(Minghui.org) Ich habe eine starke Persönlichkeit. Als ich jung war, wollte ich bewundert werden und ein glückliches Leben führen. Aber die Dinge liefen nicht so, wie ich es geplant hatte und mein Leben war voller Entbehrungen. Als ich heiratete, war meine Familie arm und mein Mann war verantwortungslos. Nachdem er seine Arbeit verloren hatte, verkauften wir Waren am Straßenstand. Obwohl es mir gesundheitlich nicht gut ging, musste ich hart arbeiten und war erschöpft. Zu allem Übel hatte mein Mann auch noch eine Affäre und wir ließen uns scheiden.

Im Jahr 2003 heiratete ich wieder. Unser Geschäft lief gut und mein Leben verbesserte sich. Mein zweiter Mann war aufgeschlossen, aufmerksam und hatte einen sehr guten Charakter. Wir kauften ein Haus und ein Auto und alles verlief reibungslos. Meine Schwiegereltern praktizierten Falun Dafa und so begann ich auch zu praktizieren. Aber ich verstand nicht, wie man sich wirklich kultiviert, und ich konnte den Verlockungen von Ruhm und Profit nicht widerstehen. Ich war tief darin verstrickt und konnte mich nicht davon befreien.

Der Leidensweg meines Mannes

Im Jahr 2015 erlitt mein Mann einen Schlaganfall und lag im Koma. Ich stürzte erneut in Verwirrung. Warum war mein Leben so schwierig? Warum war ich am Leben? Wonach war ich auf der Suche? Ich las das Zhuan Falun und wünschte mir aus tiefstem Herzen, mich wirklich zu kultivieren.

Im Krankenhaus lag mein Mann mehr als zehn Tage lang im Koma. Nach der Operation war er teilweise gelähmt und brauchte Hilfe beim Essen, beim Trinken und beim Toilettengang. Er war 153 Tage lang im Krankenhaus, und in dieser Zeit bekam ich die Bitterkeit des Elends zu spüren.

Mein Mann konnte diese Krankheit lange Zeit nicht überwinden, stattdessen entwickelte er viele menschliche Anhaftungen. Jeden Tag zog er an seinem Arm, um zu sehen, ob es ihm besser ging. Er dachte ständig daran, dass seine Hand nutzlos war und dass er sein Bein nicht heben konnte. Ich erinnerte ihn immer wieder daran, sich nach dem Fa zu kultivieren, aber er konzentrierte sich auf seinen Zustand.

Als er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, bemängelte er alles zu Hause: „Dies ist schmutzig, das ist unordentlich“, und er sah mich immer mit einem kritischen Blick an. Er wurde super sparsam und weigerte sich, Essensreste wegzuwerfen, selbst wenn sie verdorben waren. Einmal leerte er drei Müllsäcke auf dem Boden aus und schob dann alles in einen Müllsack, nur um zwei Müllsäcke zu sparen. Ich ertrug es stillschweigend, aber das war nur oberflächlich. Innerlich war ich überhaupt nicht ruhig.

Eines Tages kam ich früher von der Arbeit nach Hause und sah ihn auf seinem Handy spielen. Ich sagte: „Wie kannst du nur so sein? Ich habe dich gebeten, das Fa zu lernen und Erfahrungsberichte auf der Minghui-Website zu lesen.“ Ich war so wütend, dass ich weiterredete. Er lachte nur und verspottete mich: „Sieh nur, wie wütend du bist! Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.“

Als ich seine gleichgültige Haltung sah, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und explodierte schließlich. All die Beschwerden, die ich durch jahrelangen familiären, externen und geschäftlichen Druck erlitten hatte, sprudelten aus mir heraus. In einem Anfall von Wut stürmte ich aus dem Haus und irrte ziellos durch die Straßen, wobei mir die Tränen über das Gesicht liefen.

