[Europäische Fa-Konferenz 2023] 16 Jahre als Koordinator für die Sicherheit tätig – das Herz der Beschwerde und Bequemlichkeit loslassen

(Minghui.org) Sehr verehrter Meister, sehr geehrte Mitpraktizierende,

das Fa erhielt ich im Jahr 1997, fing jedoch mit der Kultivierung erst ein halbes Jahr später an, als Meister Li in Frankfurt uns das Fa erklärte. Als im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Dafa durch das Böse einsetzte, kultivierte ich mich erst ein Jahr und da tauchte zum ersten Mal das „Herz der Beschwerde“ auf. Als ich die Bilder der Verfolgung im Fernsehen sah, hatte ich noch kein tiefgehendes Verständnis und dachte: „Warum wird so etwas Reines und Schönes verfolgt? Warum können die Praktizierenden nicht mehr ihren Glauben an Dafa in der Öffentlichkeit leben und werden verfolgt? So etwas darf doch nicht sein. Warum kann es nicht wie bisher weitergehen und wir das Fa lernen und die Übungen machen?“

Zu jener Zeit fehlte mir ein tieferes Verständnis und mir fiel meine Anhaftung auch noch nicht auf. Im Jahr 2007 kam dann „Divine Performing Arts“, der Vorläufer von „Shen Yun Performing Arts“, das erste Mal nach Deutschland. Ich kann mich gut daran erinnern, dass wir mit der Fa-Lerngruppe zusammensaßen und uns anschließend darüber austauschten, wie wir mit dem neuen Projekt umgehen sollten. Als es darum ging, wer die Sicherheit für die Künstler und die Fahrzeuge der Shen Yun Kompanie übernimmt, schaute mich der Hauptkoordinator an und sagte zu mir: „Du bist Polizist und kennst dich am besten mit so was aus, du machst das.“ Sein Ton war sehr bestimmend und wieder kam bei mir das „Herz der Beschwerde“ und der „Bequemlichkeit“ hoch. Ich dachte: „Wir haben so viel mit der Aufklärung der Menschen zu tun; wir haben vor kurzem die Tian Guo Marching Band gegründet und sind so viel unterwegs und jetzt noch eine zusätzliche Aufgabe.“ Aber kurz darauf dachte ich: „Der Meister hat den Mund des Hauptkoordinators genutzt und hat dir diese Aufgabe anvertraut, über was beschwerst du dich?“

Der Meister sagt uns im Zhuan Falun:

„Wenn sich deine Xinxing erhöht hat, wird sich dein Körper sehr stark verändern; wenn sich deine Xinxing erhöht hat, werden sich die Substanzen an deinem Körper garantiert verändern. Wie werden sie sich verändern? Die schlechten Dinge, nach denen du getrachtet und an denen du festgehalten hast, wirst du wegwerfen. Nehmen wir ein Beispiel: Eine Flasche ist mit Schmutz gefüllt. Wird der Deckel fest verschlossen und die Flasche ins Wasser geworfen, sinkt sie zu Boden. Schüttest du den Schmutz aus – je mehr du ausschüttest, desto weiter steigt die Flasche nach oben.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 35)

Die Anhaftung an die Beschwerde hatte ich noch nicht erkannt und nicht darüber nachgedacht, dass ich dabei mein Herz selbst beschwere und mich damit „schwerer mache“. 

Der Meister erklärt uns jedoch im Zhuan Falun:

„Ihr wisst, wenn einer die Ebene des Arhats erreicht hat, nimmt er sich nichts zu Herzen, ganz gleich was ihm begegnet. Die Angelegenheiten unter den gewöhnlichen Menschen nimmt er sich überhaupt nicht zu Herzen und bleibt immer fröhlich, auch wenn er große Verluste einstecken muss. Wenn du das wirklich erreichen kannst, hast du schon die anfängliche Erleuchtungsposition eines Arhats erreicht.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 472)

Wie weit war ich überhaupt von einer anfänglichen Erleuchtungsposition entfernt, wenn ich noch nicht einmal dieses versteckte „Herz der Beschwerde“ und diese Dinge loslassen konnte. Gab es noch weitere Anhaftungen, die ich nicht erkannt hatte? War das „Herz der Beschwerde“ die eigentliche Anhaftung oder gab es tieferliegenden Eigensinn? Konnte ich mich überhaupt noch kultivieren, konnte ich das endgültige Ziel der Kultivierung überhaupt erreichen? Erstmals kamen Zweifel in mir auf.

