Bilanz Januar 2024: Insgesamt 13 Falun-Dafa-Praktizierende starben an den Folgen der Verfolgung
(Minghui.org) Im Januar 2024 wurden 13 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihrer Treue zu ihrem Glauben zu Tode gefoltert wurden.
Von den neu bestätigten Todesfällen hatten sich jeweils ein Fall in den Jahren 2012, 2016 und 2022 ereignet, neun Fälle im Jahr 2023 und ein Fall im Jahr 2024. Aufgrund der strengen Informationszensur des kommunistischen Regimes kann die Verfolgung nicht immer zeitnah gemeldet werden. Die Zahl der Todesopfer ist wahrscheinlich weitaus höher.
Die verstorbenen Praktizierenden (darunter zehn Frauen) im Alter von 54 bis 83 Jahren kamen aus neun Provinzen und autonomen Regionen. Liaoning, Shandong, Jilin und Ningxia meldeten jeweils zwei Fälle. In Gansu, Hebei, Heilongjiang, Hunan und der Inneren Mongolei gab es jeweils einen Fall.
Eine Praktizierende starb etwa drei Tage nach ihrer Ankunft im Gefängnis, wo sie eine 16-monatige Haftstrafe abzuleisten hatte. Eine andere Praktizierende starb acht Monate nach ihrer Entlassung aus einer dreijährigen Haftstrafe.
Drei Praktizierende starben nach einer kurzen Inhaftierung oder kurz nachdem sie von der Polizei schikaniert worden waren. Zwei Praktizierende waren nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis jahrelang handlungsunfähig und verstarben vor Kurzem nach jahrelangem Leiden. Andere erlagen der enormen psychischen Belastung und Angst, die durch langfristige Schikanen und wiederholte Verhaftungen entstanden waren.
Einige Praktizierende starben nach ihren Familienangehörigen, die ebenfalls bei der Verfolgung von Falun Dafa ums Leben kamen. So starb eine Frau elf Jahre nach dem Tod ihres Vaters, eine andere Frau starb im Jahr 2023, nachdem ihr Mann und ihr Neffe vor mehr als einem Jahrzehnt gestorben waren. Ein älteres Ehepaar starb im Abstand von sechs Jahren und ein älterer Mann starb, der vor Jahren seine Frau und seinen Sohn durch die Verfolgung verloren hatte.
Nachfolgend sind alle 13 im Januar 2024 gemeldeten Todesfälle aufgeführt. Die Liste der Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden,
Tod in Gewahrsam
Die 56-jährige Xu Haihong aus der Stadt Qingdao, Provinz Shandong starb am 9. Dezember 2023, etwa drei Tage nach ihrer Überstellung in das Frauengefängnis der Provinz Shandong (in der Hauptstadt Jinan). Dort sollte sie ein Jahr und vier Monate lang im Gefängnis eingesperrt werden.
Xu Haihongs Verurteilung ging auf ihre Verhaftung im Jahr 2022 zurück. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit Menschen über die Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa gesprochen hatte. Sie trat in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Verhaftung zu protestieren. Die Polizei ließ sie am 15. Tag ihres Hungerstreiks gegen Kaution frei, als sie sich in einem kritischen Zustand befand. Ihre Familie wurde gezwungen, eine Geldstrafe von 13.000 Yuan (etwa 1.800 Euro) zu zahlen und wurde gewarnt, dass ihr Fall noch nicht abgeschlossen sei.
Die Beamten der Polizeiwache klopften um den 10. September 2023 an Xus Tür. Als sie sich weigerte, sie hereinzulassen, schlugen sie die Tür und das Schloss ein. Sie brachten sie in das Untersuchungsgefängnis Pudong in der Stadt Qingdao und untersagten ihrer Familie, sie zu besuchen.
Weder die Polizei noch die Haftanstalt informierten Xus Familie über ihre Situation. Im Oktober 2023 erfuhren sie, dass sie zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden war. Sie wurden nie über ihre Anklage, ihren Prozess oder ihre Verurteilung informiert.
