte Anhaftung beseitigen, 12.08.2000, in: „Essentielles für weitere Fortschritte II“)

Auch meine aufrichtigen Gedanken wurden stabiler. Was ich tue, ist die aufrichtigste Sache; niemand hat das Recht, sich einzumischen. Weltliche Lebewesen haben dazu kein Recht, auch göttliche Wesen haben dazu kein Recht. Wer das tut, begeht ein Verbrechen.

Dieser Praktizierende kam noch zweimal zu mir, um mir zu helfen. Beide Male sprach mein Mann ganz normal mit ihm. Er bat den Praktizierenden sogar, uns zu besuchen, wann immer er wolle.

Im Laufe der Zeit hat sich meine Fähigkeit, das Fa zu verstehen, verändert, ohne dass ich es zunächst bemerkt habe. Ich werde mich weiterhin aufrichtig bemühen, eine Angelegenheit auf der Grundlage des Fa zu verstehen, mich solide kultivieren und mich dabei selbst korrigieren.

Erinnerung an meine Mission

Durch den Gedankenaustausch mit den Mitpraktizierenden wurde ich mir meiner Verantwortung und meiner Mission bewusst. Daraus resultierte, dass ich mit den Praktizierenden in meinem Dorf besser zusammenarbeitete. Ich besuchte auch die Praktizierenden, die unter Krankheitsproblemen litten oder mit der Kultivierung aufgehört hatten. Mein Wunsch war, dass wir den Zustand erreichten, als ein Körper zusammenzuwirken – so wie es sich der Meister wünscht. Ich möchte auch den Gedanken, „koordinieren zu wollen“, in eine Haltung ändern, die „zuerst an die anderen denken“ in den Fokus stellt.

Eine langjährige Praktizierende in meiner Nähe befand sich seit ihrer Entlassung aus dem Gefängnis in keinem guten Kultivierungszustand. So wurde sie oft schläfrig, sobald sie das Fa lernte. Ich durchbrach meine Ansichten über sie und suchte sie auf, um mit ihr gemeinsam das Fa zu lernen.

Da zu dieser Zeit Arbeiten im Schuppen anstanden, hatte ich ursprünglich geplant, am Vormittag zu arbeiten und am Nachmittag das Fa mit der Praktizierenden zu lernen. Als ich erfuhr, dass die Praktizierende morgens das Zhuan Falun  und nachmittags Vorträge des Meisters lernte, änderte ich meinen Zeitplan: Ich ging morgens zu ihr zum Fa-Lernen und nachmittags blieb ich zu Hause und erledigte die Arbeiten im Schuppen.

Während dieses Prozesses legte ich den Eigensinn ab, keine aufrichtigen Gedanken für andere aussenden zu wollen und nicht bereit zu sein, längere Zeit im Hause dieser langjährigen Praktizierenden zu bleiben. Es lag daran, dass ich in diesem Jahr aufrichtige Gedanken für eine ältere Praktizierende aussendete, die im Krankenhaus lag. Während des Aussendens träumte ich von einer Gruppe kleiner schwarzer Menschen, die mich mit großen Flaschen und großen Nadeln verfolgten. Am Ende schafften sie es nicht, mich zu erwischen, und ich wachte auf. Ich hatte Angst, dass ich dieses Übel allein nicht überwinden und verletzt werden könnte. Ein weiterer Grund war, dass die oben erwähnte langjährige Praktizierende verhaftet worden war, während sie zu Hause das Fa lernte. Ich hatte gehört, dass die Polizei vor ein paar Jahren Abhörgeräte installiert hatte, und befürchtete, dass sie auch mich ins Visier nehmen könnten.

Als mir das alles klar wurde, räumte ich all diese unaufrichtigen Gedanken aus dem Weg. Dieses negative Denken stammte nicht von meinem wahren Selbst und all diese Anhaftungen entsprangen dem Egoismus.

Der Meister sagt:

„Das wahre du ist rein und alles andere sind Dinge, die nach der Geburt verschmutzt werden. Deshalb müssen sie durch die Kultivierung beseitigt und weggeworfen werden, das bedeutet eben, sie zu verdrängen.“ (Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30–31.05.1998)

Welche schlechten Gedanken auch immer auftauchten, ich wollte sie ablehnen. Eine Zeit lang sendeten wir eine halbe Stunde lang aufrichtige Gedanken aus und die Wirkung war wirklich sehr gut. In diesen Tagen herrschten tosende Stürme mit starkem Regen, aber ich kam nie zu spät zur kleinen Fa-Lerngruppe. Obwohl es schwer war, fühlte ich mich sehr wohl. Ich hatte meinen Egoismus abgelegt und war bereit, zuerst an andere zu denken!

Das Obige sind einige Details aus meinem Kultivierungsprozess. Tatsächlich hat mir der Meister bei vielen weiteren Dingen geholfen und ebenso meine Mitpraktizierende. Ohne den barmherzigen Schutz des Meisters, der uns nicht aufgibt, und ohne die rechtzeitige Mahnung meiner Mitpraktizierenden würde ich vielleicht immer noch in meinem Egoismus feststecken und mit mir selbst zufrieden sein.