(Minghui.org) Während ich mich darauf konzentrierte, die drei Dinge der Falun-Dafa-Praktizierenden gut zu machen, gab es oft Konflikte mit Mitpraktizierenden. Dann schaute ich jeweils nach innen, was mir dabei half, meine Xinxing zu erhöhen. Ich weiß, dass diese Konflikte vom Meister arrangiert wurden, damit ich meine Anhaftungen loslassen und mich in meiner Kultivierung verbessern konnte. Ich habe bemerkt, dass der Neid allgegenwärtig ist. Das ist für uns Kultivierende äußerst gefährlich und kann enormen Schaden anrichten.
Im Folgenden möchte ich mich über dieses Thema mit meinen Mitpraktizierenden austauschen und über meine Erfahrungen beim Nach-innen-Schauen berichten.
Der Neid ist allgegenwärtig
Menschliche Gesinnungen haben ihren Ursprung. Nach meinem Verständnis resultieren Hass und die Neigung, sich zu beklagen, auf andere herabzuschauen, etwas für ungerecht zu halten, andere zu kritisieren und sich über andere zu beschweren, aus dem Neid. Viele Praktizierende haben noch solche Anhaftungen, woraus klar ersichtlich ist, wie bösartig der Neid ist.
Als örtliche Praktizierende auf alle möglichen Arten von Verfolgung stießen, deckten sie dabei ihre Anhaftungen auf. Aber warum blieben sie über eine lange Zeit in ihren Drangsalen des Krankheitskarmas stecken? Ein Grund dafür liegt darin, dass sie dem Neid, den es abzulegen galt, zu wenig Beachtung schenkten. Diese Anhaftung liegt tief verborgen; sie ist bereits zu unserer zweiten Natur geworden, sodass er kaum wahrgenommen werden kann. In einer anderen Dimension manifestiert er sich als eine solide Materie, Marmor gleich. Die Kultivierenden lassen sich leicht von ihm manipulieren und betrachten ihn sogar als ihre eigenen Gedanken. In den letzten Jahren habe ich in meiner Kultivierung diesem Thema mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Je mehr ich darauf achte, desto deutlicher kann ich seine allgegenwärtige Erscheinung wahrnehmen.
Der Neid hindert uns daran, uns den Eigenschaften des Kosmos anzugleichen, da er das genaue Gegenteil ist. Viele Anhaftungen wie sexuelle Begierden und Angst resultieren aus dem Neid. Er ist äußerst hartnäckig. Solange wir ihn nicht vollständig beseitigt haben, wird er immer wieder auftauchen. Im Laufe der Zeit kann er jedoch schwächer werden. Ich habe mich immer wieder ermahnt, dass ich diese wirklich schlimme Anhaftung beseitigen muss. Dadurch ist meine Geisteshaltung unmerklich friedlicher geworden.
Ich bin eher introvertiert, und in einer gesunden, traditionellen Familie aufgewachsen. Die meisten Menschen, die mit mir zu tun hatten, bezeichneten mich als eine kultivierte Person. Selbst mein Beruf ist mit der traditionellen Kultur verbunden. Als ich jedoch angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurden mir die negativen Aspekte des sogenannten „kultivierten“ Verhaltens immer mehr bewusst. Ich gehöre zu der Gruppe von Menschen, von denen der Meister sagt, sie hätten „asiatischen Neid“ .
Meine Persönlichkeit zeigt die Negativität von innerem Groll. Wenn ich mich nicht gut kultiviere und stattdessen nach außen schaue, nähre ich sogar den Hass, und es fällt mir schwer, Toleranz zu üben. Das ist der Neid, der schon zu meiner zweiten Natur geworden ist. Als Kultivierende muss ich bedingungslos nach innen schauen und ein starkes Hauptbewusstsein bewahren, damit ich ihn beseitigen kann.
Nach innen schauen und den Neid beseitigen
In der ersten Hälfte dieses Jahres kam mir zu Ohren, dass eine mir bekannte Praktizierende Krankheitskarma durchmachte. Ich beschloss, sie zu besuchen, in der Hoffnung, ihr helfen zu können, ihre aufrichtigen Gedanken zu stärken, damit sie die Drangsal schnell überwinden könnte. Eine Praktizierende begleitete mich. Da uns ihre Adresse nicht bekannt war, suchten wir eine Mitpraktizierende auf, die uns dorthin führen sollte. Schließlich weigerte sich die Praktizierende, uns zu empfangen und ließ uns ausrichten, dass bereits jemand mit ihr das Fa gelernt habe.