Um den 6. Dezember 2023 veranlasste die Justizbehörde der Stadt Qingdao Xus Verlegung in das Frauengefängnis der Provinz Shandong. Da sie aufgrund ihres langen Hungerstreiks extrem geschwächt war, wurde sie bei ihrer Ankunft im Gefängnis in das hauseigene Krankenhaus eingeliefert. Sie starb am 9. Dezember 2023 im Gefängniskrankenhaus.
Xus Familie hat sich die Überwachungsvideos aus dem Gefängniskrankenhaus angesehen und keine Aufnahmen gesehen, die zeigen, wie die Wärter sie foltern. Obwohl das Gefängnis dafür bekannt ist, inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende zu misshandeln, glauben Xus Familienangehörige, dass die Behörden in Qingdao den „schwarzen Peter“ an die Behörden in Jinan weitergegeben haben. Möglicherweise taten sie dies, um die Verantwortung für ihren Tod abzuschieben und es der Familie zu erschweren, nach Jinan (etwa 320 Kilometer entfernt) zu gelangen, um dort um Gerechtigkeit für sie zu ersuchen.
Todesfälle nach kurzer Inhaftierung oder Schikanen
Verspätete Nachricht: Frau stirbt elf Jahre nach dem Tod ihres Vaters an den Folgen der Verfolgung
Einer kranken Bürgerin der Stadt Changchun in der Provinz Jilin wurden während einer kurzen Inhaftierung im Jahr 2022 unbekannte Medikamente verabreicht und sie wurde in einem bedrohlichen Zustand freigelassen. Jiang Bing verstarb am 28. März 2023, neun Tage nachdem sie erneut von der Polizei schikaniert worden war. Sie war 60.
Die Tortur von Jiang war auf eine Festnahme am 11. November 2022 zurückzuführen, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Beamten der Polizeistation Gongnong schlugen und beschimpften sie. Nachdem sie sie über Nacht auf der Polizeiwache festgehalten hatte, durchsuchten sie am nächsten Tag ihre Wohnung und brachte sie zurück zur Polizeiwache.
Jiang wurde am 13. November in das zweite Untersuchungsgefängnis der Stadt Changchun gebracht. Das Gefängnis nahm sie allerdings wegen ihres schlechten körperlichen Zustandes nicht auf. Doch anstatt sie freizulassen, hielt die Polizei sie in einem geheimen Hotel fest. Als sich ihr körperlicher Zustand verschlechterte, verlegte die Polizei sie am 16. November in das Polizeikrankenhaus. Ihre Füße waren an das Bett gefesselt. Sie musste unbekannte Medikamente einnehmen und erhielt im Sitzen anstatt imk Liegen sieben Flaschen Infusionen. Ihr war übel, sie hatte ein systemisches Ödem und hatte danach Schwierigkeiten beim Gehen und Atmen.
Jiang wurde am 28. November 2022 zur Polizeistation zurückgebracht und am Abend gegen Kaution freigelassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie fast zwei Wochen an dem Ödem gelitten und war nicht mehr in der Lage, alleine zu gehen.
Am 19. März 2023 klopfte die Polizei erneut an Jiangs Tür. Sie öffnete ihnen nicht. Die Beamten blieben eine halbe Stunde im Flur ihres Wohnhauses, bevor sie schließlich gingen. Die Belästigung versetzte Jiang in tiefe Verzweiflung. Ihr Zustand verschlechterte sich schnell und sie verstarb neun Tage später, am 28. März 2023.
Vor dieser letzten Verfolgungsaktion wurde Jiang im Juni 2000 verhaftet und 15 Tage lang festgehalten, als sie nach Peking fuhr, um für Falun Dafa zu appellieren. Im März und im Juli 2002 wurde sie noch zweimal verhaftet. Nach 17 Tagen Haft nach ihrer Festnahme im Juli 2002 musste sie zwei Jahren Zwangsarbeit ableisten. Während ihrer Haftzeit wurde sie gefoltert und gezwungen, ohne Bezahlung zu arbeiten. Als sie 2004 freigelassen wurde, hatte ihr Mann ihr Zuhause verlassen. Ihre Tochter musste die Schule verlassen und musste Gelegenheitsjobs verrichten, um sich und ihren jüngeren Bruder durchzubringen.
