(Minghui.org) Am 9. Oktober 2023 wurde eine Einwohnerin der Stadt Laixi, Provinz Shandong, aus dem Frauengefängnis derselben Provinz freigelassen. Sie hatte wegen ihres Glaubens an Falun Dafa eine fünfjährige Haftstrafe ableisten müssen.
Jiang Shu’e war am 28. April 2018 verhaftet und später zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Im März 2019 wurde sie in das Frauengefängnis der Provinz Shandong eingeliefert. Ihre Haftzeit wurde um mehr als fünf Monate verlängert, bevor sie schließlich im Oktober 2023 freikam. Vor Kurzem berichtete sie erstmals über die Misshandlungen, denen sie während ihrer Inhaftierung ausgesetzt war.
Bereits vor ihrer letzten Haftstrafe war Jiang wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt worden. Ende 1999, wenige Monate nach Beginn der Verfolgung, verlor sie ihre Arbeitsstelle bei der Verkehrsgesellschaft der Stadt Laixi. 2001 wurde sie verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 2002 wurde ihr Mann von den Behörden zur Scheidung gezwungen. Seit 2010 wurde sie von der Polizei mehrfach festgenommen und immer wieder schikaniert.
Im Gefängnis misshandelt
Jiang wurde im März 2019 in Abteilung 10 des Frauengefängnisses der Provinz Shandong eingeliefert. Gleich nach ihrer Ankunft wurde sie in ein Treppenhaus gebracht und einer Leibesvisitation unterzogen. Die Wärter gaben ihr mehrere Garnituren Kleidung und Schuhe und sperrten sie anschließend im Trakt 11 ein.
Sie wurde in einem schallisolierten, dunklen Raum mit ehemaligen Falun-Dafa-Praktizierenden untergebracht, die angewiesen wurden, sie „umzuerziehen“. Diese Kollaborateure hatten unter Druck ihren Glauben aufgegeben und sich den Wärtern angeschlossen, um die psychische Misshandlung der standhaften Praktizierenden zu verschärfen. Sie befahlen Jiang, auf einem kleinen Hocker zu sitzen, vor sich einen Fernseher mit einem Abstand von ungefähr einem Meter. Sie musste ihre Beine zusammenpressen und ihre Hände auf die Oberschenkel legen. Sobald sie auch nur ein wenig die Augen zusammenkniff, stachen sie ihr in die Augen und beschimpften sie. Ihr Sehvermögen verschlechterte sich zusehends, bis sie kaum noch etwas sehen konnte.
Aufgrund des langen Sitzens entzündete sich ihr Gesäß und blutete. Die umerzogenen Praktizierenden brachten ihr das Essen und erlaubten ihr nicht einmal, während der Mahlzeiten aufzustehen. Sie ließen sie erst sehr spät in der Nacht schlafen und weckten sie oftmals grundlos wieder auf, sobald sie eingeschlafen war. Sie musste sehr früh aufstehen und die Sitzfolter erneut ertragen.
Die umerzogenen Praktizierenden verboten Jiang außerdem, die Zähne zu putzen, zu duschen, die Haare und ihre Wäsche zu waschen. Wenn sie auf die Toilette gehen musste, befahlen sie ihr, Erklärungen zu schreiben, in denen sie auf Falun Dafa verzichtete. Als sie sich weigerte, zwangen sie sie, ihre Fingerabdrücke auf die vorbereiteten Erklärungen zu setzen. Als sie dies ebenfalls ablehnte, wiesen sie mehrere kriminelle Insassinnen an, sie festhalten. Zhou Hongman, die wegen Mordes verurteilt worden war, würgte sie, während andere ihr den Mund zuhielten und ihre Arme verdrehten. Eine andere Insassin drohte Jiang, sie zu töten, wenn sie ihre Fingerabdrücke nicht abgeben würde.
