Wie wichtig es ist, den Mund zu kultivieren
(Minghui.org) Vor kurzem musste ich feststellen, dass ich meinen Mund nicht kultiviert habe. Obwohl ich in der Vergangenheit auf der Minghui-Webseite bereits Berichte über das Mundkultivieren gelesen hatte, schenkte ich ihnen wenig Aufmerksamkeit, weil ich es als eine Kleinigkeit betrachtete. Ich dachte, dass „den Mund zu kultivieren“ bedeute, darauf zu achten, was ich sage und wie ich es sage, also nicht zu fluchen, schlecht zu reden oder andere zu kritisieren. Heute weiß ich, dass ich das Fa bezüglich dieser Thematik nicht richtig verstanden hatte.
Meine Kollegen tratschten oft über andere und urteilten über sie. Anfangs empfand ich das nicht als falsch. Später spürte ich jedoch, dass es nicht richtig war. Denn selbst ein anständiger Mensch unterlässt es, über andere zu tratschen und sie zu kritisieren. Sollten sich Praktizierende nicht nach noch höheren Maßstäben richten?
Ich weiß, dass alles, was Praktizierende sehen oder hören, nicht zufällig ist. Daher stellte ich mir die Frage, warum meine Kollegen so gerne über andere redeten. Kann ich dann noch sagen, dass das nichts mit mir zu tun habe? Das kann ich keinesfalls! Diese Erkenntnis führte mich zu dem Bewusstsein, dass ich meine Wortwahl und meine Xinxing im Allgemeinen kultivieren musste.
Oft hatte ich Zahnschmerzen und Geschwüre im Mundbereich. Sie waren äußerst schmerzhaft und dauerten manchmal sehr lange an. Als ich das Mundkultivieren nicht mehr als Kleinigkeit betrachtete, kam mir der Gedanke, dass dieser abnormale Zustand damit zu tun hatte, dass ich nicht darauf achtete, was ich sagte und wie ich es sagte.
Ich kam zur Ruhe und versuchte herauszufinden, warum ich gerne die Aussagen der anderen kommentierte. Was war der Grund dafür, dass ich meinen Mund nicht kultivierte? Ich stellte fest, dass ich eifersüchtig war, dass ich mich in die Angelegenheiten anderer einmischen wollte und dass ich dachte, ich sei besser als andere. Ich erkannte auch, dass ich mich aufspielte, wenn ich meine Meinung sagte.
Plötzlich erinnerte ich mich an das, was der Meister in Hong Yin über die Anforderungen an die Praktizierenden in der normalen Gesellschaft gesagt hatte, und mir wurde klar, dass ich nicht das tat, was der Meister von uns verlangte. Ich schämte mich wirklich sehr!
Ich erkannte, dass der Grund, warum ich meinen Mund nicht kultivierte, darin lag, dass ich meinen Charakter nicht kultiviert hatte. Wenn die Anhaftungen beseitigt sind, sagen wir auf ganz natürliche Weise die richtigen Dinge. Aber zwischen der Erkenntnis und dem tatsächlichen Handeln ist immer eine gewisse Kluft.
Und so beschloss ich, zuerst einmal zu schweigen. Wenn meine Kollegen über andere Menschen sprachen, sagte ich entweder nichts oder beteiligte mich nicht an dem Gespräch. Es war eine enorme Herausforderung, diese langjährige Gewohnheit zu durchbrechen. Manchmal interessierte mich das, was meine Kollegen besprachen, oder ich stimmte mit ihnen überein, was dazu führte, dass ich unabsichtlich ein paar Worte sagte. Gelegentlich veranlassten mich meine Gefühle, mehr zu sagen, als ich tatsächlich beabsichtigt hatte. Im Nachhinein bedauerte ich es und stellte fest, dass ich es an diesem Tag nicht geschafft hatte, meine Xinxing in diesem Bereich zu kultivieren.
Einmal begann eine Kundin, über ihre verstorbene Schwiegermutter zu sprechen. Fast eine halbe Stunde lang erzählte sie, wie sie über 30 Jahre lang misshandelt worden war. Dieses Mal war ich jedoch sehr klar. Ihre Erzählung konnte mich nicht beeinflussen und ich schaffte es, mich nicht einzumischen. Stattdessen konnte ich erkennen, dass die Beziehung der Kundin zu ihrer Schwiegermutter vorherbestimmt war und eine karmische Vergeltung beinhaltete. Ich erinnerte mich daran, dass ich über menschliche Perspektiven hinausgehen und mich nicht von oberflächlichen Vorstellungen von richtig und falsch beeinflussen lassen sollte.
Ich schaffte es, mich nicht von den Worten bewegen zu lassen, und äußerte mich nicht zu den Streitigkeiten zwischen den beiden. Stattdessen riet ich der Frau, ihrer verstorbenen Schwiegermutter zu verzeihen. Ich glaubte, das sei der beste Rat, den ich geben konnte. Nach dieser Erfahrung verstand ich, was es bedeutet, emotional nicht berührt zu sein.
Was das Mundkultivieren anbelangt, so gibt es zwar noch viele Bereiche, in denen ich Defizite habe, aber ich habe eine deutliche Verbesserung bei meinen Mundgeschwüren festgestellt. Es ist wunderbar, wenn wir uns wirklich kultivieren.