Dann fiel mir aber eine weitere Stelle aus dem Zhuan Falun ein:

„Wenn also ein Mensch in so einer leidvollen Umgebung seine Kultivierungsenergie veredelt, gilt er als wirklich großartig. Wenn dieser Mensch den Wunsch hat, nach Dao zu suchen und sich zu kultivieren, ist er einfach sehr bewundernswert. Trotz des Leidens hat er seine ursprüngliche Natur nicht verloren. Er will sich noch kultivieren und zu seinem Ursprung zurückkehren.“ (Zhuan Falun, 2019, S.  269 f.)

Das machte mir wieder Mut, mich weiter zu kultivieren, nicht aufzugeben und meine Verantwortung für die Shen-Yun-Sicherheit zu übernehmen und dem Meister zu helfen, direkt mit Shen Yun Lebewesen zu erretten. Dennoch hatte ich auch zu diesem Zeitpunkt meine grundlegende Anhaftung noch nicht erkannt. Was war die „grundlegende Anhaftung“, die mich dazu bewegte, mich zu beschweren?

Es ergaben sich in den folgenden Jahren immer wieder Begebenheiten, Erkenntnisse und auch der Austausch mit Mitkultivierenden, die mich ermutigen, mit der Kultivierung fortzusetzen. Dennoch zeigte sich unter bestimmten Umständen dieses Herz der „Beschwerde“ immer wieder, es wurde zwar schwächer, aber dennoch zeigte es sich.

In einem Jahr, als Shen Yun in Frankfurt gastierte, wurde der Aufenthaltsraum, der für die Security vorgesehen war, plötzlich für die Orchesterprobe benötigt. Da die Bedürfnisse von Shen Yun für einen reibungslosen Ablauf der Show für die Sicherheit an erster Stelle stehen, mussten wir ausweichen. Es fragte sich nur, wohin?

Zu diesem Zeitpunkt standen aufgrund der Gesamtsituation keine weiteren Räumlichkeiten zur Nutzung zur Verfügung. Zunächst wollten wir uns im Foyer zusammenfinden und dort gemeinsam das Fa lernen. Das ging aber nicht, weil der dortige Gastwirt uns seine Fläche nicht kostenlos zur Verfügung stellen wollte. Trotz aller Bemühungen konnte ich keine Lösung für dieses Problem finden. Mein Gedanke war, dass wir einen Raum benötigten, um das Fa zu lernen, uns zu besprechen und auch etwas zu essen.

Da keine andere Lösung zu finden war, gingen wir dafür nach draußen. Allerdings war es Winter und recht kalt. Aufgrund der Gegebenheiten war ein Teil des Gebäudes zwar überdacht, so dass wir nicht unmittelbar der Witterung ausgesetzt waren. Einige Praktizierende „beschwerten“ sich über diesen Umstand, dass wir in der Kälte stünden, es keinen guten Eindruck für Dafa mache (obwohl uns dort auf der Rückseite nur Theatermitarbeiter sehen konnten), sie es unmöglich fänden usw. Und da war es auch bei mir wieder: das Herz der Beschwerde. Ich dachte bei mir: „Wie soll ich die Arbeit für Shen Yun gut machen, wenn man noch nicht einmal einen angemessenen Platz für uns hat? Außerdem sollen wir die Sache auch gut machen.“ Also hielt ich inne und überlegte, entschuldigte mich bei den Mitpraktizierenden, dass dieser Umstand überhaupt erschienen ist, wies aber auch darauf hin, dass die Bedürfnisse von Shen Yun an erster Stelle stehen würden, da unser ehrenwerter Meister die Lebewesen mit Shen Yun direkt errette. Nach dieser Äußerung beruhigten sich die Praktizierenden und beschwerten sich nicht mehr weiter. Allerdings hatte ich noch nicht erkannt, dass es meine Anhaftung war, die mir die Praktizierenden „vor Augen führten“. Außerdem überlegte ich, ob dieses Herz der „Beschwerde“ die grundlegende Anhaftung war oder ob es nur der sichtbare Teil war und es dabei um etwas anderes ging.

