(Minghui.org) Am 17. April 2025 wurde eine 55-jährige Frau aus Kunming, Provinz Yunnan, in das Zweite Frauengefängnis derselben Provinz überstellt. Dort muss sie eine dreieinhalbjährige Haftstrafe ableisten, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Yuan Yiqun wurde am 8. August 2024 um 10:30 Uhr verhaftet, als sie ihrer 80-jährigen Mutter die Tür öffnete, die vom Einkaufen zurückkkehrte. Mehr als zehn Zivilpolizisten der Polizeistationen Jinsha und Donghua sowie der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Panlong nahmen sie fest. Ihre Mutter war so erschrocken, dass sie einen Rückfall ihrer Herzerkrankung erlitt und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Die Polizeibeamten brachten Yuan zur Polizeistation der Stadt Kunming. Am 20. Januar 2025 stand sie vor dem Bezirksgericht Xishan, das sie zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.200 Euro) verurteilte. Sie legte Berufung ein, die jedoch vom Mittleren Volksgericht der Stadt Kunming ohne Anhörung abgewiesen wurde. Am 17. April 2025 wurde sie von der Haftanstalt Kunming in das Zweite Frauengefängnis der Provinz Yunnan verlegt.

Es war nicht das erste Mal, dass Yuan, die über einen Hochschulabschluss verfügt und früher in einem großen Staatsunternehmen gearbeitet hat, wegen ihres Glaubens verfolgt wurde. Sie war bereits am 8. Januar 2015 festgenommen und am 12. August desselben Jahres zu drei Jahren Haft verurteilt worden, die sie ebenfalls im Zweiten Frauengefängnis der Provinz Yunnan abgesessen hatte.

Nach ihrer Freilassung am 8. Januar 2018 schikanierte die Polizei sie weiterhin zu Hause. Eines Tages erzählte ihr ihre Mutter, die unter einer schweren Herzerkrankung und Parkinson litt, dass die Polizei erneut an ihre Tür geklopft habe und sie beinahe einen Rückfall ihrer Herzerkrankung erlitten habe. Yuan vereinbarte daraufhin einen Termin mit dem Leiter der Polizeistation Jinsha, Yu Jianping, und traf sich einen Tag später mit ihm. Sie legte ihm die Krankenakten ihrer Mutter vor und drängte ihn, die Schikanen einzustellen. Danach ließen die Schikanen etwas nach. Als eines Nachts erneut mehrere uniformierte Beamte an ihre Tür klopften, rief sie Yu an, der seine Untergebenen daraufhin anwies zu gehen.

Am 15. Oktober 2019 wurde Yuan abermals festgenommen und in die Haftanstalt Kunming gebracht. Erst Anfang 2020 kam sie frei. Kurz nach ihrer Freilassung stand Yu mit zwei Beamten vor ihrer Wohnungstür und befahl ihr, für ein Verhör zur Polizeistation mitzukommen. Sie schalteten außerdem ihre Körperkameras ein, um das Gespräch aufzuzeichnen. Yuan wies sie darauf hin, dass ihr Anwalt die polizeilichen Schikanen als gesetzeswidrig bezeichnet hatte, woraufhin Yu forderte, dass der Anwalt mit ihnen sprechen solle.

Als die beiden Beamten versuchten, Yuan zu fotografieren, ging sie zurück in ihre Wohnung und schloss die Tür ab. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, tauchte sie für eine Weile unter. Dann rief ihre Mutter an und teilte ihr mit, dass Yu abermals mit zwei Personen ihr Haus aufgesucht hatte.

Als Yuan nach Hause zurückkehrte, wies Yu ihre Hausverwaltung an, sie ab März 2022 zu überwachen. Sobald sie das Haus verließ, folgten ihr Polizisten und/oder Mitarbeiter der Hausverwaltung auf Schritt und Tritt. Als sie es nicht mehr ertragen konnte, suchte sie am 17. Mai 2024 die Hausverwaltung auf, um eine Beschwerde einzureichen.

Der Zuständige namens Yang war jedoch nicht da, sondern nur ein Sicherheitsbeamter und zwei uniformierte Polizisten. Yuan rief Yang an, der sie an Manager Cui verwies. Cui teilte ihr mit, dass die Hausverwaltung mit der Polizei hinsichtlich ihrer Überwachung kooperieren müsse.

Yuan legte Cui nahe, Falun-Dafa-Praktizierende nicht mehr zu verfolgen. Daraufhin nahm dieser das Gespräch auf seinem Mobiltelefon auf. Yuan schilderte ihm, dass Falun Dafa weltweit praktiziert werde und das kommunistische Regime gefälschte Beweise fabriziere, um Falun Dafa zu diffamieren, und den staatlich geförderten Organraub an lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden angeordnet hatte.

Plötzlich tauchten mehrere Beamte auf und gaben an, sie hätten eine Anzeige gegen Yuan erhalten. Cui bestritt, sie gemeldet zu haben. Dann erschien Polizeichef Yu. Ein Beamter namens Sun mit der Dienstnummer 014281 befahl Yuan, in ihren Streifenwagen einzusteigen.

Yuan wurde zum Verhör zur Polizeistation Jinsha gebracht. Yu fragte sie, ob sie immer noch Falun Dafa praktiziere. Sie antwortete, dass sie laut Verfassung ein Recht darauf habe, ihren Glauben frei auszuüben. Als sie ihn daran erinnerte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere, rief er aus, er habe seine Seele an das kommunistische Regime verkauft.

Anschließend wies Yu einen seiner Beamten an, das Verhör fortzusetzen, während er den gesamten Ablauf filmte.

Yu kehrte mit mehreren vorbereiteten Erklärungen zurück, in denen Falun Dafa verunglimpft wurde. Yuan weigerte sich zu unterschreiben und wurde noch am selben Nachmittag gegen 15 Uhr freigelassen.

Am 18. Mai 2024 rief Yuan um 15 Uhr Yang von der Hausverwaltung an. Er legte beim ersten Mal auf, nahm aber beim zweiten Mal ab. Er bestritt, eine Überwachungskamera in ihrem Wohnhaus installiert zu haben, gab aber zu, dass ihr Überwachungssystem mit demjenigen der Polizei verbunden war. Weniger als zehn Minuten später klopften Polizeichef Yu und ein Beamter mit der Dienstnummer 001241 an Yuans Tür. Sie öffnete nicht, beobachtete aber über ihre Türklingelkamera, wie sie von 15:07 bis 15:16 Uhr an die Tür klopften.

Die Polizei nahm Yuan schließlich am 8. August 2024 fest. Sie wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Früherer Bericht:

Yunnan Province: Four Falun Gong Practitioners Tried