(Minghui.org) Vor Kurzem wurden drei Frauen in der Stadt Nanchang, Provinz Jiangxi, vom Bezirksgericht Xihu verurteilt, nur weil sie Falun Dafa praktizieren.

Die 62-jährige Liu Yongying wurde am 15. Juli 2025 zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten sowie einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.200 Euro) verurteilt. Die 68-jährige Li Fenyu und die 67-jährige Chen Dongmei wurden am 15. August 2025 zu einer Haftstrafe von jeweils drei Jahren und zwei Monaten sowie einer Geldstrafe von 7.000 Yuan (etwa 800 Euro) verurteilt.

Einzelheiten zu Lius Verfolgung

Liu wurde am 21. August 2024 von Beamten mehrerer Polizeistationen in ihrer Wohnung verhaftet. Ihr Mann und ihr Sohn (keine Praktizierenden) wurden ebenfalls festgenommen und bis 22 Uhr festgehalten.

Am darauffolgenden Tag brachten die Polizisten Liu in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Obwohl ihr Blutdruck über 200 mmHg betrug (der Normalwert beträgt 120 mmHg oder weniger), wurde sie drei Tage später in die zweite Haftanstalt der Stadt Nanchang überstellt.

Am 17. Juni 2025 stand Liu vor dem Bezirksgericht Xihu. Ihr Mann durfte nicht bei der Verhandlung dabei sein. Nach knapp einem Jahr Gefängnis war Liu so schwach, dass sie kaum in der Lage war, den Gerichtssaal zu betreten. Da sie schwere Fesseln trug, konnte sie sich nicht auf den Stuhl des Angeklagten setzen. Erst da erlaubte der Richter, dass ihr die Fesseln entfernt werden.

Zu den von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweismitteln zählten 138 Amulette mit Informationen zu Falun Dafa, die aus Lius Auto beschlagnahmt worden waren, sowie Gegenstände aus ihrer Wohnung, darunter 16 Falun-Dafa-Bücher und ein Porträt des Begründers von Falun Dafa.

Liu wies darauf hin, dass die 138 Amulette bei ihrer letzten Verhaftung am 2. April 2018 beschlagnahmt worden waren. Sie seien als Beweismittel für ihre Verurteilung zu zwei Jahren Haft verwendet worden, und der Staatsanwalt würde sie nun ein zweites Mal gegen sie verwenden. Außerdem sahen die Amulette abgenutzt aus und die Schriftzüge waren verblasst.

Ihr Anwalt verteidigte ihr verfassungsmäßiges Recht, Falun Dafa praktizieren zu dürfen und es weiterzuverbreiten. Dennoch verurteilte der Richter sie am 15. Juli 2025.

Vor ihrer jüngsten Verurteilung hatte Liu zwei Haftstrafen im Zwangsarbeitslager von insgesamt fünf Jahren abgeleistet. Dort wurde sie geschlagen, beschimpft, zwangsernährt und zur Verrichtung von unentgeltlicher Schwerstarbeit verdingt. Nach ihrer Festnahme im Jahr 2018 wurde sie zu zwei Jahren Haft verurteilt und musste im Gefängnis ähnliche Misshandlungen erleiden, wie während ihrer Haftzeit im Zwangsarbeitslager.

Als sie schließlich am 3. April 2020 entlassen wurde, war sie abgemagert, ihr Gesichtsausdruck stumpf und viele ihrer Zähne ausgefallen. Sie fand heraus, dass höhere Beamte im Mai 2018 ihren Arbeitgeber, die Verwaltungsfachschule Jiangxi gezwungen hatte, sie zu entlassen, obwohl sie 2015 und 2017 als „Mitarbeiterin des Jahres“ ausgezeichnet worden war. Später wurde ihr zudem die Rente aberkannt.

Liu Yongying vor der Verfolgung

Liu Yongying nach schweren Misshandlungen im Gefängnis

Einzelheiten zu Lis und Chens Verfolgung

Li, geboren im April 1957, und Chen, geboren im Oktober 1957, wurden am 3. April 2024 zusammen verhaftet, nachdem jemand sie angezeigt hatte, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten. Die an der Verhaftung beteiligten Beamten der Staatssicherheit des Bezirks Qingshanhu brachten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, die sich im Bezirksgericht Qingyunpu befand.

