(Minghui.org) Ein kürzlich geführtes privates Gespräch zwischen dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Xi Jinping, und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, das versehentlich über Mikrofon übertragen wurde, erregte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.
Als die beiden am 3. September mit anderen Staats- und Regierungschefs auf dem Weg zur Militärparade in Peking waren, sagte Xi: „In der Vergangenheit war es selten, dass Menschen über siebzig Jahre alt wurden. Heute gilt man mit siebzig noch als jung.“ Putin antwortete: „Dank der Entwicklung der Biotechnologie können die Organe des Menschen immer wieder ersetzt werden – man könnte jünger werden, ja vielleicht sogar unsterblich.“ Xis Überlegungen dazu: „Es gibt Prognosen, dass der Mensch in diesem Jahrhundert 150 Jahre alt werden könnte.“
Oberflächlich betrachtet scheint es in diesem Dialog um medizinische Fortschritte zu gehen. Die Organe können „immer wieder ersetzt werden“ – aber woher kommen diese Organe? Seit Jahrzehnten gibt es in China praktisch kein Organspendesystem. Aus kulturellen Gründen wollen nur wenige Chinesen freiwillig ihre Organe nach ihrem Ableben zur Verfügung stellen.
Der Video-Livestream wurde von CCTV bereitgestellt. Als Xi das Gespräch weiterführte, wechselte das Video zu einer Totaleinstellung des Tiananmen-Platzes und der Ton wurde ausgeblendet. Doch die Fragen, die dieses Gespräch aufgeworfen hat, beschäftigen die Menschen weiterhin.
Sonderbehandlung für eine Elitegruppe
Die Öffentlichkeit hört nicht zum ersten Mal von einer Lebenserwartung von 150 Jahren. Eine Anzeige des Allgemeinkrankenhauses der Volksbefreiungsarmee (auch bekannt als Militärkrankenhaus 301) vom September 2019 erwähnte ein „981-Gesundheitsprojekt“ für hochrangige KPCh-Funktionäre. Dieses 2005 initiierte Projekt zielte darauf ab, die menschliche Lebenserwartung auf 150 Jahre zu verlängern. Die Anzeige behauptete, das Gesundheitssystem des Krankenhauses sei das beste der Welt und die durchschnittliche Lebenserwartung hochrangiger chinesischer KP-Funktionäre sei bereits im Jahre 2008 auf 88 Jahre gestiegen. Dank erheblicher Fortschritte in den letzten 60 Jahren sei ihre durchschnittliche Lebenserwartung höher als die westlicher Staats- und Regierungschefs.
Das Allgemeinkrankenhaus der Volksbefreiungsarmee in Peking ist eine wichtige medizinische Einrichtung, die hochrangige KP-Funktionäre medizinisch versorgt. Die Anzeige löste im Internet hitzige Diskussionen aus und wurde daraufhin entfernt. Der Dialog zwischen Xi und Putin zeigt jedoch, dass das Gesundheitsprojekt und der einfache Zugang zu Organtransplantationen für hohe Beamte zur Normalität geworden sind.
Hochrangige KP-Funktionäre genießen in China bekanntermaßen besondere Privilegien – von Lebensmitteln über den täglichen Bedarf bis hin zur Unterhaltung. Laut einem chinesischen Dissidenten erhalten einige KP-Funktionäre die Vitalität ihrer Organe durch regelmäßige Injektionen von Seren, die jungen Polizisten entnommen werden. Jiang Mianheng, der älteste Sohn des ehemaligen KP-Vorsitzenden Jiang Zemin, erkrankte an Krebs und unterzog sich angeblich drei Nierentransplantationen. Um diese Organe bereitstellen zu können, wurden Menschen getötet.
