Über neun Monate lang keine Familienbesuche für 64-Jährige aus Liaoning – Angehörige machen sich Sorgen

(Minghui.org) Eine 64-jährige Frau in der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning ist seit ihrer Überstellung ins Gefängnis im März 2023 verschiedenen Formen von Misshandlungen ausgesetzt, wie von einem Insider verlautete. Wang Jinfeng war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

In den letzten drei oder vier Monaten hätten die Gefängniswärter absichtlich Wangs tägliche Nahrungsaufnahme eingeschränkt. Sie sei abgemagert und in einem prekären Zustand.

Ihrer Familie wurde in den letzten mehr als neun Monaten jede Form der Kommunikation mit Wang verweigert, weil diese standhaft an ihrem Glauben an Falun Dafa festhielt.

Wang Jinfeng

Im Gefängnis gefoltert

Wang Jinfeng wurde am 19. Februar 2022 verhaftet. Das Bezirksgericht Yuhong verurteilte sie am 19. September 2022 zu vier Jahren Haft. Wang legte Berufung ein, die am 24. November 2022 abgelehnt wurde. Am 30. März 2023 kam sie in das Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Liaoning. Ihre Familie erfuhr erst durch einen Insider am 28. April 2023 von ihrer Verlegung ins Gefängnis.

Vor ihrer letzten Verurteilung war Wang 1999 zu einem Jahr Zwangsarbeit und am 10. Februar 2010 zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Während ihrer früheren Haft wurde sie brutal gefoltert. Nun haben ihre Angehörigen von einem Insider erfahren, dass sie nach ihrer Einweisung ins Gefängnis im März 2023 erneut verschiedenen Formen von Misshandlungen ausgesetzt war.

Wang wurde zunächst in der zweiten Abteilung für die neu aufgenommenen Insassen festgehalten. Weil sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, wurde ihr im April 2023 einmal einen ganzen Tag lang die Benutzung der Toilette verweigert.

Nachdem sie in die vierte Gruppe der Abteilung zehn verlegt worden war, wiesen die dortigen Wärter die Insassen an, sie zu foltern, um sie dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Die Insassen klebten ihr einmal den Mund zu und sie wäre fast erstickt.

Im September 2023 weigerte sich Wang, einer unangemessenen Forderung am Ende eines Arbeitstages nachzukommen, und zwei Häftlinge hielten ihre Arme fest, während eine dritte Insassin sie an den Haaren packte und ihren Kopf nach oben riss. Eine vierte Insassin verurteilte die ersten drei Insassen wegen der Misshandlung von Wang. Lu Wei, Leiterin der zehnten Abteilung, sah, was passierte, beschimpfte jedoch Wang, anstatt die drei Häftlinge zu disziplinieren.

Da Wang fest an ihrem Glauben festhielt, erlaubten ihr die Wärter nicht, in irgendeiner Form mit ihrer Familie zu kommunizieren oder Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Um sie noch weiter zu bestrafen, begannen sie vor etwa drei oder vier Monaten, ihre Nahrungsaufnahme einzuschränken. Manchmal gaben sie ihr nicht einmal etwas zu essen. Sie ist abgemagert und in einem prekären Zustand.

Ihre Familie machte sich große Sorgen um ihr Wohlergehen, ihr wurden jedoch wiederholt Anrufe oder persönliche Besuche verweigert. Ihr jüngster Antrag, sie am 26. Dezember 2023 besuchen zu dürfen, wurde erneut abgelehnt.

Wärter im Zentrum für Gefängnisangelegenheiten bricht in Gelächter aus, als er von Wangs Folter hört

Wangs Familie traf am 26. Dezember 2023 um 9.30 Uhr im Besucherzentrum des Gefängnisses ein, wurde jedoch erneut abgewiesen. Anschließend gingen sie zum Zentrum für Gefängnisangelegenheiten, um eine Beschwerde einzureichen. Ein um die 50 Jahre alter Wachmann mit der Ausweisnummer 2117297 nahm ihre Beschwerde entgegen. Er fragte sie, ob sie einen Anruf von Wang erhalten hätten, der sie über Familienbesuche informierte. Sie antworteten mit „Nein“, da ihnen seit ihrer Einweisung ins Gefängnis vor mehr als neun Monaten jede Form der Kommunikation mit ihr verweigert worden sei. Der Wachmann sagte: „Kein Wunder, dass das Besucherzentrum Sie ohne telefonische Bestätigung der Familienbesuche abgewiesen hat.“

Wangs Familie flehte den Wachmann an, einzugreifen und ihnen zu helfen, einen Besuch bei ihrer Angehörigen zu bekommen. Sie sagten, im Gefängnis sei ihr der Mund zugeklebt, die Haare ausgerissen worden und sie habe nur wenig zu essen bekommen.

Zu ihrem Entsetzen brach der Wachmann in Gelächter aus, als er das hörte. Er fragte, wer ihnen das gesagt habe, und forderte sie auf, Beweise vorzulegen und Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft einzureichen. Er sagte, er glaube nicht, dass Wang gefoltert werde, weshalb er über die „Lüge“ ihrer Familie lache.

