Familie befürchtet erneute Zwangsmedikation für Praktizierende in Haft

(Minghui.org) Einer 52-Jährigen aus der Stadt Dongguan in der Provinz Guangdong, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert ist, droht nach Angaben ihrer Familie eine Zwangsmedikation.

Dai Xiaolan wurde am 28. Juni 2021 festgenommen. Nach einer Gerichtsverhandlung am 12. September 2022 verurteilte der Richter die Praktizierende zu zwei Jahren und drei Monaten Haft. Ihre Berufung hatte keinen Erfolg. Im Gegenteil, das Berufungsgericht erhöhte ihre Strafe auf insgesamt zwei Jahre und neun Monate. Am 19. Juni wurde Dai in das Frauengefängnis der Provinz Guangdong überführt.

Am 21. August rief das Gefängnis bei ihrer Familie an. Es hieß, Dai würde unter gefährlichem Bluthochdruck leiden.

Während Dai in der Haft auf ihren Prozess wartete, behaupteten die Wärter, sie leide unter Bluthochdruck. Zweimal mischten sie ihr unbekannte Medikamente ins Essen, die bei Dai Atemnot und Gliederschwäche bewirkten. Da das Gefängnis nun erneut mitteilte, dass sie unter Bluthochdruck leide, befürchten die Angehörigen, dass ihr wieder unbekannte Medikamente verabreicht werden.

Mit Falun Dafa begonnen

Dai stammt aus dem Kreis Longchuan in der Provinz Guangdong. Seit Jahren arbeitet sie in Dongguan.

Früher litt sie an verschiedenen Erkrankungen, darunter Hepatitis B, Gastroenteritis und Gesichtslähmung. Sie war blass und äußerst schwach. Im Jahr 1998 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren. Nach einer Woche verschwanden all ihre Symptome. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten erlebte sie, wie es ist, krankheitsfrei zu sein.

Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 war Dai sehr enttäuscht darüber, dass die Regierung diese friedvolle Kultivierungsmethode für Körper und Geist verfolgte, die ihr Leben so sehr zum Positiven gewandelt hatte. Sie fühlte sich verpflichtet, der verleumderischen Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas etwas entgegenzusetzen. So ging sie hinaus und machte mit verschiedenen Mitteln – darunter Banknoten – auf die Unrechtmäßigkeit der Verfolgung aufmerksam. Die Menschen sollten erfahren, wie gut Falun Dafa war.

Verhaftet, mit Medikamenten behandelt und verurteilt

Am 28. Juni 2021 wurde Dai beim Einkauf in der Gemeinde Humen in der Stadt Dongguan verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit Geldscheinen bezahlt hatte, die mit Botschaften über Falun Dafa bedruckt waren. Zunächst brachten die Polizisten sie zur Polizeiwache Taiping. Dann wurde sie zur Quarantäne in die Haftanstalt Dongguan überführt.

Im Juli 2021 kam Dai vorübergehend in die Zweite Haftanstalt Dongguan unter. Während dieser Zeit wurde sie zeitweise im Krankenhaus Hongchuan festgehalten. Die Klinik wird nach Angaben eines Insiders zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden genutzt, indem ihnen Medikamente verabreicht werden. Die Wärter der Haftanstalt behaupteten, dass Dai unter Bluthochdruck leide. Dabei war sie vor der Verhaftung völlig gesund. Im Krankenhaus wurde sie zweimal gezwungen, ein unbekanntes Medikament einzunehmen. Beim ersten Mal wurden ihr die Substanzen in ihrer Reisschüssel untergemischt, beim zweiten Mal gaben die Wärter die Mittel in die Nudeln.

Beide Male wurde Dai gegenüber nichts von den Medikamenten erwähnt. Allerdings fiel ihr auf, dass das Essen bitter schmeckte. Sie dachte jedoch, dass eine Wunde im Mund ihre Geschmackswahrnehmung verändert habe. Kurz nach dem Essen fühlte sie sich plötzlich schwach. Sie hatte Schmerzen am ganzen Körper, sodass sich nach vorn beugen musste. Zusätzlich litt sie an Atemnot, sodass sie schließlich das Bett hüten musste. Die Symptome ließen allmählich nach, als das Essen nicht mehr bitter schmeckte. Da wurde Dai klar, dass ihr Medikamente unters Essen gemischt worden waren.

Am 12. September 2022 fand ihre Anhörung vor dem Zweiten Gericht Dongguan statt. Während alle Personen nur eine Gesichtsmaske trugen, wurde Dai gezwungen, einen Ganzkörper-Schutzanzug zu tragen – wahrscheinlich, damit andere nicht sehen konnten, wie schwach sie inzwischen war. Ihre Familie bemerkte trotzdem, dass sie äußerst krank aussah. Außerdem fiel den Angehörigen auf, dass Dai nicht gut gehen konnte.

Der Staatsanwalt Huang Zhiting beantragte eine Haftstrafe von drei bis sieben Jahren. Später verhängte der Richter gegen die Praktizierende zwei Jahre und drei Monate Haft.

Dai legte Berufung ein, woraufhin ihr Strafmaß um sechs Monate erhöht wurde. Am 19. Juni 2023 wurde sie im Frauengefängnis der Provinz Guangdong aufgenommen. Als ihre Familie sich nach ihr erkundigte, teilten die Wärter mit, dass Dai im Juli 109,49 Yuan (etwa 14 Euro) für den täglichen Bedarf ausgegeben hätte, im August jedoch keine Einkäufe erfolgt seien. Auf Nachfrage der Angehörigen nach dem Grund schilderten die Wärter, dass Dai unter strenger Überwachung stehe, wodurch ihre Ausgaben für den täglichen Bedarf eingeschränkt seien.

Am 21. August rief die Polizei Tiechang bei Dais Familie an. Im Auftrag des Gefängnisses wurde mitgeteilt, dass Dai an Symptomen schweren Bluthochdrucks leiden würde. Bei der Familie kamen sogleich Erinnerungen hoch an die Zeit, in der Dai in der Zweiten Haftanstalt Dongguan festgehalten wurde, wo ihr im Krankenhaus Hongchuan heimlich Medikamente verabreicht worden waren. Die Familie ist nun in großer Sorge, dass sich dies wiederholt.

Haupttäter

Dai befindet sich derzeit in der vierten Abteilung, die für Falun-Dafa-Praktizierende vorgesehen ist. Im Laufe der Jahre waren hier fast 1.000 Praktizierende inhaftiert. Viele Wärter dieser Abteilung erhielten Belohnungen und/oder Beförderungen für die aktive Verfolgung der Praktizierenden.

Die ehemaligen Wärter Luo Hui, Wu Ge und Yin Lihong sind heute Leiter, stellvertretender Leiter und Leiter der politischen Einheit der vierten Abteilung. Zwei weitere Wärterinnen, Yu Yunxia und Huang Yunying, wurden für ihre Rolle bei der Verfolgung zur „Nationalen Vorzeige-Arbeiterin“ bzw. „Nationale Gefängniswärterin des Jahres“ ernannt.

Die vierte Abteilung richtete außerdem das „Studio für die Vorzeige-Arbeiterin Yu Yunxia“ sowie das „Expertenstudio zur Umerziehung“ im Rahmen neuer Entwicklungsprogramme für junge Wärter ein.

Angesichts der Verfolgung von Falun Dafa durch die vierte Abteilung befürchtet Dais Familie, dass ihr nicht nur gegen ihren Willen Medikamente verabreicht werden, sondern sie auch gefoltert werden könnte.