Jiang war nicht die Einzige in ihrer Familie, die wegen des Praktizierens von Falun Dafa ins Visier genommen wurde. Ihr Vater, ihre Mutter, zwei jüngere Schwestern, ihr jüngerer Bruder und ihre Schwägerin wurden alle wiederholt festgenommen und inhaftiert. Auch ihr jüngerer Bruder saß viermal im Arbeitslager. Ihre Schwester und ihre Schwägerin verbüßten jeweils eine Haftstrafe im Arbeitslager. Ihr Vater verstarb 2012 nach jahrelanger Verfolgung.
Frau aus Hebei stirbt wenige Tage nach Schikanen durch die Polizei
Ni Wenxiu, eine Bewohnerin der Stadt Zhangjiakou, Provinz Hebei, verstarb Ende November 2023, nur wenige Tage nachdem sie von Beamten der Polizeistation Tumu schikaniert worden war. Sie war etwa 79 Jahre alt. Einzelheiten zur Belästigung sind nicht klar.
In den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten der Verfolgung wurde Ni mehrfach festgenommen und inhaftiert. Einmal wurde sie über 30 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und gefoltert, weil sie Falun Dafa nicht aufgab.
Neben Ni wurden auch ihr Mann Liu Yushu und drei Kinder wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt.
Liu wurde zwischen März 2004 und März 2009 fünf Jahre lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung Zhangjiakou festgehalten. Aufgrund der seelischen und körperlichen Qualen fielen ihm die meisten Zähne aus. Außerdem kämpfte er mit gefährlich hohem Blutdruck.
Die ältere Tochter des Paares, Liu Zhaoxia, eine Chemieingenieurin, wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Sie trat aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik und wurde kurz vor dem Tod freigelassen. Ihr Mann, ein Militäroffizier, ließ sich von ihr scheiden, um nicht in die Verfolgung verwickelt zu werden.
Lius jüngere Schwester, Liu Zhaohong, wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt und ebenfalls von ihrem Mann geschieden.
Der Bruder der Schwestern, Liu Zhaohui, ein Arzt, wurde im Jahr 2000 verhaftet, weil er in Peking für Falun Dafa appellierte. Einmal wurde er über eine Stunde lang mit Elektrostäben geschockt. Die Behörden schikanierten ihn seitdem wiederholt und suspendierten ihn für vier Monate von der Arbeit. Später sah er sich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um der Verfolgung zu entgehen. Im August 2002 wurde er jedoch erneut verhaftet und am 25. August 2003 zu sieben Jahren Haft verurteilt.
54-Jährige aus Shandong stirbt zwölf Tage nach Verhaftungsversuch der Polizei
Chen Guohua aus der Stadt Dongying, Provinz Shandong, litt seit Oktober 2023 unter einem sich rapide verschlechternden Gesundheitszustand. Sie konnte nicht essen und konnte trotz der Einnahme von Schmerzmitteln jede Nacht nur ein bis zwei Stunden schlafen. Die Polizei versuchte am 29. November 2023, sie zu verhaften, gab jedoch auf, weil bei ihr metastasierter Leberkrebs im Spätstadium diagnostiziert worden war. Ihr Zustand verschlechterte sich nach der Polizeirazzia dramatisch, sie starb am 11. Dezember 2023 im Alter von 54 Jahren.
Chen hatte vor ihrer Verrentung beim Ölfeld Shengli in der Stadt Dongying, Provinz Shandong, gearbeitet. Ende 2015 wurde bei ihr Darmkrebs diagnostiziert. 2016 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren. Bald nahm sie wieder an Gewicht zu, das sie durch den Krebs verloren hatte, und hatte wieder einen rosigen Teint. Sie nutzte auch jede Gelegenheit, um ihre Geschichte mit den Menschen zu teilen und sie daran zu erinnern, dass Falun Dafa nichts mit dem zu tun hat, was in der Hasspropaganda des kommunistischen Regimes verbreitet wurde.
