(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Liaoyuan, Provinz Jilin, starb am 20. September 2025, nachdem sie über 16 Jahre lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war.

Xiang Lijie

Xiang Lijie zog nach Taiwan, nachdem sie im August 1994 den Taiwaner Yang Jingyi geheiratet hatte. Als die Kommunistische Partei Chinas 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, kehrte sie nach China zurück, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Dort wurde sie mehrfach verhaftet und verurteilt und durfte nie mehr nach Taiwan zurückkehren.

Xiang verbüßte zwei Haftstrafen im Zwangsarbeitslager sowie zwei Gefängnisstrafen – insgesamt über 16 Jahre. In der Haft wurde sie brutal gefoltert, wodurch ihr rechter Arm behindert wurde. Sie starb etwa viereinhalb Jahre nach Ableistung ihrer letzten Haftstrafe im Alter von 60 Jahren.

Zwei Haftstrafen im Zwangsarbeitslager

1999 fuhr Xiang nach Peking, um das Recht, Falun Dafa praktizieren zu dürfen, einzufordern, und wurde für unbekannte Dauer in ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Im Zwangsarbeitslager Heizuizi wurde sie brutal gefoltert und gezwungen, Falun Dafa aufzugeben. Nach ihrer Freilassung verlangte sie, nach Taiwan zurückkehren zu dürfen, doch das Büro 610 der Stadt Liaoyuan und das Büro für öffentliche Sicherheit der Provinz Jilin verweigerten ihr die Ausreise. Die Polizei schikanierte sie häufig und sie sah sich gezwungen unterzutauchen, um einer weiteren Verhaftung zu entgehen.

Am 5. Dezember 2001 wurde Xiang erneut verhaftet, weil sie Flyer über Falun Dafa verteilt hatte. Sie wurde zunächst zur Polizeistation Xiancheng und danach in die Haftanstalt der Stadt Liaoyuan gebracht. Später wurde sie zu drei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager Heizuizi verurteilt.

Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie im Zwangsarbeitslager in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Aufgrund von schweren Herz- und Magenproblemen magerte sie stark ab und wurde arbeitsunfähig. Am 5. August 2003 wurde ihr Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt.

Ihr Mann kontaktierte den taiwanischen Legislativ-Yuan und die Vereinigung für Beziehungen über die Taiwanstraße hinaus und erbat ihre Unterstützung für die Rückführung seiner Frau nach Taiwan. Die Polizei in Liaoyuan lehnte ihre Ausreise jedoch weiterhin ab. Als Xiang 2004 ein Visum für die Rückkehr nach Taiwan beantragte, schlug ihr Li Bin, der Leiter der Staatssicherheit der Stadt Liaoyuan, vor den Augen ihrer Familie ins Gesicht.

Zu elf Jahren Haft verurteilt, Arm durch Streckfolter behindert

Am 25. April 2006 wurde Xiang erneut festgenommen, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte. Am 15. Dezember 2006 wurde sie zu elf Jahren Haft verurteilt und in das Frauengefängnis Heizuizi überstellt.

Im Gefängnis wurde Xiang oft stundenlang der Streckfolter zwischen zwei Etagenbetten ausgesetzt. Sie musste entweder liegen oder stehen, wobei ihre Gliedmaßen gefesselt und in verschiedene Richtungen gestreckt wurden. Manchmal wurden ihr Bretter oder Ziegel unter den Rücken geschoben, um ihre Schmerzen zu erhöhen.

Während sich Xiang in verschiedenen Positionen der Streckfolter befand, zogen Wärterinnen oder Häftlinge oft absichtlich an ihren Gliedern. Wenn Xiang dann vor Schmerzen schrie, stopften sie schmutzige Lappen in ihren Mund und schlugen auf sie ein.

Xiangs rechte Schulter wurde in nur zwei Wochen der Streckfolter ausgerenkt, dennoch setzten die Wärterinnen die tägliche Streckung fort. Zwei Insassen traten sogar gegen ihre rechte Schulter.

Nach den ersten sechs Foltermonaten setzten die Wärterinnen ihr mit anderen Formen der Folter zu. Obwohl sie wussten, dass Xiangs rechter Arm behindert war, zwangen sie sie, ihre Arme für längere Zeit hochzuheben.

Endlos lange Wochen ließen sie Xiang 19 Stunden am Tag strammstehen. Ein anderes Mal zwang Wärterin Liu Minghua sie, mehr als 20 Tage mit ihrem behinderten Arm schwere Arbeiten zu verrichten.

Als Xiang im Mai 2012 schließlich zur Operation ins Krankenhaus gebracht wurde, entfernten die Ärzte ohne ihr Einverständnis oder das ihrer Familie einen gesunden Knochen aus ihrem rechten Arm. Die Gefängniswärter befahlen ihrer Familie, 2.000 Yuan (etwa 240 Euro) von den medizinischen Kosten zu übernehmen. Ihr Zustand verschlechterte sich nach der Operation; sie hatte stärkere Schmerzen und spürte eine stärkere Taubheit.

Verschiedene Foltermethoden, denen Xiang ausgesetzt war

Zweite Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren

Nach ihrer Freilassung im April 2017 brachten die Behörden sie direkt in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und hielten sie dort für unbekannte Dauer fest.

Am 24. Oktober 2017 wurde Xiang beim Kauf einer Fahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel abermals verhaftet, nachdem die Polizei Falun-Dafa-Materialien in ihrer Tasche gefunden hatte. Die Polizei versprach, sie innerhalb von drei Tagen freizulassen, behielt sie jedoch nach Ablauf der Haftzeit weiterhin in Gewahrsam. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis der Stadt Liaoyuan festgehalten und am 20. März 2018 vom Bezirksgericht Longshan zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Haftzeit verbüßte sie im Frauengefängnis der Provinz Jilin. 

Xiang starb am 20. September 2025. Über ihre letzten Jahre liegen noch keine Informationen vor.

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