46-Jährige insgeheim zu vier Jahren Haft verurteilt – Besuche ihrer Familie fünf Monate lang untersagt
(Minghui.org) Eine 46-jährige Frau aus der Stadt Jilin in der Provinz Jilin wurde am 13. Oktober 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Jilin gebracht, um dort eine vierjährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa abzuleisten.
Wang Chunlings Familie wurde nie über ihren Prozess, ihre Verurteilung oder ihre Überführung ins Gefängnis informiert. Eine ihrer Freundinnen wollte sie Ende November 2023 in einem örtlichen Untersuchungsgefängnis besuchen. Dort erfuhr sie, dass Wang Wochen zuvor ins Gefängnis gebracht worden war, nachdem das Bezirksgericht Changyi sie verurteilt hatte. Das Untersuchungsgefängnis gab keine weiteren Details zu Wangs Fall preis, etwa wann sie vor Gericht gestellt oder verurteilt wurde.
Wangs Angehörige baten darum, sie im Gefängnis besuchen zu dürfen, was jedoch wiederholt abgelehnt wurde. Zuletzt gingen sie vor dem chinesischen Neujahr (10. Februar 2024) in das Gefängnis (in der Hauptstadt Changchun), wurden aber dennoch abgewiesen. Die Gefängnisleitung erklärte, dass es für Wang keine Familienbesuche geben werde, solange sie weiterhin darauf beharre, Falun Dafa zu praktizieren.
Wangs Tortur ist auf ihre erste Verhaftung am 3. Januar 2022 zurückzuführen. Damals hatte jemand sie angezeigt, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizisten schlugen sie und brachen ihr den Daumen, als sie sich weigerte, ihre Fingerabdrücke auf die Verhörprotokolle zu setzen. Drei Monate später wurde sie auf Bewährung freigelassen und am 7. Februar 2023 angeklagt.
Während Wang auf Bewährung frei war, wurde sie am 4. Mai 2023 erneut verhaftet, als Beamte der Polizeistation Xin‘an sie beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa entdeckt hatten. Sie brachten sie in ein Untersuchungsgefängnis. Ihre Familie erhielt seitdem keine offiziellen Informationen zu ihrem Fall. Von ihrer Verurteilung und Gefängnisverlegung erfuhren sie erst durch die Freundin, die sie Ende November 2023 besuchen wollte.
Einzelheiten zur ersten Festnahme im Januar 2022
Als Wang Informationen über Falun Dafa verteilte, meldete das jemand der Polizei. Am 3. Januar 2022 nahmen Beamte die Praktizierende in Gewahrsam. Da sie sich weigerte, in das Polizeifahrzeug zu steigen, gingen die Polizisten mit Gewalt gegen sie vor. Ein Beamter trat sie und zwang sie, sich ins Auto zu setzen.
Fast 30 Stunden lang hielten die Beamten Wang auf der Polizeiwache Xinghua fest. Weil sie die Fragen nicht beantwortete, schlug ein Beamter ihr ins Gesicht. Ein anderer trat ihr in den Unterleib. Er wollte wissen, ob sie an die Kommunistische Partei glaube. Wang erwiderte: „Ich glaube an den Meister von Falun Dafa.“
Yang Zhongyu, ein jüngerer Beamte, forderte die Praktizierende auf, ihre Fingerabdrücke auf die Dokumente zu setzen. Als sie sich weigerte, rief Yang drei Beamte zur Unterstützung herbei. Sie hielten Wangs Arme und Hände fest, um die Fingerabdrücke zu erzwingen. Dabei brach ein Polizist ihr den Daumen. Erst dann ließen sie von ihr ab.
