Gedanken und Erkenntnisse nach der Inhaftierung

(Minghui.org) Eines Tages im März 2017 ging ich mit einer Praktizierenden hinaus, um den Menschen von Falun Dafa zu erzählen. Da bemerkte ich einen jungen Mann, der auf einer Brücke stand. Ich ging zu ihm hin und erklärte ihm Hintergründe der Verfolgung von Falun Dafa. Er nahm die Materialien an und wollte auf meine Empfehlung hin aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den ihr angeschlossenen Organisationen austreten. Er fragte mich sogar, ob ich Falun-Dafa-Bücher für ihn hätte. Aber dann zeigte er uns doch bei der Polizei an.

Kurz darauf kam ein Polizeiauto angerast und mehrere Polizisten verhafteten uns. Viele Leute schauten zu. Ich wollte rufen: „Falun Dafa ist gut!“ Aber etwas schien meinen Hals zuzudrücken, ich konnte nicht sprechen. Drei von uns wurden auf die Polizeiwache gebracht und in verschiedenen Räumen festgehalten. Auf dem Weg dorthin hatte ich ein wenig Angst. Aber bei meiner Ankunft war die Angst weg – ich dachte darüber nach, wie ich der Polizei die wahren Umstände erklären könne.

Ein Polizist brachte mich in ein Zimmer. Er schnappte sich meine Tasche und leerte sie aus. Auf dem Tisch verstreut lagen die Broschüren Neun Kommentare zur Kommunistischen Partei, Amulette, DVDs und Informationsblätter über die Verfolgung von Falun Dafa. Eine Diskette enthielt personenbezogene Informationen über einen inhaftierten Praktizierenden.

Der Polizist fragte, wofür die Diskette sei. Ich sagte ihm, dass ich das nicht wisse. Er fragte dann nach meinem Namen, meinem Alter und meiner Adresse. Ich antwortete nicht. Er befahl einem Assistenten, mich zu beobachten, und verließ den Raum. Ich stellte mich an die Wand und sendete aufrichtige Gedanken aus. Als ich müde war, setzte ich mich in den Lotussitz und sendete weiter aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister um Hilfe.

Als der Polizist zurückkam und sah, dass ich aufrichtige Gedanken aussendete, wurde er wütend und rief mehrere Polizisten, die mich auf einen eisernen Stuhl zerrten. Ich rief: „Ihr begeht ein Verbrechen!“ Sie ketteten mich an den Stuhl und gingen. Ein Polizist lief im Korridor auf und ab, während er mich beobachtete. Ich rief ihm laut zu: „Lassen Sie mich raus!“ Er erwiderte: „Ich traue mich nicht.“ Ich fragte ihn: „Wissen Sie, dass Sie in Sicherheit sind, wenn Sie aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen austreten?“ Darauf er: „Sie trauen sich, das hier zu sagen? Ich traue mich nicht einmal zuzuhören.“

Ich erklärte dem Polizisten immer wieder die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa. Als ich durstig war, fragte ich ihn: „Können Sie mir ein Glas Wasser bringen?“ Der Polizist, der mich festgenommen hatte, kam herein und bat jemanden, eine Flasche Wasser zu bringen. Ich gab ihm einen Zettel mit Informationen über die wahren Umstände. Er traute sich nicht, ihn anzunehmen.

Dann kamen mehrere Polizisten herein, um Fotos von mir zu machen. Ich schloss die Augen und machte nicht mit. Sie nahmen mir die Handschellen ab und brachten mich in einen anderen Raum. Dort forderte mich ein Polizist auf, meinen Namen auf ein Blatt Papier zu schreiben, was ich nicht tat. Sie zwangen mich dazu. Gegen 22 Uhr fesselten sie mich an eine andere Praktizierende. Eine dritte Praktizierende, die anwesend war, trug keine Handschellen. Sie drängten uns in ein Polizeiauto und sagten uns nicht, wohin wir fahren würden.

Wir erklärten den Polizisten im Auto immer wieder die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Sie hörten schweigend zu. Wir wurden in die örtliche Haftanstalt gebracht und sollten dort zehn Tage lang festgehalten werden.

