(Minghui.org) Das Gefängnis Jidong in der Provinz Hebei befindet sich in der Stadt Tangshan und zwar in der Nähe eines großen Salzfeldes mit endlosen Salzteichen und Salzhaufen unterschiedlicher Größe. Es gibt hier Strommasten, aber keine Bäume. Wer sich dem Gefängnis nähert, ist daher schon von Weitem deutlich zu sehen.
Das Gefängnis wurde im März 1956 erbaut und hieß zuvor Erstes Arbeitslager der Provinz Hebei. Von Mai 1995 bis August 2011 nannte man es „Gefängnis Jidong“, seit August 2011 trägt es Namen „Jidong-Zweigstelle der Gefängnisverwaltung der Provinz Hebei“.
Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 wurden viele männliche Falun-Dafa-Praktizierende nach ihrer Verurteilung in das Gefängnis Jidong gebracht. Fast 30 Praktizierende starben dort infolge der Verfolgung.
Ziel der Verfolgung
Die KPCh verfolgt Falun-Dafa-Praktizierende mit einem einzigen Ziel: sie umzuerziehen und sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Das Gefängnis Jidong beteiligt sich kontinuierlich an der Verfolgung und gibt seine Erfahrungen aktiv an andere Gefängnisse weiter.
Die sogenannte „Bildungsabteilung“ der Jidong-Zweigstelle der Gefängnisverwaltung der Provinz Hebei leitet und verwaltet die Bildungsabteilungen aller ihr unterstellten Gefängnisse, um die Umerziehungsarbeit durchzuführen.
Die 4. Abteilung der Jidong-Zweigstelle dient als Eingangserziehungseinrichtung. Normale Häftlinge und Praktizierende werden in der Regel zunächst in dieser Abteilung festgehalten, bis das Aufnahmeverfahren abgeschlossen ist. Anschließend werden sie mehrere Monate lang in den Gruppen 1 oder 2 der 4. Abteilung festgehalten und hinter verschlossenen Türen „erzogen“ und verwaltet. Dies beinhaltet Einschüchterung und das Erlernen der Gefängnisregeln.
Insassen werden beauftragt, Falun-Dafa-Praktizierende zu überwachen, sobald sie das Aufnahme-Team betreten. Einige Praktizierende werden täglich in die Bildungsabteilung gebracht und müssen sich Videos ansehen oder Artikel lesen, die Falun Dafa verleumden. Es gab einen Kollaborateur, der zum Ausbilder des Gefängnisses wurde und die Wärter bei der „Umerziehung“ von Praktizierenden unterstützte.
Praktizierende, die nach einem Monat nicht von ihrem Glauben abweichen, werden zur weiteren Verfolgung in die streng geführte Gruppe überstellt.
Das Gefängnis holte Verwandte und Freunde von Praktizierenden ins Gefängnis, die bei der Umerziehung helfen sollten. Wang Weichao aus Peking wurde zu drei Jahren Haft verurteilt und später in der 5. Abteilung festgehalten. Während seiner Haft in der 4. Abteilung brachte das Gefängnis seine Mutter dorthin, mit der Anweisung, ihn zur Aufgabe seines Glaubens zu drängen.
Manche Praktizierenden wurden zur weiteren Verfolgung in die Aufnahmeabteilung zurückgebracht. Die Wärter versuchten zunächst, Praktizierende mit sanften Mitteln zur Aufgabe ihres Glaubens zu bewegen. Gelingt dies nicht, griffen sie zu Gewalt.
Gelingt es der 4. Abteilung, einen Praktizierenden „umzuerziehen“, wird sie mit einer hohen Geldsumme belohnt. Andere Abteilungen erhalten lediglich 20.000 Yuan (etwa 2.600 Euro) in bar.
Wärter mit hohen wissenschaftlichen Qualifikationen nehmen gezielt Praktizierende mit hohen wissenschaftlichen Qualifikationen ins Visier; andere Wärter werden beauftragt, Gewalt gegen Praktizierende anzuwenden. Manche Häftlinge werden auch beauftragt, körperliche Gewalt gegen Praktizierende anzuwenden.
Der Gefängnisdirektor oder erfahrene Wärter sind in der Regel nicht direkt an den Misshandlungen beteiligt, sprechen aber ständig mit den Praktizierenden, um sie dazu zu bringen, ihrem Glauben abzuschwören. Gelingt es ihnen nicht, Praktizierende „umzuerziehen“, greift die Bildungsabteilung ein, oder die Wärter stiften die Häftlinge an, Praktizierende zu foltern.