Allmählich wurde mir klar, dass sich hinter dem Wunsch, alles zu kommentieren, ein starkes, aber verstecktes Ego verbarg.
Als einmal eine Verwandte meines Chefs zu Besuch in die Firma kam, brachte ich beiden Kaffee und bediente sie. Als sie später gingen, ignorierten sie mich. Ich war verletzt, beleidigt und genervt.
Einige Zeit später erwähnte der Chef diese Verwandte und sagte, dass sie bald heiraten würde, aber Probleme habe. In diesem Moment überkam mich ein Gefühl der Freude und Erleichterung. Obwohl der Gedanke nur kurz aufflammte, konnte ich ihn augenblicklich und deutlich wahrnehmen. Ich erkannte, dass dieser Gedanke bösartig und nicht mein wahres Ich war. Sofort beseitigte ich ihn.
Kultivierung zu Hause
Als ich erkannte, dass ich dazu neigte, auf andere herabzusehen, konnte ich plötzlich auch sehen, dass ich auf ein Familienmitglied herabblickte, was sich ebenfalls kultivierte.
Ich fand, dass sie nicht fleißig war. Oberflächlich betrachtet schien sie sehr fleißig zu sein und fand gute Worte zu diversen Themen. Hinzu kam, dass sie viel und lange schlief und nur selten das Fa lernte oder die Übungen praktizierte, obwohl sie viel Zeit hatte, da sie nicht arbeitete. Zudem war ich ein wenig verärgert, weil ich dachte, dass sie einen negativen Einfluss auf mich hatte.
Damals war mir nicht klar, dass es falsch war, auf sie herabzusehen. Heute weiß ich, wie falsch es ist, im Außen zu suchen. Auf andere herabzublicken ist eine Manifestation der dämonischen Natur und ein wirklich schlechter Gedanke. Ich hätte diese Art von Gedanken nicht haben dürfen, und ich hätte nicht zulassen dürfen, dass sich diese dämonische Natur ausbreitet und verstärkt. Folglich war das Erste, was ich in Ordnung bringen musste, mich selbst; ich hatte kein Recht, über andere zu urteilen.
Ich betrachtete mein Zuhause nicht als einen Ort, an dem ich mich kultivieren musste. So sagte und tat ich leichtfertig Dinge, die kalt und verletzend waren und anderen nur schadeten. Jetzt verstehe ich, dass die Kultivierung eine ernste Angelegenheit ist, egal wo ich mich befinde. Zu Hause war ich egozentrisch und nahm alles als selbstverständlich hin. Später entdeckte ich meinen Hang zu Bequemlichkeit und Faulheit.
Wenn ich über mein früheres Verhalten im familiären Umfeld nachdachte, fiel mir meine schlechte Einstellung auf. Zum Beispiel war ich leicht reizbar. Ich erkannte, dass es sich dabei nicht nur um ein unfreundliches Verhalten handelte, sondern dass es dämonischer Natur war. Immer wieder ermahnte ich mich selbst, dieses Verhalten zu zügeln. Es war jedoch eine echte Herausforderung, diese langjährige Gewohnheit abzulegen. Oft merkte ich erst dann, dass ich im Unrecht war, wenn ich bereits etwas Unhöfliches gesagt hatte.
Einmal erwähnte ich gegenüber meinem Familienmitglied, dass ich Erdnüsse essen wollte. Nachdem sie welche gekauft hatte, fragte ich: „Warum hast du nicht die kleineren gekauft? Die kleinen schmecken viel besser.“ In dem Moment, als ich das sagte, wurde mir klar, wie unhöflich das klang und dass ich sie damit kritisierte. Das war ein Ergebnis der Indoktrination durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Stattdessen hätte ich schätzen sollen, was sie getan hatte. Daher änderte ich sofort meinen Ton und sagte: „Die sind wirklich gut.“
Als ich ein anderes Mal anfing, mich zu beschweren, wurde mir klar, dass meine Einstellung falsch war. Ich war zu laut, und mein Ton war unfreundlich, aber ich korrigierte mich sofort. Dieser augenblickliche Wandel überraschte mein Familienmitglied kurzzeitig.
Während ich versuchte, mich in diesen alltäglichen Dingen zu kultivieren, musste ich erkennen, dass ich es bei vielen Dingen nicht gut machte.
Ich erkannte auch, dass ich von der Indoktrination der KPCh sowie von modernen Konzepten und Vorstellungen beeinflusst worden war. Ich nahm mir vor, die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei zu lesen. Wenn wir den Einfluss der Partei in uns nicht beseitigen, werden wir daran gehindert, das Fa zu verstehen und uns diesem anzugleichen.
Das sind meine jüngsten Erfahrungen bei der Kultivierung. Ich danke dem Meister für seine Barmherzigkeit und dafür, dass er uns dazu befähigt, uns selbst zu korrigieren. Ich danke auch meinen Mitpraktizierenden, dass sie mir geholfen haben.
Während ich diesen Artikel schrieb, habe ich viele meiner Unzulänglichkeiten gesehen. In den letzten Momenten der Fa-Berichtigung werde ich mich berichtigen und stetig vorwärtsgehen.
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