Dann fiel mir folgende Stelle im Zhuan Falun ein:

„Zu Hause betet er zum Buddha und murmelt innerlich: ,Wieso kümmerst du dich nicht um mich? Hilf mir bitte, dieses Problem zu lösen!’ Natürlich kümmert sich der Buddha nicht darum, da doch er diese Schwierigkeit arrangiert hat, damit du deine Xinxing erhöhen kannst. Erst in Konflikten kannst du dich erhöhen. Kann er das Problem für dich lösen? Überhaupt nicht. Wäre das Problem gelöst, wie könnte dann deine Kultivierungsenergie wachsen und wie könntest du deine Xinxing und deine Ebene erhöhen? Das Entscheidende ist, deine Kultivierungsenergie wachsen zu lassen.“ (Zhuan Falun, 2019, S.201 f.)

Erst jetzt fiel mir auf, dass es um die Erhöhung der Xinxing ging. Der Meister hat jeden Schritt der Kultivierung für jeden einzelnen Kultivierenden individuell eingerichtet und ich habe viele Gelegenheiten zur Erhöhung meiner Xinxing ungenutzt verstreichen lassen.

Als wir im Jahr 2022 erneut Shen Yun zu Gast hatten, gab es noch viele „covidbedingte“ Einschränkungen für den Zugang zum Theater. In den Vorbesprechungen mit der Theaterleitung wurden wir darauf hingewiesen, dass wir die Einlasskontrollen bzgl. der Impfausweise, der Antigen-Tests und ggf. auch Selbsttests selbst machen müssten. Es gehe nicht anders, da sie für den genannten Zeitraum nicht genügend Personal dafür zur Verfügung hätten. Wieder kam das Herz der „Beschwerde“ hoch.

Mein Gedanke war, dass wir nun noch viel mehr Personal einsetzen müssten, um diese Kontrollen durchzuführen. Allerdings war es dann so, dass ich es zumindest erkannte und meinen Gedanken sofort änderte, da es um die Erhöhung der Xinxing ging. Da wir uns in einem eng bewohnten Bereich in Nord-Westfalen mit einem hohen Ausländeranteil befanden, wäre es hilfreich, dass die Einlasskontrollen von einem Team durchgeführt wurden, das verschiedene Sprachen spricht, um bei den Einlasskontrollen keine sprachlichen Hindernisse zu haben. Wir trafen uns dann schnell mit dem Team und klärten ab, wer welche Sprachen sprach und wer ggf. die Antigen-Tests vor dem Eingang machen konnte. Da kein anderer Praktizierende die Berechtigung zur Durchführung der Antigen-Tests und auch nicht die nötige Erfahrung hatte, übernahm ich diesen Teil. Außerdem wurde eine lokale Praktizierende bzgl. eines Zeltes gefragt, damit wir zumindest etwas Witterungsschutz bei den Antigen-Tests hatten. All dies konnte relativ schnell organisiert werden. Abschließend konnten wir dann bei den Einlasskontrollen die Fremdsprachen Englisch, Chinesisch, Vietnamesisch, Russisch, Italienisch und Türkisch abdecken. Das führte dann dazu, dass die Einlasskontrollen schnell und reibungslos abliefen. An diesem Abend erkannte ich, wie wertvoll die Kenntnisse der Mitpraktizierenden und deren Engagement ist und das Herz der „Beschwerde“ tauchte zumindest an diesem Spielort nicht mehr auf. Aber etwas anderes in meinem Herzen, eine positive Kraft erschien: das Herz der „Wertschätzung“ für alle Mitpraktizierenden.