Da Jiang standhaft an ihrem Glauben festhielt, wiesen die Wärter drei kriminelle Insassinnen an, darunter Zhang Yaoyun, Wei Wucui und Tang Weiwei, sie jede Nacht zu foltern. Sie zwangen sie, auf dem Boden zu knien und drückten ihren Kopf gegen eine Kiste. Eine von ihnen trampelte auf ihren Beinen herum, während eine andere ihr die Arme auf den Rücken drehte und sie bis zum Kopf hochzogen, was ihr unerträgliche Schmerzen bereitete. Danach stachen sie ihr mit der Spitze eines Kugelschreibers in die Fingerspitzen und drückten ihr den Stift in die Hand. Die Haut an ihren Fingern war aufgeplatzt. Eine Insassin packte ihre Hand und schrieb Texte, die Falun Dafa verunglimpften. Als Jiang rief „Falun Dafa ist gut“ stopften sie ihr einen Lappen in den Mund, mit dem der Boden der Toilette gereinigt wurde.
Mehrere Tage lang folterten die drei Insassinnen Jiang auf diese Weise. Ihre Arme waren schwer verletzt und selbst ein Jahr später noch nicht vollständig geheilt. Sie zwangen sie auch, weiter zu essen und zu trinken, als sie bereits satt war, verboten ihr jedoch den Gang zur Toilette.
Im Jahr 2020 sprach eine Wärterin mit Jiang und zog dabei Falun Dafa in den Schmutz. Daraufhin verurteilte sie das Regime für die Verfolgung gesetzestreuer Bürger wie sie und betonte, ihre Mutter sei nach ihrer Verhaftung infolge des psychischen Drucks gestorben.
Die Wärterin sperrte Jiang noch in derselben Nacht in eine dunkle Zelle. Eine andere Wärterin namens Mu Qiongbo wies die umerzogenen Falun-Dafa-Praktizierenden Song Chunmei, Cui Lili und Li Jianmei sowie die Insassin Du Lusha an, sie zu foltern. Sie befahlen ihr, auf einem kleinen Hocker zu sitzen und Videos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten.
Du verprügelte Jiang mehrmals und höhnte, die Wärterinnen hätten ihr versichert, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, selbst wenn sie Jiang zu Tode prügeln würde.
Auf Geheiß der Wärterinnen Mu und Xu Yumei zwickte Song Jiang in die Beine, verdrehte ihr die Ohren, trat ihr gegen die Schienbeine, trampelte auf ihren Zehen herum und schlug ihr mit einer Fernbedienung auf die Brust. Sie schlug ihr auch ins Gesicht, wodurch ihr zwei Schneidezähne ausfielen. Danach litt Jiang über ein Jahr lang unter einem ununterbrochenen Klingeln im linken Ohr.
Wärterin Mu wies mehrere Insassinnen an, gefälschte Beweise gegen Jiang zu fabrizieren und deckte dabei Song, damit sie diese weiterhin zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden einsetzen konnte. Mu behauptete, dass Song Jiang nicht geschlagen habe und der Verlust der Zähne von einer Entzündung und dem Kauen harter Speisen verursacht worden sei.
Jiang bat darum, die Überwachungsvideos einsehen zu dürfen, was Wärterin Sun Li jedoch ablehnte. Mu beschlagnahmte indes ihre Gesetzbücher und Notizhefte.
Anstatt die umerzogenen Praktizierenden und Insassinnen für die Misshandlungen an Jiang zu bestrafen, steckten die Wärter die Praktizierende in Einzelhaft, zogen ihr Punkte ab, schüchterten sie ein und beschimpften sie.
Jiang war nicht die einzige Praktizierende, die misshandelt wurde. Einmal schlug eine Mitgefangene einer älteren Praktizierenden in Anwesenheit anderer Gefangenen ins Gesicht. Als eine von ihnen den Vorfall Wärterin Xu meldete, „untersuchte“ diese ihn zwar, bestrafte die Täterin jedoch nie.
Jiang reichte bei der Gefängnisverwaltung mehrere Beschwerden gegen Wärterin Mu ein. Sie versuchte außerdem, ihre Beschwerden an die Gefängnisverwaltung der Provinz Shandong zu schicken, was die Wärter jedoch verhinderten.
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