(Minghui.org) Ein 63-jähriger Mann aus Jiamusi, Provinz Heilongjiang, war zu vier Jahren Haft verurteilt worden, nur weil er Falun Dafa praktiziert. Kurz nach seiner Freilassung im Jahr 2020 erreichte er das Rentenalter – nach über 40 Dienstjahren. Dennoch wurde ihm die Rente vorenthalten.

Durch Praktizieren von Falun Dafa wieder gesund – dann vom Regime verfolgt

Yang Xiaogang hatte 2014 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, nachdem er erkrankt war und seine Arbeit im Autobahnmanagementstation Jiamusi nicht mehr weiterführen konnte. Davor hatte er sich zahlreichen medizinischen Behandlungen unterzogen, doch erst durch Falun Dafa erlangte er seine Gesundheit wieder. Dankbar für die vielen Vorteile, die er durch Falun Dafa erfahren hat, nutzte er seine Freizeit, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Beeindruckt von den positiven Veränderungen ihres Mannes begann auch seine Frau Li Yulan Falun Dafa zu praktizieren.

Als Yang am 22. Januar 2016 gegen 8:30 Uhr von seiner Nachtschicht nach Hause kam, wurde er von einem Mann überfallen. Kurz darauf bemerkte er, dass ein Polizist vor seinem Haus stand. Die beiden Männer gaben an, sie seien von der Polizeistation Xilin. Einer hieß Shao Chunhai, der andere Tian. Später erfuhr Yang, dass die beiden Polizisten die ganze Nacht vor seinem Haus gewartet hatten, bis sie am Morgen, als seine Frau die Tür öffnete, gewaltsam eingedrangen.

Kurz nachdem Shao einen Anruf getätigt hatte, trafen zwei Beamte der Polizeistation Jiamusi und ein Beamter des örtlichen Büro 610 ein. Der Beamte des Büro 610 befragte das Ehepaar, wann es mit Falun Dafa begonnen hatte. Yang antwortete, dass sie seit zwei Jahren praktizieren würden. Daraufhin verließ der Beamte den Raum und übergab den Fall an den Polizeibeamten Xue.

Xue durchsuchte die Wohnung des Paares aufs Gründlichste und verschüttete dabei Tinte auf dem Wohnzimmerboden. Er beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, den Drucker, den Computer und die beiden Mobiltelefone.

Anschließend wurde das Ehepaar zur Polizeistation Xilin gebracht und in separaten Räumen verhört. Die Polizei fragte Yang, ob er die Falun-Dafa-Praktizierenden Cui Xiuyun und Wang Shuying kenne. Yang verneinte.

Danach fragten sie ihn, ob er eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Chef der Kommunistischen Partei Chinas und Initiator der Verfolgung von Falun Dafa, eingereicht habe. [Als damals die Oberste Volksstaatsanwaltschaft und der Oberste Volksgerichtshof Chinas bekanntgaben, dass jede eingereichte Anzeige angenommen werden würde, hatten weltweit Hunderttausende Falun-Dafa-Praktizierende Strafanzeige gegen Jiang eingereicht.] Er habe seine Strafanzeige soeben eingereicht, so Yang.

Standhaft an Falun Dafa festgehalten

Gegen 17 Uhr legte der Beamte Shao dem Paar Dokumente vor und versprach sie freizulassen, sobald sie diese unterschrieben hätten. Nachdem sie unterschrieben hatten, brachten die Polizisten sie zu einer medizinischen Untersuchung in ein örtliches Krankenhaus. Anschließend fuhren sie mit ihnen zurück zur Polizeistation Xilin und danach direkt in die Haftanstalt Jiamusi.

Am nächsten Morgen forderte ein Zelleninsasse Yang auf, eine Erklärung zu schreiben, in der er auf Falun Dafa verzichtete. Yang weigerte sich.

Daraufhin trat der Insasse Yang in den unteren Rücken und verletzte ihn am rechten Bein. Infolge der Verletzungen wurde er nach 15 Tagen Haft gegen Kaution freigelassen. Seine Frau blieb weiterhin inhaftiert, und die Polizei leitete ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xiangyang weiter.

Wieder zu Hause übermittelte Yang einen Bericht über die erlittene Verfolgung an Minghui.org. Mitte Mai 2016 meldete sich Li Zhongyi von der Anti-Sekten-Abteilung der Polizeibehörde Jiamusi bei ihm und verlangte zu wissen, ob er den Bericht tatsächlich verfasst hätte. Li versuchte außerdem, ihn davon abzubringen, einen Anwalt für seine Frau zu engagieren.

Am 23. Mai 2016 wurde Yang erneut verhaftet. Seine betagte Mutter wollte ihn und seine Frau im Gefängnis besuchen, wurde jedoch abgewiesen. Auf der Rückfahrt verunglückte sie mit dem Auto und kam dabei ums Leben.

Li Zhongyi sprach dreimal mit Yangs Frau und drohte ihr mit einer Gefängnisstrafe, falls sie Falun Dafa nicht aufgab. Die Angehörigen wurden von den Beamten um mehrere hunderttausend Yuan erpresst, die vorgaben, Yang und seine Frau dann freizulassen. Dennoch erhob die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xiangyang Anklage gegen Yang und seine Frau. Das Bezirksgericht Xiangyang verhandelte daraufhin ihren Fall im Geheimen in der Haftanstalt.

Gefängnisstrafe für das Ehepaar – und nachfolgende Schikanen

Das Urteil wurde am 1. September 2016 verkündet: Yang wurde zu vier Jahren und seine Frau zu drei Jahren Haft mit fünfjähriger Bewährungszeit verurteilt. Beide mussten zudem jeweils eine Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.400 Euro) berappen. Li wurde nach dem Prozess freigelassen. Die Polizei hob nicht nur die 40.000 Yuan Geldstrafe vom Konto des Ehepaares ab, sondern kassierte unter fadenscheinigen Vorwänden noch mehr Geld.

Yang wurde am 1. März 2017 in das Gefängnis Hulan überstellt. Nur wenige Tage nach seiner Freilassung am 3. Mai 2020 kontaktierte ihn die örtliche Justizbehörde und zwang ihn, eine Erklärung zu unterschreiben, in der er sich verpflichtete, sich „von Falun Dafa zu distanzieren“.

Im November 2020 wurde Yang von vier Beamten der Justizbehörde, des örtlichen Wohnkomitees und der Polizeistation abermals in seiner Wohnung schikaniert. Außerdem befahlen sie ihm, eine weitere Erklärung zu unterschreiben, in der er versprach, „an keiner Versammlung teilzunehmen und keine Informationen [über Falun Dafa] zu verbreiten“.

Als Yang kurz nach seiner Haftentlassung das Rentenalter erreicht hatte, beantragte er beim Sozialversicherungsamt seine Rente. Dort erfuhr er jedoch, dass sein Rentenfond vom Komitee für Politik und Recht der Stadt Jiamusi und dem Büro 610 anderweitig vergeben worden sei. Seitdem hat er keinen einzigen Cent Rente erhalten.