Während vierjähriger Haftstrafe massiven Misshandlungen ausgesetzt – zwei Jahre nach Freilassung weiterhin invalide

(Minghui.org) Zweieinhalb Jahre nach einer vierjährigen Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa sitzt ein Bewohner der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, immer noch im Rollstuhl und ist verwirrt – alles Folgen der Misshandlung, die er im Gefängnis erlitten hat.

Deng Weiyong wurde am 5. Mai 2018 verhaftet und am 26. Dezember 2019 zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt. Er wurde im Juni 2020 in das Gefängnis Jiazhou der Stadt Leshan überstellt. Seine Familie durfte ihn nur hin und wieder virtuell sehen. Die letzten acht Monate seiner Haftzeit verbrachte er in drei verschiedenen Krankenhäusern, nachdem er am 1. September 2021 während massiver Folter das Bewusstsein verloren hatte. Die Freilassung zur medizinischen Behandlung wurde ihm wiederholt verweigert. Nach Ablauf seiner Haftzeit am 10. Mai 2022, holte seine Familie ihn aus dem dritten Krankenhaus ab.

Minghui.org hat bereits über Dengs Misshandlungen zu Beginn seiner Haftzeit berichtet. (Für weitere Einzelheiten verweisen wir auf die Berichte am Ende dieses Artikels). Im Folgenden sind die aktuellen verfügbaren Informationen aufgeführt.

Während eines Videoanrufs mit seiner Tochter im Juli 2021 berichtete Deng von starken Nebenwirkungen, nachdem ihm Tage zuvor zwei Covid-19-Impfungen verabreicht worden waren. Die Gefängniswärter würden ihn jedoch täglich weiterhin zwingen, tagsüber lange zu arbeiten und nach dem Abendessen bis 22 Uhr zu stehen. Außerdem bekäme er nicht genug zu essen, sodass er ständig hungrig sei.

Daraufhin wurden seinen Angehörigen im August und September 2021 sämtliche virtuelle Besuche untersagt. Am 27. September 2021 rief jemand aus dem Gefängnis an und teilte ihnen mit, dass Deng am 2. September, in das Zentralkrankenhaus der Stadt Leshan eingeliefert worden sei. Der Anrufer erzählte, Deng habe über Schwindel, Kopfschmerzen, Schwierigkeiten beim Gehen und häufige Stürze geklagt. Später erfuhren sie durch einen Insider, dass Deng während einer morgendlichen Folterrunde am 1. September 2021 zusammengebrochen war und das Bewusstsein verloren hatte. Das Gefängnis brachte ihn erst einen Tag später ins Krankenhaus.

Am 3. Oktober 2021 erhielten die Angehörigen einen weiteren Anruf aus dem Gefängnis, in dem sie aufgefordert wurden, Deng ein letztes Mal im Krankenhaus zu besuchen, da sein Zustand als kritisch eingestuft worden sei. Die Angehörigen eilten ins Krankenhaus und sahen dort über 60 Polizeibeamte patrouillieren. In der Notaufnahme stand Deng unter der Überwachung von 20 weiteren Beamten. Sie warteten darauf, dass er seinen letzten Atemzug tat, bereit, seine Familie daran zu hindern, seine Leiche mitzunehmen. Sie verboten den Angehörigen, ihm etwas ins Ohr zu flüstern, da sie jedes einzelne Gespräch überwachen wollten.

Deng war mit Handschellen und Fußfesseln an ein Krankenhausbett gefesselt und hing an Infusionen. Seine Angehörigen bemerkten auf seiner Stirn eine genähte Wunde, die von Blutflecken übersät war. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen und einen schwarzen Bluterguss am linken Auge, der wahrscheinlich von einem Schlag herrührte. Auch an seinen Armen befand sich getrocknetes Blut. Sein linkes Hosenbein hatte ein Loch und getrocknete Blutklümpchen befanden sich auf seiner Hose. Seine Beine waren sehr dünn und rot. Die Haut an seinen Fußsohlen und Händen sah sehr ungesund aus und wies dicke Schwielen und Blutflecken auf.

