Junger Praktizierender: Meinen jahrzehntelangen Groll loslassen – wirklich nach innen schauen
(Minghui.org) Ich bin ein junger Praktizierender, der das Glück hatte, in eine Familie von Falun-Dafa-Praktizierenden geboren zu werden. Nachdem ich bei anderen Praktizierenden Wunder erlebt hatte, bekam ich ein unerschütterliches Vertrauen in Meister Li, den Begründer von Falun Dafa, und in Dafa. Seit meiner Kindheit leiteten mich meine Eltern bei der Kultivierung an, sodass es für mich leicht war, das Fa zu erhalten.
Jedoch fehlte es mir an Elan und ich kultivierte mich nur dann, wenn meine Eltern mich dazu anhielten. Aber ohne ihre Ermahnung und Ermutigung hätte ich mich wie ein normales Kind verhalten, das sich den alltäglichen Annehmlichkeiten hingibt und spielt. Obwohl ich mich während des Fa-Lernens und des Erfahrungsaustausches gut benahm, verhielt ich mich im Alltag wie ein gewöhnlicher Mensch.
Mein lang anhaltender Mangel an wahrer Kultivierung und mein auf äußere Erscheinungen gerichteter Blick verschärften die Konflikte zwischen meiner Mutter und mir. Das führte dazu, dass ich 20 Jahre lang Groll gegen sie hegte, ohne das Problem mit den Augen eines wahren Kultivierenden zu betrachten.
Den Groll nähren
Oft las ich mit meinen Eltern das Zhuan Falun. Da ich die Anforderungen des Meisters an einen Kultivierenden kannte, versuchte ich, die hohen Maßstäbe eines Kultivierenden auf meine Mutter anzuwenden. Wenn sie zum Beispiel mit mir schimpfte, mich schlug oder mich anbrüllte, dachte ich: „Warum entspricht sie nicht den Anforderungen eines Kultivierenden? Sie greift sogar zu körperlicher Gewalt und Beschimpfungen.“
Wenn sie sich mit meinem Vater oder meiner Großmutter stritt, dachte ich: „Muss ein Kultivierender nicht aushalten können? Warum hat sie keine Manieren? Sie ist noch schlimmer als ein normaler Mensch!“ Da meine Familie nur wenig Geld hatte, schlug mich meine Mutter oft, bevor sie das Schulgeld bezahlte, oder schrie mich an, sodass ich Angst vor lauten Geräuschen bekam. Immer wenn ich ein Geräusch hörte, zitterte ich und dachte: „Selbst normale Mütter wissen, ihre Kinder zu lieben, warum ist meine Mutter dann so?“ Der ständige Blick nach außen und meine Ressentiments verschärften die Konflikte zwischen uns.
Während meines Studiums fehlte mir die Kontrolle durch meine Mutter, sodass ich das Fa nicht mehr lernte und keine Übungen mehr machte, sondern mich in die Dinge der normalen Gesellschaft verstrickte. Konkurrenzdenken, Eifersucht, Groll und der Drang zu kämpfen, verstärkten sich. Ich stritt mich häufiger mit meiner Mutter und rief sie oft an, um meiner Wut Luft zu machen und mich darüber zu beschweren, wie sehr sie mir Unrecht angetan hatte. Weil ich ihre plötzlichen Wutausbrüche nicht ertragen konnte, hatte ich oft schlimme Gedanken wie: „Nur wenn etwas Schlimmes passiert, kann sich der Charakter meiner Mutter ändern. Nur dann wird sie nach innen schauen.“
Ernüchterung
Der Tod meines Vaters weckte sowohl meine Mutter als auch mich aus dem Zustand der alttäglichen Menschen auf. Es war wie ein Schlag mit dem Hammer. Die Trauer war überwältigend und meine Mutter war lange Zeit in ihren Gefühlen gegenüber meinem Vater gefangen. Viele Praktizierende kamen, um uns zu helfen, und ich kehrte zur Fa-Lerngruppe zurück. Mit ihrer Hilfe habe ich den wirklichen Weg der Kultivierung eingeschlagen. Die erste Hürde, vor der ich stand, war, den Groll gegenüber meiner Mutter loszulassen.
