Schwerkranker inhaftierter Praktizierender in Lebensgefahr – Familie wurde überredet, keine Haftaussetzung für ihn zu ersuchen
(Minghui.org) Deng Daoheng, ein 64-jähriger Einwohner des Kreises Kaijiang in der Provinz Sichuan, ist wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte und lebensbedrohlich wurde, wurde seiner Familie ausgeredet, eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für ihn zu beantragen. Deng befindet sich weiterhin in einem Polizeikrankenhaus.
Dengs Familie bekam am 12. April 2024 die Nachricht, dass er am selben Tag in die Intensivstation eines Krankenhauses eingeliefert worden sei. Seine Tochter, die in der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong lebt, nahm einen Flug in die Stadt Leshan, Provinz Sichuan, um ihn im Gefängnis Jiazhou zu besuchen. Dengs Frau, ihr Bruder und ihre Schwägerin sowie Dengs Bruder, die alle im Kreis Kaijiang, Provinz Sichuan wohnen, kamen mit einem Taxi zum Gefängnis.
Den fünf Familienangehörigen wurde mitgeteilt, dass sich Deng im Allgemeinen Polizeikrankenhaus der Provinz Sichuan befindet, sie durften ihn jedoch nicht persönlich sehen. Die Gefängnisbehörden erlaubten seiner Familie erst am 13. April nach 9 Uhr morgens ein Videogespräch mit ihm. Die Familie bemerkte, dass er nur noch aus Haut und Knochen bestand und nur mit Mühe sprechen konnte.
Ein Gefängniswärter beendete das virtuelle Treffen 20 Minuten später und forderte die Familie auf zu warten, um über Dengs Gesundheitszustand informiert zu werden. Eine Ärztin kam und teilte ihnen mit, dass Deng an einer Trikuspidalklappenerkrankung (ein Problem in der Klappe zwischen den beiden rechten Herzkammern) und an der schwersten Form der Tuberkulose leide. Er sei hochgradig ansteckend und könne sogar Menschen infizieren, die eine Maske trugen und engen Kontakt mit ihm hätten. Die Behandlung seiner Krankheit würde nach Angaben des Arztes 60.000 bis 70.000 Yuan (etwa 8.500 bis 8.800 Euro) pro Monat kosten.
Die Gefängnisärztin behauptete außerdem, dass Deng im Polizeikrankenhaus die beste Behandlung erhalte, und prahlte damit, dass das Krankenhaus mindestens so gut sei wie das West China Hospital (ein Spitzenkrankenhaus, das der renommierten Sichuan-Universität angegliedert ist), in dem sie früher gearbeitet hatte. Sie fügte hinzu, dass es in Dengs Heimatstadt keine guten Krankenhäuser gebe, die ihn behandeln könnten. Selbst wenn er auf Bewährung entlassen würde, dürften die Behörden ihn nicht seiner Familie übergeben, sondern müssten ihn direkt in ein zugelassenes Krankenhaus einweisen. Außerdem bezweifelte sie, dass die Familie es sich leisten könnte, Helfer für seine Rund-um-die-Uhr-Pflege einzustellen. Sie warnte die Familie, dass Deng im Falle einer Haftaussetzung sogar auf dem Rückweg nach Kaijiang sterben könnte.
Dengs Familie war entsetzt, als sie diese Prognose hörte, und entschied sich schließlich, keine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für ihn zu beantragen. Sie hielten sich mehr als einen Monat lang in der Nähe des Gefängnisses auf, durften Deng aber nur einmal pro Woche virtuell sehen.
Seit sie wieder zurück zu Hause sind, haben Dengs Angehörige keine weiteren Informationen von den Gefängnisbehörden erhalten.
Festnahme und Verurteilung
Nach seinem Abschluss an der Landwirtschaftsuniversität Sichuan erhielt Deng eine Stelle bei der Versorgungs- und Vermarktungsgenossenschaft des Bezirks Kaijang. Als die Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde er von seiner Führungsposition degradiert und sein Gehalt wurde gekürzt, weil er an seinem Glauben festhielt. Er blieb seiner Arbeit treu und machte manchmal Überstunden an den Wochenenden, bis er 2017 in den Ruhestand ging.
Deng wurde am 13. Januar 2018 verhaftet und am 9. Januar 2020 zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2800 Euro) verurteilt. Das Bezirksgericht Kaijiang hatte seine Familie nicht über sein Verfahren informiert und ihr auch keine Kopie des Urteils ausgehändigt.
Während Dengs Berufungsverfahrens weigerte sich das Mittlere Gericht der Stadt Dazhou trotz wiederholter Anfragen seiner Familie und seines Anwalts, ihn über den Stand seines Falles zu informieren. Das Gericht benutzte auch verschiedene Ausreden, um dem Anwalt die Einsicht in die Fallakte zu verwehren.
Dengs Anwalt wurde Ende April 2020 darüber informiert, dass sein Berufungsverfahren „abgeschlossen“ sei. Der Anwalt war schockiert, weil er nicht über seine Berufungsanhörung (falls es eine gab) informiert worden war. Das Mittlere Gericht behauptete, dass ein vom Gericht bestellter Anwalt Deng vertrete. Auch hier wurde seiner Familie keine Kopie des Urteils ausgehändigt.
Deng wurde am 29. Mai 2020 gegen 3 Uhr morgens in das Gefängnis Jiazhou eingeliefert. Aufgrund der COVID-Pandemie und einiger besonderer familiärer Umstände war es seiner Familie in den ersten vier Jahren seiner Inhaftierung nicht möglich, ihn zu besuchen. Als sie ihn am 13. April 2024 endlich virtuell sehen konnten, waren sie untröstlich, einen extrem abgemagerten Mann zu sehen.
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