(Minghui.org) Mein Herz war schwer, als ich von der Verhaftung des Praktizierenden Zhou hörte. Bilder unserer Zusammenarbeit während der letzten zehn Jahre zogen an mir vorbei. Unter dem Schutz des Meisters hatten wir unzählige Gefahren und Prüfungen überstanden; die vielen Wunder bedürfen keiner weiteren Erklärung. Warum mussten wir in diesem entscheidenden Moment solch eine schwere Verfolgung erleiden? Nach langem, schmerzhaftem Nachdenken voller Reue und Selbstvorwürfen erkannte ich die folgenden Anhaftungen in mir.
Angst vor Verletzungen, Prahlerei
Ich erinnere mich genau: An jenem Tag waren die Bäume in Harbin mit Raureif geschmückt und es war bitterkalt. Die Frau meines Mitpraktizierenden Zhou wurde unrechtmäßig in einem Internierungslager festgehalten. Er, eine andere Praktizierende und ich besuchten sie. Da Zhou seine Beziehung zu seiner Frau nicht klar dargelegt hatte, gab es bei der Suche nach einem Anwalt viele Schwierigkeiten. Obwohl wir ihn schließlich trafen, war es bereits dunkel, als wir zurückkamen. In Harbin fuhren wir mit unserem Auto im Kreis, wir hatten uns verfahren. Das war eine deutliche Warnung. Ich sandte im Stillen immer wieder aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister um Hilfe.
Zurück zu Hause beruhigte ich mich und schaute in mich. Ich verspürte Groll und warf meinen Mitpraktizierenden vor, nicht aufrichtig und ehrlich gewesen zu sein. Ich hatte auch Angst vor der Kälte. Ich dachte, angesichts dieser wichtigen „Warnung“ müsse ich dringend mit Zhou reden. Doch bisher war es mir nicht gelungen. Mir wurde klar, dass mich eine negative Anschauung daran hinderte. Folgendes war passiert:
Wir fuhren mit einigen anderen in eine ländliche Gegend, um uns mit einem Praktizierenden über die Veränderung von Schriftzeichen in Dafa-Büchern auszutauschen. Ich redete ununterbrochen im Auto. Als wir ankamen und ich gerade meine Meinung vor mehreren Praktizierenden, darunter einem Fremden, äußerte, unterbrach mich Zhou plötzlich und forderte mich auf, still zu sein. Ich war wie gelähmt, sagte kein Wort mehr und hörte mir nicht mal an, was die Praktizierenden anschließend erzählten. Mir wurde bewusst, dass ich Anhaftungen hatte wie Angeberei, Eifersucht und die Angst, mein Gesicht zu verlieren. Diese Anhaftungen waren so stark, dass die anderen Praktizierenden mich nicht mehr ertragen konnten. Nach diesem Vorfall zögerte ich, meine Erkenntnisse mit anderen Praktizierenden zu teilen. Ich fühlte mich schrecklich und hörte deshalb auf, ununterbrochen zu reden. Ich sprach nur, wenn mich ein anderer dazu aufforderte.
Mit Hilfe anderer Praktizierender erkannte ich, dass ich dazu neigte anzugeben, und bemühte mich sehr, diese Angewohnheit abzulegen. Ich gewann jedoch den Eindruck, dass Zhou ungeduldig war. Aus Angst, verletzt zu werden, sprach ich seine Anhaftungen nicht an, als ich sie bemerkte. Stattdessen erzählte ich es anderen Praktizierenden in der Hoffnung, dass sie es ihm sagen würden. Was für ein starker Drang, mich vor Verletzungen zu schützen!
Bei Zhous Verhaftung und der Durchsuchung seines Hauses verloren wir viele persönliche Gegenstände, darunter Zehntausende Yuan Bargeld. Nach Abschluss eines Projekts Ende letztes Jahres dachte ich an die Lehre des Meisters über Transparenz und Ehrlichkeit in Finanzangelegenheiten. Mir ist nun klar, dass der Meister uns Hinweise gegeben hatte. Ich hatte anderen Praktizierenden in unserer Fa-Lerngruppe gesagt, dass wir Zhou davor warnen müssten. Sie stimmten mir zu. Da wir jedoch mit der Auslieferung der Neujahrskalender und mit den Neujahrsfeierlichkeiten beschäftigt waren, sahen wir Zhou nicht und so zog sich die Angelegenheit immer weiter hin. Nach seiner unrechtmäßigen Verhaftung war ich in Tränen aufgelöst und fühlte tiefe Reue. Mir war, als hätte ich meinen Meister und die anderen Praktizierenden im Stich gelassen. Warum war ich nicht von mir aus aktiv geworden? Warum hatte ich nicht mehr an die anderen Praktizierenden gedacht? Warum konnte ich mein Ego nicht überwinden?