Auch die Gefängniskrankenhäuser sind an der Verfolgung beteiligt. Gefängnisärzte und ihre Assistenten (Häftlinge, die den Ärzten helfen) sind für die Zwangsernährung der Praktizierenden verantwortlich.
Systematischer Verfolgungsprozess
Männliche Falun-Dafa-Praktizierende, die von den verschiedenen Gerichten der Provinz Hebei zu mehr als drei Monaten Haft verurteilt wurden, werden in das Gefängnis Jidong gebracht und dort in der 1., 2., 4. oder 5. Abteilung festgehalten.
Vor der Überstellung ins Gefängnis
Nach der Verurteilung führt das Untersuchungsgefängnis zunächst eine körperliche Untersuchung durch und füllt verschiedene Formulare aus, darunter die Basisinformationen über den Praktizierenden und eine Liste seiner persönlichen Gegenstände. Stammt der Praktizierende nicht aus der Stadt Tangshan, lehnt das Gefängnis jegliches Geld und alle persönlichen Gegenstände ab, die ihm von seiner Familie geschickt werden. Ohne Geld können die Praktizierenden keine Dinge des täglichen Bedarfs kaufen. Weigern sie sich weiterhin, sich „umerziehen“ zu lassen, dürfen sie ihre Familien weder treffen noch mit ihnen telefonieren.
Nach der Überstellung ins Gefängnis
Praktizierende werden nach ihrer Überstellung ins Gefängnis zunächst in der 4. Abteilung festgehalten. Diese Abteilung wird als Aufnahme-Team bezeichnet. Die Wärter ziehen ihm eine Kapuze über den Kopf, schleifen ihn in einen großen Raum, ziehen ihn nackt aus und zwingen ihn, die Gefängnisuniform anzuziehen. Außerdem müssen sie ein Formular unterschreiben, in dem sie sich bereit erklären, alle persönlichen Gegenstände, einschließlich ihrer Unterwäsche, abzugeben.
Anschließend werden sie in verschiedene Teams und Zellen eingeteilt. Das Gefängnis stellt Gefängnisuniformen und Decken kostenlos zur Verfügung, verlangt jedoch Gebühren für Waschbecken, Zahnpasta und eine Reisschüssel.
Praktizierende bleiben in der Regel ein bis zwei Monate in der 4. Abteilung und müssen sich einer körperlichen Untersuchung unterziehen und sich Blut abnehmen lassen. Sie müssen sich außerdem die Gefängnisregeln einprägen und lernen, sich in einer Reihe aufzustellen. Praktizierende werden außerdem unter Druck gesetzt, eine Garantieerklärung zu unterschreiben.
Verlegung in andere Zellen
Nach Ablauf ihrer Haftzeit im Aufnahmeteam bleiben Praktizierende, deren Haftzeit weniger als zwei Monate beträgt, weiterhin in der 4. Abteilung. Der Rest wird in verschiedene Abteilungen eingewiesen. Die meisten Praktizierenden werden in die 1., 2., 4. oder 5. Abteilung geschickt. Die 5. Abteilung ist bekannt für ihre Brutalität.
Zwangsarbeit
Nach ihrer Einweisung in die 5. Abteilung werden die Praktizierenden in eine Werkstatt gebracht und gezwungen, mindestens zehn Stunden täglich ohne Bezahlung zu arbeiten. Einmal pro Woche „studieren“ sie einen halben Tag lang die Gefängnisregeln oder andere Propagandamaterialien. Dies gilt als ihre Ruhezeit. Außerdem müssen sie das Gebäude und ihre Zellen reinigen.
Umerziehung
Neben Zwangsarbeit werden die Praktizierenden auch Gehirnwäschen unterzogen. Außer den bereits erwähnten Verweigerungen von Familienbesuchen, Anrufen und Einkäufen für den täglichen Bedarf wird ihnen auch ihre tägliche Verpflegung reduziert. Sie erhalten ein Brötchen mit Brei zum Frühstück, zwei Brötchen mit Gemüse zum Mittagessen und ein Brötchen mit Gemüse und Brei zum Abendessen. Wird ihre Verpflegung halbiert, erhalten sie kein Gemüse und keinen Brei. Praktizierende, die sich weigern, sich „umerziehen“ zu lassen, oder diejenigen, die gegen die Gefängnisregeln verstoßen, werden in Einzelhaft gesteckt, geschlagen und anderweitig misshandelt.
