Yue Feis Gedichte: Loyalität und Freundlichkeit – Teil IV

(Minghui.org) 

Teil I, Teil II, Teil III

Yue Fei, eine legendäre Persönlichkeit in der chinesischen Geschichte, diente Generationen von Chinesen als Symbol für Loyalität. Seine Geschichte reicht von der Abwehr des eindringenden Volksstammes der Jurchen bis hin zu heldenhaften Taten auf dem Schlachtfeld und dem Schutz des chinesischen Hinterlandes. Sie wurde in chinesischen Geschichtsbüchern, Dramen, Romanen, Filmen und anderen Medien immer wieder erzählt und gefeiert.

In der chinesischen Kultur wurden Hoffnungen und Gefühle oft in Form von Gedichten ausgedrückt, Yue Fei war da keine Ausnahme. Seine Gedichte, die in Sammlungen wie Yue Wumu und Gedichte aus der Song-Dynastie zu finden sind, zeugen von seinem großmütigen Charakter und seinen erhabenen Wertvorstellungen.

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Hier ist ein weiteres Gedicht, welches Yue Feis Vorstellungsvermögen zeigt.

Besuch des Cuiwei-Pavillons in Chizhou

Mein Gewand ist von unzähligen Jahren Staub bedeckt,Als ich den Cuiwei-Pavillon erklimme und eine Atempause brauche.Bevor ich den Ausblick auf das schöne Land genießen kann,bietet mir der Donner von Hufen einen Rückzug im Mondlicht.

Yue Fei schätzte seine Zeit sehr und verschwendete sie kaum mit Muße. Er schrieb einmal ein Gedicht, das lautete: 

Keine Sonne sollte an einem müßig verlorenen Tag untergehen

Edle Bemühungen sind nicht in Trägheit zu finden.

In einem anderen Gedicht „Man Jiang Hong“ schrieb er: 

Vergeude nicht unser Alter – denn unsere Köpfe, schwarz in der Jugend, 

Werden weiß mit nutzlosem Bedauern, wenn alles vorbei ist.

General Wu Jie gab einst zwei Tausend Goldstücke aus, um die Tochter eines Gelehrten zu kaufen – ein Mädchen, das für seine Schönheit berühmt war – und schenkte sie Yue Fei. Unter Beachtung der korrekten Etikette zwischen einem Mann und einer fremden Frau traf sich Yue mit ihr, während er hinter einem Wandschirm stand.

Er sagte zu ihr: „Meine Familie trägt die Kleidung der einfachen Leute und isst das Essen der Bauern. Wenn du glaubst, dass du Freud und Leid mit uns teilen kannst, dann bleibe bitte. Andernfalls wage ich nicht, dich zu behalten.“

Als das Mädchen dies hörte, begann es, leise zu kichern. Es war offensichtlich, dass sie mit Yue Feis strengem Lebensstil nichts zu tun haben wollte. So bat Yue darum, sie zurückzuschicken. Einige untergeordnete Beamte versuchten, ihn davon abzubringen, da dies als Beleidigung für Wu angesehen werden könnte. Doch Yue Fei ließ sich nicht beirren.

„Die Beleidigung unserer Nation muss noch gerächt werden“, antwortete er. „Wie können seine Generäle an Vergnügungen denken?“

Als Wu Jie seine Antwort hörte, wuchs sein Respekt vor Yue Fei umso mehr.

Jemand fragte Yue Fei einmal, wann die Gesellschaft in Frieden leben werde. Er erwiderte: „Wenn die Minister keine Liebe zum Geld und die Generäle keine Angst vor dem Tod haben, dann wird die Welt im Frieden sein.“

Obwohl dieser Satz einfach ist, ist der Inhalt tiefgründig und viel leichter gesagt als getan. Nur diejenigen, die sich wirklich um die Nation Sorgen machen und ungeachtet aller Schwierigkeiten an dieser ursprünglichen Absicht festhalten, können darauf hoffen, ein solch hohes moralisches Niveau zu halten.

(Fortsetzung: Teil V)