Der stellvertretende Leiter des Büro 610 der Stadt Nanchang stellte sich ihnen als Niu Xiaoqiang vor. Später erfuhren Li und Liu, dass sein richtiger Name Liu Zhibin lautete. Er stellte persönlich ein „Helferteam“ zusammen, das die beiden Frauen dazu bringen sollte, auf Falun Dafa zu verzichten. Sie mussten sich Videos anschauen, die Falun Dafa diffamierten, sowie Videos von anderen Falun-Dafa-Praktizierenden, die im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi gefoltert worden waren. Liu Zhibin drohte den beiden Frauen, sie ebenfalls zu foltern und verlangte später ihre Wohnungsurkunden im Austausch für ihre Freilassung gegen Kaution.

Am 13. März 2025 wurden Li und Liu erneut in Gewahrsam genommen, nachdem sie wegen des Verteilens von Informationsmaterialien zu Falun Dafa gemeldet worden waren. Sie wurden in die zweite Haftanstalt der Stadt Nanchang gebracht. Das Bezirksgericht Xihu hielt am 9. Juli 2025 eine Verhandlung gegen die beiden Praktizierenden ab und verurteilte sie am 15. August.

Es war nicht das erste Mal, dass die beiden Praktizierenden wegen ihres Glaubens ins Visier genommen worden waren. Nachdem ihr Mann im Dezember 1996 infolge Urämie verstorben war, wurde Li zur Witwe. Sie hatte Mühe, für ihre beiden kleinen Kinder zu sorgen und ihre Schulden abzuzahlen. Infolgedessen verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Sie litt unter Schlaflosigkeit und ihr Haar ergraute. Nachdem sie im Mai 1997 das Praktizieren von Falun Dafa wieder aufgenommen hatte, erholte sie sich und lächelte wieder. Als die Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 begann, hielt sie ihren Glauben aufrecht und wurde wiederholt ins Visier genommen. Vor ihrer jüngsten Verurteilung war sie viermal zu insgesamt acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt und dabei jedes Mal brutal gefoltert worden. Einzelheiten zu ihrer und Lius früheren Verfolgung finden Sie in den unten verlinkten Berichten.

Chens frühere Verfolgung

Chen, eine pensionierte Angestellte der Lederfabrik in Nanchang, war ebenfalls wiederholt wegen ihres Glaubens ins Visier genommen worden. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde sie dreimal zu insgesamt fünfeinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Chen wurde am 1. September 2004 verhaftet und 25 Tage lang festgehalten. Ihre Familie musste 5.000 Yuan (etwa 600 Euro) Kaution hinterlegen. Nach einer weiteren Verhaftung am 28. Mai 2005 wurde sie zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Unmittelbar nach ihrer Einlieferung in das Frauen-Zwangsarbeitslager der Provinz Jiangxi wurde sie einem „intensiven Training“ unterzogen. Dieses umfasste Einzelhaft, Schläge, das Anschauen von Falun-Dafa-diffamierenden Videos, Militärübungen unter der heißen Sonne (die erst beendet wurden, nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte) sowie das Reinigen der Toiletten und der Werkstatt. Als sie sich weigerte, während des Anstehens zur Essensausgabe verherrlichende Lieder der KPCh zu singen, zwang der diensthabende Wärter sie zu stundenlangem Stehen und verlängerte ihre Haftzeit um drei Tage.

Später musste sie jeden Tag zwölf Stunden lang medizinische Handschuhe herstellen. Die Werkstatt war weder mit Ventilatoren noch einer Klimaanlage ausgestattet und die Luft darin heiß und stickig. Da zum Testen der Handschuhe Talkumpuder verwendet wurde, war die Luft mit erstickendem Staub gefüllt. Nach nur einer Woche war Chens Körper mit roten Blasen übersät. Da diese unerträglich juckten, kratzte sie sich wund und konnte nicht schlafen. Später verlegten die Wärter sie in eine andere Gruppe, wo man ihr Familienbesuche und das Kaufen von Snacks verwehrte. Außerdem bekam sie das schlechteste Essen, das im Zwangsarbeitslager angeboten wurde.

