(Minghui.de) Ich begegnete Falun Dafa zum ersten Mal Ende 1996, als ich noch ein Teenager war. Im März 1997 begann ich, mich wahrhaftig zu kultivieren. Da unsere Region noch keine Vortragsvideos und Übungsvideos des Meisters erhalten hatte, konnten wir erst mit dem Lernen beginnen, als diese ankamen.

Bedingt durch meinen Beruf musste ich häufig ins Ausland reisen. Mit der Zeit wurde mir durch das Lesen von Minghui-Leitartikeln und Erfahrungsberichten von Praktizierenden klar, dass manche chinesische Praktizierende, die ins Ausland gingen, die Situationen nicht gut handhabten und unbeabsichtigt einen negativen Einfluss hatten. Daher vermied ich es bei meinen Auslandsreisen, Kontakt zu lokalen Praktizierenden aufzunehmen, weil ich befürchtete, sie damit zu stören oder unnötige Probleme zu verursachen.

Im vergangenen Juli traf ich die Entscheidung, nach Japan zu ziehen. Nachdem ich 26 Jahre lang Verfolgung erlitten hatte, sehnte ich mich nach einem freien Kultivierungsumfeld – einem Umfeld, in dem ich am gemeinsamen Fa-Lernen teilnehmen, mit anderen Praktizierenden die Übungen machen und wieder den Fleiß und die Reinheit einer guten Kultivierungsumgebung erleben konnte.

Nachdem ich jedoch an mehreren Aktivitäten in Japan teilgenommen hatte, hatte ich das Gefühl, dass die Ernsthaftigkeit und der Fleiß, die unter den Praktizierenden in China üblich sind, im Ausland weniger ausgeprägt sind. Ich möchte hier einige Beobachtungen mitteilen – nicht um jemanden zu kritisieren, sondern um uns alle daran zu erinnern, diese kostbare Umgebung zu schätzen, und zu größerem Fleiß anzuspornen.

Der Unterschied zwischen dem Praktizieren in China und im Ausland

Während der 26 Jahre der Verfolgung lebten die Praktizierenden in China – ob fleißig oder nachlässig – unter einem enormen Druck. Die Kultivierung wurde in jeden Aspekt des täglichen Lebens eingebunden – Dafa war tief in ihren Herzen verwurzelt.

Da öffentliche Übungsplätze unterdrückt werden, schätzen die Praktizierenden jede Gelegenheit, sich zu treffen, das Fa gemeinsam zu lernen und sich über ihre Erkenntnisse auszutauschen. Ihre Gespräche drehen sich natürlich um die Kultivierung: wie man die Xinxing erhöht, wie man Prüfungen überwindet und wie man barmherziger wird.

In Japan spürte ich jedoch nicht mehr dieselbe Ernsthaftigkeit beim gemeinsamen Fa-Lernen und bei den Übungen, die beide für die Aufrechterhaltung einer starken Kultivierungsumgebung unerlässlich sind. Ich hoffe, dass Koordinatoren und Assistenten durch diesen Artikel darüber nachdenken, wie sie das gemeinsame Fa-Lernen und die Übungen besser aufrechterhalten und neuen Praktizierenden helfen können, sich reibungslos zu integrieren.

Der Meister hat wiederholt betont, wie wichtig es ist, die drei Dinge fleißig zu tun. Ohne eine solide Grundlage im Fa-Lernen und bei den Übungen ist es schwierig, dass unsere aufrichtigen Gedanken und unsere Gespräche mit den Menschen eine starke Wirkung entfalten, wenn ihr ihnen die wahren Umstände erklären. Wie die Minghui-Redaktion in dem Artikel Verantwortung (03.07.2023) darlegt: „Das führte dazu, dass viele neue Lernende, die das Fa nach 2000 erhielten, die richtige Atmosphäre und Reinheit des Fa-Lernens in der Gruppe und der Übungsorte nicht mehr kennengelernt haben.“

Zu den Problemen, die ich beobachtet habe, gehören eine fehlende Umgebung zum Austausch und zur Erhöhung, die Behandlung der Gruppenübungen als reine Formalität und das Fehlen einer angemessenen Anleitung für neue Lernende.

1. Beobachtungen am Übungsplatz im Park

Falsche Bewegungen und fehlende Anleitung

Niemand half den Praktizierenden, ihre Bewegungen zu korrigieren, was dazu führte, dass viele Übungen falsch ausgeführt wurden. Einige Praktizierende schienen abgelenkt zu sein, da sie der Übungsmusik nicht folgten. Der Meister hat uns jedoch klar gesagt, dass unser Kopf während der Übungen frei von Gedanken sein sollte.

Manche Praktizierenden kamen zu spät oder ließen bestimmte Bewegungen aus. Einige machten nur die Übungen 1 bis 4 und gingen während der Meditation; andere kamen nur zum Fa-Lernen. Selbst der Verantwortliche vor Ort machte die Meditation nicht mit. Nur wenige schienen sich der Bedeutung von Pünktlichkeit oder der gemeinsamen Durchführung der Übungen bewusst zu sein.

Ein neuer Praktizierender wird abgewiesen

Einmal brachte eine erfahrene Praktizierende eine neue Lernende mit, in der Hoffnung, dass sie am Praktizieren der Übungen in der Gruppe und dem Fa-Lernen teilnehmen könne. Der für den Übungsplatz Verantwortliche lehnte ihre Anfrage jedoch sofort ab, ohne den Grund dafür zu nennen oder eine Anleitung zu geben, wie die neue Praktizierende beginnen könnte.