Die Polizei führte am Morgen des 23. April 2021 eine Massenverhaftung lokaler Falun-Dafa-Praktizierender durch. Chen wurde festgenommen, nachdem die Polizei mit der Behauptung von der Hausverwaltung zu sein sie dazu gebracht hatte, die Tür zu öffnen. Chen wurde 24 Stunden lang in der Polizeibehörde Binhai verhört und aufgefordert, die Identität anderer Praktizierenden preiszugeben. Mangels Beweisen gegen sie wurde sie nach einem Tag Haft gegen eine Kaution für ein Jahr freigelassen. Ihr Ausweis und Reisepass wurden von der Polizei einbehalten, die damit drohte, sie jederzeit anzuklagen.
Als relativ neue Falun-Dafa-Praktizierende verspürte Chen einen enormen Druck und wagte nicht oft, aus dem Haus zu gehen, aus Angst vor einer erneuten Verhaftung. Und wenn sie ausging, hatte sie das Gefühl, von Menschen verfolgt zu werden. Im Oktober 2023 verspürte sie plötzlich Schmerzen und körperliches Unwohlsein. Polizeibeamte versuchten jedoch am 29. November 2023 trotzdem, sie festzunehmen. Zwölf Tage später war sie tot.
Todesfälle kurz nach der Entlassung aus dem Gefängnis
76-Jährige aus der Inneren Mongolei stirbt acht Monate nach dreijähriger gesetzwidriger Haft
Eine 76-jährige Frau aus der Inneren Mongolei starb am 3. Dezember 2023. Dies geschah acht Monate, nachdem sie drei Jahre lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert gewesen war. Sie lebte in der Gemeinde Shaerhure der Stadt Holingol.
Die Haftstrafe von Chai Cuirong geht auf ihre Festnahme am 7. April 2020 zurück, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Chai wurde in das Untersuchungsefängnis Hure-Banner in der Stadt Tongliao gebracht und danach in das Frauengefängnis der Stadt Hohhot verlegt. Sie war zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Die Gefängniswärter folterten sie und unterzogen sie einer intensiven Gehirnwäsche, um sie zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich schnell und sie hatte häufige Scheidenblutungen. Sie wurde im April 2023 entlassen, starb aber am 3. Dezember desselben Jahres.
Chais Tod setzte der jahrelangen Verfolgung ein Ende, der sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa ausgesetzt war. Vor ihrer letzten Gefängnisstrafe war sie mindestens zehn weitere Male verhaftet und zweimal zu Zwangsarbeit verurteilt worden. Nach ihrer Festnahme im Jahr 2002 war ihr damals 61-jähriger Mann so erschüttert, dass er einen Schlaganfall erlitt. Er starb kurz darauf, ohne seine Frau, mit der er 37 Jahre verheiratet war, ein letztes Mal gesehen zu haben. Der Neffe des Ehepaars, der bei ihnen lebte und ebenfalls Falun Dafa praktizierte, wurde zweimal verhaftet und jedes Mal, wenn Chai verhaftet wurde, auch beschuldigt. Der Tod seines Onkels traumatisierte ihn noch mehr, und er starb im Jahr 2003.
In der Haft gefoltert, Jahre später tot
67-Jährige stirbt nach jahrelanger Invalidität infolge von Misshandlungen
Am 26. September 2023 starb Sun Suyun, eine Friseurin aus der Stadt Haicheng in der Provinz Liaoning – nach einem Jahrzehnt Bettlägerigkeit und Invalidität.
Sun wurde am 4. August 2010 verhaftet und später zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie war im Frauengefängnis der Provinz Liaoning verschiedenen Formen von Misshandlungen ausgesetzt und wurde schwer krank und handlungsunfähig. Sie wurde am 11. März 2013 vorzeitig freigelassen, geriet jedoch im folgenden Jahrzehnt mehrmals in einen kritischen Zustand. Bei ihr wurden Hirninfarkt, Myokardischämie, Diabetes, Herzerkrankungen und Herzversagen diagnostiziert. Sie spürte so starke Schmerzen in einer Körperseite, dass sie sich nicht traute, sich auch nur ein bisschen zu bewegen.
