In dreieinhalb Jahren um 40 kg abgemagert – die furchtbaren Qualen der Yang Zhaoxia

(Minghui.org) Über zwei Jahre ist es her, dass eine 60-jährige Praktizierende am 26. April 2021 nach dreieinhalb Jahren Haft freigelassen wurde. Zu diesem Zeitpunkt wog Yang Zhaoxia aus der Stadt Xuzhou in der Provinz Jiangsu nur noch 45 kg – knapp die Hälfte des Gewichts, das sie bei ihrer Ankunft im Gefängnis hatte.

Die völlig abgemagerte Frau leidet unter ständigen Schmerzen an Rücken, Hüfte und den Knien. Sie kann weder allein gehen noch sich bücken oder hinhocken. Hier ihr Bericht.

„Nachdem ich angezeigt worden war, weil ich mit Leuten über Falun Gong gesprochen hatte, wurde ich am 31. August 2016 festgenommen. Beamte der Kreispolizeibehörde Suining verhängten gegen mich 15 Tage Verwaltungshaft. Nach meiner Freilassung schikanierten mich Beamte der Staatssicherheit Suining sowie der Polizeiwachen Lingcheng und Wanglin weiter. Um der Verfolgung zu entgehen, floh ich von zu Hause und versteckte mich bei einem Verwandten.

Als ich im September 2017 nach Hause zurückkehrte, um bei der Ernte zu helfen, nahmen Polizisten mich in Gewahrsam und brachten mich in die Haftanstalt Xuzhou. Am 6. September 2018 wurde ich zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und am 25. Dezember in das Frauengefängnis der Stadt Changzhou verlegt.

Am Nachmittag meiner Ankunft im Gefängnis vernichteten die Wärter meine Kleidung und zwangen mich, eine Erklärung zu unterschreiben, dass ich damit einverstanden sei. Dann zwangen sie mich, die Gefängnisuniform anzuziehen. Als die Wärter am Abend die Toilettenartikel an die neu aufgenommenen Häftlinge verteilten, ließen sie mich aus. Wenn die Gefangenen duschten, musste ich in der Eingangshalle stehen.

Einen Monat später wurde ich in die 29. Abteilung verlegt. Eine Insassin namens Wang wurde beauftragt, mich rund um die Uhr zu überwachen.

Eines Tages zwang mich eine Wärterin, mich vor ihr hinzuhocken. Sie fing an, mich zu beschimpfen, weil ich Falun Gong praktizierte. Ich sagte ihr, dass ich gegen kein Gesetz verstoßen hätte, indem ich Falun Gong praktizieren würde. Vielmehr würde die Praxis der Gesellschaft nützen. Sie wurde wütend und schlug mir mit einem Buch ins Gesicht. Dabei schrie sie: ‚Du wagst es zu behaupten, du seist unschuldig? Willst du damit andeuten, dass die Regierung einen Fehler gemacht hat [mit deiner Verurteilung]?‘ Sie war derart aufgebracht, dass ihr Gesicht völlig verzerrt war.

Eines Morgens wurde ich in die Ausbeuterwerkstatt gebracht, wo ich die Gefängnisregeln lernen sollte. Währenddessen musste ich aufrecht sitzen. Die geringste Bewegung hätte zur Folge gehabt, dass ich von den Wärtern beschimpft worden wäre. Als ich nach dem Abendessen in die Zelle zurückkehrte, musste ich barfuß auf einem keilförmigen Brett [ähnlich einem Waschbrett] stehen. Nach über einer Stunde waren meine Beine taub, sodass ich nicht mehr stehen konnte. Meine Füße schmerzten enorm. Nachts musste ich auf dem engen Flur schlafen. Da das Bett den meisten Platz im Flur einnahm, wurde ich oft von Insassen geweckt, die zur Toilette gingen und sich an meinem Bett vorbeiquetschen mussten.

Da ich mich weigerte, Falun Gong aufzugeben, wurde ich oft gezwungen, stundenlang regungslos zu stehen und dabei die Gefängnisregeln festzuhalten. Wenn ich zur Nachtwache eingeteilt wurde, musste ich zwei Stunden stehen, während die reguläre Nachtschicht nur eine Stunde dauerte. Wegen des enormen Schlafmangels war ich bald abgemagert und erschöpft. Meine Füße waren so geschwollen, dass ich keine Schuhe mehr anziehen konnte. Auch meine Beine waren stark geschwollen. Meine Waden sahen aus, als wären sie stark verbrannt. Durch die geplatzten Blutgefäße bildeten sich großflächig blaue Flecken, was den Anblick noch erschreckender machte.

Als ich in das Gefängnis eingeliefert wurde, lag mein Gewicht bei 85 kg. Abgesehen von dem Schlafentzug gaben mir die Wärter zu jeder Mahlzeit nur einen eigroßen Reisball. Nach einigen Monaten bekam ich starke Bauchschmerzen. Nach kurzer Zeit wog ich nur noch 45 kg.

Nur einmal am Tag durfte ich zur Toilette, musste aber vorher die Wärter um Erlaubnis bitten. Wenn mir die Benutzung der Toilette verweigert wurde, zitterten mir manchmal die Beine. Manchmal glaubte ich, dass mir die Blase platzen würde. Nach längerem Einhalten war mein Urin meist dunkelbraun, trüb und klebrig.

Solange wir Falun-Gong-Praktizierende noch an unserem Glauben festhielten, waren wir willkürlichen Schlägen und Beschimpfungen der uns überwachenden Gefangenen ausgesetzt. Ständig wurde uns Material zum Lernen gegeben [mit dem wir einer Gehirnwäsche unterzogen werden sollten]. Wenn wir den Inhalt nicht auswendig wiedergeben konnten, verboten uns die Gefangenen zu essen, zu duschen oder die Toilette zu benutzen. Einmal durfte ich im Juni und Juli mehr als 50 Tage nicht duschen. Meine Haare waren stark verfilzt und ich stank fürchterlich.

Als einige Praktizierende aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik traten, wurden sie vom Gefängnis einer Zwangsernährung unterzogen. Üblicherweise fesselten die Wärter den Praktizierenden Hände und Füße an einen Stuhl. Dann hielten männliche Gefangene ihnen Kopf und Schultern fest. Ein anderer öffnete mit einem Metallstab den Mund für die Zwangsernährung. Die meisten Praktizierenden konnten kaum atmen und erlitten unerträgliche Schmerzen.

Die 70-jährige Jing Peixia wurde eines Morgens zwangsernährt. Die Wärter ließen den Schlauch in ihrem Magen und zogen ihn erst um 16 Uhr heraus, wobei Blut aus dem Schlauch tropfte. Außerdem hatten die Wärter ihr die Hände mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt, die sie den ganzen Tag über tragen musste. Wenn andere zu Mittag aßen, hängten die Wärter Jing an den Handgelenken auf, indem sie ihre Arme von hinten nach oben zogen. Die körperliche und seelische Qual war unbeschreiblich.

Während die Abteilungsleiterin Zhang Yun mich maßregelte, drohte sie mir damit, mich auszuziehen. Sie behauptete auch, dass es ihr egal sei, wie schwer man mich folterte. Solange ich nicht dabei sterben würde, wäre es angemessen, hieß es.

Im Laufe meiner gesamten Haftzeit wurde mir jede Form von Kommunikation mit meiner Familie verweigert, sowohl persönliche Besuche als auch Anrufe und das Schreiben von Briefen. Meine Kinder nahmen den weiten Weg zum Gefängnis auf sich, um mich zu besuchen, wurden aber von den Wärtern verjagt.“