(Minghui.org) Einem Mann aus der Stadt Yanji in der Provinz Jilin droht Strafverfolgung wegen des Praktizierens von Falun Dafa.

Der etwa 60 Jahre alte Li Huzhe verteilte am 26. September 2024 Informationen über Falun Dafa. Er wurde von drei Beamten der Polizei von Yanji beschattet und auf seinem Heimweg festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Computer und seinen Drucker. Er trat im Gefängnis von Yanji in den Hungerstreik und wurde am 8. Oktober 2024 freigelassen.

Am 13. November 2025 suchte die Polizei das Restaurant auf, in dem Li arbeitete. Sie nahmen ihn fest und brachten ihn zur Staatsanwaltschaft von Yanji. Er weigerte sich, die Fragen zu beantworten, versuchte aber die Fakten zu Falun Dafa darzulegen. Zwei Stunden später wurde er zurück an seinen Arbeitsplatz gebracht.

Am 2. Dezember 2025 erhielt Li einen Anruf von der Staatsanwaltschaft und wurde aufgefordert, sich am nächsten Tag zu melden. Es ist unklar, ob er dieser Aufforderung nachkam.

Vergangene Verfolgung

In den vergangenen 26 Jahren wurde Li wiederholt wegen seines Glaubens an Falun Dafa verfolgt. Er verbüßte drei Arbeitslagerstrafen von insgesamt vier Jahren und drei Monaten sowie zwei Gefängnisstrafen von insgesamt vier Jahren und sechs Monaten. Außerdem war er viermal in Gehirnwäsche-Einrichtungen inhaftiert. Während seiner Haft verstarb seine blinde, betagte Mutter. Sie war durch seine rechtswidrige Verhaftung traumatisiert.

Drei Arbeitslageraufenthalte

Li reiste 2001 nach Peking, um für das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa zu appellieren – und wurde zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Während seiner Haft in den Zwangsarbeitslagern Yanbian und Yinmahe wurde er gefoltert. Im März 2002 wurde er freigelassen.

2008 wurde Li erneut verhaftet, als er in Shanghai als Nachhilfelehrer arbeitete. Er wurde zu 15 Monaten Zwangsarbeit im dritten Zwangsarbeitslager Shanghai verurteilt.

Wenige Monate nach seiner Freilassung im Jahr 2010 wurde er erneut verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager Fenjin in Changchun, der Hauptstadt der Provinz Jilin, verurteilt.

Zwei Haftstrafen

Im November 2002, acht Monate nach Lis Entlassung aus dem Arbeitslager, entsandten das Büro 610 der Präfektur Yanbian, die Polizeibehörde der Präfektur Yanbian, das Büro 610 der Stadt Yanji, die Polizeibehörde der Stadt Yanji und die Polizeistation Yilan mehr als zehn Polizeiwagen, um ihn zu verhaften.

Die Beamten Xu Xiaofeng und Shi Dezhi von der Staatssicherheit der Stadt Yanji schlugen und misshandelten Li während der Verhaftung.

Nachdem sie Li zur Staatssicherheit der Stadt Yanji gebracht hatten, legten die Polizisten ihm Handschellen und Fußfesseln an. Um ihn zu zwingen, ihre Fragen zu beantworten, beugten sie ihn nach vorn und legten ihm die Fußfessel um den Hals, mit nur 15 Zentimeter Abstand zu seinen Füßen.

Drei Tage lang verweigerten die Polizisten Li Essen und Trinken. Sie verboten ihm, die Toilette zu benutzen, und ließen ihn nicht schlafen. Er litt unter extremen körperlichen und seelischen Qualen.

Später wurde Li zu drei Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis Jilin verlegt. Aufgrund der Folter während seiner Haftzeit wurde er täglich schwächer und war von Krätze befallen. Er konnte weder etwas essen noch gut schlafen.

Anfang November 2003 wurde Li in eine Einzelzelle gebracht und dort einen Monat lang festgehalten, weil er sich weigerte, Erklärungen zur Aufgabe von Falun Dafa zu verfassen. Die Wärter fesselten ihn zudem auf einem „Totenbett“.

Nachstellung der Foltermethode Totenbett

Im April 2005 war Li schwer geschwächt und nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Seine Familie wollte ihn im Gefängnis besuchen, doch ihr Besuchsantrag wurde erneut abgelehnt.

Li wurde im November 2005 freigelassen.

Weil Li am 8. Oktober 2014 mit Bauarbeitern über Falun Dafa gesprochen hatte, wurde er angezeigt und von neun Beamten der Polizeistationen Xinxing und Beishan erneut verhaftet. Er wurde im Untersuchungsgefängnis von Yanji inhaftiert und etwa im Dezember 2015 zu anderthalb Jahren Haft verurteilt.

Inhaftierung in Gehirnwäsche-Einrichtungen

Sechs Beamte der Polizeistation Beishan verhafteten Li am 18. September 2006. Sie durchsuchten seine Wohnung und brachten ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Zwischen dem 25. Juni und dem 30. Juli 2012 führten das Büro 610 der Stadt Yanji, die Polizei von Yanji und die Staatssicherheit von Yanji auf Anordnung des Büros 610 der Provinz Jilin drei Gehirnwäsche-Maßnahmen in den Städten Yanji, Longjing und Helong durch. Li wurde direkt aus dem Zwangsarbeitslager Fenjin in die Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht.

Um Li zur Aufgabe von Falun Dafa zu zwingen, fesselten ihn die Wärter mit den Händen auf dem Rücken und brachten seine Beine in den doppelten Lotussitz. Sie verweigerten ihm den Toilettengang und drohten, ihn weiterhin gefesselt zu lassen, falls er Falun Dafa nicht abschwöre. Obwohl er gezwungen wurde, die Garantieerklärung zu schreiben, widerrief er sie bald darauf, da er sie gegen seinen Willen verfasst hatte. Die Wärter fesselten ihn daraufhin zwei weitere Male, wobei die längste Fesselung über 40 Stunden dauerte.

Folterdarstellung: gefesselt

Li wurde Anfang 2021 und am 20. Juli 2021 zwei weiteren Gehirnwäschen unterzogen. Am 25. April bzw. am 28. Juli 2021 kam er frei.

Tod der Mutter

Als Li aufgrund der Folter im Gefängnis Jilin nicht mehr leistungsfähig war, bat seine blinde Mutter darum, mit ihm telefonieren zu dürfen. Die Wärter verweigerten ihr dies jedoch.

Die seelische Qual durch das Vermissen ihres Sohnes sowie die ständige Sorge um ihn verschlechterten ihren ohnehin bereits schlechten Gesundheitszustand zusätzlich. Mitte September 2021, zwei Monate vor der geplanten Freilassung ihres Sohnes, wurde sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Ihr Körper war bereits verwest und ihre Fäuste waren fest geballt.