Arzt aus Shanxi verbüßt zweite Haftstrafe wegen seines Glaubens – Familienbesuche und Telefonanrufe werden verweigert

(Minghui.org) Dr. Shen Guoshen, 47, Arzt für chinesische Medizin, lebt in der Stadt Taiyuan, Provinz Shanxi. Seit seiner Überstellung in das Gefängnis Jinzhong im Mai 2023 werden ihm Anrufe und Besuche seiner Familie verweigert.

Dr. Shen wurde am 29. Dezember 2021 wegen Praktizierens von Falun Dafa verhaftet und am 12. Dezember 2022 zu drei Jahren und acht Monaten sowie einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) verurteilt. Das Mittlere Gericht der Stadt Taiyuan lehnte seine Berufung ab, woraufhin er am 11. Mai 2023 in das Gefängnis Jinzhong verlegt wurde. Seine Familie beantragte einen Besuch bei ihm, was jedoch abgelehnt wurde. Das Gefängnis teilte mit, dass Falun-Dafa-Praktizierende, die sich weigertn würden, ihrem Glauben abzuschwören, ihre Familien nicht sehen und nicht anrufen dürfen. Sie dürften nur Briefe schreiben.

Das Gefängnis wies Dr. Shen im September 2023 der Gruppe Eins zu und teilte ihm mit, dass er nun Geld von seiner Familie erhalten könne, wenn er sein Bankkonto mit seinem Auftragskonto verknüpfe. Er übermittelte daher wie gefordert seine Bankdaten. Das Gefängnis richtete zwar im November 2023 ein Auftragskonto für ihn ein, verknüpfte dieses jedoch nicht wie versprochen mit seinem Bankkonto. Seine Angehörigen waren daher nicht in der Lage, ihm Geld zu überweisen. Sie riefen mehrmals im Gefängnis an, doch ist die Angelegenheit immer noch nicht geklärt. Daher ist Dr. Shen weiterhin nicht in der Lage, im Gefängnis Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen.

Dies ist das zweite Mal, dass Dr. Shen wegen des Praktizierens von Falun Dafa im selben Gefängnis einsitzt. Vor zwei Jahrzehnten wurde er bereits zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Letzte Verhaftung und Verurteilung

Ende 2021 begann Zhang Xiapeng, ein Agent des Büro 610 von Taiyuan, Shen zu schikanieren. Er setzte ihn unter Druck, damit er Falun Dafa aufgibt. Als Shen sich weigerte, blieb der Beamte einmal stundenlang in seiner Wohnung. Schließlich konnte Shens fast 80-jährige Mutter, die bei ihm lebt, es nicht länger ertragen und vertrieb den Eindringling.

Am 29. Dezember 2021 brachen mehrere Zivilbeamte in Shens Wohnung ein. Sie zwangen seine Mutter, ihnen den Aufenthaltsort ihres Sohnes zu verraten, eine Gemeinschaftsklinik, in der er arbeitete. Die Polizisten machten sich daraufhin auf den Weg und verhafteten den Praktizierenden. Anschließend brachten sie ihn zurück in seine Wohnung, die sie durchsuchten. Die Beamten beschlagnahmten sein Mobiltelefon, händigten aber keine Liste über die eingezogenen Gegenstände aus.

Laut Polizeiangaben wurde Shen verhaftet, weil jemand ihn beobachtet hatte, wie er vor einem Jahr „Dinge“ in die Fahrradkörbe anderer Leute gelegt hatte.

Einen Tag später brachte man Shen in die Haftanstalt 3 von Taiyuan zum Antritt seiner Strafhaft. Kurz darauf wurde seine Festnahme von Yuan Hongjuan von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Yingze genehmigt.

Im Februar 2022 verlegten Beamte Shen ins die Haftanstalt Nr. 2 von Taiyuan. Nachdem die Staatsanwaltschaft im April Anklage erhoben hatte, wurde der Fall an den Richter He Linhai vom Bezirksgericht Yingze übertragen.

Eine virtuelle Anhörung fand am 8. Juli statt. Der Richter untersagte Shens Familie die Teilnahme. Zur Begründung verwies er auf die geltenden Pandemie-Bedingungen. Shen beharrte darauf, dass er gegen kein Gesetz verstoßen habe, bloß weil er Falun Dafa praktiziere. Seine beiden Anwälte beantragten Freispruch.

Richter He und auch Staatsanwalt Yuan wollten von den Anwälten wissen: „Hat Ihr örtliches Justizministerium Sie nicht geschult oder einen Termin mit Ihnen vereinbart?“ Die Anwälte ließen sich von den dahinterstehenden Drohungen wegen des ihnen übertragenen „Falun-Dafa-Falles“ jedoch nicht abschrecken. Sie erklärten dem Richter und dem Staatsanwalt, dass diese selbst gegen geltendes Recht verstoßen hätten, weil sie Shen zu Unrecht strafrechtlich verfolgen würden. Selbst wenn das Justizministerium sie unter Druck setzen und dazu zwingen wolle, das Mandat niederzulegen, so würden sie weitermachen, stellten die Anwälte klar.

Am 8. September kam es zu einem weiteren virtuellen Sitzungstermin, bevor Shen am 12. Dezember zu drei Jahren und acht Monaten Gefängnis sowie einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) verurteilt wurde.

Früherer Bericht:

Arzt für chinesische Medizin erneut zu Gefängnisstrafe verurteilt