79-Jährige nach jahrelanger Haft finanzieller Verfolgung ausgesetzt

(Minghui.org) Eine Einwohnerin des Kreises Keshan in der Provinz Heilongjiang überlebte brutale Folter und gewaltsame Verabreichung von Medikamenten, während sie eine 4,5-jährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verbüßte. Nach ihrer Freilassung musste sie weitere Verfolgung erleiden: Ihre Rente wurde ausgesetzt.

Li Yingju, 79, war am 8. März 2018 verhaftet worden, weil sie Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Am 12. Juli 2018 wurde sie vom Gericht in Nongken zu 4,5 Jahren verurteilt. Ihr 84-jähriger Mann starb drei Monate nach ihrer Verurteilung.

Während ihrer Haft im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang wurde Li einige Monate lang unter Drogen gesetzt. Das führte zu einer erheblichen Verschlechterung ihrer Sehkraft– sie konnte niemanden mehr sehen, der zwei Meter entfernt stand, und es fühlte sich an, als ob ein Stück Plastik vor ihren Augen hing.

Nach ihrer Entlassung im September 2022 aus dem Gefängnis stellte Li fest, dass ihre Rente ausgesetzt worden war. Sie ging zum örtlichen Sozialversicherungsamt, um die Wiedereinsetzung ihrer Rente zu beantragen. Man teilte ihr mit, dass sie zunächst mehr als 70.000 Yuan (etwa 9.300 Euro) zurückzahlen müsse, darunter über 40.000 Yuan an Rentenzahlungen, die ihr während ihrer 4,5-jährigen Haftstrafe ausgezahlt worden waren, und etwa 20.000 Yuan an jährlichen Lebenshaltungskostenanpassungen seit 2016, als sie eine frühere fünfjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa abgesessen hatte. Li sagte, sie habe das Geld nicht, um diese Forderungen zu begleichen.

Im April 2023 erhielt Li einen Anruf vom Sozialversicherungsamt, das sie zur Rückzahlung der 70.000 Yuan aufforderte. Sie wiederholte, dass sie kein Geld habe, und fragte, ob sie zunächst ihre Rentenzahlungen wiedereinsetzen und dann jeden Monat einen Teil davon abziehen könnten, um die „Schulden“ zurückzuzahlen. Sie erhielt keine Antwort.

Im Juni 2023 rief jemand vom Sozialversicherungsamt Lis jüngeren Bruder an und sagte, sie habe bis zum 15. Juni dieses Jahres Zeit, den vollen Betrag zurückzuzahlen, andernfalls würden sie eine Klage gegen sie einreichen. Ihr Bruder fragte, ob sie die Rente seiner Schwester wiedereinsetzen würden, wenn sie der Forderung nachkäme. Der Anrufer erwiderte: „Ja, das werden wir auf jeden Fall.“

Um wieder ein monatliches Einkommen zu haben, lieh sich Li 78.736,72 Yuan von ihrer Familie und beglich ihre „Schulden“ im Juli 2023. Sie bekam keine Quittung vom Sozialversicherungsamt und es hieß, sie könnten in diesem Monat noch keine Zahlung gewährleisten, versprachen ihr aber eine Zahlung im August.

Bis September 2023 hatte Li immer noch nichts erhalten. Sie ging erneut zum Sozialversicherungsamt, um sich nach dem Stand ihrer Rente zu erkundigen Dort musste sie allerdings erfahren, dass ihre Dienstjahre gelöscht worden waren und ihr Rentenkonto an ihren Arbeitgeber, den Landwirtschaftsbetrieb Keshan, zurückgegeben worden war. Außerdem wurde ihr befohlen, die Zahlungen zurückzuzahlen, die sie zwischen ihrer ersten Haftentlassung im Jahr 2016 und ihrer letzten Verhaftung im Jahr 2018 erhalten hatte. Sie weigerte sich zu zahlen.

Li kontaktierte den Landwirtschaftsbetrieb Keshan, der dann mit dem Sozialversicherungsamt und dem örtlichen Petitionsbüro zusammenarbeitete, um einen Zuschuss für Geringverdiener für sie zu beantragen. Seit Januar 2024 erhält sie eine monatliche Zahlung von 1.100 Yuan (etwa 140 Euro).

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