Suns Mann, ebenfalls Friseur, war durch ihre Inhaftierung traumatisiert und litt ebenfalls unter einem sich verschlechternden Gesundheitszustand. Da beide nicht mehr arbeiten konnten, musste ihr Sohn sie mit seinem geringen Einkommen durchbringen. Durch die widrigen finanziellen Verhältnisse ging es dem Paar immer schlechter – bis Sun schließlich im Alter von 67 Jahren starb.
69-Jährige völlig entkräftet aus Gefängnis entlassen – sechs Jahre später tot
Als Zhong Weiqin am 28. Oktober 2017 aus dem Gefängnis entlassen wurde, war sie bereits nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Die Bürgerin der Stadt Benxi in der Provinz Liaoning erholte sich nie mehr und starb am 22. November 2023 mit 69 Jahren.
Zhong wurde am 5. Mai 2014 festgenommen und am 20. November 2014 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft verurteilt. Wegen ihres hohen Blutdrucks und anderer Erkrankungen gewährten ihr die Behörden nach der Verurteilung ein Jahr Freilassung auf Kaution. Noch bevor sie sich vollständig erholt hatte, ließen die Behörden sie am 15. November 2016 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning bringen.
Obwohl Zhong einer Abteilung für ältere und gebrechliche Menschen zugewiesen wurde, musste sie schwere unbezahlte Arbeit verrichten, was sich auf ihre körperliche Verfassung auswirkte. Schließlich war sie nicht mehr in der Lage, alleine zu gehen. Als sie am 28. Oktober 2017 vorzeitig entlassen wurde, konnte sie bereits nicht mehr für sich selbst sorgen. Sechs Jahre später starb sie.
Todesfälle nach langfristigen Schikanen, Inhaftierung und psychischer Belastung
Älteres Ehepaar stirbt im Abstand von sechs Jahren aufgrund psychischer Belastung
Ein betagtes Ehepaar in der Stadt Shizuishan (Autonome Region Ningxia Hui) starb an den Folgen von Verhaftungen und Schikanen wegen seines Glaubens an Falun Dafa nacheinander (2016 und 2022).
Als das chinesische kommunistische Regime 1999 die Verfolgung anordnete, blieben die Eheleute in ihrem Glauben unerschütterlich, wurden deswegen aber von der Polizei streng überwacht, die sie oft schikanierte und ihre Wohnung durchsuchte. Eines Tages im Dezember 2000 durchsuchten Beamte ihre Wohnung und brachten die Eheleute auf die Polizeiwache, verhörten sie und sperrten sie dann für fünf Tage ein. Etwa zwanzig Tage nach ihrer Freilassung nahmen die Polizisten sie erneut fest. Angesichts des heftigen Protestes ihrer Angehörigen, das Paar doch angesichts des bevorstehenden chinesischen Neujahrsfestes freizulassen, ließ die Polizei sie frei.
Um der Verfolgung zu entgehen, zogen Cui und Hou in ihre Heimatstadt Dalian in der Provinz Liaoning und blieben acht Jahre dort, bevor sie nach Yinchuan, der Hauptstadt von Ningxia, zogen.
Am Abend des 16. September 2014 brachen Beamte in die Wohnung des Paares ein. Sie filmten jeden Raum und Hou und nahmen auch ihre Stimme auf. Kurz darauf zogen die Eheleute zurück in die nahegelegene Stadt Shizuishan.
Cui reichte in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin ein, den ehemaligen Vorsitzenden des kommunistischen Regimes, der 1999 die Verfolgung angeordnet hatte. Seine Anzeige wurde jedoch von der Polizei in Shizuishan abgefangen. Danach riefen die Beamten mehrmals seinen Sohn an, um ihn einzuschüchtern. Cui war verängstigt und besorgt, dass sein Sohn in die Verfolgung verwickelt werden könnte. Er wurde krank und verstarb Anfang Februar 2016 mit 80 Jahren.