Am nächsten Nachmittag ergriff ein Polizist Wangs andere Hand und drückte ihre Finger auf das Stempelkissen. In dem Moment, als der Polizist Wangs Fingerabdrücke unter das Dokument setzen wollte, holte Yang aus, um ihr auf die Hand zu schlagen. Wang gelang es, die Hand zurückzuziehen. Yang schlug daraufhin so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass seine Haut großflächig abgeschürft war. Als Yang versuchte, Wang gegen das Bein zu treten, wich sie zurück. Yang traf nur das Tischbein und schrie vor Schmerzen.
Schließlich zerrte Yang die Praktizierende zur Toilette, wo es keine Überwachungskameras gab. Er schlug ihr ins Gesicht, gegen Brust und Schulter. Außerdem befahl er ihr, drei Minuten lang Gedichte von Falun Dafa aufzusagen. Wang vermutete, dass er ihre Stimme aufnehmen wollte. Dies könnte als Beweis oder zur Überwachung dienen. Daher kam sie dem Befehl nicht nach.
Später fanden Polizisten in der Datenbank der Polizeibehörde Angaben über Wang: eine Verhaftung aus dem Jahr 2020 und eine zehntägige Inhaftierung. Die Beamten riefen Wangs Mann, ihre Tochter sowie die Schwiegermutter an, die ihre Identität bestätigen sollten. Danach brachte man sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin.
Am 16. April 2022 kam Wang nach drei Monaten Haft auf Kaution frei. Als Polizisten sie nach Hause brachten, durchsuchten sie sogleich die Wohnung. Sie kamen auch später noch einige Male vorbei, um sie zu schikanieren.
Im Februar 2023 Anklage erhoben
Im Januar 2023 rief der Beamte Yang bei Wangs Familie an. Die gezahlte Kaution von 1.000 Yuan (etwa 130 Euro) würde zur Rückzahlung an die Familie bereitliegen, hieß es. Wang solle zur Polizeiwache kommen und das Geld abholen.
Als Wang bei der Polizei auftauchte, brachte Yang sie zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Changyi. Der Staatsanwalt Li Xiaozhao forderte sie auf, ihre Falldokumente zu unterschreiben. Wang weigerte sich. Li deutete an, dass sie noch einmal zur Staatsanwaltschaft kommen müsse, bevor man ihr das Geld zurückgeben könne.
Am 6. Februar rief Yang erneut bei der Praktizierenden an und forderte sie auf, sich bei der Staatsanwaltschaft zu melden. Wang ging in Begleitung ihrer Schwiegermutter dorthin, diese wurde jedoch nicht in das Gebäude gelassen.
Staatsanwalt Li wollte von Wang wissen, ob sie sich schuldig bekenne. Sie habe gegen kein Gesetz verstoßen, entgegnete die Praktizierende und verweigerte abermals die Unterschrift. In der Zwischenzeit betrat ihre Schwiegermutter den Raum. Sie schilderte, dass Wang ein wunderbarer Mensch sei und sie gut behandele. Li bat die beiden Frauen, nach Hause zu gehen und am nächsten Morgen wiederzukommen.
Am nächsten Tag kam Wang mit ihrer Tochter zur Staatsanwaltschaft. Li brachte die beiden direkt zum Bezirksgericht Changyi. Statt die versprochene Kaution von 1.000 Yuan zu erhalten, forderten die Justizbeamten weitere 2.000 Yuan (etwa 260 Euro). Die Tochter müsse als Bürgin unterschreiben, andernfalls würde man Wang inhaftieren, hieß es.
Aus Angst um ihre Mutter unterschrieb die Tochter das Dokument mit dem Familiennamen „Chen“ und gab den Justizbeamten ihre Telefonnummer.
Die Justizbeamten händigten Wang zwei Dokumente aus, eines davon war die Anklageschrift. Staatsanwalt Li warf der Praktizierenden vor, ihre Schuld nicht einzugestehen und forderte vier Jahre Haft. Das Gericht ordnete ein Jahr Bewährung an mit der Auflage, dass Wang die Stadt nicht verlassen durfte und sich bei jeder Aufforderung beim Gericht melden musste.
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