(Minghui.org) Als ich nachmittags von einem Schuhkauf im Einkaufszentrum zurückkam, rief mein Onkel an. Er sagte, er brauche dringend 3.000 Yuan, und fragte mich, ob ich das Geld hätte.
Zuerst möchte ich etwas über die persönliche und familiäre Situation meines Onkels erklären. Er ist Ende 70 und seine Familie hat finanzielle Schwierigkeiten. Sein Sohn lebt zu Hause und ist arbeitslos. Seine Schwiegertochter hat zwar eine Arbeitsstelle, trägt aber nichts zu den Lebenshaltungskosten bei. Ihre Tochter ist in der Mittelschule. Die Familie lebt von der Rente meines Onkels und meiner Tante.
Mein Onkel war früher Ingenieur in einer großen Werft. Später kündigte er seine Arbeitsstelle, weil er mehr Geld verdienen wollte. Er besuchte eine Schule für Multi-Level-Marketing und beteiligte sich dann an Pyramidensystemen. Erst als seine Familie intervenierte, hörte er damit auf. Mein Onkel ist sehr auf Profit aus und denkt ständig darüber nach, wie er mehr Geld verdienen kann. Angesichts der aktuellen familiären Situation ist er noch verzweifelter und sucht daher ständig nach Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Er weiß, dass ich ehrlich bin, weil ich Falun Dafa praktiziere, und so kam er zu mir, um sich bei mir Geld zu leihen.
Die Wirtschaft Chinas läuft derzeit nicht gut, und so ist es für normale Menschen schwierig, sich Geld von anderen zu leihen. Jeder weiß, dass geliehenes Geld selten zurückgezahlt wird. Ich wusste um das Streben meines Onkels nach Geld, daher sagte ich zu ihm, dass ich keine Bankkarte und auch kein Bargeld hätte.
Kaum hatte ich aufgelegt, schon bereute ich es. Ich dachte: „Habe ich nicht gelogen? Meine Bankkarte ist doch hier. Mein Verhalten entspricht nicht dem Fa! Kultivierung ist eine sehr ernsthafte Angelegenheit, es gibt keine Kleinigkeiten. Ich muss mich an strenge Maßstäbe halten.“ Aber jetzt hatte ich seine Bitte bereits abgelehnt, wie konnte ich es wieder gutmachen? Ich rief meinen Bruder an und fragte ihn, was ich tun solle. Mein Bruder meinte: „Sag ihm doch einfach, dass du ihm das Geld in ein paar Tagen geben wirst.“ Genau das tat ich.
Der Meister sagt:
„Manchmal denkst du, dass etwas deins ist, und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins ist, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins. Du wirst vielleicht glauben, dass es deins ist, am Ende ist es aber nicht deins.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 355)
Ich dachte: „Ich glaube fest an den Meister, also soll mein Onkel dieses Geld haben. Wenn er es nicht zurückzahlt, bedeutet das, dass ich ihm etwas schulde.“ In diesem Moment wurde ich ruhig. Wie sollte ich mit so einer Situation umgehen? Es war wie bei einer Prüfungsfrage – meine Ebene zeigte sich genau dort, das war meine Punktzahl. Schließlich erkannte ich meine Unzulänglichkeiten: Gier nach Profit, fehlender Glaube an den Meister und das Fa, die Angst, ausgenutzt zu werden, fehlende Nachsicht und unzureichende Barmherzigkeit.
Vor diesem Vorfall hatte mir mein Onkel geholfen, meine Wasser-, Strom- und Gasrechnungen online zu bezahlen, da ich kein WeChat benutze. Während der chinesischen Neujahrsfeiertage bat er mich, ihm 300 Yuan zurückzugeben. Später rechnete ich nach und stellte fest, dass ich während der Feiertage nur etwa zehn Tage zu Hause gewesen war und unmöglich 300 Yuan an Nebenkosten verbraucht haben konnte. Ich nahm an, dass er statt dem tatsächlichen Betrag einen höheren Betrag von mir verlangt hatte. Weil ich meinem Onkel immer respektiert und ihm vertraut hatte, fühlte ich mich betrogen und war verärgert. „Jetzt kann man nicht einmal den eigenen Verwandten trauen. Sie sind hinterlistig. Man kann nicht vorsichtig genug sein“, dachte ich. An diesem Morgen war ich so negativ gestimmt, dass ich nicht einmal aufstehen und die Übungen machen wollte. Zum Glück erkannte ich sofort, dass diese Negativität von meinem falschen Selbst stammte; mein wahres Selbst war nicht negativ. Damit verschwanden meine negativen Gedanken. Aber von da an verhielt ich mich meinem Onkel gegenüber kühl und wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Der Meister lehrt:
„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neids. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.“ (Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Als ich diesen Abschnitt des Fa las, dachte ich, dass der Meister von jemand anderem sprach, ich war nicht so. Später wurde mir klar, dass es doch um mich ging. Mein Erkenntnisvermögen war wirklich schlecht! Wenn ich jetzt darüber nachdenke, schäme ich mich. Bin ich es überhaupt wert, ein Falun-Dafa-Praktizierender zu sein?
Später verstand ich, dass ich ihn vielleicht in einem früheren Leben so behandelt hatte und nun eine karmische Schuld zurückzahlte. In der Kultivierung ist jeder Mensch, der eine Schicksalsverbindung mit mir hat, dazu da, mir bei der Kultivierung zu helfen. Dafür sollte ich dankbar sein. Diese Situation war entstanden, damit ich meine Anhaftung an Profit und Groll erkannte, Barmherzigkeit kultivierte und die Kapazität meines Herzens erweiterte. Die Situation sollte mich lehren, eine Kränkung mit Tugend zu vergelten, die schmutzigen menschlichen Anhaftungen loszuwerden und aus dem menschlichen Zustand herauszutreten.
Mein Onkel weiß schon lange, dass Falun Dafa gut ist. Wenn ich mich nicht gut verhalte, wird er die Schönheit von Dafa nicht erkennen können. Ich muss auf die Worte des Meisters hören und meinen Onkel mit Barmherzigkeit behandeln. Egal, wie er mich behandelt – ich muss mich gut kultivieren und immer barmherzig sein, damit er die Schönheit von Dafa wirklich von Herzen spürt und errettet wird. So bestätige ich das Fa.
Als er zu mir nach Hause kam, behandelte ich ihn mit einem barmherzigen Herzen, wie es das Fa verlangt. Er freute sich sehr.
Zukünftig werde ich auf den Meister hören und in der begrenzten Zeit, die uns bleibt, mein Bestes geben und mit dem Meister nach Hause zurückkehren. Ich bin dankbar für die barmherzige Erlösung durch den Meister!
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