Organversorgungskette
Der renommierte chinesische Schriftsteller Hu Ping deckte einen Fall von erzwungener Organentnahme auf, der sich im April 1978 ereignete. Als das Leben eines hohen Beamten aufgrund von Nierenversagen in Gefahr war, wurde Zhong Haiyuan, eine Grundschullehrerin, die wegen Kritik am damaligen KP-Vorsitzenden zum Tode verurteilt worden war, erschossen. Sofort nach der Hinrichtung wurden ihr von dem bereitstehenden medizinischen Personal die Nieren entnommen.
Nachdem Jiang Zemin 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, erließ er den Befehl, „den Ruf [der Praktizierenden] zu zerstören, sie finanziell zu ruinieren und sie physisch zu vernichten“. Er billigte auch die Tötung von Falun-Dafa-Praktizierenden wegen ihrer Organe.
Im März 2006 berichteten zwei Zeugen, Peter und Annie (Pseudonyme), über ein geheimes Konzentrationslager in Sujiatun in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning. Von den über 6.000 dort inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden wurden drei Viertel wegen ihrer Herzen, Nieren, Hornhäute und anderer Organe getötet. Ihre Leichname wurden anschließend eingeäschert.
Ein erfahrener Militärchirurg bestätigte im selben Monat, dass die Einrichtung in Sujiatun nur eines von 36 derartigen Konzentrationslagern in China sei. Über 14.000 Praktizierende wurden in einem Lager in der Nähe des Bezirks Jiutai der Stadt Changchun, Provinz Jilin, festgehalten. In der größten Einrichtung, 672-S, waren mehr als 120.000 Praktizierende inhaftiert. Das Militär war an der Organversorgungskette beteiligt und dieser Chirurg bearbeitete über 60.000 gefälschte Dokumente, in denen behauptet wurde, die Organe seien freiwillig gespendet worden.
Auf Grundlage dieser und anderer Informationen veröffentlichten der kanadische Abgeordnete David Kilgour und der Menschenrechtsanwalt David Matas im Juli 2006 einen Bericht, der das Verbrechen aufdeckte. Weitere Untersuchungen führten dazu, dass 2012 der Bericht „State Organs: Transplant Abuse in China“ veröffentlicht wurde, der weiteres Licht auf dieses beispiellose Verbrechen wirft.
Zheng Zhi, ein ehemaliger Assistenzarzt der urologischen Abteilung des Militärkrankenhauses Shenyang, sagte aus, er und drei weitere Militärchirurgen hätten 1994 einem Soldaten eine Niere entnommen. Es sei keine Betäubung verwendet worden und der Soldat sei erst 17 Jahre alt gewesen.
Nachdem Jiang Zemin 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, erhielt das Militär den Befehl, eine große Anzahl von Praktizierenden festzunehmen. Dies geschah in Militärstützpunkten in den Provinzen Sichuan (insbesondere in der Stadt Wuhan) und Hubei sowie in Nordostchina. Da das Militär Sonderzüge einsetzen konnte, konnten zahlreiche Häftlinge über Nacht verlegt werden, sobald Krankenhäuser viele Organe benötigten.
Laut Zheng wurde in diesen Jahren die Lebendorganbank in China gegründet. Aufgrund der lukrativen Gewinne wurden diese Operationen von Militärkrankenhäusern auf lokale Krankenhäuser ausgeweitet. Lokale Regierungen wurden angewiesen, Organtransplantationszentren für Nieren, Lebern und andere Organe einzurichten. Auch medizinische Einrichtungen wie das Krankenhaus der Bewaffneten Polizei Tianjin und das Pekinger Luftfahrt-Krankenhaus wurden Teil der Lieferkette für Lebendorgane.
Organraub im industriellen Maßstab
Zeugenaussagen zufolge wurden die Leichname der Opfer nach der Organentnahme eingeäschert. Mit der steigenden Zahl der Opfer waren immer mehr Leichname verfügbar, die auch anderweitig für zusätzlichen Profit verwendet wurden.