Durch kontinuierliches Lernen des Fa fand ich die Wurzel meines Grolls. Während ich mit anderen Praktizierenden das Zhuan Falun las, fiel mir dieser Abschnitt auf:
„Wenn du bei der Kultivierung auf konkrete Konflikte stößt oder dich ein anderer schlecht behandelt, könnte es dafür zwei Gründe geben: Erstens hast du vielleicht in deinem Vorleben den anderen schlecht behandelt. Du fühlst dich im Herzen unausgeglichen: ,Warum werde ich so behandelt?‘ Aber warum hast du den anderen früher so behandelt? Du wirst vielleicht sagen: ,Damals wusste ich das nicht. In diesem Leben kümmere ich mich doch nicht um die Dinge aus jenem Leben.‘ Das geht aber nicht.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 191)
Die Abneigung gegen meine Mutter kam hauptsächlich von meiner Anhaftung an Gefühle. So kündigte ich einmal eine Arbeit, die ich mochte, aus Angst, meine Mutter würde sich Sorgen um mich machen. Daraufhin beschuldigte sie mich der Inkompetenz. Innerlich war ich gekränkt, weil ich dachte, sie sei es gewesen, die mich zur Kündigung gezwungen hätte. Und am Ende würde ich auch noch gescholten. Danach wuchsen Groll und der Unwille, kritisiert zu werden, weiter in mir an.
Ich erinnere mich an die fürsorgliche Haltung anderer Mütter gegenüber ihren Kindern, als ich noch jung war, was mich noch mehr verärgerte und nachtragend machte. Meine übermäßige Sorge um das Verhalten und die Taten meiner Mutter war selbst ein Ausdruck von Sentimentalität. Da meine Mutter eine Kultivierende ist, erwartete ich mehr von ihr. Sie jedoch verhielt sich mir gegenüber sogar noch schlechter als andere Mütter. Ihre Freundlichkeit hingegen nahm ich als selbstverständlich hin. Wenn ich sie dann mal nicht bekam oder nicht mit ihr zufrieden war, grollte ich ihr deswegen.
Als ich mich bei einer Praktizierenden aus meiner Familie über meine Mutter beschwerte, sagte sie: „Warum musst du ihr alles erzählen? Du kannst doch selbst Entscheidungen treffen.“ Mir wurde klar, dass ich immer noch sehr abhängig von meiner Mutter war. Obwohl ich zu einer jungen Erwachsenen gereift zu sein schien, war ich tief im Inneren immer noch ein Kind, das sich auf seine Eltern verließ. Ich tat nur dann etwas, wenn sie mich dazu aufforderten. Ohne ihre Ermahnungen ging ich nur selten zum Fa-Lernen und machte selten die Übungen. Ich hatte immer gedacht, dass in einer Familie von Kultivierenden die Eltern die jungen Praktizierenden sorgfältig anleiten sollten. So kam es, dass ich von anderen Praktizierenden lernen wollte, aber nicht vom Fa. Jedes Mal, wenn das Verhalten meiner Mutter problematisch war, fragte ich mich unbewusst: „Warum ist meine Mutter so? Sind alle Dafa-Kultivierenden so? Ist Dafa wirklich gut?“
Ich betrachtete sie als Kultivierende, merkte aber nicht, dass sie sich selbst auch im Prozess der Kultivierung befand und ihre Handlungen nicht Dafa repräsentieren konnten. Diese Konflikte erinnerten mich daran, dass ich zu sehr von anderen abhängig war. Ein wahrer Kultivierender muss inmitten der Umgebung der normalen Gesellschaft und der familiären Konflikte aufrichtige Gedanken und seinen eigenen Glauben an Dafa herauskultivieren.
Durch ständiges Fa-Lernen und Nach-innen-Schauen lernte ich allmählich, mich als Kultivierende zu betrachten. Ich streite mich nicht mehr mit meiner Mutter und kann es jetzt gelassen hinnehmen, wenn sie mich gelegentlich schlägt. Jetzt gelingt es mir, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Bemühungen anzuerkennen. Allmählich habe ich aufgehört, mich über ihre Ungeduld und ihre Klagen zu beschweren, weil ich ihre Schwierigkeiten mit Barmherzigkeit betrachten kann.
Ich habe auch meine Faulheit abgelegt und übernehme nun öfter Hausarbeiten. Als sich meine Einstellung änderte, änderte sich auch die meiner Mutter. Sie explodiert nicht mehr vor Wut und ihr Temperament hat sich verbessert. Wir können jetzt in Ruhe über alles reden. Wenn ich bei der Kultivierung auf Schwierigkeiten stoße, gibt sie mir Ratschläge aus Sicht des Fa, anstatt mich mit weltlichen Ratschlägen zu belehren.