Am 30. November 2016 nahmen Polizisten Hou wieder fest, nachdem sie fünf Tage zuvor dabei gefilmt worden war, wie sie in der Nachbarschaft Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Während Hous Verhör auf der Polizeiwache zwangen die Beamten sie, das eidesstattliche Protokoll und ihre 10-tägige Verwaltungshaft zu unterschreiben. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters von 77 Jahren wurde sie von der Haft befreit. Dann brachte ihre Tochter sie nach Hause. Sowohl ihre Tochter als auch ihr Sohn wurden von der Polizei schikaniert und eingeschüchtert.
Am 24. Februar 2017 brachen Polizisten erneut in Hous Wohnung ein, die sie mit ihrer Tochter teilte. Sie durchsuchten die Wohnung und befragten Hou dazu, wo sie in den vergangenen Tagen gewesen sei, ob sie nach Yinchuan gereist sei, und was sie dort gemacht habe. Sie warfen ihr vor, „Unruhe zu stiften“, ohne konkrete Angaben zu machen.
Während einer Massenverhaftung von Falun-Dafa-Praktizierenden am 10. Mai 2018 wurde Hous Wohnung erneut durchsucht. Die Polizei und das Wohnkomitee schikanierten sie mehrmals und verlangten während der Null-Fälle-Kampagne im zweiten Halbjahr 2020 von ihr, Falun Dafa aufzugeben. Durch Hous Angst verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. So zog sie sich zurück und hatte kaum noch Kontakt zu anderen, bis sie schließlich im Oktober 2022 verstarb. Sie wurde 83 Jahre alt.
73-Jährige aus Heilongjiang tot – nach zwei Jahrzehnten Verfolgung
Obwohl bei Tuo Wenxia Krebs im Spätstadium diagnostiziert wurde, schikanierte die Polizei die ehemalige Lehrerin in der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang weiterhin und drohte, sie erneut zu verhaften. Ihr Zustand verschlechterte sich immer weiter und sie starb am 5. November 2023 im Alter von 73 Jahren.
Der Tod von Tuo Wenxia folgte auf ihre letzten beiden Festnahmen, die innerhalb von drei Monaten wegen des Praktizierens von Falun Dafa erfolgten. Sie wurde zunächst am 19. April 2021 festgenommen. Das Untersuchungsgefängnis nahm sie allerdings nicht auf, nachdem bei ihr bei der körperlichen Untersuchung eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge festgestellt worden war. Sie kam daher gegen Kaution frei. Die Polizei nahm sie jedoch am 10. Juni 2021 wieder in Gewahrsam, ließ sie jedoch nach unbekannter Haftdauer gegen Kaution wieder frei.
Die Staatssicherheit bestellte Tuo Anfang März 2022 ein und drohte ihr mit einer Anklage. Seit Mitte März 2022 hatte sie systemische Schmerzen und fühlte sich ständig kalt. Der Arzt stellte ein Endometriumkarzinom im Spätstadium fest, konnte sie jedoch nicht operieren, da sie auch an einer Schilddrüsenüberfunktion litt, die eine Stoffwechselstörung verursachte und das Fortschreiten des Endometriumkarzinoms beeinflusste.
Als Tuos Kaution am 20. April 2022 ablief, stellte die Polizei sie unter häusliche Überwachung und drohte, sie erneut zu verhaften. Sie befahlen ihr, sich bei ihnen zu melden, um die Papiere zur Überwachung zu unterschreiben, aber sie war zu schwach, um ihr Haus überhaupt zu verlassen. Sie lehnte es auch ab, als die Polizei ihren Ausweis verlangte, da sie ihn für eine Behandlung im Krankenhaus benötigte.
In den folgenden Monaten verschlechterte sich Tuos Zustand immer weiter und sie hatte jeden Tag Fieber und Schmerzen. Im Krankenhaus stellten die Ärzte dann fest, dass sich ihr Krebs auf andere Organe ausgebreitet hatte. Sie starb am 5. November 2023.