Spezifische Foltermethoden
Um Falun-Dafa-Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, werden verschiedene Foltermethoden angewendet. Einige gängige Methoden werden im Folgenden beschrieben.
Entzug der Erfüllung von Grundbedürfnissen
Manche Praktizierende erhalten nicht genügend Nahrung und Wasser. Manche bekommen über einen Monat lang täglich nur ein kleines Brötchen zu essen und kein Wasser. Sie magern ab und haben Schwierigkeiten beim Gehen.
Körperliche Misshandlung
Ein Praktizierender wurde oft geschlagen und verlor dabei einen Zahn. Um die Misshandlung zu vertuschen, durfte seine Familie ihn nicht besuchen.
Praktizierende werden außerdem oft mit Handschellen gefesselt und gleichzeitig mit mehreren Elektrostäben geschockt.
Einem anderen Praktizierenden werden Nadeln durch alle Fingernägel getrieben.
Eine weitere Methode, die bei Praktizierenden angewendet wird, besteht darin, ihnen den Hals mit Zigaretten zu verbrennen.
Manche Praktizierende werden niedergehalten, während ein großer Eimer mit schmutzigem Wasser über sie geschüttet wird. In schweren Fällen werden sie gezwungen, das Wasser zu trinken.
Eine ähnliche Methode besteht darin, den Mund zuzustopfen oder zuzukleben. Einem Praktizierenden wurde ein Lappen in den Mund gestopft, wodurch seine Luftröhre blockiert wurde. Er hörte für etwa zehn Minuten auf zu atmen und wurde nach Wiederbelebungsmaßnahmen zurück ins Leben geholt.
Eine weitere gängige Methode ist das Besprühen von Gesicht und Augen mit einer Pfefferlösung. In schweren Fällen löste sich die Haut ab, und der Praktizierende wurde nahezu entstellt. Einige Praktizierende wurden auch mit Chiliwasser mit Salz zwangsernährt, das Mund, Rachen und Magen verätzte.
Ein anderer Praktizierender musste auf einer Tigerbank sitzen und eine Zwangsjacke tragen, was ihm das Atmen erschwerte. Die Zwangsjacke wurde ihm alle 15 Minuten abgenommen, damit er nach Luft schnappen konnte. Diese Folter dauerte über sieben Stunden und verursachte eine Lungen-Anschoppung, und der Praktizierende erbrach Blut.
Einfrieren
Die Einfrier-Methode wird im Winter angewendet. Die Praktizierenden werden mit kaltem Wasser übergossen und dem eisigen Wind ausgesetzt, ohne Winterkleidung oder Decken. Diese Folter kann über zehn Tage andauern. Ein Praktizierender war von der Hüfte abwärts gelähmt und konnte weder Arme noch Finger benutzen. Seine Beine erlitten schwere Erfrierungen mit langanhaltenden Rötungen, Schwellungen und Taubheitsgefühlen. Er verlor vier Zehennägel, weil seine Füße erfroren waren.
Einzelhaft oder strenge Kontrolle
Ein Praktizierender wurde in Einzelhaft (auch bekannt als strenge Kontrolle) geschickt, nachdem er am 6. März 2018 während einer Gefängnisversammlung „Falun Dafa ist gut“ gerufen hatte.
In Einzelhaft werden die Praktizierenden gezwungen, lange Zeit in einer Haltung zu verharren, ohne sich zu bewegen. Ein Praktizierender wurde mehr als zehnmal in Einzelhaft gesperrt, insgesamt 200 Tage lang.
Ein anderer Praktizierender wurde insgesamt mehr als zwei Monate lang an ein Bett gefesselt.
Gehirnwäsche
Praktizierende werden gezwungen, Videos anzusehen und Artikel zu lesen, die Falun Dafa verleumden. Sie werden auch gezwungen, zu schreiben, wie gut die KPCh ist.
Schlafentzug
Falun-Dafa-Praktizierenden wird oft der Schlaf entzogen, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.
Ein Praktizierender namens Zhao wurde über 20 Tage am Stück vom Schlafen abgehalten. Er weigerte sich, seinen Glauben aufzugeben und trat mehrere Monate in Hungerstreik. Im Krankenhaus wurde er nackt mit Handschellen an ein Bett gefesselt. Seine Familie erfuhr erst von seinem Zustand, als er sich in einem kritischen Zustand befand. Zhao starb einen Monat nach seiner Entlassung.