Mit seinen 54 Jahren wirkte Deng wie ein 70- oder 80-jähriger. Er schlief, als seine Familie das Zimmer betrat. Nachdem sie ihn aufgeweckt hatten, fiel ihnen auf, dass er ständig über Durst klagte, selbst, nachdem er mehrere Gläser Wasser getrunken hatte. Von den fünf seiner Angehörigen, die das Zimmer betreten durften, erkannte er jedoch nur seinen älteren Bruder. Auch seine Frau erkannte er nicht.

Zwar behauptete der diensthabende Gefängniswärter, dass er Leute geschickt habe, um Deng eine Mahlzeit zu holen, aber es wurde ihm nie etwas gebracht. Überdies verbot der Wärter Deng, das Essen zu sich zu nehmen, das seine Angehörigen für ihn gekauft hatten.

Die Polizei nahm alles auf Video auf, verbot jedoch Dengs Angehörigen zu filmen, wie er an das Bett gefesselt wurde.

Der Leiter der gefängniseigenen Klinik hielt sich ebenfalls im städtischen Krankenhaus auf. Er erzählte Dengs Angehörigen, dass Deng aufgrund seiner durch Bluthochdruck verursachten Schlaganfall-Symptome und Epilepsie manchmal zucke und Schaum vor dem Mund habe.

Während der Besuchszeit folgten drei Gefängniswärter Dengs Angehörigen auf Schritt und Tritt, unter ihnen Yang Yan'gang, der Leiter der Abteilung für Gefängnisangelegenheiten. Er warnte die Familie davor, Dengs Situation im Internet zu publizieren.

Dengs Angehörigen beantragten die Freilassung zur medizinischen Behandlung, was jedoch wiederholt abgelehnt wurde. Deng wurde am 4. Oktober 2021 in das Gefängniskrankenhaus am Flughafen Chengdu-Shuangliu verlegt. Dort erfuhren seine Angehörigen, dass er an Schizophrenie erkrankt war und ihm antipsychotische Medikamente verabreicht wurden. Als Veteran war er stets sehr gesund gewesen und hatte keine Vorgeschichte von Geisteskrankheiten. Seine Familie vermutet, dass die neue Diagnose entweder einer neuen Taktik diente, um ihm nervenschädigende Medikamente zu verabreichen, oder eine Folge der schrecklichen Folter war, die er durchgemacht hatte.

Mitte Januar 2022 wurde Deng in das Jintang-Krankenhaus verlegt, wo er die letzten Monate seiner Haftzeit verbrachte. Am 28. Februar 2022 wurde seine Familie darüber informiert, dass sein Zustand aufgrund von Schizophrenie als kritisch eingestuft worden sei. An diesem Nachmittag wurde seiner Familie erlaubt, ein Videogespräch mit ihm zu führen. Sie sahen, dass er weder stehen noch gehen konnte und im Rollstuhl saß. Als er seinen Mund öffnete, stellte sie mit Entsetzen fest, dass er keine Zähne mehr hatte. Er trug eine Mütze, die, wie seine Familie vermutete, auffällige Wunden an seinem Kopf verdecken sollte. Deng wirkte benommen und verwirrt und sprach undeutlich.

Dengs Haftzeit endete am 10. Mai 2022. Als seine Familie ihn aus dem Krankenhaus Jintang abholte, konnte er nicht laufen und ist seitdem bewegungsunfähig. Sein jüngerer Bruder trug ihn aus dem Polizeiauto.

Nach seiner Freilassung litt Deng weiterhin unter Gedächtnisverlust und kognitiven Beeinträchtigungen. Seine Familie berichtet, dass sein IQ dem eines Kleinkindes entspreche. Sein ganzer Körper sei schwach und er sei nicht in der Lage stillzusitzen. Außerdem sei er inkontinent.

Seine Angehörigen brachten Deng in den vergangenen mehr als zwei Jahren in mehr als zehn Krankenhäuser, was zu Arztrechnungen von Hunderttausenden von Yuan führte. Insgesamt wurden bei ihm 16 verschiedene Krankheiten diagnostiziert, darunter Schlaganfall, Epilepsie und Diabetes. Sein Haar ist ergraut und er befindet sich die meiste Zeit über in einem verwirrten Zustand. Trotz der Behandlung hat sich sein Zustand kaum gebessert. Dennoch taucht die Polizei immer wieder mal auf, um ihn zu schikanieren.

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