Ich dachte immer wieder darüber nach, aber ich sah keinen Ausweg. Ich ging zu einem langjährigen Praktizierenden und erzählte ihm alles. Ich sagte: „Ich habe ein strebendes Herz und den starken Wunsch, dass mein Mann gesund wird. Als er nicht auf mich hörte, konnte ich mich nicht beherrschen und wurde wütend. Eigentlich weiß ich ja, dass Kultivierung bedeutet, sich selbst zu kultivieren. Ich war mir auch meines starken Grolls bewusst.“

Der Praktizierende sagte: „Sein Verhalten hilft dir. Du musst nach innen schauen und dich selbst kultivieren. Denke darüber nach: Auf dem Weg der Kultivierung geschieht nichts ohne Grund. Die Wurzel von allem liegt in dir selbst. Du versuchst, ihn zu ändern, weil du menschliche Anhaftungen hast und willst, dass er sich deinen Wünschen anpasst. Du erwartest eine Gegenleistung für deine Bemühungen. Und wenn du sie nicht bekommst, nimmst du es dem Schicksal übel, und findest, dass es ungerecht ist. In der Tat haben wir alle eine Menge Karma, welches wir im Laufe unserer vielen Leben aufgebaut haben. Der Meister hat dir den Weg für deine Rückkehr in den Himmel geebnet, aber du willst die Dinge nach deinen Vorstellungen umgestalten. Sollte ein Kultivierender die Dinge nicht natürlich geschehen lassen? Wahre Kultivierung bedeutet, sich dem Maßstab von Dafa anzupassen, indem man es in allen Bereichen des Lebens gut macht. Siehst du nicht auch auf deinen Mann herab und behandelst ihn mit Verachtung?“

„Verachtung.“ Daran hatte ich nie gedacht. Ich hatte geglaubt, dass mein Mann und ich den Weg der Kultivierung gemeinsam gehen und einander niemals im Stich lassen würden. Ich fragte mich immer wieder, ob ich jemals ein Gefühl der Verachtung für ihn empfunden hatte.

Innerlich klammerte ich mich daran, wie gut er einmal war. Aber in seinem jetzigen Zustand hatte ich das Gefühl, dass er mich zurückhielt, mich blamierte, mich unter Druck setzte und meine Zukunft beeinträchtigte. Ich grollte wegen der Ungerechtigkeit. Ich glaubte nicht wirklich an das karmische Gesetz von Ursache und Wirkung. Die Schulden, die ich in früheren Leben angehäuft hatte, wollte ich nicht zurückzahlen und vergaß, dass ich eine Kultivierende war und dass ich für meine Opfer belohnt werden wollte. Habe ich auf diese Weise nicht am Meister und dem Fa gezweifelt und nicht dran geglaubt, dass die Vorkehrungen des Meisters die besten sind?

Als ich das alles erkannte, schämte ich mich. Was ist Kultivierung? Bedeutet es nicht, sich ständig zu erhöhen, immer reiner zu werden, sich in unserer Umgebung zu zügeln, das Fa als Anleitung für die eigenen Worte und Handlungen zu benutzen und sich von einem menschlichen zu einem göttlichen Wesen zu kultivieren?

Ich fand auch meinen grundlegenden Eigensinn: Ich sehnte mich nach einem schönen Leben in der menschlichen Welt und wollte, dass mein Mann sich um mich kümmerte und mich wertschätzte. Wie kann ich mich erfolgreich kultivieren, wenn ich diesen menschlichen Eigensinn nicht beseitige? Immer wieder konzentrierte ich mich darauf, dass mein Mann nicht mit dem Fa übereinstimmte, anstatt mich selbst auf meine Fehler zu untersuchen. Ich beschuldigte meinen Mann, nahm es ihm übel und wollte ihn ändern. Ich hatte den starken Wunsch, dass er sich erholte und wieder so wurde, wie er früher war, nur um meine Eitelkeit und meine egoistischen Wünsche zu befriedigen. Habe ich mit einer so starken Anhänglichkeit nicht das Unglück heraufbeschworen?

War das seltsame Verhalten meines Mannes, obwohl es durch seine Krankheit verursacht zu sein schien, nicht von den alten Mächten arrangiert? Doch das war mir nicht bewusst und ich hatte mich von all dem bewegen lassen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich die Tricks der alten Mächte nicht durchschauen. All die kritischen und verurteilenden Blicke meines Mannes, seine harten und übertriebenen Worte und Handlungen – sollten sie mich nicht mäßigen und mir helfen, mich zu kultivieren?

Ich erinnerte meinen Mann immer wieder daran, das Fa zu lernen und fleißig zu sein, aber er hörte nicht darauf. Das lag daran, dass die Worte, die ich sprach, nicht die Kraft des Fa hatten und seine wahre Natur nicht berühren konnten. Ich versäumte es, mich am Merkmal des neuen Kosmos auszurichten, nämlich zuerst an andere zu denken. Ich kultivierte mich nicht wirklich, um selbstlos zu werden. Mein Mann tat mir wirklich leid. Er musste viel Leid ertragen, aber ich kultivierte mich nicht gut, sondern versuchte auch noch ihn zu ändern. War ich nicht vom Fa abgewichen?