Im Juli 2001 überbrachte ein Häftling, der Falun Dafa unterstützte, Nachrichten zwischen den Praktizierenden Jing Wenwu (aus der Stadt Baoding) und Liu Zesheng (aus der Stadt Cangzhou). Alle drei wurden in Einzelhaft gesteckt und rund um die Uhr von Häftlingen und Wärtern überwacht. Sie mussten stundenlang bewegungslos auf einem kleinen Hocker stehen oder sitzen und durften mehrere Tage lang nicht schlafen.
Fan Qingjun durfte vier Tage lang nicht schlafen. Er musste rund um die Uhr auf einem Brett sitzen, das nur 20 cm lang, 5 cm breit und 10 cm dick war. Seine Augen schwollen an und er hatte ein ständiges Summen in den Ohren. Er konnte sich nicht hinhocken, um seinen Stuhlgang zu verrichten. Nachts sprachen ihn die zu seiner Überwachung eingeteilten Häftlinge ständig an, um ihn am Schlafen zu hindern. Lange Zeit zuvor durfte Fan erst um 1:30 Uhr schlafen gehen. Selbst nach 1:30 Uhr stupsten ihn die Häftlinge im Nachtdienst ab und zu an, um seinen Schlaf zu stören. Sie taten dies unter dem Vorwand, er würde im Schlaf reden oder dass sie versuchten, ihn mit der Decke gut zuzudecken. Nach sieben Jahren im Gefängnis Jidong litt Fan unter schwerer Schlaflosigkeit, Nervenproblemen, Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Sehschäden sowie Arthritis in Rücken und Beinen.
Ausgewählte Todesfälle
Mann stirbt ein Jahr nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis
Li Huimin, 53, aus der Stadt Jizhou, begann 1995 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Im Juli 1999 wurde er zusammen mit seiner Frau für einen halben Monat inhaftiert. Nach seiner Freilassung entzogen ihm die Behörden seine Gewerbeerlaubnis und verboten ihm die Arbeit. Das Paar wurde im März 2000 erneut verhaftet, als sie im Freien die Falun-Dafa-Übungen machten.
Am 12. Juni 2000 wurde Li verhaftet, weil er mit seinen Vorgesetzten über Falun Dafa gesprochen hatte. Später wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt und im Gefängnis Jidong festgehalten.
Im August und September 2001 verstärkte das Gefängnis Jidong die Bemühungen, die dort inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden zu verfolgen. Da Li sich der Verfolgung widersetzte, sperrten ihn die Wärter in eine kleine Zelle. Zwei Gefängniswärter, Zhang Fuliang und Li Junlu, stachelten die Häftlinge an, Li mit einer Zeitung auf die Augen zu schlagen und ihn auszupeitschen. Sie trugen eine Mentholsalbe auf seine Augen auf, was sehr schmerzhaft war und ihn am Schlafen hinderte. Er wurde in Handschellen gehalten. Trotz dieser brutalen Behandlung weigerte sich Li, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben.
Am 13. Dezember 2001 sperrten die Wärter Chen Xijiao und Li Junlu ihn erneut in die kleine Zelle, um ihn zum Schreiben der Garantieerklärung zu zwingen. Die kleine Zelle war unbeheizt, und Li musste auf dem Boden schlafen. Er wurde mit Handschellen gefesselt, und jedes Mal, wenn er auf die Toilette ging, waren vier oder fünf Häftlinge bei ihm. Wenn er in die Zelle zurückkehrte, zogen die Häftlinge Li Hemd und Hose aus und behaupteten, sie würden ihn durchsuchen.
Eines Tages, als Li sich weigerte zu essen, stopfte ihm ein Wärter namens Lu ein Stück gedämpftes Maisbrot in den Mund. Sie hielten Li die Nase zu, sodass er kaum noch atmen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war Li bereits über zwei Wochen inhaftiert. Zu essen bekam er täglich nur ein Stück Brot und ein etwa zwei Zentimeter großes Stück Essiggurke.
Als Li entlassen wurde, musste er sich auf dem Heimweg übergeben. Später traten bei ihm starke Schwindelgefühle auf. Am 2. Februar 2006 fiel er plötzlich in Ohnmacht und es wurde eine Hirnstammblutung diagnostiziert. Er verstarb am 5. Februar 2006.
