Es war der Neid, den ich loslassen musste!
(Minghui.org) Der Leiter meiner Abteilung wurde vor zwei Jahren im Zuge einer Umstrukturierung des Unternehmens versetzt. Daher sorgte ein Chef dafür, dass ich Leiterin meiner Abteilung wurde. Er sagte dann zu mir: „Ich suche einen stellvertretenden Leiter für Sie. Könnte Joe (Pseudonym) Ihr stellvertretender Leiter werden?“ Obwohl ich innerlich nicht glücklich war, sagte ich: „Okay.“ Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, daher hatte ich das Gefühl, dass mein Chef mir nicht vertraute.
Als Joe in meinem Unternehmen anfing, arbeiteten er und ich in derselben Abteilung. Später wurde er in eine andere Abteilung versetzt. Da Joe sehr kompetent war, schätzte mein Chef ihn sehr.
Unsere Abteilung ist für vier Module zuständig. Mein Chef übertrug mir die Verantwortung für Modul A und überließ Joe die Verantwortung für die Module B, C und D. Ich fragte ihn: „Wie sollen wir unsere Module verwalten? Sollten wir unsere Module unabhängig voneinander verwalten und die Mitarbeiter für die verschiedenen Module trennen?“ Mein Chef sagte zu mir: „Sie beide sollten entscheiden, wie Sie es verwalten wollen, aber die Mitarbeiter können nicht getrennt werden.“ Weil die beiden Module viele ähnliche Aufgaben hatten, überschnitten sich im Grunde genommen die Aufgaben der Mitarbeiter von Modul A und B. In einem früheren Gespräch zwischen den Unternehmensleitern und mir war allerdings beschlossen worden, dass ich für die Module A und B und Joe für die Module C und D zuständig sein sollte.
Das wühlte mich auf, ich fühlte mich unausgeglichen und zutiefst gedemütigt. In jenem Moment bereute ich es sogar, die Stelle als Managerin angenommen zu haben. Aber da ich wusste, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende bin und mich nicht so verhalten sollte, biss ich in den sauren Apfel und akzeptierte die Vereinbarung.
Vor meiner jetzigen Tätigkeit war ich in einem Unternehmen Abteilungsleiterin gewesen. Aufgrund der Verfolgung verließ ich jenes Unternehmen. Nach vielem Hin und Her kam ich schließlich zu dem jetzigen Unternehmen. Ich war schon relativ lange Abteilungsleiterin und verhielt mich oft ziemlich eigenmächtig. Ich hielt mich für recht gut und war nicht so sehr auf Ansehen und Vorteile aus. Als allerdings alles bei Null anfing, fand ich es nicht einfach.
Joe war lebhafter, hatte gern mit Menschen zu tun und war beliebt. Jedes Mal, wenn mein Chef ins Büro kam, fragte er: „Ist Joe da?“ Wenn Joe nicht da war, ging er einfach weg, als ob es mich nicht gäbe. Nachdem Joe in unsere Abteilung gekommen war, ging mein Chef zu Joe, um ihn über diesen architektonischen Entwurf und diesen Knoten zu befragen. Selbst wenn ich meinen Chef bat, etwas zu entscheiden, sagte er, ich solle Joe entscheiden lassen. Dann schlug Joe einen Plan vor und ich setzte ihn um. Damals war ich sehr verärgert, weil ich dachte, dass Joe die ganze Anerkennung bekomme, obwohl ich die ganze Arbeit gemacht hatte. Innerlich fühlte ich mich sehr unausgeglichen und war voller Wut, Hass und Groll. Manchmal wollte ich sogar einfach weggehen und mit allem Schluss machen. Einmal sagte ich sogar zu meinem Chef: „Joe kann doch der Manager sein oder wir können unsere Aufgaben einfach voneinander trennen.“ Darauf antwortete mein Chef: „Nein, das geht nicht. Wenn Joe nicht gerne hier arbeitet, dann muss das an Ihnen liegen!“
Die Worte meines Chefs waren wie ein Stockschlag gegen meinen Kopf. Was war hier los? Irgendetwas hatte meine Gedanken verwirrt. Es war Neid, den ich loslassen musste!
