Zusätzliche Informationen über die Misshandlung eines Mannes aus Peking, der zum zweiten Mal im selben Gefängnis eingesperrt ist
(Minghui.org) Minghui.org hat bereits über die Misshandlung eines Mannes aus Peking berichtet, der zu neun Jahren Haft im Gefängnis Qianjin eingesperrt ist. Dort war er bereits zehn Jahre wegen seines Glaubens an Falun Dafa eingesperrt gewesen. Dieser Artikel enthält neu verfügbare Informationen über die Folter, der Shi Shaoping ausgesetzt war.
Shi, 53, hat einen Master-Abschluss vom Photochemischen Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er war zuletzt am 18. November 2019 verhaftet und später im Geheimen zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Zunächst war er im zweiten Pekinger Gefängnis inhaftiert und wurde später im Jahr 2021 in die dritte Abteilung des Gefängnisses Qianjin verlegt. Zuvor war er zehn Jahre (2001 bis 2011) im selben Gefängnis ingesperrt.
Dieses Gefängnis ist berüchtigt für die Misshandlung von Falun-Dafa-Praktizierenden, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind. Die dritte Abteilung und die erste Abteilung (die 2022 in eine Hochsicherheitsabteilung umgewandelt wurde) wurden seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 dazu benutzt, standhafte Praktizierende festzuhalten und zu foltern.
Sobald Shi im Jahr 2021 in die dritte Abteilung eingeliefert wurde, wurde er in eine Abstellkammer in der Eingangshalle gebracht. Dort gab es zwei Regale an den Wänden, in denen die persönlichen Gegenstände der Insassen aufbewahrt werden. Eines der Regale steht etwa zwei Meter von der Tür entfernt. Der Raum zwischen dem Regal und der Tür befindet sich außerhalb der Reichweite der Überwachungskameras. Die Insassen, die Shi rund um die Uhr überwachen sollten, nannten den Raum eine „Umerziehungsecke“. Das bedeutet, dass sie bei der „Umerziehung“ eines Praktizierenden tun konnten, was sie wollten, ohne sich um die Konsequenzen sorgen zu müssen.
Shi weigerte sich, „Schuld“ einzugestehen, und wurde in der „Umerziehungsecke“ gezwungen, sich auf einen kleinen Plastikhocker zu setzen, der etwa 15 cm hoch und 20 cm lang war. Mit geradem Rücken, die Beine aneinandergelegt und die Hände im Schoß, die Augen offenhalten. Zwei Häftlinge standen auf jeder Seite, und manchmal stellte sich ein dritter vor ihn. Jede kleinste Bewegung führte zu Beschimpfungen oder Schlägen.
Die Sitzfolter dauerte täglich von 5 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts. Als Shi endlich aufstehen durfte, ließen sie ihn nur fünf Stunden auf einem nackten Bettbrett schlafen. Bevor er auf die Toilette ging, musste er die Aufseher um Erlaubnis bitten. Zwei von ihnen begleiteten ihn dann. Auf dem Weg zur Toilette musste er jedes Mal „Bericht“ oder „Ja“ rufen, wenn er an einem Büro vorbeikam. Vor jeder Mahlzeit wurde er gezwungen, Lieder zum Lobpreis der Kommunistischen Partei zu singen. Jede Verweigerung führte zu Essensentzug oder Schlägen in der „Umerziehungsecke“.
Trotz der Folter weigerte sich Shi, eine Erklärung über den Verzicht auf seinen Glauben zu schreiben. Dann wurde er in Isolationshaft gebracht, in einen Raum, der so eng war, dass er dort nicht aufrecht stehen konnte. Es gab keine Heizung. Zudem war er mit Handschellen und Fußfesseln gefesselt. Außerdem bekam er nur sehr wenig zu essen.
Nach 15 Tagen Einzelhaft wurde Shi in die erste Abteilung, die neu benannte Hochsicherheitsabteilung, versetzt. Er hielt an seinem Glauben fest und wurde mit Pfefferspray besprüht. Anschließend wurde er auf einen Metallstuhl gesetzt (siehe Bild unten), wobei seine vier Gliedmaßen mit Handschellen und Fußfesseln fixiert wurden. Während der Mahlzeiten wurde das Essen auf die Metallstange über dem Stuhl gelegt. Er blieb mit Handschellen gefesselt und konnte seine Hände nicht benutzen. Er musste seinen Kopf senken, um das Essen zu erreichen und zu essen. Jeden Tag wurde er gezwungen, von 5 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts auf dem Stuhl zu sitzen. In den verbleibenden fünf Stunden des Tages, in denen er aus dem Stuhl gelassen wurde, blieb er mit Handschellen und Fesseln gefesselt, selbst während des Schlafs.