35-jähriger Mann zu Tode gefoltert
Chen Aili aus der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei reiste am 29. Dezember 2000 nach Peking, um für Gerechtigkeit für Falun Dafa zu appellieren. Am 1. Januar 2001 wurde er verhaftet. Am 17. Juli 2001 wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis Jidong überstellt.
Elf Tage lang war Chen an einen Stuhl gefesselt und durfte nicht schlafen. Sein Gesäß wurde taub und er verlor jegliches Gefühl. Ein Häftling wurde angewiesen, seine Arme zu fesseln und ihn einen ganzen Tag lang aufzuhängen. Seine Füße berührten nur knapp den Boden und konnten sein Gewicht kaum tragen, was zu Schwellungen führte. Ohne ihm Zeit zu geben, sich von dieser Folter zu erholen, fesselten die Wärter ihn noch in der Nacht mit Handschellen an zwei verschiedene Türklinken. Anschließend wurden einige Gefangene angewiesen, die Türen aufzustoßen. Chen spürte, wie ihm die Arme auseinandergezogen wurden, und er bekam Krämpfe, wobei sich alle Muskeln vor Schmerz verkrampften. Die Wärter wiesen die Häftlinge an, ihn zu ohrfeigen, zu schlagen, eine Zwangsernährung durchzuführen und verschiedene Folterwerkzeuge an ihm anzuwenden. Nach sechs Tagen zog ein Wärter seinen Schuh aus und schlug Chen damit ins Gesicht.
Chen wurde später in einen leeren Raum gesperrt und verprügelt. Er wurde außerdem mit Elektrostäben geschockt, und die Täter spuckten ihm ins Gesicht. Häftlinge verbrannten seine Augenlider mit einem Feuerzeug und übergossen seinen Kopf mit kochendem Wasser. Später wurde er in ernstem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ergebnisse der medizinischen Untersuchungen wurden ihm nicht mitgeteilt.
Chen befand sich im Hungerstreik, als er hohes Fieber bekam und Blut im Stuhl hatte. Daraufhin wollte ihn das Gefängnis schnell freilassen. Er wurde im Januar 2003 entlassen, stand aber zusammen mit seiner Familie unter Hausarrest. Obwohl er extrem geschwächt war, gelang es Chen, der Überwachung zu entkommen und am 9. Juli 2004 unterzutauchen. Während seiner Flucht verschlechterte sich sein Gesundheitszustand weiter. Er verstarb am 5. November 2004.
41-jähriger Bauer zu Tode gefoltert
Der Bauer Wang Gang wurde 2003 verhaftet und 2004 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbüßte seine Haftstrafe im Stadtgefängnis Baoding und im Gefängnis Jidong.
Im Stadtgefängnis Baoding wurde Wang in Einzelhaft gefesselt. Er durfte nicht sprechen und bekam kaum Wasser zu trinken. Die Folter verursachte Nekrosen an Knochen, Muskeln und Blutgefäßen in seinem rechten Bein, was eine Amputation erforderlich machte.
Um das Verbrechen zu vertuschen, verlegte das Stadtgefängnis Baoding Wang in das Gefängnis Jidong. Das Gefängnis Jidong entließ Wang im Mai 2009, als er dem Tode nahe war, stieß jedoch auf heftigen Widerstand der örtlichen Polizei. Wang wurde zurück ins Gefängnis gebracht.
Bei Wang wurde am 14. Oktober 2009 ein Lymphom im Spätstadium diagnostiziert, woraufhin ihn das Gefängnis schließlich freiließ. Er starb am 31. Oktober 2009. Der Parteisekretär des Dorfes zwang seine Familie, ihn am nächsten Tag zu beerdigen.
Asche eines nach seinem Tod eingeäscherten Mannes war kohlrabenschwarz; Familie vermutet Vergiftung
Chen Baihe aus der Stadt Tangshan wurde am 13. Mai 2006 verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Im Januar 2007 wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt und später in das Gefängnis Jidong gebracht.
Aufgrund von Folter im Gefängnis litt Chen unter gefährlich hohem Blutdruck. Das Gefängniskrankenhaus gab ihm Medikamente, die zwar seinen Blutdruck nicht senkten, aber stattdessen Juckreiz am ganzen Körper verursachten. Außerdem verschlechterte sich sein Sehvermögen, insbesondere auf dem linken Auge. Im Sommer 2009 erblindete er auf dem linken Auge vollständig.
