„Seltene Blutgruppe, passt nicht“ – Mann aus Liaoning wurde vor 16 Jahren fast Opfer von Organraub

(Minghui.org) Han Dongying, ein Einwohner der Stadt Haicheng  in der Provinz Liaoning, wurde am 27. Juni 2008 wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Als ihm ein Röhrchen Blut abgenommen wurde, hörte er bald darauf jemanden sagen: „Eine seltene Blutgruppe, passt nicht.“

Han wurde sich erst Jahre später bewusst, dass er als 36-Jähriger im Jahr 2008 wahrscheinlich als unfreiwilliger Organspender für den staatlich geförderten Organraub an lebenden Falun-Gong-Praktizierenden vorgesehen gewesen war.

Nach Hans Verhaftung im Jahr 2008 wurde er tagelang gefoltert und ihm wurde der Schlaf entzogen. Eines Nachts schlugen ihm Polizisten mit elektrischen Schlagstöcken auf den Kopf und die Genitalien. Er verlor das Bewusstsein und blieb etwa vier Tage lang im Koma. Danach erlitt er häufig Krampfanfälle und fiel in einen Schockzustand. Drei Monate später wurde er zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt.

Neben Han wurden etwa zur gleichen Zeit weitere lokale Praktizierende verhaftet, darunter Dian Baowei, der in der Haft ebenfalls gefoltert wurde. Die Polizei gab an, dass sie die Verhaftung der zahlreichen Praktizierenden als Erfolg verbuchen würde, da dies zu den Vorkehrungen gehöre, um die Stabilität vor den Olympischen Sommerspielen in Peking zu gewährleisten.

Nachfolgend schildert Han seine persönlichen Erlebnisse im Jahr 2008.

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Ich wurde am 27. Juni 2008 von den Beamten Gao Hongyan, Li Haihua und Yang Song von der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Haicheng verhaftet. Sie fesselten mir die Hände mit Handschellen auf den Rücken. Handschellen und Fesseln wurden dann an einem Bodenring befestigt. Ich konnte mich weder hinlegen noch aufsetzen. Die Polizisten zogen mich bis auf die Unterwäsche aus und übergossen mich mit kaltem Wasser, sobald ich eingeschlafen war.

Etwa drei oder vier Tage später nahmen mir Polizisten ein Röhrchen Blut ab. Bald hörte ich jemanden außerhalb des Verhörraums sagen: „Seltene Blutgruppe, passt nicht“.

An einem anderen Tag sagte ein Beamter plötzlich zu mir: „Weißt du was? Ich muss dir einen Elektroschock verpassen.“ Er verband mir die Augen und fesselte mich an einen Metallstuhl. Dann versetzte er mir zuerst Elektroschocks auf den Bauch, die Arme, die Innenseiten der Oberschenkel und die Gelenke, bevor er zu meinen Genitalien und meinem Kopf überging.

Als der elektrische Schlagstock meinen Kopf traf, sah ich ein goldenes Licht und wurde sofort ohnmächtig. Als ich wieder zu mir kam, sah ich vier Infusionsflaschen, die an mich angeschlossen waren. Eine Person, die mich beobachtete, sagte: „Du bist seit drei oder vier Tagen bewusstlos. Die Polizei war so grausam; sie haben deinen Kopf und deine Genitalien mit elektrischen Schlagstäben verletzt.“

Die Polizisten brachten mich dann in die örtliche Haftanstalt, die mich jedoch nicht aufnehmen wollte. Der Beamte Gao versicherte ihnen, dass ich dort nicht sterben würde. Die Haftanstalt lehnte immer noch ab und die Polizei schrieb später eine Verzichtserklärung, um sie von jeglicher Haftung zu befreien, falls mir etwas zustoßen sollte. Ich wurde dann eingeliefert, hatte aber in der ersten Nacht einen Krampfanfall. Nachdem ich aufgewacht war, fragte mich ein Zellengenosse, ob ich schon einmal einen Anfall gehabt hätte. Ich verneinte. Dann sagte er mir, dass ich mir während des Anfalls auf die Zunge gebissen und sie verletzt hätte; ich hätte auch unbewusst meine Hände und Füße bewegt und Blut erbrochen.

Durch die Schläge erlitt ich auch Verletzungen an den Beinen und musste humpeln. Etwa drei Monate später wurde ich zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Meine Familie erzählte mir, dass die Polizei etwa 80.000 Yuan (etwa 11.360 Euro) von ihnen erpresst habe.

In der ersten Nacht, in der ich nach meiner Entlassung nach Hause kam, hatte ich wieder einen Anfall. Solche Anfälle traten hin und wieder auf. Ich konnte mich nicht daran erinnern, was während der Anfälle passiert war, und brauchte jedes Mal etwa zwei Wochen, bis ich mich davon erholt hatte. Aufgrund meines Zustandes traute sich niemand, mich als Mitarbeiter einzustellen. Meine Frau konnte das nicht verkraften und ließ sich ein Jahr später von mir scheiden.