Vor ihren letzten beiden Festnahmen war Tuo fünf weitere Male festgenommen worden und ihre Wohnung wurde mehrmals durchsucht. Ihre Tochter, Niu Xiaona, 47, wurde am 19. April zusammen mit ihr verhaftet und zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt. Diese Haftstrafe schloss eine bereits 2004 verhängte 14 Jahre lange Haftstrafe ein. (Da die Tochter aufgrund ihrer körperlichen Behinderung die Strafe außerhalb des Gefängnisses ableisten durfte, behauptete die Behörde, dass sie es versäumt habe, offizielle Dokumente zum Nachweis ihrer Verbüßung vorzulegen, und ordnete daher an, dass sie die Haftstrafe erneut ableisten müsse.)
Frau aus Hunan stirbt nach zwei Jahrzehnten der Verfolgung
Yang Yueping, eine Einwohnerin der Stadt Hengyang in der Provinz Hunan, verstarb am 28. Dezember 2023, nachdem sie jahrzehntelange Verfolgung wegen des Praktizierens von Falun Dafa ertragen hatte. Sie war etwa 60.
Yang und ihre Schwiegermutter, Yi Shuqiong, reisten im Januar 2000 nach Peking, um für das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa zu appellieren – und wurden verhaftet. Später wurden sie nach Hengyang zurückgebracht und einen Monat lang festgehalten.
Im Mai 2000 wurde Yang erneut verhaftet und 15 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Im Juni 2000 fuhr sie noch einmal nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, wurde aber am Bahnhof von Peking festgenommen. Während ihrer Inhaftierung in Peking bedrohte und erpresste die örtliche Regierung ihren Mann und nahm elf Stoffrollen aus ihrem Vorhanggeschäft mit. Ihre Schwiegermutter, damals über 60 Jahre alt, wurde zu Boden gestoßen. Yang kam im Dezember 2000 frei, nachdem ihre Familie gezwungen worden war, dem Büro 610 des Bezirks Nanyue 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) zu zahlen.
Yue Donghua, der Leiter des Büro 610, durchsuchte 2001 das Haus und den Laden von Yang unter dem Vorwand, dass sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen und Informationsmaterialien verteilt habe. Bei zwei Razzien der Polizei wurden Waren im Wert von über 50.000 Yuan (etwa 6.500 Euro) aus ihrem Geschäft beschlagnahmt.
Yang musste ihr Geschäft schließen und eröffnete einen Straßenstand, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dennoch schikanierten die Behörden sie weiterhin von Zeit zu Zeit.
Als Jiang Zemin, der damalige Chef des kommunistischen Regimes, der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, im August 2003 den Bezirk Nanyue besuchte, wurde Yang von den Behörden streng überwacht. Ihr Sohn durfte nicht weiter an der ersten Mittelschule des Bezirks Nanyue lernen. Sie versuchte, ihn auf eine Schule in der Vorstadt zu versetzen, doch die Aufnahme wurde ihm verweigert, sodass er nicht weiter zur Schule gehen konnte.
Zwischen 2004 und 2009 wurde Yang fast jedes Jahr verhaftet. Nach einer weiteren Belästigung durch die Polizei im Juli 2009 war sie gezwungen, weit weg von zu Hause zu leben. Da die Polizei sie nicht finden konnte, wandte sie sich an ihre Schwiegermutter. Die verzweifelte Frau traute sich nicht mehr, zu Hause zu bleiben. Unglücklicherweise wurde sie dann auf dem Weg zum Haus ihrer Tochter von einem Motorrad angefahren und verstarb wenige Tage später.
Zwei Monate später, im September 2009, starb auch Yangs Tante, Yang Julan. Sie war bereits mehrfach wegen des Praktizierens von Falun Dafa in der Haftanstalt und Gehirnwäsche-Einrichtungen inhaftiert worden. Als Yang ins Krankenhaus ging, um ihre Tante zu besuchen, wurde sie von der Polizei festgenommen, und später zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Sie wurde gefoltert und gezwungen, sich Anti-Falun-Dafa-Materialien anzusehen. Außerdem entwickelte sie Diabetes und war bei ihrer Entlassung abgemagert.
Die Polizei schikanierte Yang auch nach ihrer Freilassung weiterhin. Aufgrund der psychischen Belastung verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand immer weiter und sie verstarb am 28. Dezember 2023.
