Den Groll ablegen und nach innen schauen: Was ich von den jüngsten Fa-Erklärungen des Meisters verstanden habe

(Minghui.org) Die letzten Fa-Erklärungen des Meisters erinnern mich an eine andere Fa-Erklärung, in welcher der Meister sagte:

„Wir möchten nur, dass die Jünger, die sich nicht fleißig kultivieren, ihre eigenen Unzulänglichkeiten erkennen; dass diejenigen, die nur Mitläufer sind, zum Vorschein kommen; dass diejenigen, die das Fa auf verdeckte Weise untergraben, entlarvt werden; und dass diejenigen, die echte Jünger sind, die Vollendung erreichen.“(Große Offenbarung, 28.08.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Nach meinem persönlichen Verständnis geht es in diesen beiden Vorträgen zwar hauptsächlich um Menschen, die sich seit langem in einem schlechten Kultivierungszustand befinden und mit sehr ernsten Konsequenzen für ihr Handeln rechnen müssen. Es ist aber auch für jeden Praktizierenden eine Gelegenheit, nach innen zu schauen. Es geht unter anderem darum, warum jemand immer weiter auf einem schlechten Weg geht. Schritt für Schritt. Denken wir einmal darüber nach, ob wir einen kleinen Schritt in diese Richtung getan haben.

Ein Weg zur dämonischen Seite, der im Jingwen erwähnt wurde, ist „der Groll“. Bei Projekten zur Bestätigung des Dafa sind wahrscheinlich Meinungsverschiedenheiten die häufigste Ursache für Konflikte unter den Praktizierenden. Es kann zu heftigen Auseinandersetzungen kommen, die dann die Anhaftungen der Praktizierenden in Bezug auf Kampfgeist und Selbstbestätigung offenbaren. Die betroffenen Praktizierenden können schließlich aus dem Projekt aussteigen oder entlassen werden. Die Konflikte scheinen vielleicht unlösbar zu ein. Es ist für die Beteiligten vielleicht schwer, nach innen zu schauen, deshalb kann es schwierig sein, den Konflikt zu lösen. Wenn mehrere Betroffene, die sich in so einer Situation befinden, zusammenkommen, um über ihre Erfahrungen zu sprechen, ist es leicht möglich, dass ihr Groll zunimmt. Oder dass ihre Diskussionen über den Konflikt es noch schwieriger machen, nach innen zu schauen. Mutige Praktizierende könnten etwas Lächerliches sagen, und die Schüchternen könnten es nachmachen.

Die Verantwortlichen für mehrere große Projekte außerhalb Chinas wurden vom Meister bestimmt, und der Meister leitet die Arbeit direkt. Wenn sich ein Groll gegen das Projekt entwickelt, ist es eigentlich ein Groll gegen den Meister. Wenn jemand über Jahre hinweg bei bestimmten Projekten mitgearbeitet hat, und dann meint, dass er eine bestimmte Position bekommen oder von dem Projekt belohnt werden sollte, befindet er sich in einem Zustand der Selbstherrlichkeit, und verlangt Belohnungen vom Dafa.

Kürzlich hörte ich mehreren Praktizierenden zu, die sich in einem Konflikt befanden. Ich spürte, dass es für den einzelnen wirklich schwer ist, nach innen zu schauen. Oberflächlich betrachtet ist es leicht zu sagen, die anderen hätten Recht und man selbst hat Unrecht. Sie haben jedoch eine Methode entwickelt, die Situation zu analysieren, um zu zeigen, dass die anderen im Unrecht sind. Dadurch ist es noch schwerer, nach innen zu schauen. Im Alltag geht es bei der Freundschaftssuche darum, Gleichgesinnte zu finden. Aber wenn es in der Kultivierung an der Zeit ist, nach innen zu schauen, ist die Suche nach einem „Freund“, der unsere Anhaftungen unterstützt, ein Schritt auf dem falschen Weg. Wenn dieser „Freund“ gut reden kann und in der Lage ist, die Probleme anderer für uns zu analysieren, kann es sogar noch schlimmer werden. Bei der Kultivierung sind wir gefordert:

„… Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen …“ (Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Wir sollen Kultivierende finden, die ihre Xinxing besser bewahren als wir, damit wir uns erhöhen können. Es geht nicht darum, uns mit denen zu vergleichen, die sich nicht gut kultivieren, und sich herauszureden, dass wir uns nicht erhöhen können.

Es gibt auch noch die Situation, in der Praktizierende über die Konflikte innerhalb eines Projekts sprechen. Obwohl einige Leute nicht die Verantwortung tragen, sind sie gut informiert. Wir wissen vom Fa, dass auch ein Dritter, wenn er einen Konflikt sieht, nach innen schauen muss. Wenn man von einem Konflikt hört und der Lehre des Fa folgt, dann ist das eine Gelegenheit, nach innen zu schauen.

Aber manchmal ist die wahre Situation nicht klar. Wenn zum Beispiel etwas passiert, sind die Beschreibungen der beteiligten Praktizierenden unterschiedlich, und ihre Interpretationen sind nicht genau gleich. Manchmal sind die Interpretationen der verschiedenen Personen sogar gegensätzlich. Nach meinem derzeitigen Verständnis sollte ich nicht den Richter spielen, denn es ist nicht meine Aufgabe, zu beurteilen, wer Recht hat und wer nicht. Der Grund, warum ich mich beteilige, ist, dass ich mich dadurch kultivieren will, und nicht über andere zu urteilen.

Das Internet-Zeitalter hat jedem die Möglichkeit gegeben, die Folgen seines Handelns zu verstärken. Durch das Lesen unangemessener Inhalte im Internet weiß der Autor, dass jemand seine Texte liest, und das wird ihn ermutigen, mehr zu schreiben. Früher hat ein Kultivierender „Körper, Mund und Gedanken“ kultiviert, aber jetzt ist das, was man im Internet anklickt, auch sehr wichtig geworden.

In letzter Zeit habe ich bemerkt, dass ich mich nicht sehr gut kultiviert habe. Wenn ich mich selbst betrachte, habe ich das Gefühl, dass ich nicht einmal die Grundvoraussetzungen für die Kultivierung erfüllt habe.