(Minghui.org) Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende!

Durch die neue Verfolgungskampagne der KP Chinas, durch die transnationale Repression, die bereits im Sommer 2024 bekannt geworden ist, ist die Fa-Berichtigung nach meiner Wahrnehmung in eine neue Phase eingetreten.

Bereits im Juni 2024 hat uns der Meister in dem Jingwen „Die Drangsale, denen Dafa ausgesetzt ist“ erklärt:

„Die Drangsale, denen Dafa ausgesetzt ist, enden im Grunde genommen nicht, nur weil es sich um eine andere Region handelt. Sie manifestieren sich lediglich anders. Während Dafa den Drangsalen ausgesetzt ist, werden auch Lebewesen ausgewählt, die am Ende bleiben und diejenigen, die aussortiert werden, dazu zählen auch die Dafa-Schüler, die es schaffen können, und diejenigen, die es nicht schaffen.“ (Die Drangsale, denen Dafa ausgesetzt ist, 05.06.2024)

Diese Zeilen machten mir zum Teil Angst, weil ich in meiner Kultivierung in verschiedenen Bereichen der drei Dinge bei Weitem nicht so fleißig war, wie ich denke, dass ich es sein könnte oder vielleicht sogar sollte. Die Zeilen wirkten auf mich wie ein Stockschlag und ich habe verstanden, dass es für mich jetzt essentiell wird, ob ich in den für mich sichtbaren mangelhaften Bereichen aufholen kann.

Im August 2024 begann für mich schon die „Shen-Yun-Zeit“ mit der Vorbereitung der verschiedenen Marketing-Unterlagen wie Flyer, Broschüren und so weiter. Rückblickend sehe ich ganz klar: Immer wenn ich mehr Zeit mit Arbeiten für die Errettung der Lebewesen verbringe, hilft es mir, wieder klarer zu werden. Es fällt mir dann leichter, auf meine menschlichen Anhaftungen zu verzichten. Im Zuge dieses Prozesses erkannte ich, dass ich zu dieser Zeit nicht mit der Fa-Berichtigung Schritt gehalten hatte. Ich hatte einige verzögerte Aufgaben nachzuholen, weswegen ich Druck spürte und mich schwer fühlte, als müsste ich etwas Zusätzliches leisten.

In meiner Wahrnehmung kam dieses Gefühl der Schwere vom Leiden der Lebewesen, für die ich verantwortlich bin. Diese Lebewesen warten auf die Errettung, aber da ich mich nicht bewegt hatte, konnten sie sich nicht positionieren und litten unter der Verfolgung durch die alten Mächte. Der Meister erklärt uns im Fa, dass das Böse überall da aufgelöst wird, wo wir die wahren Umstände erklären.

Ich verstehe, dass die Erklärung der wahren Umstände ein wichtiger Beitrag ist, um die bösen Faktoren, die das Karma der Lebewesen ausnutzen und die Errettung stören, zu beseitigen. Umso wichtiger ist es, dass ich mit der Fa-Berichtigung Schritt halte.

Mich wesentlich verändern

In diesem Jahr ist Wien seit 2017 erstmals wieder Gastgeber für Shen Yun. Als wir in dieser Saison anfingen, in Wien am Verkaufsstand Tickets zu verkaufen, zum Beispiel in Einkaufszentren, in denen wir auch in den Anfangsjahren der Shen-Yun-Aufführungen in Österreich gestanden waren, kamen viele Erinnerungen hoch. Wie schwer war es damals gewesen, Tickets zu verkaufen – so viele Jahre lang. Wie schwer war es gewesen, zu Hause alles gut mit meinem damals kleinen Sohn zu organisieren und wie schwer war es gewesen, am Verkaufsstand zu stehen. Es gab viele Ängste und Schwierigkeiten, mit den Leuten zu reden. In meiner Erinnerung kann ich es am besten mit „Wie durch den Fleischwolf gedreht“ beschreiben.

