Yue Feis Gedichte: Loyalität und Freundlichkeit – Teil III

(Minghui.org) 

Teil ITeil II

Yue Fei, eine legendäre Persönlichkeit in der chinesischen Geschichte, diente Generationen von Chinesen als Symbol für Loyalität. Seine Geschichte reicht von der Abwehr des eindringenden Volksstammes der Jurchen bis hin zu heldenhaften Taten auf dem Schlachtfeld und dem Schutz des chinesischen Hinterlandes. Sie wurde in chinesischen Geschichtsbüchern, Dramen, Romanen, Filmen und anderen Medien immer wieder erzählt und gefeiert.

In der chinesischen Kultur wurden Hoffnungen und Gefühle oft in Form von Gedichten ausgedrückt, Yue Fei war da keine Ausnahme. Seine Gedichte, die in Sammlungen wie Yue Wumu und Gedichte aus der Song-Dynastie zu finden sind, zeugen von seinem großmütigen Charakter und seinen erhabenen Wertvorstellungen.

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Aber Yues Bemühungen gehen tatsächlich weit über Loyalität und Freundlichkeit hinaus. Hier ist ein weiteres Gedicht von Yue.

Man Jiang Hong: Von der Spitze des Gelben Kranichturms

Ich blicke in die Ferne auf das Land der Zentralebene.Verlorene Städte im Rauchbis die Erde den Himmel trifft,Einst bewacht von Weiden und umhüllt von Blüten,Wo Drachen und große Vögelauf den Dächern verweilten.

Vor dem Wansui-Berg funkelten feine Perlen und Jade,Im Penghu-Palast erklang der Gesang der Flöten.

Nun belagern eisenbeschlagene Rösser unsere Hauptstadt,Der Staub ihrer Schlachtenwird weit über die Welt geweht.

Denn wo sind unsere Soldaten?Ihr Blut färbt die stumpfen Klingen.Und wo ist unser Volk?Sie füllen die Gräber der Täler.

Die Massen irren hilflos umher, doch die Erde bleibt bestehen.

Welchen Befehl sollte ich geben, um Frieden in unser Land zu bringen!Ein Peitschenhieb und ich ziehe über den Jangtse-Fluss.

Sobald der Sieg mein ist, kehre ich zum Turm zurück,Auf einem Kranich sitzend,und schaue auf Hanyang hinunter.

Dieses Gedicht aus dem Jahr 1134 zeigt erneut Yue Feis Bestreben, die Feinde seiner Nation zu besiegen, um das Land und sein Volk zu verteidigen. Am Ende offenbart das Gedicht auch seinen Traum, wenn er erfolgreich ist: Er strebt nicht nach Ruhm oder materiellen Interessen in der irdischen Welt, sondern will auf dem legendären Gelben Kranich reiten, einem mythischen Tier der daoistischen Tradition. Die phantasievollen Bilder, mit denen das Gedicht endet, zeigen sein Streben nach höheren Wahrheiten und seine Verbundenheit mit dem Göttlichen.

Die Geschichte entfaltet sich wie ein Drama. Sehr oft sind die Menschen in den Details gefangen und vernachlässigen das Thema. Aber hin und wieder kann ein aufmerksamer Geist einen Blick auf die wahre Geschichte werfen, die in unserem Leben erzählt wird, und verstehen, warum wir auf diese Welt gekommen sind.

(Fortsetzung: Teil IV)