17 Verhaftungen in einer Nacht (Landkreis Shenze, Provinz Hebei)

(Minghui.org) Sechs Frauen und zwei Männer im Kreis Shenze, Provinz Hebei wurden vor kurzem wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Die acht Falun-Dafa-Praktizierenden gehörten zu den mindestens 17 Einwohnern, die am 11. Januar 2022 zwischen 12 und 2 Uhr nachts festgenommen wurden. Sie wurden in einem Hotel festgehalten und sechzehn Tage lang verhört, bevor sie am 27. Januar in örtliche Haftanstalten verlegt wurden. Die sechs weiblichen Praktizierenden wurden in die zweite Haftanstalt der Stadt Shijiazhuang gebracht, die beiden männlichen Praktizierenden in die Haftanstalt der Stadt Jinzhou.

Die Polizeibehörde der Stadt Jinzhou übermittelte die Fälle am 5. Mai an die Staatsanwaltschaft der Stadt Jinzhou, die sie am 2. Juni 2022 an das Gericht der Stadt Jinzhou weiterleitete.

Die Praktizierenden standen am 4. April 2023 vor Gericht, ihre Verurteilungen wurden am 9. Juni bestätigt.

Bei den Frauen handelt es sich um: He Hongyan, die zu fünf Jahren und einer Geldstrafe von 40.000 Yuan (ca. 5.680 Euro) verurteilt wurde; Liu Xiaomiao, 76, und Jiao Yaqin wurden jeweils zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.260 Euro) verurteilt; Liu Yuru, 55, wurde zu zweieinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 25.000 Yuan (ca. 3.550 Euro) verurteilt; Tian Xuan wurde zu zwei Jahren und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.840 Euro) verurteilt; Ma Tongxin wurde zu einem Jahr und zehn Monaten und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (ca. 2.130 Euro) verurteilt. 

Die Männer waren: Du Guofang, 52, er wurde zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan verurteilt; Liu Chengwu wurde zu einem Jahr und zehn Monaten und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan verurteilt.

Einige der Praktizierenden waren in der Vergangenheit wiederholt verhaftet worden, weil sie an ihrem Glauben festgehalten hatten. Insbesondere der Ehemann, die Mutter und die vier Schwestern von Liu Xiaomiao wurden wegen der Ausübung von Falun Dafa verfolgt. Ihr Ehemann starb an den Folgen der Verfolgung am 7. März 2014. Er war um die 60 Jahre alt. Der Gesundheitszustand von Liu verschlechterte sich nach ihrer letzten Verhaftung rapide. Sie konnte nicht mehr essen und musste 7-mal zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden.

Familien dürfen der Anhörung nicht beiwohnen

Nachdem die Fälle der acht Praktizierenden am 2. Juni 2022 an das Gericht der Stadt Jinzhou weitergeleitet worden waren, musste das Gericht die Verhandlung aufgrund von lokalen Covid-Ausbrüchen mehrfach verschieben.

Das Gericht setzte schließlich eine Anhörung für den 22. Februar 2023 an. Die Familienangehörigen der acht Praktizierenden wurden jedoch von der Teilnahme an der vermeintlich „offenen Anhörung“ ausgeschlossen. Der vorsitzende Richter Li Shuangli führte die Pandemie als Entschuldigung an, konnte aber keine einschlägigen Richtlinien der örtlichen Regierung vorweisen. Er behauptete auch, dass er die Anordnung seines Vorgesetzten befolgte, die Familienmitglieder draußen zu halten, weigerte sich aber, den Namen und den Titel seines Vorgesetzten zu nennen.

Die Verteidiger, einige aus Peking und andere aus Tianjin, bestanden darauf, dass die Angehörigen ihrer Mandanten an der Anhörung teilnehmen durften. Richter Li brach daraufhin die Anhörung an Ort und Stelle ab.

Bei einer neu anberaumten Anhörung am 4. April schloss Richter Li die Familienangehörigen der Praktizierenden erneut von der Sitzung aus. Nur die fünf Verteidiger und drei nicht anwaltliche Verteidiger durften den Gerichtssaal betreten. Li vertagte die Sitzung nach etwa zehn Stunden.

Es ist unklar, wann Li die Praktizierenden verurteilte, aber ihre Angehörigen erfuhren am 9. Juni aus Insiderkreisen von ihren Verurteilungen.

Festnahmen

Nach Angaben von Beamten, die an den Verhaftungen am 11. Januar 2022 beteiligt waren, erhielten sie im Vorfeld Befehle für eine bevorstehende nächtliche Operation, wurden aber nicht über Einzelheiten informiert. Die Behörden beschlagnahmten alle ihre Handys, bevor sie bekannt gaben, dass sie Falun-Dafa-Praktizierende verhaften würden.

Weigerten sich die Bewohner eines mehrstöckigen Hauses, die Tür zu öffnen, brachen Polizisten ein. Bei einstöckigen Häusern machten sich die Beamten nicht einmal die Mühe zu klopfen, sie kletterten einfach über den Zaun und brachen ein. Die Polizisten durchsuchten die Wohnungen der Praktizierenden ausgiebig, auch Lagerräume und Schränke. Ihre Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, Falun-Dafa-Informationsmaterialien, Computer, Drucker und Kopierpapier wurden mitgenommen. Die bei einigen Praktizierenden beschlagnahmten Gegenstände füllten mehrere Autos.

Sie bedeckten die Köpfe der Praktizierenden mit schwarzen Kapuzen und brachten sie in ein Hotel in der nahe gelegenen Stadt Jinzhou. Die Polizisten verhörten sie in getrennten Räumen, hielten sie auf Metallstühlen und in Handschellen fest und ließen sie nicht schlafen. Nach dem Verhör setzten sie ihnen die schwarzen Kapuzen wieder auf.

Die Polizisten hielten die Praktizierenden bis zum 27. Januar 2022 in dem Hotel fest, bevor sie sie in die Haftanstalten brachten.

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Cheng Lijun, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft der Stadt Jinzhou: +86-311-84488960, +86-311-84488986Li Shuangli, Richter am Gericht von Jinzhou: +86-311-84322272, +86-18531158050Du Lichan (Du Chan), Gerichtsschreiber: +86-18531183225

Frühere Berichte:

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