Neben diesen Erinnerungen musste ich auch an die damaligen Hürden bei der persönlichen Kultivierung denken, die zum Teil riesig waren. Einige davon habe ich mittlerweile von der Wurzel her eliminiert, aber einige nicht wie mein Problem mit dem Essen und dem Gewicht oder auch mein Unvermögen, bei den Übungen physische Leiden zu ertragen. Diese Erkenntnis traf mich mitten ins Herz, da ich ja wusste, dass ich es endlich schaffen musste! Das war kurz vor dem Neujahr. In Verbindung mit dem Fa, das uns der Meister im Laufe des Jahres erklärte, und mit dem Fortschritt der Fa-Berichtigung beschloss ich, dass ich im neuen Jahr diese alten Mängel endlich beseitigen musste.

Ich überlegte, wie ich es schaffen könnte. Ich musste etwas beim Nach-innen-Schauen übersehen haben. Bei einem gemeinsamen Fa-Lernen mit der Gruppe bekam ich bei der folgender Stelle im „Zhuan Falun“ einen Hinweis:

„Dass du hier sitzt, bedeutet aber noch nicht, dass du schon ein Kultivierender bist. Erst wenn in deinen Gedanken eine grundsätzliche Veränderung stattgefunden hat, können wir dir das geben, und nicht nur das. Später werdet ihr begreifen, was ich euch allen gegeben habe.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 9)

Jetzt verstand ich es ganz klar – ich konnte diese Mängel nicht beseitigen, weil ich insgeheim immer noch daran hing und versuchte, das Problem zu lösen. Dabei ging es nicht darum, das Problem zu lösen – es ging darum, dass ich mich grundsätzlich verändern musste. Mein Gedankenkostüm hielt mich gefangen in der Version, die ich nun mal jetzt war. Ich musste jemand anders werden. Oder besser gesagt, ich musste einfach dieses Gedankenkostüm grundsätzlich hinter mir lassen. Also entschloss ich mich dazu, diese Anteile von mir loszulassen und mich grundsätzlich zu verändern.

Früher dachte ich daran, egoistisch zu sein, eigensinnig auf etwas zu sein und unbedingt etwas haben zu wollen. Ich hatte vor meinem geistigen Auge ein Bild von einem sturen Kind, das einfach auf etwas beharrt. Aber jetzt verstehe ich, dass egoistisch zu sein auf dieser Ebene bedeutet, alles mit meinen Gedanken einzufärben, die eben von den Anschauungen, Eigensinnen und verschiedenen Emotionen und Gefühlen stammen. Oder auch dem Selbstbild, das ich mir zu der Frage gemacht habe, wer ich bin. Dabei ist das nur eine Rolle, die ich in diesem Leben aufgrund von schicksalsbedingten Faktoren eingenommen habe. Sie haben vom Wesen her nichts mit meinem wahren Selbst zu tun. Solange ich diese Art meines Verhaltens nicht klar erkennen und loslassen kann, kann ich mich nicht grundsätzlich verändern.

Eine Prüfung, ob ich auf meine Angst verzichten kann

Die negativen Berichte der New York Times haben mit der Zeit immer höhere Wellen geschlagen und verschiedene Medien in der Schweiz und Deutschland negativ beeinflusst. Das war eine herausfordernde Zeit für den Ticketverkauf in Wien und somit gab es Spannungen und Druck. Als ich eines Tages vom Verkaufsstand nach Hause fuhr (es war ungefähr eine Woche vor den Aufführungen in Wien) rief mich jemand unter einer unbekannten Nummer an. Normalerweise scheute ich mich sehr, bei unbekannten Nummern abzuheben, aber dieses Mal tat ich es einfach.
Eine Dame von einem österreichischen Medium war dran. Sie war sehr freundlich und befragte mich zu verschiedenen Dinge hinsichtlich Shen Yun in Österreich und den österreichischen Falun Dafa Verein als Veranstalter. Ich erzählte ihr von dem Beginn der Verfolgung in China, warum die KP Chinas Falun Dafa verfolgt und warum sie Shen Yun zu sabotieren versucht. Auch über den Organraub klärte ich sie auf und was es bedeutet, Falun Dafa zu praktizieren.