In der Tat hatte ich damit gerechnet, dass die Praktizierende uns vielleicht abweisen würde. Mir wurde gesagt, dass sie möglichst wenige Praktizierende über ihre schwierige Situation einweihen wollte. So blieb uns nichts anderes übrig, als nach Hause zu gehen. Auf dem Heimweg fuhr ich mit dem Fahrrad sehr schnell. Plötzlich verfing sich mein Lenker in einem grünen Schutznetz am Straßenrand, und ich stürzte samt Fahrrad zu Boden. Ich stand sofort auf, wischte mir den Schmutz ab und fuhr nach Hause.
In der Nacht begann mein Knöchel zu schmerzen. Das veranlasste mich, nach innen zu schauen, um meine Xinxing zu überprüfen: „Hat sich mein Herz bewegt, als die Praktizierende mich nicht sehen wollte? Eigentlich war ich doch ungerührt geblieben; aber warum war dieser Unfall passiert? Warum war ich so schnell gefahren, dass ich nicht rechtzeitig bremsen konnte?“
Ich kannte diese Praktizierende ziemlich gut, und wir haben schon oft zusammen das Fa bestätigt. Manchmal lernten wir auch gemeinsam das Fa, wobei der Meister für uns Gelegenheiten arrangierte, uns in der Kultivierung zu erhöhen. Aber ich hatte es versäumt, die Gelegenheit, meine Anhaftungen loszulassen, wahrzunehmen und nach außen geschaut, anstatt mich selbst zu kultivieren. Ich hatte mich nur auf diese oder jene Anhaftung meiner Mitpraktizierenden konzentriert, und sie stets in einem barschen Ton auf ihre Probleme hingewiesen. Anstatt ihr mit Güte zu begegnen, übte ich Kritik und sprach in einem anklagenden Ton, was ihr Unbehagen bereitete. Wie sollte sie da meine Worte akzeptieren können?
Wir hatten es beide versäumt, uns selbst zu kultivieren und die vom Meister geschaffenen Gelegenheiten, nach innen zu schauen und uns zu verbessern, verpasst. Ich hatte oft nach außen geschaut, wodurch sich eine negative Substanz gebildet hatte. Diese negative Substanz war der Neid. Als meine Mitpraktizierende mit Krankheitskarma konfrontiert wurde, dachte ich, dass es von ihrem hartnäckigen Festhalten an ihren Anhaftungen kam. In Wirklichkeit war ich diejenige, die ihre Anhaftungen nicht losgelassen und aus Überheblichkeit heraus gedacht hatte, ich könnte ihr helfen.
Die Kraft des Fa kann ihr helfen, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. Wenn Mitpraktizierende Schwierigkeiten durchmachen, sollten wir ihnen beistehen und die Verfolgung durch das Böse auflösen. Mein Blick nach außen und somit mein Handeln gegen das Fa waren in Wirklichkeit ein Ausdruck von Neid.
Als diese verborgenen Anhaftungen zutage traten, wurde mein Kopf klar. Während ich sie entschlossen ablehnte, konnte ich spüren, wie die von mir geschaffene degenerierte Materie nach und nach abnahm.
Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich mich nicht mehr auf ihre Probleme fokussieren sollte.
Der Meister hat uns gelehrt:
„Ein Kultivierender ist stets dabei, sich selbst zu kultivieren, […]“ (Ein Grußschreiben an die europäische Fa-Konferenz, 05.11.2016).
So begann ich, mich selbst zu kultivieren und nach innen zu schauen. Dabei entdeckte ich viele Anhaftungen, wie zum Beispiel die Anhaftung an mich selbst, andere geringzuschätzen, Prahlerei und mangelnde Mundkultivierung. Mein Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, resultierte ebenfalls aus dem Egoismus und war ein Ausdruck von Neid.
Der Fahrradunfall hatte sich ereignet, weil ich meinen Neid noch nicht abgelegt hatte. Aufgrund meiner Anhaftungen fand das Böse einen Vorwand, sich einzumischen, und hatte mich zu Fall gebracht. Nachdem ich meine Anschauungen korrigiert hatte, wurde es in meinem Inneren hell.
