75-Jährige vier Monate nach Festnahme in kritischem Zustand – ganze Familie im Visier der Polizei

(Minghui.org) Vor vier Monaten wurde die 75-jährige Liu Xiaomiao wegen ihres Glaubens an Falun Dafa festgenommen. Jetzt befindet sie sich in einem kritischen Zustand.

Liu lebt im Kreis Shenze, Provinz Hebei. Am 10. Januar 2022 wurde sie bei einer Razzia gegen Mitternacht verhaftet. Zwei Wochen befand sie sich zunächst im Hotel der Stadt Jinzhou im Gewahrsam, wo sie Handschellen tragen musste. Ihr wurde eine schwarze Kapuze übergezogen, sodass Augen und Mund bedeckt waren. Sie saß und schlief auf einer Schaumstoffmatte, die auf dem Boden lag. Als Lius Brille verloren ging, informierte die Polizei ihre Familie nicht, obwohl Liu stark kurzsichtig ist. Erst einen Monat später erfuhren die Angehörigen davon und schickten eine neue Brille.

Der Stress und die körperliche Belastung belasteten die betagte Praktizierende so sehr, dass sie nichts mehr essen konnte. Mehrfach wurde sie zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht.

Derzeit wird Liu in der Haftanstalt Nr. 2 in Shijiazhuang festgehalten und erhält jeden Tag Infusionen. Immer wieder verlangt die Polizei von ihr eine Garantieerklärung, mit der sie ihren Glauben aufgibt. Als die Wärter die Polizei aufforderten, die Praktizierende wegen ihres schlechten Zustandes wieder abzuholen, wollte allerdings kein Beamter die Verantwortung für sie übernehmen.

Familie wegen ihres Glaubens im Visier

Früher hatte Liu an Beschwerden aufgrund der Wechseljahre, unter Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen gelitten. Kurz nachdem sie Falun Dafa gelernt hatte, verschwanden alle ihre Symptome.

Mit Beginn der Verfolgung war nicht nur Liu wegen ihres Glaubens im Visier der Behörden, sondern auch ihr Mann, ihre Mutter und die vier jüngeren Schwestern. Sie alle praktizierten Falun Dafa.

Mutter Zhang Junping

Im Jahr 2001 reiste Lius Mutter, Zhang Junping, nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, und wurde verhaftet. Die damals 75-Jährige befand sich drei Monate im Gewahrsam im Untersuchungsgefängnis des Kreises Shenze. Die Behörden verhängten gegen sie eine Geldstrafe von 700 Yuan (rund 100 Euro).

Auch ihre fünf Töchter litten im Laufe der Jahre sehr unter der Verfolgung.

Älteste Tochter Liu Xiaomiao und ihr Mann

Lius älteste Tochter wurde erstmals im Oktober 1999 festgenommen, als sie nach Peking gefahren war, um für ihr Glaubensrecht zu appellieren. 40 Tage wurde sie festgehalten und musste 1.000 Yuan (rund 140 Euro) Strafe zahlen. Die örtliche Haftanstalt stellte ihr weitere 400 Yuan (etwa 60 Euro) für die Verpflegung in Rechnung.

Im Jahr 2000 wurde Liu abermals verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Zwei Jahre musste sie daraufhin in einem Zwangsarbeitslager verbringen. Während ihrer Haft im Kreisgefängnis Shenze im November 2000 wurde Liu von der Polizei gefilmt. Die Aufzeichnungen wurden sodann für Propagandanachrichten verwendet, mit denen Falun Dafa diffamiert wurde.

Lius Mann, Cao Zhiqun, wurde 2001 festgenommen, weil er nach Peking gereist war und sich für seinen Glauben einsetzte. Zwei Monate wurde er im Kreisgefängnis Shenze festgehalten und mit einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (700 Euro) belegt. Nach seiner Freilassung schikanierten ihn die Beamten fortwährend. Nach einer solchen Aktion am 28. Februar 2014 erlitt er einen Schock. Der über 60-Jährige starb eine Woche später am 7. März 2014.