Am Nachmittag des 30. Juni 2010 las Chen gemeinsam mit einem Nachbarn die Falun-Dafa-Schriften, als Zivilbeamte der Staatssicherheit des Bezirks Qingshanhu in die Wohnung eindrangen und sie zu Boden drückten. Sie legten ihr die Handschellen so eng an, dass die Haut an ihren Handgelenken aufriss. In der darauffolgenden Nacht kehrten die Beamten in ihre Wohnung zurück, um sie ein zweites Mal zu durchsuchen. Auch die Wohnung ihrer Tochter blieb in dieser Nacht nicht verschont. Die Polizisten beschlagnahmten zwei Computer, zwei Mobiltelefone und einen MP5-Player.

Chens Tochter wurde bis Mitternacht in einem Hotel verhört. Ein Beamter zog seine Schuhe aus und drohte, sie damit zu schlagen. Sie wurde, an einen Stuhl gefesselt, 24 Stunden lang verhört, und bekam nichts zu essen. Die Polizisten ließen sie nicht schlafen und rissen wiederholt an ihren Handschellen, um ihr zusätzliche Schmerzen zuzufügen. Ihr rechtes Handgelenk blutete, und die Wundmale sind noch heute sichtbar. Der Polizeihauptmann schlug mit seinen Schuhen auf ihre Oberschenkel und behauptete, er habe nur aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters darauf verzichtet, sie zu Tode zu prügeln.

Später wurde Chen zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und am 30. Juli 2010 in das Frauen-Zwangsarbeitslager der Provinz Jiangxi überstellt. Bei einer obligatorischen körperlichen Untersuchung wurde eine Lungenentzündung bei ihr festgestellt, weshalb das Zwangsarbeitslager sie zunächst nicht aufnahm. Später war die Aufnahme doch möglich, nachdem die Polizisten mit dem Direktor verhandelt hatten.

Mit Chens Gesundheit ging es innerhalb von zehn Tagen rasch bergab und sie konnte keine Nahrung mehr bei sich behalten. Nach einer weiteren körperlichen Untersuchung wurde sie zur medizinischen Behandlung freigelassen. Als ihre Familie sie abholte, war sie nur noch Haut und Knochen, wurde aber durch das Praktizieren von Falun Dafa wieder gesund.

Am 25. September 2011 wurde Chen während des Verteilens von Informationsmaterialien erneut festgenommen. Nach drei Monaten Haft wurde sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Frauenarbeitslager der Provinz Jiangxi eingeliefert.

In den ersten drei Monaten musste sie sich jeden Tag Materialien, die Falun Dafa diffamierten, anschauen und lesen. Als sie sich weigerte, schlug ihr der Teamleiter mit Büchern ins Gesicht und beschimpfte sie. Außerdem wies er Drogenabhängige an, sie rund um die Uhr zu überwachen. Als sie sich weigerte, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben, bekam sie nichts zu essen. Später wurde sie einem Produktionsteam zugeteilt, wo sie jeden Tag Schwerstarbeit verrichten musste. Infolgedessen wurde sie oft ohnmächtig. Als sie wieder einmal das Bewusstsein verlor, stürzte sie heftig, wobei sie sich Verletzungen zuzog und sich einer ihrer Schneidezähne lockerte. Daraufhin konnte sie keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen, dennoch verwehrten ihr die Wärter jegliche medizinische Behandlung.

Am 10. April 2018 wurden Chen und Li in Lis Wohnung verhaftet und zwei Tage später wieder freigelassen. Li wurde am 10. September 2020 abermals festgenommen und für unbekannte Dauer festgehalten. Chen wurde schikaniert und Anfang Februar 2021 wurde ihre Wohnung durchsucht. Daraufhin sah sie sich gezwungen, für längere Zeit unterzutauchen. Jemand zeigte sie an, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten. Chen und Li wurden fünf Tage lang inhaftiert.

Frühere Berichte:

Zwei Einwohnerinnen Jiangxis seit bereits sieben Monaten unrechtmäßig inhaftiert

Zwei Frauen aus Nanchang wegen ihres Glaubens verurteilt

Lebensunterhalt verloren nach zwei Jahren Haft

14 Praktizierende Ende 2019 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt (Stadt Nanchang, Provinz Jiangxi)

Trotz Ablauf gesetzlicher Fristen weiter in Polizeigewahrsam (Provinz Jianxi)

Ms. Li Fenyu Tortured and Abused in Labor Camps for Eight Years

Frau Liu Yongying im Heizuizi Zwangsarbeitslager 18 Tage in Handschellen auf ein Totenbett gefesselt