(Minghui.org) Ein 63-jähriger Einwohner der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, wurde am 25. März 2025 im Geheimen zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Seine Frau wurde am 15. Mai ebenfalls festgenommen, weil sie sich um Gerechtigkeit für ihn bemüht hatte.

Der ehemalige Metallurgie-Ingenieur Xu Weidong, geboren im August 1961, wurde am 26. November 2023 verhaftet. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Wenjiang erhob im November 2024 Anklage gegen ihn und drohte ihm eine hohe Strafe an, falls er sich weigere, seine „Schuld“ einzugestehen. Xu bestand auf seiner Unschuld und weigerte sich, die Anklageschrift zu unterschreiben.

Der Antrag seiner Frau, Sun Fenghua, ihn als Familienverteidigerin vertreten zu dürfen, wurde vom Bezirksgericht Wenjiang wiederholt abgewiesen. Sie beauftragte daraufhin einen Anwalt, doch die örtliche Justizbehörde drohte ihm und legte ihm nahe, auf keinen Fall einen Falun-Dafa-Praktizierenden zu verteidigen.

Das Bezirksgericht Wenjiang informierte Sun nicht über den aktuellen Stand des Falles ihres Mannes. Am 21. April 2025 erfuhr sie, dass er im Geheimen vor Gericht gestellt und zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. Als sie beim Gericht anrief, wurde ihr gesagt, dass das Urteil am 25. März 2025 gefällt worden sei. Als sie um eine Kopie des Urteils bat, wurde ihr gesagt, dass nur der Angeklagte das Dokument erhalten könne. Ihr Antrag auf Einsicht in die Prozessakte wurde ebenfalls abgelehnt.

Zwei Tage später begab sich Sun zum Bezirksgefängnis Wenjiang, wo man ihr jedoch verwehrte, ihren Mann zu besuchen. Ein Wärter behauptete, der Fall unterliege dem Staatsgeheimnis und Familienbesuche seien nicht erlaubt. Außerdem werde Xu in einer Woche in das Gefängnis Jiazhou (vormals als Gefängnis Wumaping bekannt) verlegt, was hinsichtlich Familienbesuchen eine Wartezeit von drei Monaten nach sich ziehe.

Daraufhin reichte Sun einen Antrag zur Wiederaufnahme des Verfahrens gegen ihren Mann sowie eine Beschwerde gegen die Staatsanwaltschaft des Bezirks Wenjiang und das Bezirksgericht Wenjiang ein. Als sie am 15. Mai 2025 von der Arbeit nach Hause kam, wurde sie vor ihrer Wohnungstür festgenommen und in die Haftanstalt Wenjiang überstellt.

Einzelheiten zur Verhaftung und Anklageerhebung

Das Ehepaar Xu und Sun wurde am 26. November 2023 kurz nach 16 Uhr verhaftet. Beamte der Polizeistation Liucheng beschlagnahmten ihren Computer, ihren Drucker und ihre Falun-Dafa-Bücher. Die Polizei hatte das Ehepaar ins Visier genommen, weil sie mit anderen Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten.

Sun wurde am 7. Dezember 2023 freigelassen, Xu jedoch im Untersuchungsgefängnis Yongsheng in Verwaltungshaft genommen. Wenige Stunden später verschärfte die Polizei die Haft mit der Begründung, er sei ein „Wiederholungstäter“. Xu hatte zuvor eine zehnjährige Haftstrafe von Mai 2002 - Mai 2012 verbüßt, weil er Fernsehsignale abgefangen hatte, um Programme auszustrahlen, die die Hasspropaganda gegen Falun Dafa entlarvten.

Die Polizei übergab den Fall am 14. Dezember 2023 an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Wenjiang. Eine Woche später erließ Staatsanwalt Liu Xu einen formellen Haftbefehl gegen Xu. Der Beamte Huang Kai forderte Sun telefonisch auf, sich auf dem Polizeirevier zu melden, um den Haftbefehl zu unterzeichnen. Sun ging dorthin, wurde aber gezwungen, das Datum des Haftbefehls vom 21. Dezember auf den 26. November 2023 (den Tag der Verhaftung) zu ändern.

Am Abend des 23. Dezember 2023 war ein Beamter zum Haus des Ehepaars gekommen und hatte das elektrische Vierrad von Xu weggefahren. Der Beamte behauptete, das Vierrad sei ein „Beweismittel“, und müsse beschlagnahmt werden.

Die Beamten Huang, Zheng Qingbo und Ma Huajun brachten Xu am 25. Dezember 2023 aus dem Gefängnis Yongsheng zurück in ihre Polizeistation. Sie zwangen ihn, neben seinem Vierrad zu stehen und sich fotografieren zu lassen. Am 21. Februar 2024 reichten sie die „neuen Beweise“ bei der Staatsanwaltschaft ein.

Staatsanwalt Liu erhob im November 2024 Anklage gegen Xu und drohte ihm eine hohe Strafe an, falls er sich weigere, seine „Schuld“ einzugestehen. Xu bestand auf seiner Unschuld und weigerte sich, die Anklageschrift zu unterschreiben.

Sun reichte beim Bezirksgericht Wenjiang Anträge ein, um die Rechtsgrundlage für seine Anklage zu erfahren und die von der Polizei vorgelegten Beweise gegen ihn neu bewerten zu lassen. Außerdem reichte sie eine Strafanzeige beim Obersten Volksgerichtshof und bei der Obersten Volksstaatsanwaltschaft ein. Es ist unklar, wen sie als Angeklagte benannte. Das Oberste Gericht antwortete ihr, sie solle ihre Anzeige bei den zuständigen Stellen einreichen, die direkt für solche Angelegenheiten zuständig seien. Das tat sie, nachdem ihr Mann vor Gericht gestellt und im Geheimen verurteilt worden war, woraufhin sie ebenfalls verhaftet wurde.

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