Ich sollte mit einer Praktizierenden, die ich kannte, in einem Bett schlafen. Sie sagte nichts und sah sehr verstört aus. Sie lag den ganzen Tag über im Bett. Ich fragte sie, warum sie nicht spreche, und bat sie, den Häftlingen ebenfalls die wahren Umstände über die Verfolgung zu erklären. Sie sagte nichts. Die Häftlinge erklärten mir, dass sie schwer gefoltert worden und jetzt inkontinent sei. Ich war traurig, wusch sie, reinigte ihre Hose und brachte ihr etwas zu essen.

Eines Tages verhörte mich eine Polizistin. Sie fragte mich nach meinem Namen, warum ich Falun Dafa praktizieren würde und wann ich damit angefangen hätte. Ich sagte ihr, dass Falun Dafa die Menschen lehre, gut zu sein, und dass es eine erstaunliche Wirkung auf die Gesundheit habe. Sie meinte, dass alle Praktizierenden dasselbe sagen würden. Dann wollte sie mein Alter wissen. Ich antwortete ihr nicht. Sie sagte: „Denken Sie bloß nicht, dass Sie in zehn Tagen nach Hause gehen könnten.“ Danach durfte ich zurück in die Zelle gehen.

Als ich zurückkam, sagte die Praktizierende zu mir: „Diese Nacht wirst du gefoltert werden.“ Ich wusste, dass sie Unfug redete, dennoch schlich sich die Angst ein. Ich hatte in Artikeln auf der Minghui-Website gelesen, dass viele Praktizierende, nachdem man sie in Untersuchungshaft verschleppt hatte, nicht freigelassen wurden, sondern in Gefängnissen landeten. Daher wurde ich unruhig und hatte alle möglichen Gedanken. Würde ich in zehn Tagen freigelassen werden? Je mehr ich darüber nachdachte, desto größer wurde meine Angst.

Ich versuchte, mich an die Gedichte des Meisters zu erinnern, die ich auswendig gelernt hatte, konnte mich aber an nichts erinnern. Mein Geist war leer. Ich bemühte mich, meine Nervosität in den Griff zu bekommen und mich zu beherrschen. Allmählich beruhigte ich mich und das Fa kam mir Satz für Satz wieder ins Gedächtnis zurück.

Der Meister sagt:

„… In der Welt großer Arhat, Gottheiten und Gespenster voller Angst.“(Mächtige Tugend, 06.01.1996, in: Hong Yin I)

„Du hast AngstEs packt dich Sobald Gedanken aufrichtig Böses zerbricht …“(Was zu fürchten, 29.02.2004, in: Hong Yin II)

Während ich das Fa rezitierte, spürte ich, wie die Substanz der Angst nach und nach schwächer und meine aufrichtigen Gedanken immer stärker und stärker wurden. Ich nahm die Macht des Fa wahr.

Am neunten Tag begannen die beiden Prostituierten, die am selben Tag wie ich in die Zelle gesperrt worden waren, ein Formular auszufüllen. Die anderen Häftlinge fragten mich, warum ich kein Formular bekommen hätte. Ich antwortete, dass bei mir ein anderer Fall vorliege und ich kein Formular ausfüllen müsse.

Am Morgen des zehnten Tages packte ich alle meine Sachen zusammen und hatte einen sehr festen Gedanken: „Der Meister wird sich um mich kümmern, ich will keine andere Regelung, ich muss heute nach Hause gehen.“ Dann, nach 9 Uhr morgens, forderte die Polizei die beiden Prostituierten auf, aus der Zelle zu kommen. Ich folgte ihnen. Keiner hielt mich auf. Auch die beiden anderen Praktizierenden kamen aus der Zelle. Das stärkte mein Vertrauen. Wir drei folgten den Prostituierten bis zum Tor. Der diensthabende Wachposten bat sie, ein Formular zu unterschreiben und ließ sie passieren. Der Wachmann forderte dann auch uns auf, das Formular zu unterschreiben. Wir weigerten uns und durften das Gelände nicht verlassen. Die Minuten vergingen. Ich dachte an den Meister und bat ihn, mir zu helfen. Buchstäblich eine Sekunde später sagte der Wachmann: „Sie können jetzt gehen!“ Es gelang uns, die Haftanstalt zu verlassen. Ich wusste, dass der Meister uns gerettet hatte.