Verlangen nach Ruhm und die Neigung, anderen die Arbeit aufzubürden
Nach meiner Pensionierung widmete ich mich ganz der Fa-Bestätigung und erfüllte mir meinen Traum, direkt mit den Menschen auf der Straße über die wahren Umstände zu sprechen. In andere Projekte wollte ich nicht eingebunden werden. Es war ein schönes Erfolgserlebnis, jemandem zum Austritt aus der KPCh zu verhelfen, seinen Namen aufzuschreiben und damit ein weiteres Leben zu retten. Aber in Wirklichkeit war mein Verlangen nach Bestätigung sehr stark. Die Arbeit in der Technologiebranche bedeutete, den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen, oft bis Mitternacht, manchmal tagelang in einer Sackgasse festzustecken, ohne einen Durchbruch zu erzielen, extrem beschäftigt und gestresst zu sein und dennoch keine Ergebnisse zu sehen. Verglichen mit der stillen Hingabe der anderen Praktizierenden auf Minghui.org, die sich seit über zwanzig Jahren engagierten, schämte ich mich zutiefst und wollte am liebsten im Boden versinken.
Weil ich von meinen Mitpraktizierenden erwartete, dass sie die IT-Arbeit übernahmen, war Zhou so beschäftigt, dass er keine Zeit hatte, das Fa zu lernen, weil er ständig zu verschiedenen Orten reiste, an denen Materialien produziert wurden. Er musste seine Frau, ebenfalls eine Praktizierende, retten und seiner Erwerbsarbeit nachgehen. Wenn ich ehrlich bin, berücksichtigte ich nicht die Perspektive des Mitpraktizierenden; ich war schlichtweg egoistisch und nannte das auch noch beschönigend „unterschiedliche Stärken für unterschiedliche Aufgaben einsetzen“.
Nach der unrechtmäßigen Inhaftierung meines Mitpraktizierenden wurde mir meine Unzulänglichkeit bewusst. Neben meiner Beteiligung an der Rettungsaktion für Zhou hatte ich sicherzustellen, dass die Mitpraktizierenden genug Materialien hatten, um die Aufklärungsarbeit weitermachen zu können. Außerdem mussten die Produktionsstätten reibungslos arbeiten. Trotz des Drucks konnten die Probleme unter dem Schutz des Meisters und mit der selbstlosen Hilfe meiner Mitpraktizierenden zufriedenstellend gelöst werden, andere wurden nach und nach behoben.
Verärgerung und Ungeduld
Fast einen Monat, nachdem Minghui.org im letzten Jahr die Kalender mit Informationen über Falun Dafa und die Verfolgung veröffentlicht hatte, hörte ich, dass andere Gebiete die Produktion bereits abgeschlossen hatten. Das machte mich unruhig. Als es dann endlich so weit war, dass wir mit der Produktion beginnen wollten, war ich fassungslos, als ich den Mitpraktizierenden besuchte: Alle sechs Drucker waren defekt und nach über zehn Tagen Reparaturversuchen liefen sie immer noch nicht. Ich dachte: „Jeder weiß doch, dass die Kalender jetzt gedruckt werden müssen, warum hat man die Maschinen nicht vorher überprüft? Am Geld konnte es nicht liegen, das war doch da.“ Ich war verärgert und sagte: „Lasst uns das so schnell wie möglich erledigen!“ Zwei Tage später meinte ein Praktizierender, während ich mich beschwerte, dass A kein Wort gesagt habe, was so viel bedeutete wie, dass er sich kultiviere. Das machte mich wütend und ich fragte: „Unterstellst du mir, dass ich Unrecht habe? Wenn ich den Mund aufmache, wirft man mir vor, dass ich mich beschwere. Aber wie sollten wir denn das Problem lösen, wenn ich nicht darüber sprechen darf?“ Ich fühlte mich so ungerecht behandelt!
In diesem Moment erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Also jeder von euch soll bei Konflikten die Ursache bei sich in seinem eigenen Inneren suchen, ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht.“ (Fa-Erklärung auf der europäischen Fa- Konferenz, 30.05.1998)
Wie konnte ich nur daran denken, andere die Dinge erledigen zu lassen, wenn ich selbst nichts tat? Ich benutzte sogar Arbeitsteilung und Zusammenarbeit als Ausrede. Immer wenn es ein Problem gab, war mein erster Gedanke, anderen die Schuld zu geben. Das war falsch, selbst wenn ich nichts laut aussprach, denn andere spürten, wenn ich gegen die kosmischen Prinzipien verstieß. Ich besann mich, und unterbreitete ruhig zwei praktikable Vorschläge. Außerdem brachte ich mich selbst in die Situation ein, anstatt von außen mit dem Finger auf andere zu zeigen. Schließlich konnte die Angelegenheit erfolgreich gelöst werden.