Das Fa löste die Verwirrung in meinem Herzen auf. Als ich diese Erkenntnisse hatte, fühlte ich mich unbeschwert und erfrischt.

Erhöhung meiner Xinxing

Mein Mann und ich sind beide in zweiter Ehe verheiratet. Obwohl ich mich viele Jahre lang kultiviert habe und mich bemühte, meine Xinxing zu kultivieren, wenn Probleme auftauchten, hatte ich immer noch das Gefühl, dass ein Berg zwischen seiner Familie und mir lag, was mich sehr beunruhigte, und ich konnte die Ursache nicht herausfinden.

Meine Schwiegermutter hatte sich das Becken gebrochen und musste sich einer großen Operation unterziehen. Nach der Operation pflegten wir sie abwechselnd. Mein Mann hat drei ältere Schwestern. Seine älteste Schwester und ich waren in einer Gruppe. Wir hatten drei Nächte hintereinander Pflegedienst und ruhten uns drei Nächte lang aus. In unseren Nächten machte die Schwester die erste Hälfte der Nacht und ich die zweite Hälfte. Tagsüber musste ich dennoch weiterhin mein Geschäft führen.

Nachdem meine Schwiegermutter aus dem Krankenhaus entlassen worden war, ging ich gleich nach der Arbeit zu ihr nach Hause, um sie zu pflegen, und blieb, bis sie ins Bett ging. Das erschöpfte mich. Zwischen der Pflege und der Leitung meines Unternehmens hatte ich kaum Zeit zum Durchatmen. Obwohl mein Mann sich selbst versorgen und einfache Hausarbeiten erledigen konnte, war unser Haus ein einziges Chaos. Ich hatte keine Zeit, die Übungen zu machen und war schläfrig, wenn ich das Fa lernte. Alles kam mir wie eine Katastrophe vor.

Jeden Tag überlegte ich, was ich für ein köstliches Essen für meine Schwiegermutter kochen könnte, wobei ich versuchte, die Mahlzeiten nicht zu wiederholen. Trotz all meiner Bemühungen behandelte mich meine älteste Schwägerin immer noch kalt und machte manchmal spitze Bemerkungen. Ich fühlte mich zutiefst ungerecht behandelt. Zwar sagte ich nichts mehr, aber innerlich fühlte ich mich unausgeglichen und mein Groll wuchs. Ich dachte: „Dein Bruder ist schon seit vielen Jahren in dieser Situation. Ich habe mich um ihn gekümmert und euch nie Schwierigkeiten gemacht. Ich musste auch Geld verdienen, um die Familie zu unterstützen. Ihr habt das Haus und das Geld der Eltern übernommen, und ich bin am Rande des Zusammenbruchs. Aber ihr seid immer noch pingelig und kritisiert mich.“ Nach außen hin waren wir alle höflich, und niemand sprach offen über diese Themen, aber ich spürte eine unsichtbare Mauer zwischen uns.

Meine zweite und dritte Schwägerin schlugen später vor, eine Betreuungsperson einzustellen, aber meine älteste Schwägerin lehnte dies entschieden ab. Ihre Argumentation war, dass sich keine Pflegekraft besser um ihre Mutter kümmern könne als eine Tochter, und dass 3.000 Yuan (ca. 370 €) im Monat zu viel seien. Vor allem wenn man bedenkt, wie hart ihre Eltern arbeiten mussten, um dieses Geld zu sparen. Sie rief mich sogar eines Abends gegen 22 Uhr an und sagte: „Du verdienst nicht viel Geld in deinem Geschäft. Warum wechseln wir uns nicht bei der Pflege von Mutter ab? Wir zahlen demjenigen, der es macht, 100 Yuan pro Tag. Du und ich können eine Schicht übernehmen. Ich mache mehr, und du weniger.“

Ich wusste gar nicht, was ich darauf antworten sollte. Es ist zwar richtig, sich den Eltern gegenüber respektvoll zu verhalten, aber ich musste mich auch um meinen Mann kümmern. Tagsüber musste ich das Geschäft führen, und ich tat schon mein Bestes, um alles unter einen Hut zu bringen. Ich konnte diese unsichtbare Mauer zwischen meiner ältesten Schwägerin und mir immer noch nicht auflösen. Ich war verbittert und müde und hatte das Gefühl, dass ich nicht weitermachen konnte. Nach unserem Gespräch weinte ich.