Frau und Sohn verloren: 71-jähriger arbeitsunfähiger Mann stirbt verzweifelt nach zehn Jahren Haft wegen seines Einsatzes für Falun Dafa
Nachdem Su Anzhou seine Frau und seinen Sohn bei der Verfolgung von Falun Dafa verloren hatte, war der 71-Jährige aus der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, ständigen Belästigungen ausgesetzt. Ihm wurde eine Gefängnisstrafe angedroht, selbst als er bereits handlungsunfähig war. Er verstarb am 10. Januar 2024.
Su Anzhou (rechts) und seine vor ihm verstorbenen Angehörigen, Frau und Sohn
Der Tod von Su Anzhou, einem ehemaligen Mitarbeiter der Eisenbahnbehörde, beendete sein über zwei Jahrzehnte währendes Leiden. Er wurde Ende Dezember 2000 verhaftet, als er mit seiner Frau, Geng Cuifang, nach Peking ging, um für Falun Dafa zu appellieren. Er wurde zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und seine Frau wurde bis Oktober 2001 in der Haftanstalt festgehalten.
Sobald Su am 13. Juni 2002 gegen 6 Uhr morgens sein Zuhause verließ, wurde er von der draußen wartenden Polizei festgenommen. Nachdem die Polizisten ihn abgeführt hatten, gingen sie zu seiner Wohnung im sechsten Stock und klopften an die Tür. Geng weigerte sich, die Tür zu öffnen. Da die Polizei nicht gehen wollte, versuchte sie mit einem Seil aus dem Fenster zu fliehen, stürzte jedoch zu Boden, als das Seil riss. Als ihre Nachbarn sahen, dass sie noch am Leben war, wollten sie sie ins Krankenhaus bringen, aber die Polizei ließ das nicht zu. Stattdessen nahmen die Polizisten ihr ihre Schlüssel ab, brachen in ihre Wohnung ein, nahmen ihre Wertsachen mit und verschwanden. Sie blieb auf dem Boden liegen und war der sengenden Sonne ausgesetzt. Stunden später starb sie unter großen Schmerzen. Sie war erst 48.
Drei Monate später, am 18. September 2002, wurde Su erneut verhaftet, weil er das lokale Fernsehnetz unterbrochen hatte, um Informationen über Falun Dafa zu senden. Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und unerbittlicher Folter ausgesetzt.
Während seiner Haftzeit lebte sein Sohn Su Wei, der noch ein Teenager war, in Obdachlosigkeit. Er erkrankte an einer Lungenerkrankung, die sich später zu Lungenkrebs entwickelte. Er konnte sich die medizinische Behandlung nicht leisten und musste oft hungern. Er starb am 4. August 2006.
Su überlebte zwar die Folter im Gefängnis, war aber nach seiner Freilassung am 26. Januar 2010 weiterhin häufigen Belästigungen ausgesetzt. Am 23. August 2022 wurde er erneut verhaftet, aufgrund seines äußerst schwachen Gesundheitszustandes jedoch bald unter Hausarrest gestellt.
Trotz der Tatsache, dass Su nicht mehr in der Lage war, für sich selbst zu sorgen, schikanierten ihn die Polizei und das Wohnkomitee weiterhin und versuchten, ihn zu zwingen, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterzeichnen. Sie drohten ihm mit der Einstellung seines Zuschusses für Geringverdiener, wenn er ihrer Forderung nicht nachkäme. Nachdem die COVID-19-Welle abgeebbt war, kam Sus Schwester Anfang 2023 aus Peking, um sich um ihn zu kümmern. Erst dann besserte sich sein Zustand etwas.
Ende Oktober 2023 verhaftete die Polizei Su erneut und brachte ihn in die Haftanstalt. Da er bereits handlungsunfähig war, ließen sie ihn frei, stellten ihn unter Hausarrest und drohten ihm, das Haus nicht zu verlassen. Su kämpfte noch einige Monate mit seinen gesundheitlichen Problemen und verstarb am 10. Januar 2024 im Alter von 71 Jahren.
Früherer Bericht:
Bilanz 2023: Insgesamt 209 Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden infolge der Verfolgung gemeldet
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