Ich sah die Verwirrung und Enttäuschung in ihren Augen. Sie blieb daraufhin den nächsten drei Gruppenaktivitäten fern.

2. Beobachtungen am Ort des Fa-Lernens

Über weltliche Themen sprechen

In den Pausen sprachen einige Praktizierende über Essen, Reisen oder Politik, anstatt sich über ihre Kultivierungserfahrungen auszutauschen. Sind das nicht Dinge, an denen wir festhalten und die wir loslassen sollten? Sollten wir als Kultivierende nicht auch auf die Mundkultivierung achten?

Kein Erfahrungsaustausch

Die Praktizierenden lernen jeden Sonntag gemeinsam das Fa, verlassen jedoch sofort, wenn sie mit dem Lesen fertig sind, den Raum, ohne sich über das Gelesene auszutauschen oder zu diskutieren.

Neue Praktizierende werden nicht angeleitet

Eine Praktizierende, die seit zwei oder drei Jahren praktiziert, versteht immer noch nicht, warum wir die wahren Umstände erklären, warum wir Paraden veranstalten oder warum Praktizierende in China verhaftet werden. Offensichtlich hat ihr niemand diese Dinge erklärt.

3. Mein Verständnis vom gemeinsamen Fa-Lernen, Praktizieren der Übungen und Austausch

Der Meister sagt:

„Der Meister hat dir deshalb so viele Dafa-Jünger anvertraut, damit du sie gut anleitest; das ist etwas, was du tun musst; das ist deine Verantwortung. Wenn du das nicht gut machst, hat es direkt mit der eigenen Kultivierung zu tun.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2013 des Großraums New York“, 19.05.2013)

Es ist verständlich, dass Koordinatoren aus Sicherheitsgründen zögern, neue Praktizierende sofort in die Gruppen aufzunehmen. Dennoch tragen Koordinatoren weiterhin die Verantwortung, das Wachstum dieser Praktizierenden zu fördern. Ein vorläufiger Ansatz – wie beispielsweise individueller Kontakt oder persönliche Anleitung – könnte neuen Praktizierenden helfen, sich schnell zu integrieren und mit dem Fa-Lernen Schritt zu halten.

Wir sollten ihnen helfen und sie nicht einfach abweisen, nur weil es vielleicht unbequem ist.

Korrektur der Übungsbewegungen

Verantwortliche oder ausgewählte erfahrene Praktizierende sollten regelmäßig die Bewegungen überprüfen, Fehler korrigieren und neue Lernende persönlich unterrichten.

Pünktlichkeit beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken und bei den Übungen

Die Verantwortlichen sollten alle daran erinnern, wie wichtig Pünktlichkeit und Beständigkeit sind. Das weltweite Aussenden der aufrichtigen Gedanken ist eines der drei Dinge, die der Meister wiederholt betont hat. Sollten wir nicht den Anweisungen des Meisters folgen?

Praktizierende in China schätzen jede Gelegenheit, gemeinsam zu praktizieren. Wenn sie die Freiheit hätten, die Übungen in der Gruppe zu machen, würden sie diese nicht verpassen, selbst wenn es um 3 Uhr morgens bei eisiger Kälte wäre. Sollten wir nicht die Freiheit schätzen, die wir im Ausland haben?

Die Bedeutung des Austauschs

Der Meister hofft seit Langem, dass die Praktizierenden nach dem gemeinsamen Fa-Lernen ihre Erkenntnisse austauschen – wie sie Prüfungen überwunden, ihre Xinxing erhöht oder Schwierigkeiten bewältigt haben. Manchmal kann ein einziger Satz eines anderen Praktizierenden genau das sein, was man braucht, um eine Barriere zu durchbrechen.

Die meisten Prüfungen in der Kultivierung kommen nicht in dramatischer Form daher, sondern tauchen im täglichen Leben, in jedem Gedanken und jeder Handlung auf. Nichts, was uns begegnet, ist zufällig. Alles ist eine Gelegenheit, uns auf der Grundlage des Fa zu verbessern.

Häufiger Austausch kann uns helfen, voneinander zu lernen. Wir können uns zum Beispiel über Erfahrungen im  Umgang mit schwierigen Situationen austauschen oder darüber, wie wir Praktizierenden geholfen haben, die zu kämpfen hatten.

Verantwortliche und erfahrene Praktizierende spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer aufrichtigen Umgebung, in der sich fleißig kultiviert wird. Indem sie ein gutes Beispiel geben, können sie andere inspirieren und dazu beitragen, ein starkes Energiefeld zu bilden.

Lasst uns regelmäßig „Essentielles für weitere Fortschritte“ und die neuen Artikel des Meisters lesen. Wir sind nicht in diese Welt gekommen, um ein gewöhnliches Leben zu führen – wir sind mit einem heiligen Gelübde als Dafa-Jünger gekommen. Seit der Veröffentlichung von „Ein Dialog mit der Zeit“ (in: Essentielles für weitere Fortschritte) im Jahr 1997 wartet der Meister geduldig auf uns. Können wir den Meister weiterhin warten lassen?

Da sich die Fa-Berichtigung ihrem Ende nähert, lasst uns einander daran erinnern, uns gegenseitig ermutigen und dem Meister dabei helfen, die Fa-Berichtigung zu vollenden.