Später dachte ich über den Grund nach, warum ich verfolgt worden war.

Die Projektarbeit für Dafa als Kultivierung betrachten

Ich war mir nicht bewusst gewesen, dass ich das Erledigen von Aufgaben als Kultivierung betrachtet hatte. Mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann ich erst spät und hatte die anfängliche intensive Verfolgung nicht erlebt. Nach außen hin sah es so aus, als ob ich keine Angst hätte. Ich war an jedem Projekt beteiligt. Die anderen Praktizierenden dachten, ich hätte starke aufrichtige Gedanken und bewunderten mich. Sie baten mich gerne um Hilfe. Unbewusst entstand bei mir die Gesinnung anzugeben und ich wurde selbstgefällig. Ich strebte auch nach Ruhm und persönlichen Interessen.

Ich haftete an meinen eigenen Anschauungen und konnte die Hinweise des Meisters nicht verstehen

Eine Mitpraktizierende machte gerade eine schwere Zeit durch. Als ich sie besuchte, wollte sie nicht, dass ich ging und bat mich, mit ihr das Fa zu lernen. Ich bestand aber darauf hinauszugehen, um den Menschen die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa zu erklären. Danach musste ich draußen länger als 30 Minuten auf den Bus warten, der normalerweise alle paar Minuten kommt. Ich wurde unruhig und hatte Angst, dass ich zu spät kommen würde. Ich wartete und wartete. Endlich kam er. Als ich bei der Praktizierenden zu Hause ankam, mit der ich zusammen die Menschen aufklären wollte, war sie gerade dabei zu gehen.

Im Nachhinein wurde mir klar, dass dies alles die Hinweise des Meisters waren. Ich hätte bei der Praktizierenden bleiben und ihr helfen sollen.

Auf andere Praktizierenden herabschauen

Eine Praktizierende erklärte den Menschen alleine sehr gut die wahren Umstände über Falun Dafa. Als sie mich kennenlernte, bestand sie darauf, mit mir hinauszugehen, um die Menschen aufzuklären. Wenn ich mit den Leuten sprach, hörte sie nur zu. Das ärgerte mich. Ich dachte schlecht über sie, wertete sie ab und dachte, sie würde mich behindern.

Schlauheit und Angst

In der Haftanstalt meldete ich mich nie zum Appell und niemand sagte mir, ich solle mich hinsetzen. Eines Tages, als alle Häftlinge mit dem Appell fertig waren, befahl der Wärter, in die Hocke zu gehen. Ich blieb einfach stehen. Der Wärter zeigte auf mich und sagte: „Du musst in die Hocke gehen!“ Ich tat so, als ob ich seiner Aufforderung folgen würde. Der Wärter sagte dann: „Abtreten!“

Ich schaute nach innen: Ich hatte große Angst und Furcht, mein Gesicht zu verlieren. Ich erkannte, dass ich gerissen war. Ich möchte diese Anhaftungen entlarven und sie von der Wurzel her beseitigen.

Starke Feindseligkeit

In der Haftanstalt gab es eine starrköpfige Frau, die mir nie zuhörte und sich einmischte, sobald ich den Insassen die wahren Umstände über die Verfolgung erklärte. Ich nahm ihr das übel. Eines Tages hatte sie starke Rückenschmerzen und konnte nicht mehr aufstehen. Ich freute mich über ihr Unglück und hatte kein Mitleid mit ihr. Ich dachte, sie hätte eine sofortige Vergeltung für ihre feindselige Art bekommen. Wo war mein Mitgefühl?

In kritischen Momenten an den Meister denken

Meine wichtigste Erkenntnis ist: Wir müssen an den Meister und das Fa glauben, wenn wir auf Schwierigkeiten und Prüfungen stoßen. Wir sollten jede Anhaftung loslassen und uns nur auf den Meister verlassen. Der Meister wird die Schwierigkeiten für uns auflösen und uns befähigen, aus den Prüfungen und Schwierigkeiten herauszukommen.

In Zukunft werde ich meine Gedanken und Handlungen im Fa korrigieren und mich wirklich fleißig kultivieren.

Ich danke Ihnen, Meister! Ich danke euch, liebe Praktizierende!