Sie war bei einigen Dingen positiv überrascht und es hatte für mich den Anschein, dass sie einiges verstanden hatte. Als wir quasi „fertig“ waren, stellte sie mir die Frage, wie ich zu den Vorwürfen der New York Times in Bezug auf Shen Yun stehen würde. In dem Moment schnürte es mir den Hals zu und ich spürte einen Schlag in meiner Magengrube. Ich bemühte mich, klar zu bleiben, und erzählte ihr, dass ich seit mehreren Jahren dabei mithelfen würde, Shen Yun nach Österreich zu bringen. Ich könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen und würde sie als gemeine Lügen wahrnehmen, eben als eine Strategie der KPCh, welche die New York Times als Sprachrohr nutzt, um Shen Yun und Falun Dafa zu schaden.

Sie bedankte sich und wollte schon auflegen, da fragte ich sie, ob sie mir vielleicht nochmal ihren Namen sagen würde, damit ich ihr später noch einige Details per E-Mail zukommen lassen konnte. Sie gab mir ihren Namen und wir beendeten das Gespräch.

Kurz darauf kam ich zuhause an, konnte aber noch nicht hineingehen. So parkte ich vor dem Haus und kam ein bisschen zu Ruhe. Ich hatte irgendwie noch Angst und hoffte, dass ich ihr nicht zu viel erzählt hatte, was sie vielleicht irgendwie gegen Shen Yun oder Falun Dafa ausnutzen konnte. Aus Angst schoss mit sogar der Gedanke durch den Kopf, den anderen nicht zu sagen, dass sie mich angerufen hatte. Aber ich hatte den Gedanken noch nicht beendet, da sagte eine Stimme in meinem Kopf: „Ja genau, und wenn sie dann berichtet, dann hast du nichts davon gewusst, gell?“ Ich lachte mich selbst aus beziehungsweise ich lachte über meine Angst. Ich hatte gesagt, was ich ihr sagen musste und wie es tatsächlich ist. Nur wenn ich aufrichtig handle, ist es richtig. So ging ich ins Haus und erzählte meinem Mann davon. Am Abend setzte ich mit anderen Praktizierenden zusammen und wir verfassten eine E-Mail an die Dame.

Sie bedankte sich dann für die Mail, danach hörte wir einige Tage nichts von ihr. Wir dachten schon, sie würde nichts mehr berichten, aber einen Tag vor der Aufführung meldete sie sich bei mir per E-Mail. Sie sei ein paar Tage in Urlaub gewesen, würde aber am darauffolgenden Tag einen Artikel veröffentlichen. In meinem Herzen gab ich der Ungewissheit bzw. der Angst keinen Raum mehr. Es ging nur um die Errettung der Lebewesen. Selbst wenn sie einen schlechten Artikel schreiben würde, würde das aufrichtige Feld von uns es nicht zulassen, dass dadurch Lebewesen zu Schaden kommen würden. Ich wünschte mir aus tiefem Herzen, dass sie sich gut positioniert, damit auch sie in Zukunft Glück haben kann.

Am nächsten Tag erschien der Artikel. Sie machte darin viel Werbung für Shen Yun und für Falun Dafa. In dem Artikel waren auch Stellen aus dem Artikel in der New York Times und Vorwürfe zitiert, jedoch verwies die Autorin darauf, dass sich der Veranstalter von diesen Vorwürfen distanziere.

Die Aufführungstage begannen und es galt, noch viele Herausforderungen zu meistern. Doch mit dem Fokus auf die Errettung der Lebewesen und dem ständigen Vorsatz, dem Ego keinen Raum zu geben, gelang es mir, mit gehissten Segeln ruhig durch den heftigen Sturm zu steuern. Zwar ziemlich erschöpft – doch alles, was wir verlieren, ist letztlich nur das, was wir ohnehin ablegen sollten.

Ich danke dem verehrten Meister. Dank auch an die Mitkultivierenden.