So hörte ich auf zu streiten. Wenn ich wütend oder ärgerlich war oder mich ungerecht behandelt fühlte, unterdrückte ich diese Gefühle. Allmählich wurde mein Gemütszustand etwas besser, aber es war wirklich nicht leicht, den Neid ganz loszulassen.
Einmal besprachen Joe und mein Chef gemeinsam ein Problem. Gleich nach der Diskussion schickten sie mir einen Entwurf und baten mich, ihn zu ändern. Mit dem Bau des Projekts war jedoch bereits einige Zeit zuvor begonnen worden. Wieder stiegen Wut und Groll in mir auf. Dieses Mal unterdrückte ich das Gefühl mit aller Kraft. Ich dachte, dass ich mich als eine Kultivierende nachsichtig und rücksichtsvoll sein müsse. So änderte ich geduldig den Bauplan.
Dann beschloss ich, Joe einen Blick darauf werfen zu lassen, um zu sehen, ob die geänderte Version den Wünschen meines Chefs entsprach. Schnell gab mir Joe die Blaupause zurück mit roten Markierungen überall auf der Blaupause, die auf den zu ändernden Inhalt hinwiesen. Ich war so wütend, dass ich mich nicht mehr beherrschen konnte. Unbeherrscht fragte ich Joe: „Warum haben Sie das nicht in dem Plan eingezeichnet?“ Alles, was er markiert hatte, waren meiner Meinung nach triviale Dinge. Aber Joe beharrte darauf.
Ich hatte das Gefühl, dass er sich so verhielt, als sei er den anderen übergeordnet. Eigentlich war ich seine Chefin, musste aber nun für ihn arbeiten. Das empfand ich als völlig ungerecht. Es war gut, dass meine aufrichtigen Gedanken als Kultivierende die Oberhand gewannen. Daher hielt ich mich zurück, änderte die Blaupause erneut und schickte sie Joe zur Bestätigung.
Mir wurde klar, dass ich so verärgert war, weil meine Position, meine Ausbildung und mein Titel höher waren als die von Joe. Das machte mich überheblich und deshalb empfand ich die Situation als so ungerecht. Als ich das Fa immer wieder lernte, konnte ich mich allmählich beruhigen.
Neid ist eine sehr hartnäckige Anhaftung, die von Zeit zu Zeit immer wieder auftaucht. Als zum Beispiel ein normaler Angestellter ein Einzelzimmer zugewiesen bekam, während ich ein Zimmer mit anderen teilen musste, begann ich innerlich wieder zu schwanken. Doch ergriff ich jede Gelegenheit, um den Neid zu beseitigen. Ich hatte das Gefühl, dass das Loslassen des Neids in den vergangenen Jahren im Fokus meiner Kultivierung gestanden hatte und dass in fast jeder Anhaftung ein Hauch von Neid vorhanden war.
Obwohl ich den Neid auf meiner jetzigen Ebene noch nicht ganz losgelassen habe, kann ich mich im Grunde genommen schon beherrschen. Jetzt komme ich mit Joe zurecht. Wenn er seine Arbeit nicht gut genug macht, erledige ich sie stillschweigend. Wenn er eine Aufgabe übernimmt, ziehe ich mich von ihr zurück. Mein Vorgesetzter sagte einmal zu mir: „Ich habe noch nie ein so harmonisches Verhältnis zwischen einem Vorgesetzten und seinem Stellvertreter gesehen.“
Joe ist jetzt zum Direktor einer anderen Abteilung befördert worden. Zu diesem Anlass habe ich ihm aufrichtig gratuliert. Nun erlebe ich wirklich die Freude und die Leichtigkeit in mir, die sich einstellt, wenn der Neid beseitigt ist.
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