Preisgekrönter Musiklehrer bekommt im Gefängnis hohen Blutdruck – Antrag auf Haftaussetzung bleibt unbeantwortet

(Minghui.org) Ding Qian aus der Stadt Yinchuan in der autonomen Region Ningxia Hui ist seit mehr als zwei Monaten wegen seines Glaubens an Falun Dafa inhaftiert.

Ding Qian (auch bekannt als Ding Fadong) bekam in der Haft hohen Blutdruck. Sein Antrag, ihm Haftaussetzung auf Kaution zu gewähren, wurde abgelehnt. Sein Anwalt reichte am 24. Juli 2023 einen zweiten Kautionsantrag ein, über den zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch nicht entschieden war.

Die Beamten Li und Feng von der Polizeiwache Wenhua Straße im Bezirk Xingqing der Stadt Yinchuan riefen Ding am Morgen des 24. Mai 2023 getrennt voneinander an. Sie forderten ihn auf, sich auf ihrer Polizeiwache zu melden. Ding schrieb seiner Familie um 11 Uhr eine SMS und sagte, dass er zur Polizeiwache gehen werde.

Sobald er aus seinem Wohnhaus trat, fragte ihn ein Mann, ob er Ding Qian sei. Er bejahte, woraufhin sieben Beamte in Zivil aus dem Nichts auftauchten und ihm die Hände auf den Rücken fesselten.

Sie durchsuchten ihn und fanden seinen Schlüssel. Dann gingen sie in seine Wohnung und durchsuchten sie. Ding forderte sie immer wieder auf, Falun-Dafa-Praktizierende nicht zu verfolgen, und warnte sie auch, dass ihr Tun illegal sei: die Durchsuchung eines Privathaushalts ohne Vorlage eines Ausweises oder eines Durchsuchungsbefehls. Die Polizei legte auch keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände und kein Protokoll über die Hausdurchsuchung vor, wie es das Gesetz vorschreibt.

Die Beamten brachten Ding zur Polizeiwache in der Wenhua-Straße. Aus ihrem Gespräch erfuhr er, dass sie, einschließlich Hauptmann Wang Hao, in Wirklichkeit von der Staatssicherheit der Stadt Qingtongxia waren. Sie verhörten ihn stundenlang, bevor sie ihn zur ärztlichen Untersuchung in das Krankenhaus der Stadt Qingtongxia brachten.

Qingtongxia liegt etwa 50 Kilometer von der Stadt Yinchuan entfernt und untersteht der Stadt Wuzhong.

Bei Ding wurde ein Blutdruckwert von 194/149 mmHg festgestellt (der Normalbereich liegt bei 120/80). Trotz seines hohen Blutdrucks erreichte Hauptmann Wang, dass er in der Haftanstalt der Stadt Wuzhong aufgenommen wurde. Die Wärter dort gaben ihm jeden Tag nur ein Dampfbrötchen zu essen.

Als Dings Familie feststellte, dass er am 24. Mai nicht nach Hause zurückgekehrt war, gingen sie am nächsten Tag zum Polizeirevier in der Wenhua-Straße, um sich nach ihm zu erkundigen. Die Polizei leugnete, ihn jemals kontaktiert zu haben. Seine Familie bestand darauf, die Überwachungsvideos zu sehen. Die Polizei lenkte schließlich ein. Die Videos zeigten, wie Ding mit auf dem Rücken gefesselten Händen in die Polizeiwache geführt wurde. Erst dann gab der Polizeichef zu, dass Ding von Beamten der Staatssicherheit der Stadt Qingtongxia abgeführt worden war.

Dings Familie begab sich zur Staatssicherheit der Stadt Qingtongxia und erfuhr von einem Sicherheitsbeamten, dass er gegen Artikel 300 des Strafgesetzes verstoßen habe. Dieser Artikel besagt, dass jeder, der eine Sektenorganisation benutzt, um den Gesetzesvollzug zu untergraben, mit der vollen Härte des Gesetzes zu verfolgen ist. Seine Familienangehörigen erklärten, dass kein Gesetz in China Falun Dafa jemals als Verbrechen oder als Sekte bezeichnet habe.

Das Gefängnis weigerte sich, die Anwesenheit von Ding zu bestätigen, geschweige denn, ihnen zu erlauben, ihn zu besuchen.

Am 7. Juni erhielt Dings Sohn einen Anruf von der Staatssicherheit der Stadt Qingtongxia, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass die Verhaftung seines Vaters formell genehmigt worden sei.

Etwa drei Tage später verhörten Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Xingqing in Yinchuan Dings Sohn drei Stunden lang in der Polizeistation in der Wenhua-Straße.

Dings Familie beauftragte einen Anwalt, der ihn am 15. Juni in der Haftanstalt besuchte. Der Anwalt erfuhr, dass er immer noch an schwerem Bluthochdruck litt. Am nächsten Tag suchten seine Familie und der Anwalt den Beamten Wang in der Staatssicherheitsbehörde der Stadt Qingtongxia auf und stellten einen Antrag auf Dings Freilassung gegen Kaution.

Als sie sich einige Tage später bei Wang erkundigten, sagte dieser, er habe den Antrag auf Freilassung gegen Kaution bereits abgelehnt, da 194/149 mmHg ein normaler Blutdruckwert sei.

Am 24. Juli kehrten Dings Familie und sein Anwalt in die Haftanstalt zurück. Der Anwalt durfte ihn sehen, aber nicht seine Familie. Ding war immer noch sehr schwach. Am Nachmittag stellten der Anwalt und die Familie einen weiteren Antrag auf Freilassung gegen Kaution. Sie erhielten aber noch keine Antwort.

Ding unterrichtete früher Musik an einer Mittelschule in der Stadt Qingtongxia. Er war ein hervorragender Tasteninstrumentalist, seine Komposition gewann einen Preis bei einem nationalen Wettbewerb. Er begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren und erholte sich bald von seinen Krankheiten, die ihn mehr als zwei Jahrzehnte lang geplagt hatten.

Als ein Jahr später die Verfolgung begann, verbrachte er zwischen 1999 und 2013 vier Jahre Zwangsarbeitslager und wurde wiederholt gefoltert. Aus dem letzten Arbeitslager kam er im Mai 2013 frei, wurde allerdings am 15. September desselben Jahres erneut verhaftet. Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt und im Gefängnis von Yinchuan brutal gefoltert.