Folternachstellung: gefesselt auf einem Metallstuhl
Shi ließ sich immer noch nicht unterkriegen. Die Folter auf dem Metallstuhl endete einen Monat später, und er wurde dem Team für strenges Management der dritten Abteilung zugewiesen, wo er intensiver körperlicher und geistiger Folter ausgesetzt war. Er musste die Gefängnisregeln rezitieren und Materialien zu studieren, die Falun Dafa verleumdeten. Nachts wurde er in die Lobby gerufen, um dort eine militärische Haltungsschulung zu absolvieren.
Er weigerte sich, seine Schuld einzugestehen und wurde gezwungen, stundenlang zu stehen oder zu hocken. Außerdem sollte er die Gefängnisregeln abschreiben.
Später unterzogen die Wärter Shi einen weiteren Monat lang der Misshandlung mit dem Metallstuhl, unter dem Vorwand, dass er die politischen Prüfungen nicht bestanden habe.
Das Gefängnis verschärfte die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden im August 2022, zwei Monate vor dem 20. nationalen Kongress der Kommunistischen Partei Chinas. Die erste und die dritte Abteilung versammelten Praktizierende in ihren Lobbys, wo sie Anti-Falun-Gong-Videos ansehen und „Gedankenberichte“ schreiben mussten. Yao Yiping, der damalige Leiter der dritten Abteilung, und der stellvertretende Leiter Zhang Chao folterten Shi zum dritten Mal auf dem Metallstuhl. Er wurde erneut 19 Stunden täglich (von 5 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts) an den Metallstuhl gefesselt. In den verbleibenden fünf Stunden weckten die Häftlinge, die Shi bewachen sollten, ihn alle zehn Minuten auf, um ihn vom Schlafen abzuhalten.
Ein Häftling machte eine Papierrolle, um in Shis Nasenloch zu stochern. Ein anderer Häftling packte ihn am Penis, um ihn hochzuziehen und ihn zu zwingen, in der Zelle herumzulaufen.
Der stellvertretende Leiter Zhang fand einen Nagel bei Shi und behauptete, er habe versucht, sich selbst zu verletzen. Shi wies dies zurück und sagte, er habe nicht die Absicht gehabt, sich selbst zu verletzen. Er wurde erneut an den Metallstuhl gefesselt und von vier Häftlingen beobachtet, was es ihm unmöglich gemacht hätte, einen Nagel zu finden und aufzuheben. Zhang weigerte sich, auf ihn zu hören, und befahl ihm, einen Schutzhelm zu tragen, wodurch ihm heiß wurde und er schwitzte. Die Häftlinge legten sogar feuchte Handtücher über den Schutzhelm und versuchten, ihn zu ersticken.
Shi meldete die Misshandlungen zusammen mit Fang Yong, einem Häftling, der für seine Situation Verständnis hatte. Mehr als sechs Monate später gab das Gefängnis bekannt, dass die beiden sich alles ausgedacht hätten, und beschuldigte sie, den Wärtern etwas anzuhängen. Beide wurden zu 15 Tagen Einzelhaft verurteilt.
Da Shi bereits seit einem Jahr, der zulässigen Höchstdauer, im Strengen Management Team war, änderte das Gefängnis seine Politik und erklärte, dass die Einzelhaft je nach Bedarf unbefristet sein könne.
Die Gefängnisleitung entfernte Yao von der Leitung der dritten Abteilung und ersetzte ihn durch den stellvertretenden Leiter Chang Jianghao, der bei der Folterung von Praktizierenden noch grausamer vorging.
Shi ist nicht der einzige Praktizierende, der solchen Misshandlungen ausgesetzt war. Auch viele andere Praktizierende wurden im Laufe der Jahre auf ähnliche Weise gefoltert. Ein älterer Praktizierender um die 70 wurde auch einmal in der Abstellkammer festgehalten. Ein Häftling sagte zu ihm: „Ich weiß, dass Sie ein guter Mensch sind. Sie sind sogar älter als mein Vater und ich sollte Sie respektieren. Aber die Kommunistische Partei Chinas ist an der Macht, und die Gefängniswärter haben mir befohlen, Sie zu foltern. Wenn ich die Befehle nicht befolge, werde ich selbst geschlagen. Geben Sie also nicht mir die Schuld.“ Anschließend folterte er den Praktizierenden mit verschiedenen Mitteln. Er und andere Häftlinge traten und schlugen ihn immer wieder und zwangen ihn, auf dem kleinen Plastikhocker zu sitzen oder stundenlang in der „Umerziehungsecke“ zu stehen. Diese täglichen Misshandlungen hörten erst einige Wochen später auf.
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