Zwischendurch entwickelte ich wieder eine gewisse Abneigung gegen meine Mutter, weil ich ihr innerlich vorwarf, sich zu sehr um weltliche Dinge zu kümmern. Die alten Mächte nutzten unsere Differenzen aus und sie wurde zwei Tage lang auf einer Polizeistation festgehalten. In dieser Zeit weinte ich mir die Augen aus und bedauerte, dass ich das Kultivierungsumfeld, das ich vorher gehabt hatte, nicht richtig zu schätzen gewusst hatte. Wir waren nur noch zu zweit in der Familie. Doch anstatt uns gegenseitig bei der Kultivierung zu unterstützen, blieb ich in meinem Groll gefangen und konnte meinen Eigensinn nicht loslassen.
Mit Hilfe von Mitpraktizierenden und durch ständiges Fa-Lernen entdeckte ich, dass der Hauptgrund für unsere Verfolgung mein ungelöster Groll war. Ich flehte den Meister an, mir zu helfen, meine Mutter zu retten, und versprach, die Zeit zu nutzen, um mich zu kultivieren und meinen Groll zu beseitigen. Am dritten Tag gelang es ihr mit dem Segen des Meisters, die Polizeistation mit aufrichtigen Gedanken zu verlassen. In diesen Tagen geschahen einige Wunder, die selbst die Beamten auf der Polizeiwache über die Mysterien des Dafa staunen ließen.
Die Schichten des Grolls beseitigen
Jede Schicht meines Raumfeldes in anderen Dimensionen war mit Ressentiments besetzt. Das führte dazu, dass ich ständig mit Schwierigkeiten konfrontiert war. Bei meinem Versuch, diese Kampfmentalität loszulassen, änderte ich meine Haltung gegenüber meinen Familienangehörigen, konnte den Groll jedoch nicht wirklich loslassen. Hatten wir einen Konflikt, ließ mich die Kritik meiner Mutter oft vor Wut platzen. Sie gab mir die Schuld für die gezielten Provokationen anderer oder für Abbuchungen von meinem Bankkonto, was bei mir Wut auslöste. Als ich weiter das Fa lernte und meine aufrichtigen Gedanken stärkte, stellte ich etwas fest. Jedes Mal, wenn ich wütend war, hing es damit zusammen, dass ich verworrene Gedanken hatte, wenn es darum ging, was richtig und was falsch war. Ich fragte mich selbst: „Warum sollte ich die Konsequenzen tragen, wenn andere eindeutig schuldig sind?“ Warum sollte ich gescholten werden, wenn andere eindeutig im Unrecht sind? Meine Anhaftung an Recht und Unrecht und mein Unwille zu vergeben, wenn ich im Recht war, hielten mich in diesem Groll gefangen.
Aber was ein Kultivierender erreichen muss, ist, bedingungslos nach innen zu schauen, besonders in kritischen Momenten. Nicht jeder Konflikt vermag mich tief zu berühren, aber die Worte meiner Mutter können mich sofort wütend machen. Sie schaute mich selbst dann böse an, wenn sie mit anderen Praktizierenden über mich sprach.
Die Gesinnungen gewöhnlicher Menschen können mein Herz nicht mehr bewegen. Aber ich kann versuchen, mir von denjenigen, die mir am wichtigsten sind und deren Meinung ich schätze, dabei helfen zu lassen, den Groll zu beseitigen. Das könnte mich sehr dabei unterstützen, mich zu erhöhen. Alles ist da, um mir bei der Kultivierung zu helfen, aber ich habe mich oft nicht aus der Rolle eines gewöhnlichen Menschen befreien können.
Es ist mir peinlich zuzugeben, dass ich mich zwar schon seit über 20 Jahren kultiviere, aber erst in den letzten drei Jahren begonnen habe, mich wirklich zu kultivieren. Jetzt habe ich ein neues Verständnis und ein neues Gefühl für die Kultivierung und mein Glaube ist stärker geworden.
Das sind einige meiner Überlegungen und Erfahrungen zu meiner Kultivierung. Bitte berichtigt mich, wenn irgendetwas darin unstimmig ist.
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