Bo Xilai, ehemaliger Gouverneur der Provinz Liaoning, und seine Frau Gu Kailai waren nicht nur am Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden beteiligt, sondern lieferten die Leichname auch an Plastinationsfabriken in Dalian, die später Leichenausstellungen auf der ganzen Welt belieferten. Außerdem würden aus den Haaren der Leichname Perücken hergestellt und Haut und Fett für verschiedene Zwecke verkauft, so die Aussage des oben erwähnten Zeugen Peter.
Mit dem Anstieg der illegalen Organtransplantationsindustrie wurden zunehmend Kinder Opfer von Missbrauch. Als im Mai 2024 am Kinderkrankenhaus der Universität Fudan das Zentrum für Kinder-Organtransplantationen eröffnet wurde, nahmen über 100 Kinderärzte an der Konferenz teil. Viele Eltern sorgten sich um die Sicherheit ihrer Kinder.
Luo Shuaiyu, Assistenzarzt am Zweiten Krankenhaus Xiangya, starb im Mai 2024. Obwohl die Behörden hastig von Selbstmord sprachen, konnten seine Eltern eine große Menge gelöschter Daten von seinem Computer wiederherstellen. Neben 11.119 Seiten Textmaterial enthielten sie auch Sprachaufnahmen und zeigten, dass das Personal des Zweiten Krankenhauses Xiangya in Organhandel und andere Verbrechen verwickelt war.
Unter den veröffentlichten Aufnahmen war die Aufforderung des Krankenhauspräsidenten Luo, zwölf Kinder im Alter zwischen drei und neun Jahren als Organquellen zu finden. Die Altersgruppe wurde weiter in drei bis fünf Jahre und sechs bis neun Jahre unterteilt mit jeweils drei Jungen und drei Mädchen in jeder Untergruppe.
Hu Xinyu, ein 15-jähriger Schüler des Gymnasiums Zhiyuan, verschwand im Oktober 2022. Obwohl die Behörden behaupteten, seinen Leichnam 106 Tage später gefunden zu haben und seinen Tod als „Selbstmord“ einstuften, gab es Beweise, dass er ein weiteres Opfer des Organraubs geworden war.
In den frühen Tagen der Verfolgung von Falun Dafa reisten zahlreiche Polizisten nach Peking, um Praktizierende am Appellieren zu hindern. Einige dieser Praktizierenden wurden zu Tode gefoltert, andere erlitten Misshandlungen in Psychiatrien und wieder andere wurden zum Organraub in Konzentrationslager gebracht. KPCh-Funktionäre wandten diese Taktiken schließlich auch auf andere Minderheitengruppen an.
Obwohl die KPCh mit allen Mitteln versucht hat, ihre Verbrechen der erzwungenen Organentnahme zu vertuschen, belegen zahlreiche Beweise den Schrecken und das Ausmaß dieser Gräueltaten, die nicht enden wollen. Das unabhängige China-Tribunal in London kam im März 2020 zu dem Schluss: „Bei der langjährigen Praxis der erzwungenen Organentnahme in der VR China waren es tatsächlich Falun-Gong-Praktizierende, die als Quelle – wahrscheinlich die Hauptquelle – von Organen für die erzwungene Organentnahme genutzt wurden.“
Im Juni 2021 äußerten sich UN-Menschenrechtsexperten äußerst beunruhigt über Berichte über mutmaßliche Organentnahmen an Minderheiten, darunter Falun-Dafa-Praktizierende, Uiguren, Tibeter, Muslime und Christen, die in China inhaftiert sind.
Es bedarf zusätzlicher Anstrengungen, um das Verbrechen der erzwungenen Organentnahme zu beenden. Dazu gehört die entsprechende Gesetzgebung weltweit, um zu verhindern, dass Bürger sich daran mitschuldig machen. Die Täter werden letztendlich für diese Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen werden. Dazu gehören KPCh-Mitglieder, die sich dafür entschieden haben, in der Partei zu bleiben, sowie Menschen innerhalb und außerhalb Chinas, die diese illegale Industrie ermöglicht oder sich daran beteiligt haben.
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