Während ich aufrichtige Gedanken aussendete, um den Neid zu beseitigen, verstand ich, dass ich nur durch solide Kultivierung in der Lage bin, die Lebewesen zu erretten. Wenn ich mich nicht gut kultiviere, bin ich auch keine Stütze für meine Mitpraktizierenden. Deshalb muss ich mich in meiner Kultivierung erhöhen und mit meinen Mitpraktizierenden einen Körper bilden.
Den Neid weiterhin ablegen und durch Dankbarkeit ersetzen
Mehr als zwei Monate sind inzwischen vergangen, in denen meine Anhaftung an diese Praktizierende allmählich verblasste. Ich denke nicht mehr ständig daran, dass sie Krankheitskarma erleidet. Eines Tages sagte eine Praktizierende zu mir: „Egal was passiert, treibe es nicht ins Extrem. Wenn eine Mitpraktizierende mit Krankheitskarma konfrontiert ist, sollten wir sie – falls nötig – besuchen. Früher hat sie es vermieden, zu vielen Leuten davon zu erzählen, aber jetzt wissen es alle.“
Nachdem sich die Praktizierende verabschiedet hatte, stieg abermals Groll in mir auf. Ich dachte: „Am Anfang wurde ihr eine solch gute Gelegenheit geboten, sich selbst zu kultivieren. Je mehr sie sich dagegen gesträubt hatte, es anderen mitzuteilen, desto mehr hätte sie sich dem stellen sollen. Hätte sie sich tatsächlich durch solides Praktizieren wahrhaftig kultiviert, umso eher hätte sie ihre illusorischen Krankheitssymptome vielleicht überwinden können. Geht es bei der Kultivierung nicht darum, gegen den Strom zu schwimmen?“
Am Nachmittag besuchte mich eine andere Praktizierende, und ich teilte ihr meine Gedanken mit. Daraufhin meinte sie: „Auch wenn dem so ist, sollten wir unseren Mitpraktizierenden gegenüber Toleranz üben. Wer kann sich schon auf einmal gut kultivieren?“ Erst da wurde mir klar, dass ich nicht tolerant, also nicht gütig war. Zeigte sich da nicht wieder der Neid, wenn ich mich über die Praktizierende beschwerte? Der Neid hatte mich daran gehindert, mich den Eigenschaften des Kosmos anzugleichen.
In jener Nacht dachte ich in aller Ruhe darüber nach, warum ich keine Toleranz hatte. Wenn ich auf meinen Kultivierungsweg der letzten zehn Jahre zurückblicke, waren mir Praktizierende zu verschiedenen Zeiten beigestanden. Sie begleiteten mich beim Fa-Lernen und halfen mir beim Überwinden aller Stolpersteine auf meinem Weg. Besonders die größeren Schwierigkeiten hatte ich nur dank der Fürsorge des Meisters und mit der selbstlosen Hilfe anderer Praktizierender gemeistert. Sie waren so selbstlos und gütig, und hatten mir kein einziges Mal Vorwürfe gemacht oder sich beklagt. Sie alle kultivierten sich selbst.
Mit dieser Erkenntnis kam Dankbarkeit in mir auf, sodass mir die Tränen übers Gesicht liefen. Die Güte und Barmherzigkeit eines jeden einzelnen Mitpraktizierenden erschienen vor meinen Augen. Waren sie nicht alle ein Spiegel für mich? Hatten sie mir nicht aufgezeigt, dass ich weit hinter ihnen zurücklag? In diesem Moment war ich von Demut und tiefem Frieden erfüllt. Die negative Seite der Praktizierenden war wie weggewischt. Stattdessen war ich voller Güte und Dankbarkeit.
Kultivierung ist an sich schon schwer. Warum beklagte ich mich dann noch zusätzlich über diese Praktizierende? Während unserer Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung treten Drangsale aufgrund von Störungen durch die alten Mächte auf. Nur wenn wir keine Barrieren zwischen den Praktizierenden errichten, können wir verhindern, dass das Böse einen Vorwand findet, um sich einzumischen. Entspricht das nicht dem Wunsch des Meisters?
Danke, Meister, dass Sie mir eine Leiter zum Himmel geschenkt haben. Ich muss sie wertschätzen!
Die obigen Erkenntnisse sind Auszüge aus meinen Kultivierungserfahrungen hinsichtlich der Beseitigung des Neids. Ich weiß, dass es noch viele Aspekte gibt, in denen ich mich nicht gut kultiviert habe, und dass ich mich in Zukunft noch fleißiger kultivieren muss.
Bitte korrigiert mich, wenn es Raum für Verbesserung gibt.
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