Ich dachte mehr über die Situation aus Sicht des Fa nach. Wie sollte ich als Kultivierende mit all dem umgehen? Würde ein göttliches Wesen weinen, sich müde fühlen, sich ungerecht behandelt fühlen oder nachtragend sein? Nichts geschieht ohne Grund. Ich prüfte mich und fragte mich: „Was will ich wirklich?“ Ich dachte daran, wie ich am Tag zuvor zum Haus meiner Schwiegermutter geeilt war, wie ich gestolpert und hingefallen war und mir das Bein aufgeschürft hatte. Weshalb hatte ich es so eilig gehabt? Jeden Tag rannte ich zwischen dem Laden, dem Haus und dem Haus meiner Schwiegermutter hin und her. Warum war mir, nachdem ich so viel hergegeben hatte, nicht nur niemand dankbar und warum wurde ich auch noch kritisiert?

Plötzlich wurde mir klar, dass das an meiner Anhaftung an mein Ego lag. Ich musste mich beruhigen. Als ich mich selbst prüfte, war ich schockiert: Ich wollte, dass andere mich lobten. Ich wollte, dass die Nachbarn sagten: „Sie ist bemerkenswert, fähig und so respektvoll“. Ich sprach davon, das Fa zu bestätigen, aber in Wirklichkeit bestätigte ich mich selbst, indem ich damit prahlte, dass ich eine starke Frau war, die Geschäft, Familie, Schwiegereltern und Beziehungen gut managte.

Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass ich an persönlichen Interessen haftete. Als mein Schwiegervater verstorben war, belief sich der Gesamtwert seiner Ersparnisse und des Hauses auf mehrere hunderttausend Yuan und mein Mann war sein einziger Sohn. Diese Erkenntnis erschreckte mich erneut. Ich bin eine Kultivierende, aber ich hegte solch schmutzige menschliche Anhaftungen. Ich musste mich kultivieren. Der Meister hatte mir die einmalige Gelegenheit gegeben, Falun Dafa zu praktizieren. Was für ein Glück ich doch hatte! Als ich meinen Egoismus, mein Eigeninteresse und meine Sentimentalität losließ, brach die Mauer, die zwischen uns stand, lautlos zusammen. Mein Herz füllte sich mit Freude und mein Groll und meine Beschwerden verschwanden.

Am nächsten Nachmittag kochte ich etwas Rindfleisch und brachte es meiner Schwiegermutter. Meine älteste Schwägerin sagte: „Du brauchst morgen Abend nicht zu kommen. Kümmere dich einfach um meinen Bruder.“ Ich sagte: „Schwester, du bist schon über sechzig und nicht bei bester Gesundheit. Überanstrenge dich nicht mit der Pflege von Mutter. Da die anderen vorgeschlagen haben, eine Betreuungsperson einzustellen, werde ich einen Teil der monatlichen Kosten übernehmen.“

Sie sagte: „Mutter hat noch Geld. Du brauchst nicht für eine Pflegekraft zu bezahlen. Ich antwortete: „Wenn es nötig ist, werde ich mich beteiligen. Gute Gesundheit kann man nicht mit Geld kaufen. Als dein Bruder ins Krankenhaus eingeliefert wurde, hatte ich das Gefühl, dass alles auf dieser Welt wie vorbeiziehende Wolken ist. All unsere Kämpfe sind nur ein Traum. Und was das Erbe der Eltern angeht, so will ich keinen einzigen Cent.“

Sie sah mich schockiert an. Ich lächelte und sagte: „Ich mache mich jetzt auf den Weg. Ich komme Mutter besuchen, wenn ich Zeit habe.“ Als ich zur Tür hinausging, spürte ich eine große Erleichterung. Ich fühlte mich leicht und frei, so als ob ich fliegen könnte. Was mir wie ein unüberwindliches Hindernis vorgekommen war, löste sich in dem Moment auf, als ich Ruhm, Interesse und Sentimentalität losließ. Kultivierung ist wirklich wunderbar.

Ich habe das große Glück, mich im Falun Dafa kultivieren zu können. Ich fühle mich geehrt und bin dem Meister und Dafa dankbar. Ich bin auch all den Freunden, Verwandten, Nachbarn und Kunden dankbar, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Dank ihnen konnte ich mich in dieser rauen Umgebung – wie eine Pflaumenblüte im Schnee – abhärten.