Da bei der Ausführung unserer Aufgaben für Shen Yun immer wieder Schwierigkeiten auftreten können, ist es wichtig, gut miteinander zu kooperieren und schnell nach Lösungen zu suchen. Die Schwierigkeiten, die auftreten, haben meinen Erkenntnissen zufolge meistens mit der Erhöhung der Xinxing zu tun. In diesem Jahr war Shen Yun das erste Mal in unserer Stadt. Die lokalen Praktizierenden hatten es sich so gewünscht, dass Shen Yun dorthin kommt, allerdings gab es jedesmal Hindernisse. Entweder stand das Theater für den jeweiligen Tourneeplan nicht zur Verfügung oder es gab einen Termin, aber eine größere Stadt bekam den Zuschlag usw.

Außerdem war es für Shen Yun das erste Mal, dass die Kompanie dort gastierte und es war alles neu. In den Vorgesprächen mit der technischen Leiterin wies diese mich darauf hin, dass wir 15 „beleuchtete Notausgangsschilder“ während der Dunkelszenen abdecken müssten. Die Feuerwehr bestand aus Sicherheitsgründen darauf, dass die beleuchteten Schilder nicht mit einer Folie abgeklebt werden. Also mussten die Praktizierenden gut miteinander kooperieren, um zeitgleich in den Szenen diese „beleuchteten Schilder“ abzudecken. Da seitens Shen Yun aber nur zwölf entsprechende Schilder zum Abdecken vorhanden waren, mussten wir weitere drei Schilder entweder herstellen oder irgendwo herbeischaffen. Ein Praktizierender fragte dann bei der Theatertechnik nach und es konnten schwarze Schilder (allerdings ohne Verlängerung) beschafft werden. Da die Notausgangsschilder zum Teil an der Wand und nicht über der Tür angebracht waren, konnten wir diese zusätzlichen Schilder zur Abdeckung nutzen. Die technische Leiterin schickte auf einen gemeinsamen Messenger die Zeiten, zu denen die „Notausgangsschilder“ abgedeckt werden mussten. Das wurde dann gemeinsam besprochen und es klappte bei den Veranstaltungen auch gut, so dass wir unsere Aufgabe für Shen Yun erfüllen konnten.

Shen Yun bietet uns vielfältige Möglichkeiten, unsere Xinxing zu erhöhen. Außerdem können wir von den Shen-Yun-Künstlern und allen Mitarbeitern lernen, wie unser ehrenwerter Meister Shen Yun anleitet und wie wir es „gut“ machen können. Deshalb schätze ich nach so langer Zeit die Arbeit trotz vieler ungenutzter Möglichkeiten, die Xinxing zu erhöhen, für Shen Yun und freue mich auf die kommende Saison 2024.

Sollte ich etwas Unangemessenes geäußert haben, bitte ich um barmherzige Korrektur. Lasst uns den letzten Weg gemeinsam gut gehen und uns gegenseitig wertschätzen. Abschließend möchte ich noch das folgende Gedicht aus HongYin V als Ermutigung für unser gemeinsames Voranschreiten vortragen:

Die Zukunft liegt in unseren Händen
Auch wenn wir uns nicht kennen,Durch die Barmherzigkeit des Schöpfers sind wir beide geschützt.Unsere Kulturen unterscheiden sich,Dennoch teilen wir dieselben Werte.In der Endzeit warten wir alle auf ihn, dass er uns errettet und stärkt.Die Menschheit hat den letzten Moment der Geschichte erreicht.Deshalb sage ich dir die Wahrheit.Moderne Anschauungen und Verhaltensweisen zerstören die Menschheit.Der Atheismus lässt Menschen von Gottheiten weglaufen.Die Evolutionstheorie wertet das Leben ab.Inmitten von Gut und Böse wählen die Gottheiten Lebewesen aus.Das Schiff der Erlösung wird nicht warten; es fährt pünktlich ab.(Die Zukunft liegt in unseren Händen, in: Hong Yin V, 02.01.2015)