Als Wangs Familie auf eine Antwort drängte, warum sie keine Besuchserlaubnis erhielten, sagte der Wärter, sie könnten ja die Situation dem Berufungszentrum der Gefängnisverwaltung der Provinz Liaoning melden.

Die Familie antwortete, dass sie sich natürlich weiterhin um Gerechtigkeit für Wang bemühen würden; sie seien aber auch wütend darüber, dass das Gefängnis gegen das Gesetz verstoße, indem es ihnen das Recht entziehe, sie zu sehen. Der Wachmann erwiderte erneut, sie könnten eine Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft oder der Gefängnisverwaltung der Provinz Liaoning einreichen.

Die Familie entgegnete, das Zentrum für Gefängnisangelegenheiten sollte in der Lage sein, das Besuchsproblem zu lösen, und der Wachmann behauptete, dass Wang die Voraussetzungen für Familienbesuche nicht erfülle. Er sagte erneut, er habe zunächst gelacht, weil er zu 100 Prozent sicher sei, dass Wang nie der Mund zugeklebt wurde, sie nie an den Haaren gepackt wurde oder wenig zu essen bekommen habe. Er tadelte die Familie dafür, dass sie dem Hörensagen geglaubt habe, anstatt seiner maßgeblichen Aussage.

Dann rief er Station 10 an und bat die dortigen Wärter, herauszukommen und mit Wangs Familie zu sprechen.

Wärterinnen der Station 10 drohen Wangs Familie mit der Polizei

Mehr als eine halbe Stunde später kamen zwei Wärterinnen von Station Zehn heraus. Eine von ihnen war die Leiterin von Gruppe 4 (mit der Ausweisnummer 2117189) und die Ausweisnummer der anderen war 2117490. Die Gruppenleiterin überprüfte den Nachweis der Beziehung der Familie zu Wang und fragte sie: „Wie stehen Sie zu Wang Jinfengs Gefängnisstrafe? Erkennen Sie das Verbrechen an, für das sie verurteilt wurde? Was ist Ihre Meinung zu Falun Dafa? Stimmen Sie zu, dass es sich um eine Sekte handelt?“ [kein Gesetz in China kriminalisiert Falun Dafa oder bezeichnet es als Sekte.]

Wangs Familie sagte, sie sei zu Unrecht verurteilt worden, weil sie ihr verfassungsmäßiges Recht auf Glaubensfreiheit wahrgenommen habe. Die Gruppenleiterin antwortete, sie könnten einen Antrag auf Berufung gegen ihre Verurteilung stellen. Sie fügte hinzu, die Gefängnisverwaltung der Provinz Liaoning verfahre so, dass Falun-Dafa-Praktizierende, die unter strenger Aufsicht stehen, keine Familienbesuche empfangen dürften.

Wangs Familie erklärte, dass eine solche Regelung kein geltendes Gesetz sei. Laut Gesetz hätten alle Häftlinge das Recht auf Familienbesuche.

Die Gruppenleiterin sagte erneut, dass sie sich an ein Gericht wenden könnten. Die Familie erwiderte, dass sie jetzt nicht im Gefängnis sei, um gegen ihre Verurteilung Berufung einzulegen, sondern um sie persönlich zu sehen. Das Gefängnis verstoße gegen das Gesetz, indem es ihrer Familie Besuche verweigere.

Die Gruppenleiterin sagte immer wieder, dass niemandem, der unter strenger Aufsicht stehe, irgendeine Form der Kommunikation mit seiner Familie erlaubt sei. Plötzlich meldete sich die andere Wärterin zu Wort und fragte die Familie: „Wissen Sie, warum Wang Jinfeng inhaftiert ist?“

Die Angehörigen antworteten: „Weil sie Falun Dafa praktiziert.“ Die andere Wärterin fragte: „Was ist dann Ihre Einstellung zu Falun Dafa?“ Sie drohte damit, die Polizei zu rufen, wenn die Familie ebenfalls Falun Dafa praktiziere.

Wangs Familie entgegnete, dass sie auch die Polizei rufen könnten, um die Drohungen der Wärterin gegen sie anzuzeigen.

Die Wärterin milderte daraufhin ihre Haltung und sagte, sie verstehe den Wunsch der Familie, Wang zu sehen. Die Gruppenleiterin wiederholte, dass keine Familienbesuche erlaubt seien, und bat die Familie von Wang, online nach den Richtlinien für Familienbesuche zu googeln und sich bei den zuständigen Stellen zu beschweren, wenn sie mit den Richtlinien nicht zufrieden seien.

Als die Familie die Folterung an Wang zur Sprache brachte, leugneten beide Wärterinnen dies sofort und sagten immer wieder: „Das ist unmöglich!“ Sie behaupteten, dass es Wang im Gefängnis sehr gut ginge, weil sie immer alle Vorschriften zur Behandlung der Gefangenen befolgten.

Die Familie warnte die Wärterinnen, dass sie mit Konsequenzen für die unrechtmäßige Inhaftierung und die brutale Folterung ihrer Angehörigen rechnen müssten. Die Wärter unterbrachen sie und drohten ihnen erneut, die Polizei einzuschalten.

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