Erst Konkurrenzverhalten – dann den Widerstand aufgeben
Als wir letztes Jahr Kalender druckten, bat uns Zhou, das zweite Papierfach des Druckers zu benutzen. Der Drucker hat zwei Fächer; das zweite hat eine größere Kapazität und fasst mehr Papier, was praktischer ist. Allerdings gab es Probleme mit dem Papiereinzug im zweiten Fach; der Drucker lief mehrmals, zog aber kein Papier ein, deshalb benutzten wir dann doch das erste Fach. Als Zhou sah, dass wir wieder mit dem ersten Fach arbeiteten, sagte er in einem wenig freundlichen Ton: „Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt das zweite Fach benutzen?“ Ich erklärte: „Das zweite Fach zieht das Papier langsam ein und funktioniert nicht richtig.“ Zhou entgegnete: „Wieso langsam? Es funktioniert einwandfrei!“ Ich antwortete: „Frag jemand anderen.“ Ein anderer Praktizierender sagte dasselbe. Aber Zhou beharrte darauf: „Es funktioniert einwandfrei.“ Wir hatten früher schon mal hinter seinem Rücken darüber gesprochen und heimlich das erste Fach benutzt, wenn er nicht da war. Jetzt platzte e saus mir heraus: „Du denkst also, wir lügen?“ Ich bereute es sofort. War das nicht Kampfgeist und kam dieses Verhalten nicht aus der Parteikultur?
Die Drucker fielen einer nach dem anderen aus. Als ich nach Hause kam, schlug ich die Schriften des Meisters auf und begann darin zu lesen. Plötzlich überkam mich Panik und kalter Schweiß brach mir aus. Nach innen zu schauen, war nicht nur eine leere Floskel; es musste bedingungslos geschehen. Vor allen anderen Praktizierenden des Projekts offenbarte ich meine Anhaftungen: Konkurrenzverhalten; darauf zu beharren, meinen eigenen Weg zu gehen; ich fühlte mich ungerecht behandelt und konnte Kritik nicht ertragen; ich war neidisch. All das war meiner Ansicht nach tief in der Parteikultur verwurzelt. Mit dem Segen des Meisters funktionierte der Drucker anschließend einwandfrei und wir konnten die Produktion des Kalenders erfolgreich abschließen.
Angst
Mein Eindruck ist, dass der Mitpraktizierende A ein relativ vernünftiger und sicherheitsbewusster Mensch ist. Doch dieses Mal wurde eine große Menge Wertgegenstände aus seiner Garage gestohlen, was den Eindruck erweckte, dass das Böse alles wusste. Wie können wir uns in einer solch beängstigenden, von den alten Mächten beherrschten Umgebung, insbesondere in Zeiten von Big Data, Handyüberwachung und Kameras, kultivieren?
Der Meister wacht über jeden von uns Praktizierenden und die alten Mächte beobachten jeden unserer Gedanken genau. Jeder von uns trägt Buddha-Natur und auch dämonische Natur in sich. Uns stehen nur zwei Wege offen: der vom Meister arrangierte Weg zur Vollendung und der von den alten Mächten arrangierte Weg. Wir alle wissen, dass diese Verfolgung keine Verfolgung gegen Menschen ist, sondern ein Kampf zwischen Gut und Böse in anderen Dimensionen. Angesichts dieser unrichtigen Zustände, die von den alten Mächten herbeigeführte Prüfungen sind, sollten wir sie nicht passiv ertragen, sondern müssen die Verfolgung aktiv zurückweisen.
Der Meister sagte:
„Ihr alle kennt den Grundsatz der gegenseitigen Förderung und Hemmung. Wenn ihr keine Angst habt, wird der angstauslösende Faktor aufhören zu existieren.“ (Die letzte Anhaftung beseitigen, 12.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Was ist also die Quelle der Angst? Sie ist eine Anschauung, die zum Selbstschutz entsteht, um Verletzungen zu vermeiden. Ein Praktizierender fragte: „Was sind Anschauungen?“ Manche sagten, Anschauungen seien menschliche Gedanken. Mir war das nicht ganz klar.
Während ich in jener Nacht das Fa lernte, las ich:
„Der Mensch hat ein Gedächtnis. Man nennt das Gedächtnis, wenn man davon spricht, scheint das eine Anschauung zu sein, in Wirklichkeit handelt es sich um fassbar existente Substanzen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010, 05.09.2010)
„Wenn du dich heute gut kultiviert hast, kannst du etwas zum Schmelzen bringen, wenn du dich morgen gut kultivierst, kannst du auch etwas zum Schmelzen bringen, wenn du dich übermorgen gut kultivierst, kannst du wieder etwas zum Schmelzen bringen, wenn du allmählich wirklich starke aufrichtige Gedanken hast, ist die Wärme auch groß geworden, dann kannst du sie ganz zum Schmelzen bringen.“ (ebenda)
Zhou war mir gegenüber stets respektvoll und unsere Zusammenarbeit verlief reibungslos. Während ich diesen Satz schreibe, wird mir bewusst, dass es Zhou war, der mit mir kooperierte, nicht umgekehrt. Ich behaupte immer wieder, eine ergänzende Rolle gespielt zu haben, doch in Wirklichkeit entstammen die von mir gezeigten Verhaltensweisen der Parteikultur.
Bei der Errettung von Praktizierenden sollten wir nicht über deren Schwächen sprechen, sondern in uns gehen und unsere eigenen Anhaftungen aufdecken. Nur so können wir eine starke Einheit bilden, das Böse beseitigen und mehr Menschen retten.
Vielen Dank, Meister, für die Errettung! Vielen Dank, liebe Mitpraktizierende, für eure selbstlose Hilfe!
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