Zweite Tochter Liu Qingying

Liu Qingying, die zweitälteste Tochter der Familie, reiste 1999 nach Peking und forderte ihr Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa. Auch sie wurde festgenommen. Während ihrer zweimonatigen Haft im Kreisgefängnis Shenze ohrfeigte der damalige Vize-Parteisekretär des Kreises, Gao Cujun, die Praktizierende und trat sie. Im Jahr 2000 nahmen Beamte sie abermals fest und steckten sie für vier Monate in Haft.

Letztmalig nahmen Polizisten Liu Qingying am 17. August 2019 in Gewahrsam, weil sie in einem Park mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte und dafür angezeigt worden war. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung. Noch am selben Tag durfte sie wieder nach Hause.

Dritte Tochter Liu Yingjie

Die dritte Tochter der Familie ist Liu Yingjie. Sie wurde im Zeitraum 1999 bis 2005 sechs Mal festgenommen. Während ihrer dreijährigen Zwangsarbeit wurde sie ständig geohrfeigt, sodass sie taub wurde. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie mehrfach in Hungerstreik. Daraufhin wurde sie einer Zwangsernährung unterzogen, wodurch sie Magenblutungen erlitt.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde Liu Yingjie ständig schikaniert. Am 18. März 2021 wurde sie verhaftet und zur Polizei gebracht, wo man ihr die Fingerabdrücke und eine Blutprobe abnehmen wollte. Da sie sich weigerte, wollten Polizisten sie am 11. Mai erneut festnehmen. Als der Mann der Praktizierenden sich vehement dagegen wehrte, ließen die Polizisten von ihr ab. Am 31. Mai nahmen die Beamten sie schließlich fest und behielten sie bis zum 11. Juni in Haft.

Vierte Tochter Liu Wuying

Die vierte Tochter der Familie, Liu Wuying, wurde im Jahr 2002 mit drei Jahren Zwangsarbeit bestraft. Zwar wurde ihr wegen ihres schlechten Zustandes Haftverschonung gewährt, aber die Polizei belästigte sie ständig. Um den Schikanen zu entgehen, tauchte Liu Wuying unter und zog von zu Hause weg. Später wurde sie erneut verhaftet und wieder ins Zwangsarbeitslager gebracht, wo sie die Haftstrafe zuende verbüßen musste.

Einmal durfte Liu Wuying 66 Tage am Stück nicht schlafen und musste mit dem Gesicht zur Wand stehen. Vor lauter Erschöpfung brach sie dabei bewusstlos zusammen. Die Wärter übergossen sie dann mit kaltem Wasser, damit sie wieder zu sich kam.

Am 12. Mai 2017 wurde sie erneut festgenommen. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten Gegenstände im Wert von über 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro), die sie in zwei Autos abtransportierten.

Am 31. Mai 2019 konnte Liu Wuying einer Verhaftung entkommen. Am 18. Juni nahmen Polizisten sie für 15 Tage im Untersuchungsgefängnis Nr.2 von Shijiazhuang in Gewahrsam.

Fünfte Tochter Liu Cuiying

Die jüngste Tochter der Familie ist Liu Cuiying. Sie wurde im Zeitraum 1999 bis 2005 fünfmal festgenommen. Auch sie wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verpflichtet. Die Wärter prügelten auf sie ein und zwangen sie zum Stehen, während sie ihr den Kopf gegen die Wand drückten. Sie drücken auch brennende Zigaretten auf ihrer Haut aus. Am 7. Juli 2008 nahmen Beamte sie im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking fest und verhängten erneut Zwangsarbeitslager gegen sie.

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Zhu Xiaoguang, Beamter der Polizeibehörde Shijiazhuang: +86-13931976537Li Lixin, Beamter der Kreispolizeibehörde Shenze: +86-311-83524910, +86-311-83522122Yu Junpo, Beamter der Kreispolizeibehörde Shenze: +86-13785101718Wang Junqing, Beamter der Polizeibehörde der Stadt Jinzhou: +86-13932107591

Frühere Berichte:

Nach mitternächtlicher Polizeirazzia: Sieben Personen seit fast zwei Monaten in Haft

Mindestens 17 Falun-Dafa-Praktizierende bei nächtlicher Razzia festgenommen (Provinz Hebei)