Erst im Mai 2010 wurde Chen in einer sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung entlassen: Seine Augen waren trüb, er war schwach auf den Beinen, hatte rote Muttermale auf der Brust und sein Rücken wies eine dunkle Verfärbung auf. Er litt unter einer ständigen Müdigkeit und Schläfrigkeit, wies eine deutlich verlangsamte Reaktion auf und litt unter Gedächtnisschwund und Antriebslosigkeit. Zwei Monate vor seinem Tod verlor er fast sein komplettes Gedächtnis und sprach nur noch unverständliches Zeug.
Am 17. September 2012 gegen 6.00 Uhr brach er schließlich bewusstlos zusammen. Seine Körpertemperatur war deutlich erhöht. 22 Stunden später hörte er auf zu atmen. Zwei Stunden nach seinem Tod färbten sich sein Gesicht, seine Ohren und seine Fingernägel lila und dunkelrotes Blut rann aus einem Mund. Als sein Körper eingeäschert wurde, stellten die Mitarbeiter vor Ort erschrocken fest, dass seine Asche so schwarz wie Kohle war. Sie riefen aus: „Oh mein Gott, seine Knochen sind so schwarz, er muss vergiftet worden sein!“
Mann erkrankt im Gefängnis schwer und stirbt sieben Jahre nach seiner Entlassung
Li Zhifa, 67, Einwohner der Stadt Cangzhou, wurde am 27. Juli 2001 verhaftet und am 16. August 2002 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Im September 2002 wurde er in das Gefängnis Jidong verlegt.
Während der Zeit im Gefängnis war sein gesundheitlicher Zustand instabil. Ende 2006 verschlechterte sich seine Gesundheit jedoch zusehends. Sein Körper zuckte, er war äußerst blass im Gesicht, seine Gliedmaßen waren verkrampft und kalt wie Eis. Er hatte kalte Schweißausbrüche. Die Wärter schickten ihn ins Krankenhaus des 4. Trakts. Seiner Familie wurde nicht erlaubt, ihn zu besuchen.
Li Zhifas Mutter war zu dieser Zeit über 80. Aus Sorge um ihren Sohn reiste sie allein 210 Kilometer zum Gefängnis, um ihn zu besuchen. Doch die Wärter im Krankenhaus lehnten ihren Antrag ab.
Li litt unter zu hohem Blutdruck, Hirnschwund, einer geistigen Verwirrung und hatte im Gefängnis zudem einen Schlaganfall erlitten. Er wurde am 4. Juli 2008, 23 Tage vor Ablauf seiner Haftstrafe, entlassen.
Zu Hause zitterte Li unkontrolliert, sein Gesicht war blass, seine Gliedmaßen verkrampft und eiskalt. Er sagte, etwas mit seinem Gehirn sei nicht in Ordnung. Er hatte keine Kraft und wenn er das Haus verließ, konnte er den Weg zurück nach Hause nicht mehr finden, Er starb am 30. September 2015.
Mann im Wachkoma stirbt zwei Monate vor Haftentlassung
Lai Zhiqiang, Mitte 50, war Busfahrer aus der Stadt Tangshan. Er wurde am 31. März 2016 verhaftet und im Geheimen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Man brachte ihn ins Gefängnis Jidong. Seine Frau wartete sieben lange Jahre, sehnsüchtig darauf, ihn wiederzusehen, musste aber am 3. Januar 2023 erfahren, dass er zwei Monate vor seiner geplanten Entlassung gestorben war.
Lais Frau eilte zum Gefängnis Nr. 2 in Jidong, Provinz Hebei, nachdem sie von seinem Tod erfahren hatte. Dort hieß es, dass sie 1.000 Yuan (ca. 120 Euro) zahlen müsse, um seinen Leichnam zu sehen. Es ist nicht klar, ob sie die 1.000 Yuan bezahlt hat oder nicht, aber sie durfte seinen Leichnam erst am nächsten Tag sehen.
Nach Angaben von Lais Frau war sein Körper zusammengerollt und sein Gesicht verletzt. Fünf Wärter hielten sie zurück und hinderten sie daran, sich ihm zu nähern oder ihn zu berühren. Sie weigerten sich, seinen Leichnam an die Familie zurückzugeben, und brachten seine Tochter dazu, eine Einverständniserklärung für die Einäscherung zu unterschreiben.
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