Zweieinhalb Jahre Gefängnis, weil sie Falun Dafa praktiziert

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Gaomi in der Provinz Shandong wurde zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Die örtlichen Behörden informierten Qin Shaohuas Familie nicht über den Prozess oder die Verurteilung. Ein Insider gab diese Information weiter, sagte aber nicht, wann Qin verurteilt wurde oder ob sie ins Gefängnis kam.

Erste Verhaftung und Freilassung auf Kaution

Qins Gefängnisstrafe geht auf eine frühere Verhaftung am 31. Mai 2022 zurück. An diesem Tag wurde sie von zwei Angestellten der Hausverwaltung bei der Polizei angezeigt, nachdem sie sie dabei beobachtet hatten, wie sie in ihrem Wohngebiet Informationsmaterialien zu Falun Dafa verteilte. Zwei Beamte des Polizeireviers Furi trafen bald darauf ein, um sie zu verhaften.

Auf dem Polizeirevier verhörte man sie und nahm ihre Finger- und Zehenabdrücke. Fünf weitere Beamte nahmen ihr den Hausschlüssel ab und durchsuchten ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten mehr als zehn Falun-Dafa-Bücher, zwei Mobiltelefone (von denen eines später zurückgegeben wurde), ein Abspielgerät und 900 Yuan (etwa 130 Euro) in bar.

Die Polizei ließ Qin in dieser Nacht gegen eine Kaution von 1.000 Yuan frei und versprach, das Geld ein Jahr später zurückzugeben. Das geschah jedoch nie.

Wieder in Gewahrsam, als sie sich weigerte, zur Verhandlung zu erscheinen

Am 29. September 2022 brachen drei Beamte der Polizeiwache Furi gegen 6.00 Uhr morgens in Qins Wohnung ein und brachten sie zur Staatsanwaltschaft der Stadt Gaomi. Nachdem sie dort vernommen worden war, ließen sie sie frei. Die Staatsanwaltschaft erhob später Anklage gegen sie.

Qin besuchte ihre Eltern am 17. November 2022. Die Polizeiwache Furi erfuhr davon und schickte drei Beamte, um sie aus dem Haus ihrer Eltern abzuholen. Sie brachten sie direkt zum Stadtgericht Gaomi, wo sie aufgefordert wurde, die Vorladung, die Anklageschrift und den Hinweis auf die Rechte [der Angeklagten] zu unterschreiben. Sie weigerte sich, dieser Aufforderung nachzukommen. Daraufhin wurde ihr mitgeteilt, dass sie am 1. Dezember 2022 vor Gericht erscheinen müsse, um an ihrer Anhörung teilzunehmen, andernfalls werde sie wieder in Gewahrsam genommen.

Qin erschien nicht zur Anhörung. Am 8. Februar 2023 brachen Beamte der Polizeiwache Furi gegen sechs Uhr morgens in ihre Wohnung ein und brachten sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Weifang. Zwei Tage später rief die Polizei ihre Eltern an, um ihnen mitzuteilen, dass sie formell verhaftet worden sei. Seitdem haben ihre Eltern keine weiteren Informationen von den Behörden erhalten.

Qins Eltern riefen später mehrmals bei der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Gericht an, um sich nach dem Stand ihres Falles zu erkundigen, erhielten aber nie irgendwelche Informationen.

Am 2. März 2023 riefen die Eltern den Vorsitzenden Richter Liu Zhaosheng erneut an. Jemand nahm den Hörer ab, legte aber sofort wieder auf. Dann riefen sie den Staatsanwalt Pan Honghui an, der für den Fall zuständig war. Eine Assistentin nahm den Anruf entgegen und sagte, sie würde das Telefon an Staatsanwalt Pan weitergeben. Qins Eltern fragten, ob Staatsanwalt Pan am Apparat sei. Er hielt kurz inne und antwortete dann: „Nein. Staatsanwalt Pan ist gerade rausgegangen.“ Aber die Eltern erkannten Pans Stimme und wussten, dass er es war.

Am 7. März riefen sie den Chef Liu Dibin von der Polizeiwache Furi an. Liu leitete ihren Anruf an das Dienstzimmer weiter, das sie an Liu zurückverwies. Doch Liu nahm den Hörer nicht mehr ab.

Am 10. März gingen Qins Eltern zur Polizeiwache. Ein Beamter sagte, ihr Fall sei an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden und die Polizeiwache sei nicht mehr zuständig.

Das Paar rief Staatsanwalt Pan und seinen Vorgesetzten, Oberstaatsanwalt Ji Bing, an, aber keiner von beiden ging ans Telefon. Richter Liu legte sofort auf, als Qins Eltern ihn erneut anriefen.

Die Polizei der Gemeinde Xiazhuang belästigte das Ehepaar zweimal, am 10. und 18. März, zu Hause. Die jüngere Tochter des Paares, die bei ihnen wohnt, war so verängstigt, dass sie einen Rückfall ihrer psychischen Krankheit erlitt.